[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen hydraulisch angetriebenen Aufzug mit einer
Aufzugskabine, welche mittels eines mit ihr verbundenen und in einem Hydraulikzylinder
geführten Fahrkolbens heb- und senkbar ist, und einer Pumpe, welche gegen ein Rückschlagventil
Hydraulikflüssigkeit aus einem Reservoir in den Hydraulikzylinder fördert und über
den Fahrkolben die Aufzugskabine antreibt und ein steuerbares Absenkventil durch welches
Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder in das Reservoir zurückfliesst und
die Aufzugskabine sich absenkt.
[0002] Derartige hydraulisch angetriebene Aufzüge, mit im Erdreich versenkt und zentral
angeordnetem Hydraulikzylinder, sind seit Jahren im Einsatz. Es ist bereits vorgekommen,
dass solche Hydraulikzylinder durchgerostet sind, wobei das ausgelaufene Hydrauliköl
das Grundwasser verseucht hat und enorm hohe Folgekosten entstanden sind.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen hydraulisch angetriebenen
Aufzug vorzuschlagen, bei welchem verhindert wird, dass eine Umweltverschmutzung durch
auslaufendes Hydrauliköl entstehen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass durch den Einsatz von biologisch abbaubarem Pflanzenöl, anstelle von Hydrauliköl,
ausgeschlossen werden kann, dass bei eventuell auslaufendem Öl eine Umweltverschmutzung
und/oder eine Verseuchung des Grundwassers entstehen kann.
Biologisch abbaubares Pflanzenöl hat aber auch den Nachteil, dass der Abbauprozess
des Öles bereits während des Betriebes beginnt. Durch die Erwärmung nimmt das Öl Sauerstoff
der Luft auf, welche bei jedem Hub des Aufzuges, um die dem Volumen des Fahrkolbens
entsprechende Quantität, erneuert wird. Das Öl verdirbt vorzeitig, es wird ranzig,
beginnt zu stinken, verseift und bildet Schaum.
Diesem natürlichen Abbauprozess des reinen Pflanzenöles ohne chemische Zusätze, begegnet
man hier dadurch, dass das für den Betrieb sonst offene Reservoir, durch einen Deckel
gasdicht abgeschlossen wird und in den freien Raum über dem Ölniveau im Reservoir
ein neutrales Gas, beispielsweise Stickstoff, eingefüllt wird, welches durch die Bewegung
des Fahrkolbens in einen Gassack verdrängt und aus diesem wieder abgezogen wird. Weitere
Vorteile der Erfindung liegen auch darin, dass sich vor allem ältere Anlagen mit geringem
Aufwand und ohne einen längeren Unterbruch auf eine die Umwelt nicht mehr gefährdende
Anlage umrüsten lassen, und dass sich bei einem geschlossenen Kreislauf kein Kondenswasser
bildet.
[0006] In der beiliegenden Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird.
[0007] Die einzige Figur zeigt einen schematisch dargestellten, hydraulisch angetriebenen
Aufzug, mit einem im Aufriss gezeichneten, geschlossenen Reservoir mit einem Gassack
und den nötigen Gasleitungen.
[0008] In der Figur ist mit
1 eine Aufzugskabine bezeichnet. Die Aufzugskabine
1 ist auf einem Fahrkolben
2 eines Hydraulikzylinders
3 aufgebaut. Der Hydraulikzylinder
3 ist durch eine erste Rohrleitung
4 mit einer von einem Elektromotor
5 angetriebenen Pumpe
6 verbunden. In der ersten Rohrleitung
4 ist ein Rückschlagventil
7 eingebaut. Eine zweite Rohrleitung
8, mit einem Absenkventil
9 versehen, verbindet den Hydraulikzylinder
3 direkt mit einem Reservoir
10. Eine Ansaugleitung
11 der Pumpe
6 mündet ebenfalls in das Reservoir
10. Das Reservoir
10 ist durch einen Deckel
12 luftdicht abgeschlossen. Das Reservoir
10 wird mit einem Abluftstutzen
13 mit einem Ablufthahn
14 sowie mit einem Zuluftstutzen
15 mit einem Zulufthahn
16 ausgerüstet. Am Zuluftstutzen
15 ist zusätzlich ein zweiter Hahn
17 und ein als Gasspeicher
18 dienender Gassack angeordnet, welcher in einem offenen Behälter
19 hängt.
