Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel zum Verpacken mehrerer länglicher Gegenstände,
wie Ampullen, Fläschchen, Vials oder dergleichen nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Eine beispielsweise aus der DE-OS 24 53 309 bekannte Faltschachtel dieser Art ist
aus einem Zuschnitt gefaltet, der auch den Einsatz umfaßt. Der den Einsatz bildende
Teil des Zuschnitts ist mit einer schmalen Seitenwand der Faltschachtel verbunden,
und zwar über eine Faltlinie, die sich zwischen den beiden Stirnseiten der Hülse erstreckt.
Das Falten zu einer Schachtel sowie das Füllen und Verschließen kann nur auf einer
dazu speziell eingerichteten Vorrichtung durchgeführt werden. Aufgrund der Ausbildung
und der Anordnung des Einsatzes kann diese bekannte Faltschachtel nämlich nach dem
Kleben beim Packmittelhersteller nicht flachgelegt, in flachem Zustand bevorratet
und verschickt, sowie sodann im Abpackbetrieb nicht auf einer üblichen Kartoniermaschine
aufgerichtet, bestückt und verschlossen werden, so wie die Mehrzahl der heute gebräuchlichen
Faltschachteln gehandhabt wird.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Faltschachtel mit den im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmalen hat den Vorteil, daß diese beim Faltschachtelherseller aus einem einzigen
Zuschnitt gefaltet, geklebt und flachgelegt, sodann in Stapeln zum Abpacker verschickt
und bevorratet sowie dort auf herkömmlichen Kartoniermaschinen mit hoher Leistung
aufgerichtet, mit den zu verpackenden Gegenständen bestückt und verschlossen werden
kann. Durch die getrennte Herstellung der Faltschachteln im Kartonagenbetrieb und
das anderweitige Befüllen im Abpackbetrieb besteht auch der Vorteil, daß die beim
Falten sich einstellende Staubentwicklung keine Belastung im Abpackbetrieb darstellt,
was insbesondere beim Verpacken von Pharmazeutika wichtig ist. Bei der neuartigen
Faltschachtel ist außerdem ein gesondertes Fach für einen Beipackzettel mit Gebrauchsinformationen,
beispielsweise ein Faltblatt oder eine Broschüre angeordnet, und zwar so, daß die
Gegenstände und der Beipackzettel bei geöffneter Faltschachtel übersichtlich angeordnet
und ohne Behinderung getrennt entnehmbar sind. Außerdem fällt der Beipackzettel beim
Öffnen der Faltschachtel sofort ins Blickfeld des Verbrauchers, ist einfach zu entnehmen
sowie nach Einsichtnahme genauso einfach wieder unverlierbar in der Faltschachtel
bei den übrigen Gegenständen unterzubringen.
[0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
der im Anspruch 1 angegebenen Faltschachtel möglich.
Zeichnung
[0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen Figur 1 eine Faltschachtel mit geöffnetem Kopfverschluß
in schaubildlicher Ansicht, Figur 2 die Faltschachtel nach Figur 1 im Längsschnitt,
Figur 3 eine gegenüber Figur 1 abgewandelte Faltschachtel im Längsschnitt und Figur
4 einen Zuschnitt für die Faltschachtel nach Figur 1 und 2 in Draufsicht.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0005] Die aus einem steifen Packstoff, vorzugsweise Pappe, bestehende, quaderförmige Faltschachtel
hat einen hülsenförmigen Rumpf 10 mit zwei parallelen Breitseitenwänden 11, 12 und
zwei parallelen Schmalseitenwänden 13, 14, wobei die eine Schmalseitenwand 14 mit
einer angelenkten Längsklebelasche 15 mit der Innenseite der einen Breitseitenwand
11 verklebt ist. Die bodenseitige Stirnfläche des Rumpfes 10 ist durch an den Seitenwänden
11 bis 14 angelenkte, in die Stirnfläche umgefaltete und miteinander verklebte Verschlußlaschen
16, 17, 18, 19 fest verschlossen. Dagegen wird die kopfseitige Stirnfläche, die eine
Entnahmeöffnung bildet, von zwei Verschlußlaschen 23, 24 an den Schmalseitenwänden
13, 14 und nur einer einzigen breiten Verschlußlasche 21 verschlossen, die an der
Breitseitenwand 11 angelenkt ist und mit der über eine Faltlinie eine Stecklasche
22 verbunden ist.
