[0001] Die Erfindung betrifft ein Rammbohrgerät mit einem die Rammvorrichtung aufnehmenden
im wesentlichen zylindrischen Rammengehäuse und einem Verdrängungskopf, der mit einem
Längsende des Rammengehäuses verbunden ist und dessen Durchmesser an seinem dem Rammengehäuse
Zugewandten Ende mindestens gleich dem Durchmesser des Rammengehäuses ist, wobei das
Rammbohrgerät einen Aufnahmeraum für einen Ortungssender hat.
[0002] Sowohl aus der EP-A- 0 361 805 als auch der DE-A- 39 00 122 ist jeweils ein Rammbohrgerät
bekannt, bei dem der Aufnahmeraum für den Ortungssender im Bereich der Spitze des
Verdrängungskopfes angeordnet ist. Dieser Sender ermöglicht es, den tatsächlichen
Verlauf der Erdverdrängungsbohrung zu verfolgen, da sowohl die Lage als auch die Tiefe
des Rammbohrgerätes mit Hilfe des Ortungssenders ermittelt werden können. Damit können
auch Erdverdrängungsbohrungen unter schwierigen Verhältnissen über oder unter querenden
Leitungen hindurch ausgeführt werden, ohne daß die Erdoberfläche im Bereich der querenden
Leitungen aufgegraben werden müßte.
[0003] Die Anordnung des Ortungssenders an vorderster Stelle des Verdrängungskopfes hat
den Vorzug, daß die Lage der Spitze des Rammbohrgerätes ermittelt werden kann. Ein
wesentlicher Nachteil der bekannten Anordnungen liegt aber darin, daß die Ortungssender
gegenüber den dynamischen Schlägen der Rammvorrichtung nur schlecht geschützt werden
können. Aufgrund dessen haben diese Sender nur eine sehr begrenzte Lebensdauer. Sie
müssen häufig bereits nach wenigen Erdverdrängungsbohrungen ausgetauscht werden. Da
der Defekt eines Senders in der Regel während einer Erdverdrängungsbohrung unter der
Wucht der Schläge der Rammvorrichtung auftritt, kann häufig die betreffende Erdverdrängungsbohrung
nicht zuverlässig zu Ende geführt werden.
[0004] Ein weiterer Nachteil der bekannten Konstruktion liegt darin, daß aufgrund des zwangsläufig
relativ kleinen Außendurchmessers des Verdrängungskopfes in seinem vorderen Bereich
die Stärke der den Sender umgebenden Wand relativ klein ist. Dementsprechend müssen
auch die Längsschlitze in der Meißelspitze oder Spitze des Verdrängungskopfes relativ
schmal sein, um noch eine ausreichende Festigkeit der Meißelspitze oder des Verdrängungskopfes
gewährleisten zu können. Wegen der schmalen Schlitze geht aber bis zu 70 % der Sendeleistung
verloren. Dies begrenzt die Tiefe erheblich, bis zu der das Rammbohrgerät noch zuverlässig
geortet werden kann.
[0005] Schließlich hat beispielsweise die Konstruktion nach der DE 39 00 122 noch den Nachteil,
daß der Sender in eine nach vorne hin offene Bohrung der Meißelspitze eingesetzt wird.
Das diese Bohrung verschließende Verschlußelement ist dem direkten Kontakt mit dem
Erdreich, mit Steinen und ähnlichen Hindernissen ausgesetzt. Vor allem beim Zertrümmern
von Hindernissen wird das Verschlußelement außerordentlich beansprucht und kann leicht
beschädigt werden.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rammbohrgerat der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß einerseits eine zuverlässige Ortung des Rammbohrgerätes möglich
ist und daß andererseits der Sender ausreichend gegen die mechanische Beanspruchung
schützbar ist und damit eine längere Lebensdauer hat, als dies bei den herkömmlichen
Geräten möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein den Aufnahmeraum enthaltendes
Sendergehäuse, dessen Außendurchmesser mindestens annähernd gleich dem Außendurchmesser
des Rammengehäuses ist, zwischen dem Verdrängungskopf und dem Rammengehäuse angeordnet
ist.
[0008] Einerseits ist das Sendergehäuse und damit auch der Sender bei der erfindungsgemäßen
Lösung ausreichend weit vorne angeordnet, um die Lage der Spitze des Rammbohrgerätes
zuverlässig ermitteln zu können. Andererseits bietet die Anordnung des Sendergehäuses
zwischen dem Verdrängungskopf und dem Rammengehäuse die Möglichkeit, den Aufnahmeraum
für den Sender so groß zu gestalten, daß der Sender durch geeignete Dämpfungselemente
gegenüber axialen und radialen Schwingungen und Schlägen zuverlässig geschützt werden
kann. Gleichzeitig bleibt noch genügend radialer Raum, um das Sendergehäuse mit einer
starken Wand zu versehen, die allen mechanischen Beanspruchungen im normalen Rammenbetrieb
standhält. Schließlich können wegen des relativ großen Durchmessers des Sendergehäuses
zahlreiche relativ breite Schlitze für den Austritt der gesendeten elektromagnetischen
Wellen vorgesehen werden, ohne daß dadurch das Sendergehäuse in unzulässiger Weise
mechanisch geschwächt wird. Dadurch kann ein gegenüber den herkömmlichen Geräten wesentlich
größerer Anteil der Sendeleistung abgestrahlt werden, was auch ein zuverlässiges Orten
des Rammbohrgerätes in größerer Tiefe ermöglicht. Da vor dem Sendergehäuse der gesamte
Verdrängungskopf liegt, ist eine Beschädigung des Sendergehäuses durch Schläge von
vorne selbst dann ausgeschlossen, wenn das Rammbohrgerät auf harte Hindernisse trifft,
die zu zertrümmern sind.
