[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehteller für Behinderte, mit einer Drehplatte, die
an ihrer Unterseite eine Schiebeplatte aufweist, die in einer Schiebeführung einer
länglichen Bodenplatte zwischen zwei Endstellungen hin- und herbeweglich und mindestens
in einer ihrer beiden Endstellungen an der Bodenplatte drehbar gelagert ist, wobei
die Länge der Bodenplatte größer als der Durchmesser der Drehplatte ist.
[0002] Drehteller üblicher Bauart weisen eine runde Bodenplatte auf. Davon unterscheidet
sich der gattungsgemäße Drehteller, bei dem die Bodenplatte eine Länge von mindestens
etwa dem doppelten Durchmesser der Drehplatte aufweist. Drehteller dieser Bauart können
als sogenannte Übersetzhilfen im Behinderten- und Krankenhausbereich mit großem Vorteil
verwendet werden. Der Drehteller wird z.B. in das Bett eines Patienten von der Seite
her eingeschoben, nachdem das Becken des Patienten etwas angehoben ist. Der auf der
Drehplatte sitzende Patient kann dann schmerzfrei zur Seite gedreht und dank der länglichen
Bodenplatte an den Bettrand geschoben werden, ohne daß er selbst irgendwelche Bewegungen
ausführen muß. Auch um einen Behinderten auf einen Badewannenlifter zu setzen, wird
ein solcher Drehteller verwendet. Solche, in Badewannen einsetzbaren Lifter haben
eine heb- und senkbare Hubplatte, die mit schwenkbaren, sich beim Abwärtsfahren an
die Badewannenwände anlegenden Schwenkklappen ausgestattet sind. In der Hochstellung
der Hubplatte liegen die Schwenkklappen auf dem Badewannenrand auf. Wird nun ein solcher
länglicher Drehteller auf der Hubplatte positioniert, so liegt das eine Längsende
der Bodenplatte auf der, auf dem Badewannenrand aufliegenden Schwenkklappe und die
Bodenplatte erstreckt sich über nahezu die gesamte Hubplatte. Der Drehteller wird
an das wannenrandseitige Ende der Bodenplatte verschoben. In dieser Einstiegsstellung
kann der Behinderte auf der Drehplatte Platz nehmen. Nach Anheben seiner Beine kann
er mit der Drehplatte auf der Bodenplatte verschoben und dann um 90° in Längsrichtung
der Wanne gedreht werden. Die Hubplatte wird dann gesenkt, um den Behinderten baden
zu können.
[0003] In der Behindertenpraxis wird aber auch häufig ein Drehteller benötigt, auf dem der
Behinderte stehend gedreht werden muß. Für diesen Einsatzbereich würde eine leichte
Verschiebbarkeit des Drehtellerseine erhebliche Unfallgefahr bedeuten. Eine Übersetzhilfe
der vorstehend beschriebenen Art ist für diesen Einsatzzweck daher nicht geeignet.
Die Verwendung einer Übersetzhilfe auf Badeliftern ist ebenfalls noch verbesserungsbedürftig,
da der Behinderte wegen der leichten Querverfahrbarkeit der Drehplatte schon bei geringen
unkontrollierten Körperbewegungen mit der Drehplatte in Querrichtung hin- und herverschoben
wird. Das gleiche gilt für unerwünschte Drehbewegungen der Drehplatte.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehteller der eingangs genannten Art dahingehend
auszubilden, daß unerwünschte Bewegungen der drehbaren und verschiebbaren Drehplatte
vermieden werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, daß in mindestens einer der beiden Endstellungen
der Drehplatte ein, an mindestens einer der Platten vorgesehenes Arretierorgan in
Verriegelungsstellung bewegbar ist, in welcher die Drehplatte gegen Verschiebung gesichert
ist und daß Auslösemittel vorgesehen sind, um das Arretierorgan zu entriegeln.
[0006] Gemäß einer Ausgestaltung ist vorgesehen, daß in mindestens einer der relativ zueinander
drehbaren Platten mindestens ein Bolzen verschiebbar gelagert ist, mit dessen Schieberichtung
ein Loch in der jeweils anderen Platte in wenigstens einer der beiden Endstellungen
der Drehplatte ausgefluchtet ist. Eine wichtige Ausbildung besteht dabei darin, daß
der Bolzen der Drehplatte und der Schiebeplatte koaxial zur Drehachse der Drehplatte
angeordnet ist.