[0006] Die oben beschriebene, soweit bekannte Faltschachtel hat zum Verpacken stoßempfindlicher
Gegenstände, wie Ampullen 1, Fläschchen, Vials und dergleichen, einen Einsatz 30 in
Form einer Hohlwand oder eines Rahmens zum Aufnehmen und Tragen der Gegenstände. Dieser
Einsatz 30 besteht aus zwei Kulissenwänden 31, 32, die sich parallel und in bestimmten
Abständen zu den Stirnflächen des Rumpfes 10 in dessen Innenraum erstrecken. Die Kulissenwände
31, 32, die fluchtende Durchbrüche 33 zum formschlüssigen Aufnehmen der Gegenstände
haben, sind einerseits mit angelenkten Fußstreifen 35, 36 durch Verkleben mit der
Innenseite der anderen Breitseitenwand 12 befestigt und andererseits über einen Steg
38 miteinander verbunden. Vorzugsweise schließt sich der eine Fußstreifen 35 über
eine Faltlinie an die andere Breitseitenwand 12 einstückig an, so daß die eigentliche
Faltschachtel sowie deren Einsatz 30 aus einem einzigen Zuschnitt gefaltet werden
kann. Der Einsatz 30 mit den Kulissenwänden 31, 32, den Fußstreifen 35, 36 und dem
Steg 38 hat eine Länge, die etwas geringer ist als die Breite der ihn tragenden Breitseitenwand
12. Die Breite der Fußstreifen 35, 36 ist so gewählt, daß der der Öffnungsstirnseite
nahe Fußstreifen 35 einen Kopfraum freihält, der größer ist als der durch den anderen
Fußstreifen 36 bestimmte Fußraum. Ferner ist die Breite der beiden Kulissenwände 31,
32 um ein bestimmtes Maß, beispielsweise 5 bis 10 mm kleiner als die Breite der beiden
Schmalseitenwände 13, 14, so daß der die Kulissenwände 35, 36 verbindende Steg 38
sich in einem gewissen Abstand zu der einen Breitseitenwand 11 erstreckt, wobei zwischen
dieser Breitseitenwand 11 und dem Steg 38 ein Spalt bzw. ein Fach 40 gebildet ist,
in das ein gefalteter Beipackzettel 41 von der Öffnungsseite her greifbar eingesteckt
ist.
[0007] Die Faltschachtel ist so bestückt, daß mehrere Gegenstände wie Ampullen 1 in die
Durchbrüche 33 der Kulissenwände 35, 36 eingesteckt sind, wobei ihr Kopfteil, der
Spieß 2, frei zur Entnahmeöffnung weist. Die Gegenstände können in einer einzigen
Reihe nebeneinander angeordnet sein (Figur 1 und 2). Die Kulissenwände 31, 32 können
aber auch mehrere, beispielsweise zwei Reihen Durchbrüche zum Aufnehmen von Gegenständen
aufweisen. Es können auch verschiedene Gegenstände wie Ampullen 1 und Vials 3 in einer
Faltschachtel verpackt werden (Figur 3). Bei der Anordnung mehrerer Reihen von Durchbrüchen
können diese übereinander und auch gegeneinander versetzt angeordnet sein. Der Öffnungsquerschnitt
der Durchbrüche ist dem Querschnitt der zu verpackenden Gegenstände angepaßt, so daß
diese unverrückbar mit einer bestimmten Haltekraft gehalten werden. In Figur 1 ist
der Querschnitt als Kreis dargestellt, selbstverständlich können die Durchbrüche auch
als Ausstanzungen mit Kerben, Zähnen oder dergleichen, oder als freigestanzte umlegbare
Zungen ausgebildet sein.
[0008] In dem von der öffnungsseitigen Kulissenwand 31 abgeteilten Kopfraum der Faltschachtel
ist außerdem ein mit den Ampullen oder Vials in Verbindung stehendes Werkzeug, wie
eine Feile 42 oder eine Pipette eingelegt.
[0009] Zum Ausbilden eines Garantieverschlusses ist auf die die Entnahmeöffnung abdeckende
Verschlußlasche 21, deren angelenkte Stecklasche 22 ins Innere der Faltschachtel greift,
eine Decklasche 25 umgefaltet und verklebt. Diese Verschlußlasche 21 ist an der anderen
Breitseitenwand 12 angelenkt und aus dem einen Fußstreifen 35 freigestanzt, der mit
der anderne Breitseitenwand 12 einstückig verbunden ist.
