[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportwagen mit Schienenfahrwerken und einem bezüglich
deren Achsen mittigen, balkenförmigen Wagenrahmen, an dem eine zur Verbindung mit
einer Weiche vorgesehene Ladeplattform um eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Achse
verschwenkbar befestigt ist, wobei zwischen Ladeplattform und Wagenrahmen Antriebe
zur Verschwenkung der Ladeplattform vorgesehen sind.
[0002] Durch die EP 0 486 456 A1 ist bereits ein derartiger Weichentransportwagen bekannt,
wobei die zum Transport einer Weiche vorgesehene Ladeplattform einstückig ausgebildet
ist. Durch die FR 2 314 299 A1 ist eine weitere Ausführungsform eines Weichentransportwagens
bekannt, wobei anstelle einer Ladeplattform in Wagenlängsrichtung voneinander distanzierte
Verschwenkeinrichtungen vorgesehen sind.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt nun in der Schaffung eines Weichentransportwagens
der eingangs beschriebenen Art mit einer konstruktiv vereinfachten Ausbildung der
zur Fixierung der Weiche vorgesehenen Ladeplattform.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem Weichentransportwagen
der eingangs beschriebenen Art wenigstens zwei in Wagenlängsrichtung voneinander distanzierte
Ladeplattformen mit jeweils wenigstens zwei Antrieben angeordnet sind.
[0005] Die Anordnung mehrerer voneinander unabhängiger Ladeplattformen hat den besonderen
Vorteil, daß aus der Asymmetrie der zu transportierenden Weiche resultierende ungleiche
Masseverteilungen und daraus folgende Biege- bzw. Verwindungsspannungen innerhalb
der Ladeplattform wesentlich reduziert werden. Außerdem läßt sich mit der vorgeschlagenen
Lösung auch noch Masse an der Ladeplattform einsparen. Sind gemäß einer weiteren Variante
der Erfindung vier voneinander unabhängige Ladeplattformen vorgesehen, so ist z. B.
im Falle einer kürzeren Weiche der Einsatz einer endseitig am Transportwagen befindlichen
Ladeplattform nicht erforderlich.
[0006] Weitere vorteilhafte und zum Teil erfinderische Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Beispiels näher beschrieben.
[0008] Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Weichentransportwagens mit für den Transport einer
Weiche hochgeschwenkten Ladeplattformen, wobei die Umrißlinien der Weiche durch strichpunktierte
Linien angedeutet sind,
Fig. 2 eine Draufsicht auf den Weichentransportwagen, wobei der besseren Übersicht
wegen nur eine Ladeplattform dargestellt ist,
Fig. 3 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie III in Fig. 1,
Fig. 4 eine vergrößerte Draufsicht auf Befestigungselemente zur Verbindung der Weiche
mit der Ladeplattform, und
Fig. 5 eine schematisierte Darstellung eines Teiles des Weichentransportwagens mit
der in bezug auf die Ladeplattformen richtig positionierten Weiche.
[0009] Der insbesondere in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Weichentransportwagen 1 weist einen
balkenförmigen Wagenrahmen 2 auf, der jeweils endseitig über Schienenfahrwerke 3 auf
einem Gleis 4 verfahrbar ist. Für die Energieversorgung ist ein Motor 5 vorgesehen.
Der Weichentransportwagen 1 weist insgesamt vier in Wagenlängsrichtung hintereinander
angeordnete und voneinander distanzierte Ladeplattformen 6 auf. Diese sind jeweils
um eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse 7 verschwenkbar am Wagenrahmen
2 gelagert und mit zwei hydraulischen Antrieben 8 verbunden. Jede Ladeplattform 6
weist zwei sowohl zur Schwenkachse 7 als auch zueinander parallel in einer gemeinsamen
Ebene verlaufende Längsträger 9 auf. Diese sind jeweils endseitig durch senkrecht
zur Schwenkachse 7 verlaufende Verbindungselemente 10 miteinander verbunden. Jeder
Längsträger 9 weist bezüglich der Maschinenquerrichtung mittig angeordnete und länglich
ausgebildete Öffnungen 11 auf. An den parallel zur Schwenkachse 7 verlaufenden Längsseiten
dieser Öffnungen 11 und an den Längsseiten der genannten Längsträger 9 sind jeweils
durch - mit deren Längsseite angeschweißte - Bolzen 12 gebildete Halterungen 13 zur
lösbaren und formschlüssigen Verbindung mit einer zu transportierenden Weiche 16 mit
der Ladeplattform 6 verbunden. Diese Bolzen 12 verlaufen parallel zur Schwenkachse
7 und liegen in einer durch die Ladeplattform 6 gebildeten Rahmenebene 14, die identisch
mit der durch die Unterseiten von Schwellen 15 der zu transportierenden Weiche 16
gebildeten Ebene ist.