[0007] Dank der erfindungsgemäßen Arretiereinrichtung kann also der erfindungsgemäße Drehteller
wohl in herkömmlicher Weise lediglich zum Drehen eines Patienten oder Behinderten
verwendet werden, wobei eine Verschiebbarkeit in Längsrichtung der Bodenplatte ausgeschlossen
ist. Entriegelt man jedoch den Bolzen, so ist die zusätzliche Verschiebebewegung möglich.
[0008] Die Erfindung ermöglicht es nun auch, die Verschiebemöglichkeit nur vorübergehend,
nämlich für den Transport eines Behinderten zu eröffnen, in der Verschiebestellung
die Drehplatte jedoch wieder zu arretieren, sodaß diese dann nur noch drehbar ist.
Eine solche Funktion ist z.B. in Verbindung mit Badeliftern vorteilhaft.
[0009] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist darin zu sehen, daß der Bolzen in der
Drehplatte achsparallel und im Abstand von der Drehachse angeordnet ist oder neben
dem koaxialen Bolzen ein zusätzlicher außermittiger Bolzen verwendet wird. Mit dieser
Weiterbildung läßt sich die Drehplatte auch vorübergehend gegen Drehung arretieren,
was ebenfalls in Verbindung mit Badeliftern vorteilhaft ist, um dem Behinderten eine
sichere Sitzstellung zu vermitteln.
[0010] Verschiedene Ausbildungsformen für die Anordnung und Ausbildung der Arretiereinrichtung
bietet die Erfindung. Im einfachsten Fall ist die Lochanordnung für den Zentralbolzen
in der Deckplatte und der Bodenplatte oben bzw. unten offen, wobei eine eingebaute
Federanordnung den Bolzen in zwei, in axialem Abstand liegenden Raststellungen halten
kann. Drückt man dann im Bereich des Zentrums auf die Polstermatte, so verschiebt
sich der Bolzen in seine Arretierstellung und die Drehplatte ist dann nicht mehr längs
der Bodenplatte verschiebbar. Um die Drehplatte in dieser einen Endstellung zu entriegeln,
ist ein entsprechender Druck von der Unterseite der Bodenplatte auf den Bolzen nötig.
[0011] Eine überlegenere Ausbildung besteht darin, daß der Bolzen ständig von einer eingebauten
axial wirkenden Feder in Richtung seiner Entriegelungsstellung zur Deckseite hin vorgespannt
ist, daß er durch Betätigung seiner oberen Stirnfläche in der vorbeschriebenen Weise
durch eine deckseitige Mündung des Loches hindurch abwärts in die Verriegelungsstellung
bewegbar ist, in der er von einer Federanordnung gehalten wird und daß er durch weiteres
Abwärtsbewegen über die Verriegelungsstellung hinaus und anschließendem Loslassen
durch die eingebaute Feder nach oben bewegt wird, wobei er die Verriegelungsstellung
überfährt und in die Entriegelungsstellung gelangt. Diese Ausbildung wirkt also nach
dem Kugelschreiberprinzip und erlaubt ein Verriegeln und ein Entriegeln lediglich
durch Druckanwendung in einer axialen Richtung. Das Verriegeln und Entriegeln kann
also vorgenommen werden, während der Behinderte auf dem Drehteller sitzt.
[0012] Eine weitere Variante im Rahmen der Erfindung besteht darin, daß der Bolzen ständig
von einer eingebauten, axial wirkenden Feder in Verriegelungsstellung vorgespannt
ist und bei Bewegung der Drehplatte mit seiner unteren Kontaktfläche an einer Kontaktfläche
der Bodenplatte entlanggleitet und in wenigstens einer der Endstellungen der Drehplatte
auf der Bodenplatte selbsttätig in ein Loch der Bodenplatte einrastet, wobei mindestens
eine der beiden Kontaktflächen unmittelbar anschließend an das Loch der Bodenplatte
als schräge Anlauframpe ausgebildet ist, längs welcher nach Überwindung eines Anfangswiderstandes
der Bolzen bei Bewegung der Drehplatte selbsttätig in Entriegelungsstellung angehoben
wird. Bei dieser Alternative findet das Arretieren automatisch in einer jeweils vorgegebenen
Endstellung statt. Im Fall eines zentralen Verriegelungsbolzens kann somit die Drehplatte
in beiden Endstellungen der Schiebebahn der Bodenplatte arretiert werden.