[0009] Die vorstehend beschriebene Einrichtung arbeitet wie folgt: Das Hydraulikaggregat
wird wie bisher üblich, jedoch mit einem biologisch abbaubaren Öl gefüllt und der
Fahrkolben
2 in die unterste Stellung abgesenkt. Das Reservoir
10 wird mit dem Deckel
12 gasdicht abgeschlossen, der Ablufthahn
14 und der Zulufthahn
16 geöffnet und der zweite Hahn
17 am Zuluftstutzen
15 geschlossen, nachdem der dort angeschlossene Gasspeicher
18 luftleer ausgepresst wurde. Beim Zulufthahn
16 wird eine Kartusche mit neutralem Gas, beispielsweise Stickstoff, angesetzt und die
im Reservoir
10 vorhandene Luft durch den Ablufthahn
14 ausgeblasen. Anschliessend wird der Ablufthahn geschlossen und der zweite Hahn
17 zum Gasspeicher
18 geöffnet um mit der Kartusche auch den Gasspeicher
18 mit Stickstoff zu füllen. Der Zulufthahn
16 wird nun wieder geschlossen und der hydraulisch angetriebene Aufzug ist betriebsbereit.
Im Betrieb, wenn die Aufzugskabine
1 angehoben werden soll, fördert die vom Elektromotor
5 angetriebene Pumpe
6, bei geschlossenem Absenkventil
9, Öl, welches aus dem Reservoir
10 entnommen wird, über das Rückschlagventil
7 in den Hydraulikzylinder
3 und der Fahrkolben
2 bewegt sich mit der Aufzugskabine
1 nach oben. Durch das aus dem Reservoir
10 abgezogene Öl senkt sich das Ölniveau im Reservoir
10, wobei zum Ausgleich des Druckes gleichzeitig aus dem Gasspeicher
18 der vorhandene Stickstoff in das Reservoir
10 gesogen wird. Beim Absenken der Aufzugskabine
1, fliesst über das geöffnete Absenkventil
9, Öl aus dem Hydraulikzylinder
3 zurück in das Reservoir
10. Das dabei steigende Ölniveau verdrängt Stickstoff aus dem Reservoir
10 zurück in den Gasspeicher
18. Somit kommt das Öl während des Betriebes nicht mehr mit dem Sauerstoff der Luft
in Kontakt, es bleibt länger verwendbar, verdirbt nicht und es kommt zu keiner Geruchsbildung
im Umfeld des Aufzuges durch ausgestossene, verschmutzte Luft.
[0010] Bei Neuanlagen ist es ohne weiteres denkbar, anstelle des offenen Behälters
19 einen geschlossenen Behälter für die Aufnahme eines Gassackes, innerhalb des geschlossenen
Reservoirs
10, vorzusehen.
1. Hydraulisch angetriebener Aufzug mit einer Aufzugskabine (1), welche mittels eines mit ihr verbundenen und in einem Hydraulikzylinder (3) geführten Fahrkolbens (2) heb- und senkbar ist, und einer Pumpe (6), welche gegen ein Rückschlagventil (7) Hydraulikflüssigkeit aus einem Reservoir (10) in den Hydraulikzylinder (3) fördert und über den Fahrkolben (2) die Aufzugskabine (1) antreibt und ein steuerbares Absenkventil (9) durch welches Hydraulikflüssigkeit aus dem Hydraulikzylinder (3) in das Reservoir (10) zurückfliesst und die Aufzugskabine (1) sich absenkt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Hydraulikflüssigkeit ein biologisch abbaubares Öl ist, dass das Reservoir
(10) durch einen Deckel (12) gasdicht abgeschlossen ist, dass am Reservoir (10) ein, ein verdrängtes Gas aufnehmender Gasspeicher (18) angeordnet ist, und dass im Gasspeicher (18) und im freien Raum des Reservoirs (10) ein neutrales Gas eingefüllt ist.
2. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen des Gasspeichers (18) dem Volumen des Reservoirs (10), abzüglich des Ölvolumens im Reservoir (10) bei maximal ausgefahrenem Fahrkolben (2), entspricht.
3. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gasspeicher (18), ein luftleer auspressbarer Gassack ist.
4. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass am gasdicht abgeschlossenen Reservoir (10), mindestens ein Zulufthahn (16) und ein Ablufthahn (14) angeordnet sind, und dass zwischen dem Reservoir (10) und dem Gasspeicher (18) ein zweiter Hahn (17) angeordnet ist.
5. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das biologisch abbaubare Öl, Rapsöl ist.
6. Aufzug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das neutrale Gas, Stickstoff ist.