[0010] Wie aus der Figur 4 ersichtlich ist, kann der Zuschnitt für die Faltschachtel mit
dem einstückigen Einsatz 30 aus einer Pappe-Bahn ohne großen Abfall ausgestanzt werden,
wenn jeweils zwei Zuschnitte mit dem Einsatzteil gegeneinandergerichtet in Bahnrichtung
ausgestanzt werden.
[0011] Die oben beschriebene Faltschachtel wird wie folgt hergestellt:
Bei dem in Figur 4 dargetellten Zuschnitt werden zunächst die den Einsatz 30 bildenden
Kulissenwände 31, 32, die Fußstreifen 35, 36 und der Steg 38 zu einem Rahmen gefaltet
und dieser wie in den Figuren 1 bis 3 dargestellt auf die andere Breitseitenwand 12
umgefaltet und verklebt. Die von der Seitenwand 12 quer abstehenden Kulissenwände
31, 32 und der Steg 38 werden dann gegen den breiten Fußstreifen 35 um- und auf diesem
flachgelegt. Sodann wird in üblicher Weise die Faltschachtel zu einer flachen Hülse
gefaltet und die Längsklebelasche 15 mit der Innenseite der einen Breitseitenwand
11 verklebt. So hergestellte Faltschachteln werden in einer Vielzahl gestapelt und
so zum Abpackbetrieb verschickt. Bei Bedarf werden dort die so vorbereiteten Faltschachteln
in eine Kartoniermaschine eingelegt, in der sie wie üblich aufgerichtet, bestückt
und verschlossen werden. Beim Aufrichten des Einsatzes 30 in die vorgesehene Stellung
kann in der Kartoniermaschine ein zusätzlicher Stößel angeordnet werden.
1. Faltschachtel aus einem steifen Packstoff, wie Pappe, zum Verpacken von länglichen
Gegenständen, mit zwei parallelen breiten Seitenwänden und mit zwei diese verbindenden
parallelen schmalen Seitenwänden, welche zusammen eine Hülse bilden, mit die Stirnseiten
der Hülse verschließenden, an den freien Enden der Seitenwände angelenkten Verschlußlaschen,
sowie mit einem in der Hülse befestigten, die Gegenstände tragenden Einsatz, der ebenfalls
aus steifem Packstoff gefaltet ist und zwei beabstandete Kulissenwände sowie einen
diese miteinander verbindenden Steg aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
Kulissenwände (31, 32) und der Steg (38) parallelachsig zu den Stirnseiten der Hülse
erstrecken, daß die Kulissenwände (31, 32) mit am einen Ende anschließenden Fußstreifen
(35, 36) an einer (12) der breiten Seitenwände (11, 12) verklebt sind und daß der
mit dem anderen Ende der Kulissenwände (31, 32) verbundene Steg (38) in einem bestimmten
Abstand zu der anderen breiten Seitenwand (11) angeordnet ist, so daß zwischen dem
Steg und der anderen breiten Seitenwand (11) ein Fach (40) für einen Beipackzettel
(41) gebildet ist.
2. Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine (35) der Fußleisten
(35, 36) der Kulissenwände (31, 32) mit einem Ende einer (12) der breiten Seitenwände
(11, 12) im Bereich einer Stirnseite der Hülse einstückig verbunden ist.
3. Faltschachtel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Fußstreifen (35)
an der eine Entnahmeöffnung bildenden Stirnseite der Hülse an der einen breiten Seitenwand
(12) angelenkt ist und daß eine Verschlußlasche (21) mit einer Stecklasche (22) an
der anderen breiten Seitenwand (11) im Bereich der Entnahmeöffnung angelenkt ist.
4. Faltschachtel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mit einer breiten Seitenwand
(12) verbundene Fußstreifen (35) breiter ist als der Fußstreifen (36) an der anderen
Kulissenwand (32).
5. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenwände
(31, 32) sich in zu den Stirnseiten der Hülse parallelen Ebenen erstrecken.
6. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Ende der breiten Seitenwand (12), an der der Fußstreifen (35) angelenkt ist, außerdem
eine Decklasche (25) angelenkt ist, die aus dem Fußstreifen freigeschnitten ist und
die auf die Außenseite der die Öffnung verschließenden Verschlußlasche (21) umgefaltet
und verklebt ist.
7. Faltschachtel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Kulissenwände (31, 32) miteinander ausgerichtete, die Gegenstände aufnehmende Durchbrüche
(33) haben.
8. Faltschachtel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (33) in
mehreren Reihen angeordnet sind.