[0001] Die Erfindung betrifft eine Leiteranordnung mit ausschiebbaren Leiterteilen, insbesondere
Feuerwehrleiter, gemäß Oberbegriff des Anspruchs.
[0002] Bei bekannten Feuerwehrleitern mit ausschiebbaren Leiterteilen bestehen diese Leiterteile
aus Leiterholmen mit Obergurt und Untergurt, die mittels Diagonalstreben fest verbunden
sind und zwischen den Untergurten angeordneten Sprossen. Obergurt und Untergurt sind
so profiliert, daß sie eine hohe Biege- und Verdrehsteifigkeit sowie Formstabilität
aufweisen und gleichzeitig als Führung für die teleskopartig ausschiebbaren Leiterteile
dienen. Um das zu erreichen, finden komliziert zusammengesetzte und Sonderprofile
Anwendung. In ihrem Kern enthält die Mehrzahl dieser Profile jedoch die vorteilhafte
viereckige Kastenform, wobei die Grundfläche des Kastenprofils stets parallel zur
Sprossenebene verläuft. Die Führung der Leiterteile erfolgt über Laufflächen im Profil,
die parallel und senkrecht zur Sprossenebene angeordnet sind ( DE-PS 28 44 439, DE-OS
36 25 298).
[0003] Neuere technische Lösungen sind darauf gerichtet, zusätzlich den Erfordernissen einer
automatisierten Fertigung und hoher Korrosionsbeständigkeit zu entsprechen.
[0004] So wird in der DE-OS 33 26 644 eine Feuerwehrleiter beschrieben, bei der der Untergurt
aus abgekanteten Blechen besteht, die so angeordnet sind, daß ihre Verbindung untereinander
und mit den Sprossen und Streben nur durch Außenschweißungen erfolgt.
[0005] Das ermöglicht zwar ein automatisiertes Schweißen, verlangt wegen der Vielzahl der
den Untergurt bildenden Teile jedoch erheblichen Fertigungsaufwand. Die Grundfläche
des entstehenden Kastenprofils liegt auch hier parallel zur Sprossenebene.
[0006] Bei der in der DE-PS 36 40 944 beschriebenen Feuerwehrleiter wird der Vorteil der
Roboterschweißung durch das zusätzliche Anbringen von Führungs- und Fixierhohlkörpern
an den Vierkantprofilen von Obergurt und Untergurt erkauft.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Feuerwehrleiter mit ausschiebbaren Leiterteilen
zu schaffen, bei deren Herstellung alle anfallenden Schweißnähte durch Außenschweißung
gezogen werden können und einfache handelsübliche Profilstähle zum Einsatz kommen.
[0008] Gelöst wird die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe durch die im Anspruch angegebenen
Merkmale unter Verwendung einer Vierkanthohlprofilstange als Untergurt, die im Gegensatz
zum Stand der Technik nicht mehr mit einer Grundfläche parallel zur Sprossenebene
liegt, sondern mit einer Kante auf diese trifft, und die weitgehende Verlagerung der
bisherigen Führungfunktionen des Untergurtes beim Aus- und Einschieben der Leitern
in andere Leiterbereiche.
[0009] Damit werden langjährig den Stand der Technik im Feuerleiterbau kennzeichnende technische
Prinzipe verlassen. Die erreichbaren Vorteile sind verblüffend.
[0010] Im Gegensatz zum bisherigen Einsatz von Spezialprofilen ist es auf Grundlage der
erfindungsgemäßen Lehre nunmehr möglich, handelsübliche Vierkanthohlprofilstangen
einzusetzen. Das ermöglicht auch einen belastungsabhängigen Profileinsatz. Das bisherige
Inkaufnehmen überdimensionierter Leiterteile, um nur mit einem Spezialprofil auszukommen,
kann einer statischen und dynamischen Optimierung weichen.
[0011] Da Schweißungen in Gurtlängsrichtung zur Gurtherstellung entfallen, reduziert sich
der Schweißaufwand beträchtlich. Selbiges trifft auch für die nach den Schweißungen
notwendigen Richtarbeiten zu.