[0010] Zur Fixierung der Weiche 16 an der Ladeplattform 6 sind Befestigungsbügel 17 und
Stützspindeln 18 vorgesehen (siehe auch Fig. 4). Der Befestigungsbügel 17 weist einen
senkrecht zur Rahmenebene 14 verlaufenden Zugteil 19 mit einem endseitigen Haken 20
und einer am gegenüberliegenden Ende auf einem Gewindeteil befindlichen Flügelmutter
21 auf. Außerdem ist ein senkrecht zum Zugteil 19 verlaufendes, mit diesem verbundenes
Querjoch 22 vorgesehen, dessen Länge etwa einer Schwellenteilung entspricht. Die beiden
Enden der in ihrer Länge veränderbaren Stützspindeln 18 sind zur Aufnahme eines Bolzens
12 bzw. der Schienenfußkante einer Schiene 23 der Weiche 16 U-förmig ausgebildet.
[0011] Wie in Fig. 3 ersichtlich, ist die Schwenkachse 7 bezüglich einer vertikalen Längssymmetrieebene
24 des Wagenrahmens 2 in einer senkrecht zur genannten Ebene verlaufenden Richtung
etwa 300 mm distanziert angeordnet. Der optimale Bereich dieser Distanzierung der
Schwenkachse 7 beträgt etwa 250 bis 450 mm. Sowohl an der Unterseite jeder Ladeplattform
6 als auch an einer Seitenfläche des Wagenrahmens 2 sind Flansche 25 zur Fixierung
der bereits genannten, teleskopisch verlängerbaren Antriebe 8 und von Abstützstangen
26 vorgesehen. Am mit dem Wagenrahmen 2 verbundenen Flansch 25 sind zwei in vertikaler
Richtung voneinander distanzierte Bohrungen 27 zur wahlweisen Verbindung mit den genannten
Abstützstangen 26 vorgesehen. An der Oberseite des Wagenrahmens 2 sind noch zusätzliche
Antriebe 8 vorgesehen.
[0012] Im folgenden wird der Abtransport der Weiche 16 von einer Gleisbaustelle beschrieben.
[0013] Zur Übernahme der Weiche 16 von einer bekannten Weichentransporteinrichtung befinden
sich sämtliche Ladeplattformen 6 in einer horizontalen, in Fig. 3 durch strichpunktierte
Linien 28 angedeuteten Lage. Die Weiche 16 wird durch die Weichentransporteinrichtung
auf die Ladeplattformen 6 abgelegt und die Weichentransporteinrichtung entfernt. Die
Positionierung der Weiche 16 erfolgt dabei in Übereinstimmung mit einem bereits vorher
anhand eines in Fig. 5 schematisch dargestellten Positionsplan.
[0014] Dieser besteht aus bekannten, aus der Gleis- und Wagengeometrie sowie aus den Abmessungen
des für den Transport aktuellen Lichtraumprofils resultierenden Umrißlinien 29, innerhalb
derer die im gleichen Maßstab dargestellte, zu transportierende Weiche 16 beliebig
positionierbar ist. Dabei wird zweckmäßigerweise die Weiche 16 so positioniert, daß
im Bereich der Öffnungen 11 der Ladeplattformen 6 die Zugteile 19 der Befestigungsbügel
17 ungehindert zwischen den Schwellen durchführbar sind. Dabei ist natürlich auch
eine optimale Positioniermöglichkeit der Stützspindeln 18 zu berücksichtigen. Abschließend
wird anhand von markanten Punkten an der Weiche 16 deren Distanz zu markanten Punkten
des Weichentransportwagens 1 ermittelt, um mit Hilfe dieser Distanzwerte die Weiche
16 auf der Baustelle durch die Weichentransporteinrichtung rasch und optimal auf die
Ladeplattform 6 ablegen zu können.