[0009] Der Verdrängungskopf ist in der Regel lösbar mit dem Rammengehäuse verbunden, beispielsweise
auf dieses aufgeschraubt. Dies bietet gleichzeitig eine bequeme Möglichkeit, den Sender
bei Bedarf auszutauschen. Dabei kann das Sendergehäuse entweder einstückig mit dem
Verdrängungskopf ausgebildet sein, so daß es zugleich mit dem Verdrängungskopf vom
Rammengehäuse gelöst wird. Das Sendergehäuse kann aber auch als ein von dem Verdrängungskopf
und dem Rammengehäuse getrenntes Teil ausgebildet sein. Der Aufnahmeraum innerhalb
des Sendergehäuses ist so groß bemessen, daß der Sender von Dämpfungselementen umgeben
werden kann, welche ihn gegenüber axialen und radialen Stößen, Schwingungen und Schlägen
schützen. Als Dämpfungselemente kommen beispielsweise Stahlfedern oder Gummi- bzw.
Kunststoffdämpfer in Frage. Die entsprechenden Dämpfungselemente müssen auf den jeweiligen
Einsatzzweck abgestimmt werden. Gemäß einer anderen Variante werden als Dämpfungselemente
ein Spezialfilz oder wasserfeste Watte verwendet. Dieses Dämpfungsmaterial hat den
Vorteil, das es aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften auch bei stark unterschiedlichen
Schwingungsbelastungen zuverlässig dämpft.
[0010] Der Aufnahmeraum für den Sender ist in an sich bekannter Weise durch radiale und
achsparallele Schlitze mit der Außenumfangsfläche des Sendergehäuses verbunden, so
daß die Sendeleistung angestrahlt werden kann. Da wegen des relativ großen Durchmessers
des Sendergehäuses die Wandstärke desselben relativ hoch gemacht werden kann, können
auch die Schlitze breit gemacht werden, ohne die Stabilität des Sendergehäuse zu beeinträchtigen.
[0011] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Unteransprüchen
angegeben.
[0012] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
welche in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen teilweise schematischen die Achse enthaltenen Teilschnitt durch das vordere
Ende eines Rammbohrgerätes gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 2
- einen Schnitt durch den Verdrängungskopf und das Sendergehäuse gemäß einer zweiten
Ausführungsform der Erfindung und
- Figur 3
- einen die Achse enthaltenen Schnitt durch den Verdrängungskopf und das Sendergehäuse
gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung.
[0013] In Figur 1 ist nur der vordere Abschnitt eines Rammbohrgerätes dargestellt. Man erkennt
das schematisch wiedergegebene vordere Ende eines Rammengehäuses 10, in dem die Rammvorrichtung
angeordnet ist. Die Rammvorrichtung und das Rammengehäuse sind beispielsweise in der
Weise ausgebildet, wie dies in den eingangs genannten Druckschriften beschrieben ist.
Die Rammvorrichtung wird daher nicht näher erläutert.
[0014] Das Rammengehäuse 10 hat an seinem vorderen Ende einen konischen Ansatz 12 mit einem
axial gerichteten Gewindezapfen 14. Der konische Ansatz 12 und der Gewindezapfen 14
greifen in eine komplementäre Aussparung 16 bzw. eine Gewindebohrung 18 im rückwärtigen
Ende eines Sendergehäuses 20, das einstückig mit einem Verdrängungskopf 22 ausgebildet
ist. Innerhalb des Sendergehäuses befindet sich eine zylindrische Bohrung 24, die
durch achsparallel gerichtete Schlitze 26 mit der Außenumfangsfläche des zylindrischen
Sendergehäuses 20 verbunden ist. Die Bohrung 24 dient zur Aufnahme eines schematisch
angedeuteten Senders 28, mit dessen Hilfe in an sich bekannter Weise die Position
des Rammbohrgerätes im Boden ermittelt werden kann.
[0015] Wie man erkennt, ist der Durchmesser des Sendergehäuses 20 gleich dem größten Durchmesser
des Verdrängungskopfes 22 an seinem dem Rammengehäuse 10 zugewandten hinteren Ende.