[0012] Alle Schweißnähte sind bei der erfindungsgemäßen Lösung als Rundumschweißung ausgeführt,
so daß neben hohen Festigkeiten guter Korrosionsschutz gewährleistet ist.
[0013] Als besonders vorteilhafte Erfindungsvariante hat sich die Verwendung einer quadratischen
Vierkanthohlprofilstange erwiesen.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 in einem schematischen Querschnitt die linke Hälfte einer Feuerleiter mit vier
Leiterteilen und quadratischer Vierkanthohlprofilstange als Untergurt und
Fig. 2 eine mögliche Anordnung von Sprossen und Streben bei Verwendung einer rechteckigen
Vierkanthohlprofilstange.
[0015] In Fig. 1 sind von einer Feuerleiter nur die auf der linken Seite befindlichen Leiterteile
dargestellt. Das äußere Leiterteil 1 ist mit dem nicht dargestellten Leiterträger
verbunden. Alle Leiterteile bestehen aus Obergurt 2 und Untergurt 3, die durch Streben
4 verbunden sind, und zwischen den Untergurten angeordneten Sprossen 5. Deutlich erkennbar
ist die Ausführung einer Rundumverschweißung sowohl bei den Streben 4 mit Ober- und
[0016] Untergurt 2 und 3 als auch bei den Sprossen 5 mit dem Untergurt 3 sowie die mittige
Anordnung von Sprossen 5 und Streben 4 bezogen auf die Kanten des quadratischen Untergurtprofils.
[0017] Die Untergurte 3 bestehen aus handelsüblichen Vierkanthohlprofilstangen 6, die mit
einer Kante 7 auf eine parallel zur Sprossenebene 8 verlaufende Ebene 9 treffen, so
daß dann eine Querschnittsdiagonale parallel und eine senkrecht zur Ebene 9 verläuft.
[0018] Der Obergurt 2 besteht ebenfalls aus einer Vierkanthohlprofilstange 10, die in bekannter
Weise mit ihrer Grundfäche parallel zur Sprossenebene 8 liegt. Die Profilgröße der
Vierkantprofilstangen 6 und 10 nimmt entsprechend der Belastung vom äußeren zum inneren
Leiterteil ab. Die Vierkanthohlprofilstangen 6 und 10 sind stirnseitig luftdicht zugeschweißt.
[0019] Die Führung der herausschiebbaren Leiterteile erfolgt durch eine Rollen - Schiene
- Kombination 11 und 12, eine Laufrolle 13 und eine seitliche Führungsrolle 14.
[0020] Die Führungsschiene 11 ist zwischen zwei benachbarten Leiterholmen unterschiedlicher
Leiterteile an der Innenseite der Streben 4 des äußeren Leiterholms angebracht, vorzugsweise
in Strebenmitte. Die Verbindung zwischen den Streben 4 und der Führungschiene 11 erfolgt
durch eine rundum geführte Schweißnaht.
[0021] Die Führungsrollen 12 sind zwischen zwei benachbarten Leiterholmen unterschiedlicher
Leiterteile so an der Außenseite des inneren Leiterholms im hinteren Bereich der Leiterteile
angebracht, daß die Führungsrollen 12 oben und unten auf der Führungsschiene 11 laufen,
vorzugsweise oben eine und unten zwei Führungsrollen 12.
[0022] Eine umgekehrte Anordnung der Rollen - Schiene - Kombination an den benachbarten
Leiterholmen ist auch möglich.
[0023] Die Laufrolle 13 gewährleistet das Abstützen des ein- bzw. ausgeschobenen Leiterteils.
Sie ist an der Leiterspitze des jeweils darunterliegenden Leiterteils so angeordnet,
daß ihre Achse parallel zu den Sprossenachsen verläuft, die Kante 7 der darüberliegenden
Vierkanthohlprofilstange 6 auf der Laufrolle 13 aufliegt und über sie abrollen kann.