[0015] Um eine sichere und auch rasch durchführbare Befestigung der Weiche sicherzustellen,
ist die Erstellung eines Befestigungsplanes, wie er im folgenden aufgezeigt wird,
zweckmäßig. Dabei werden jeweils zwei einer Öffnung 11 zugeordnete Abstützabschnitte
als A,B bzw. C und D bezeichnet. Die Öffnungen 11 werden, von einem Ende des Weichentransportwagens
1 beginnend, fortlaufend mit Kleinbuchstaben angeführt. Anschließend werden jene Felder
in den - einzelnen Abstützabschnitten A, B, C oder D zugeordneten - Öffnungen 11 markiert,
in denen ein Befestigungsbügel 17 (+) bzw. eine Stützspindel 18 (-) vorzusehen ist.
| Öffnungen: |
a |
b |
c |
d |
e |
f |
g |
... |
| Abstützabschnitt A: |
|
|
+ - |
+ - |
+ - |
- |
|
|
| Abstützabschnitt B: |
|
|
|
|
|
|
|
|
| Abstützabschnitt C: |
|
|
+ - |
- |
- |
- |
|
|
| Abstützabschnitt D: |
|
|
|
|
|
+ |
|
|
[0016] Anhand dieses Befestigungsplanes kann die optimale Anordnung der Befestigungsbügel
17 und der Stützspindeln 18 rasch durchgeführt werden. Nach erfolgter Fixierung wird
die Weiche 16 mit Hilfe der Antriebe 8 in die gewünschte Schräglage, beispielsweise
mit einem Winkel von 71°zur Horizontalen, verschwenkt. Anschließend erfolgt zur Absicherung
der Ladeplattformen 6 die Befestigung der Abstützstangen 26. Sollte es im Bereich
einer Engstelle zweckmäßiger sein, die Schräglage der Weiche 16 zu verändern, so ist
dies durch kurzzeitige Entfernung der Abstützstangen 26 bzw. deren Fixierung in der
anderen Bohrung 27 rasch durchführbar.
1. Weichentransportwagen mit Schienenfahrwerken und einem bezüglich deren Achsen mittig
gelegenen, balkenförmigen Wagenrahmen, an dem eine zur Verbindung mit einer Weiche
vorgesehene Ladeplattform um eine in Wagenlängsrichtung verlaufende Schwenkachse verschwenkbar
befestigt ist, wobei zwischen Ladeplattform und Wagenrahmen Antriebe zur Verschwenkung
der Ladeplattform vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei in
Wagenlängsrichtung voneinander distanzierte Ladeplattformen (6) mit jeweils wenigstens
zwei Antrieben (8) angeordnet sind.
2. Weichentransportwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß insgesamt vier
voneinander unabhängige Ladeplattformen (6) angeordnet sind.
3. Weichentransportwagen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Ladeplattform
(6) wenigstens aus zwei sowohl zur Schwenkachse (7) als auch zueinander parallel in
einer gemeinsamen Ebene verlaufenden Längsträgern (9) und zwei diese endseitig miteinander
verbindenden, senkrecht zu Schwenkachse (7) verlaufenden Verbindungselementen (10)
gebildet ist.
4. Weichentransportwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Längsträger
(9) bezüglich der Wagenquerrichtung mittig angeordnete, länglich ausgebildete und
mit ihren Längsseiten parallel zur Schwenkachse (7) verlaufende Öffnungen (11) aufweist.
5. Weichentransportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
an jeder Längsseite der Öffnungen (11) und/oder an den parallel zur Schwenkachse (7)
verlaufenden Längsseiten der Längsträger (9) durch Bolzen (12), Bohrungen, Haken od.
dgl. gebildete Halterungen (13) zur lösbaren und formschlüssigen Verbindung mit die
zu transportierende Weiche (16) mit der Ladeplattform (6) verbindenden Befestigungsbügeln
(17) vorgesehen sind.
6. Weichentransportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
an der dem Wagenrahmen (2) zugekehrten Unterseite jeder Ladeplattform (6) Flansche
(25) zur lösbaren Fixierung von Abstützstangen (26) und im Bereich der Seitenflächen
des Wagenrahmens (2) zwei in vertikaler Richtung voneinander distanzierte Bohrungen
(27) zur wahlweisen Verbindung mit den genannten Abstützstangen (26) vorgesehen sind.
7. Weichentransportwagen nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwenkachse (7) in einer senkrecht zur Wagenlängsrichtung verlaufenden Richtung
etwa 250 bis etwa 450 mm von der vertikalen Längssymmetrieebene (24) des Wagenrahmens
(2) entfernt angeordnet ist.
8. Weichentransportwagen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsbügel
(17) im wesentlichen aus einem am freien Ende einen Haken (20) aufweisenden Zugteil
(19) mit einem am dem Haken (20) gegenüberliegenden Ende gelegenen Gewindeteil und
einer Flügelmutter (21) sowie aus einem senkrecht zum Zugteil (19) verlaufenden Querjoch
(22) gebildet ist, dessen Länge etwa einer Schwellenteilung entspricht.