Dies ermöglicht es, einerseits die Bohrung 24 so weit zu machen, daß der Sender 28
über geeignete Dämpfungselemente 30 sowohl in axialer als auch in radialer Richtung
gegen Schwingungen und Schläge geschützt werden kann. Zum anderen kann aber wegen
des großen Durchmessers des Sendergehäuses 20 die die Bohrung 24 umgebende Wand ausreichend
stark gemacht werden, um trotz der Schlitze 26 in dieser Wand die erforderliche Festigkeit
des Sendergehäuses 20 zu gewährleisten, da dieses ja die gesamte Schlagenergie der
Rammvorrichtung auf den Verdrängungskopf 22 übertragen muß.
[0016] Die Dämpfungselemente 30 können als federelastische Elemente aus Stahl, Gummi oder
Kunststoff ausgebildet sein. Dabei müssen die elastischen Eigenschaften des verwendeten
Materials und die Abmessungen der Dämpfungselemente so gewählt werden, daß bei der
gegebenen Schlagfrequenz der Rammvorrichtung eine optimale Dämpfung auftritt. Anstelle
solcher federelastischen Elemente kann aber auch Filz- oder watteartiges Material
verwendet werden, wenn dies unter den gegebenen Umständen eine günstigere Dämpfung
verspricht.
[0017] Wie man in Figur 1 erkennt, erstreckt sich einer der Schlitze 26 in axialer Richtung
bis zum geschlossenen vorderen Ende der Bohrung 24. Dies ermöglicht es, durch Einführen
eines Schraubendrehers oder dergleichen den Sender 28 und das Dämpfungsmaterial aus
der Bohrung 24 nach rückwärts herauszuschieben. Nach dem Abschrauben des Sendergehäuses
20 von dem Rammengehäuse 10 kann daher der Sender 28 bei Bedarf bequem ausgewechselt
werden.
[0018] Die Ausführungsform gemäß Figur 2 unterscheidet sich von der Ausführungsform gemäß
Figur 1 lediglich durch eine axial etwas geringere Baulänge, in dem die Bohrung 24
geringfügig in den Verdrängungskopf 22 hinein ragt.
[0019] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 3 ist das Sendergehäuse 20 als ein von dem Verdrängungskopf
22 und dem Rammengehäuse 10 separates Teil ausgebildet. Sendergehäuse 20 und Verdrängungskopf
22 werden dabei über einen konischen Fortsatz 32 und einen Gewindezapfen 34 am Sendergehäuse
bzw. eine konische Aussparung 36 und eine Gewindebohrung 38 am Verdrängungskopf 22
in der gleichen Weise miteinander verbunden, wie das Sendergehäuse 20 mit dem Rammengehäuse
10.
[0020] Die vorstehende Beschreibung zeigt, daß mit der erfindungsgemäßen Lösung der Sender
mit ausreichendem mechanischen Schutz an einer günstigen Stelle, das heißt nahe dem
vorderen Ende des Rammbohrgerätes angeordnet werden kann. Es steht genügend Platz
zur Verfügung, den Sender mechanisch ausreichend zu schützen und/oder einen starken
Sender unterzubringen, der in der Regel auch einen größeren Raum benötigt.
1. Rammbohrgerät mit einem die Rammvorrichtung aufnehmenden im wesentlichen zylindrischen
Rammengehäuse (10) und einem Verdrängungskopf (22), der mit einem Längsende des Rammengehäuses
(10) verbunden ist und dessen Durchmesser an seinem dem Rammengehäuse (10) zugewandten
Ende mindestens gleich dem Durchmesser des Rammengehäuses (10) ist, wobei das Rammbohrgerät
einen Aufnahmeraum (24) für einen Ortungssender (28) hat, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Aufnahmeraum (24) enthaltendes Sendergehäuse (20), dessen Außendurchmesser
mindestens annähernd gleich dem Außendurchmesser des Rammengehäuses (10) ist, zwischen
dem Verdrängungskopf (22) und dem Rammengehäuse (10) angeordnet ist.
2. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sendergehäuse (20) einstückig mit dem Verdrängungskopf (22) ausgebildet
ist.
3. Rammbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sendergehäuse (20) als von dem Rammengehäuse (10) und dem Verdrängungskopf
(22) separates Teil ausgebildet ist.
4. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das im wesentlichen zylindrische Sendergehäuse (20) eine axiale Bohrung (24)
zur Aufnahme des Ortungssender (28) hat, deren radiale und axiale Abmessungen großer
als die Außenabmessungen des Ortungssender (28) sind, und daß in der Bohrung (24)
Dämpfungselemente (30) angeordnet sind, um Bewegungen des Ortungssender (28) in axialer
Richtung und radialer Richtung relativ zum Sendergehäuse (20) zu dämpfen.
5. Rammbohrgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung (24) in dem Sendergehäuse (20) mit dessen Außenumfangsfläche durch
eine Mehrzahl von radial und achsparallel gerichteten Schlitzen (26) verbunden ist.
6. Rammbohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem einendig geschlossenem Sendergehäuse (22) mindestens einer der Schlitze
(26) bis mindestens annähernd zu dem geschlossenen Ende der Bohrung (24) des Sendergehäuses
(20) verlängert ist.
7. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (30) von federelastischen Elementen aus Stahl, Gummi oder
Kunststoff gebildet sind.
8. Rammbohrgerät nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente (30) aus Filz oder wasserfester Watte bestehen.