[0024] Die seitliche Führungsrolle 14 gewährleistet die Seitenstabilität und verhindert
das Überkippen eines Leiterteils im ausgeschobenen Zustand. Sie ist an der Leiterspitze
des jeweils darunterliegenden Leiterteils so angeordnet ist, daß ihre Achse parallel
zur oberen, nach außen gerichteten Seitenfläche der darüberliegenden Vierkanthohlprofilstange
6 liegt und die Führungsrolle 14 auf dieser Fläche in Leiterlängsrichtung abrollen
kann.
[0025] Fig. 2 zeigt eine vorteilhafte Anordnung von Sprossen 5 und Streben 4 auf der obenliegenden,
größeren Fläche einer handelsüblichen Rechteckhohlprofilstange.
1. Feuerwehrleiter bestehend aus einem mit dem Leiterträger verbundenen äußeren Leiterteil
und weiteren mittels Rollenführungen ausschiebbaren Leiterteilen, wobei die Leiterteile
zusammengesetzt sind aus Leiterholmen mit Obergurt und Untergurt, die mittels Diagonalstreben
verschweißt sind sowie zwischen den Untergurten angeordneten Sprossen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Untergurt (3) aus einer handelsüblichen Vierkanthohlprofilstange (6) besteht,
die mit einer Kante (7) auf eine parallel zur Sprossenebene (8) verlaufende Ebene
(9) trifft, der Obergurt (2) aus einer handelsüblichen Vierkanthohlprofilstange (10)
besteht, deren Grundfläche in bekannter Weise parallel zur Sprossenebene (8) liegt
und deren Querschnitt vorzugsweise quadratisch ist, zwischen zwei benachbarten Leiterholmen
unterschiedlicher Leiterteile eine Führungsschiene (11) an der Innenseite der Streben
(4) des äußeren Leiterholms angebracht ist, auf der oben und unten Führungsrollen
(12) laufen, vorzugsweise oben eine und unten zwei Führungsrollen, die an der Außenseite
des inneren Leiterholms im hinteren Bereich der Leiterteile angebracht sind, die Laufrolle
(13) an der Leiterspitze des jeweils darunterliegenden Leiterteils so angeordnet ist,
daß ihre Achse parallel zu den Sprossenachsen verläuft, die Kante (7) der darüberliegenden
Vierkanthohlprofilstange (6) auf der Laufrolle (13) aufliegt und über sie abrollen
kann, die seitliche Führungsrolle (14) an der Leiterspitze des jeweils darunterliegenden
Leiterteils so angeordnet ist, daß ihre Achse parallel zur oberen, nach außen gerichteten
Seitenfläche der darüberliegenden Vierkanthohlprofilstange (6) liegt und die Führungsrolle
(14) auf dieser Fläche in Leiterlängsrichtung abrollen kann.
2. Feuerwehrleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verbindungen zwischen den Vierkanthohlprofilstangen (6,10) und den Streben (4),
zwischen den Sprossen (5) und der Vierkanthohlprofilstange (6) und zwischen den Streben
(4) und der Führungsschiene (11) jeweils durch rundum geführte Schweißnähte hergestellt
sind.
3. Feuerwehrleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vierkanthohlprofilstange (6) vorzugsweise quadratischen Querschnitt aufweist und
dann so angeordnet ist, daß eine Querschnittsdiagonale parallel und eine senkrecht
zur Ebene (9) verläuft, und sich die Streben (4) mittig bezogen auf die Oberkante
und die Sprossen (5) mittig bezogen auf die Seitenkante der Vierkanthohlprofilstange
(6) befinden.
4. Feuerwehrleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vierkanthohlprofilstange (6) für die Untergurte (3) verschiedener Leiterteile
entsprechend der Belastung unterschiedliche Größe aufweist und ebenso die Vierkanthohlprofilstange
(10) für die Obergurte (2) verschiedener Leiterteile.
5. Feuerwehrleiter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vierkanthohlprofilstangen (6) und (10) stirnseitig luftftdicht zugeschweißt sind.