[0013] Eine Weiterbildung besteht nun darin, daß die Bodenplatte mehrere Löcher in gleichem
Abstand von einer geometrischen Achse und im Umfangsabstand zum wahlweisen Einrasten
des Bolzens in unterschiedlichen Drehstellungen aufweist und daß die geometrische
Achse das Zentrum der sich in einer seiner beiden Endstellungen befindenden Drehplatte
schneidet. Vorzugsweise sind drei Löcher in der Bodenplatte vorgesehen, die je einen
Umfangswinkel von 90° bilden, wobei das mittlere Loch in der Längsachse der Bodenplatte
liegt. Der Bolzen kann also nach Beendigung der Verschiebung der Drehplatte ohne Drehung
einrasten oder eingerastet werden, sodaß er gegen jegliche Bewegung arretiert ist,
das Einrasten läßt sich aber auch in einer 90°-Stellung und zwar in beiden Richtungen
bewirken.
[0014] Die Bodenplatte ist vorzugsweise einstückig ausgebildet und wird vorzugsweise in
einer Form als Spritzgußteil hergestellt. Vorgesehen ist, daß sich in dem Bereich
zwischen mindestens einem Längsende der Bodenplatte und der in die gegenüberliegende
Endstellung verschobenen Drehplatte mindestens eine über die ganze Breite der Bodenplatte
und mit Ausnahme eines dünnen Gelenksteges auch über die ganze Dicke der Bodenplatte
reichende Quernut befindet. Der Gelenksteg ist dabei vorzugsweise an der Deckseite
der Bodenplatte angeordnet. Der nicht von der Drehplatte besetzte Teil der Bodenplatte
kann somit um den Gelenksteg aus der Ebene der Bodenplatte herausgeschwenkt werden.Für
den Badewanneneinsatz muß der freie Teil der Bodenplatte entsprechend der Steilstellung
der Seitenklappen am Badelifter stark nach oben schwenken können. Dem trägt die Anordnung
der Gelenkstege im Deckbereich der Bodenplatte Rechnung. Die Breite der Quernuten
erlaubt aber auch eine Abwärtsbiegung der Bodenplatte, sodaß sich diese der Kontur
einer Matratze eines Krankenbettes anpassen kann.
[0015] Die Erfahrung hat gezeigt, daß in jeder Längshälfte der Bodenplatte eine Gruppe von
drei parallelen Quernuten eine ausreichende Verformbarkeit der Bodenplatte gewährleistet.
[0016] Es sei betont, daß es prinzipiell ausreicht, die Arretierbarkeit des Drehtellers
in nur einer Endstellung der Verschiebebahn in der Bodenplatte und auch die Gelenkigkeit
in nur einer Längshälfte der Bodenplatte vorzusehen. Die Bodenplatte muß dann für
jeden Anwendungsfall mit bestimmter Orientierung positioniert werden. Durch eine spiegelsymmetrische
Ausbildung beider Längshälften der Bodenplatte entfällt die Notwendigkeit auf die
richtige Orientierung bei der Positionierung zu achten.
[0017] Anhand der Zeichnung, die einige Ausführungsbeispiele darstellt, wird die Erfindung
näher beschrieben.
[0018] Es zeigt:
- FIG. 1
- eine teilweise geschnittene Längsansicht des Drehtellers,
- FIG. 2
- eine Draufsicht auf den Drehteller,
- FIG. 3
- eine vergrößerte Schnittansicht der zentralen Arretiereinrichtung des Drehtellers,
- FIG. 4
- eine horizontale Schnittansicht längs der Linie 4-4 der FIG. 3,
- FIG. 5
- eine Schnittansicht ähnlich FIG. 3, jedoch durch eine alternative Ausführungsform
- FIG. 6
- eine Schnittansicht durch eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
[0019] Ein Drehteller 10 weist eine Bodenplatte 12, eine Drehplatte 14 mit Polsterauflagematte
16 und Haltering 18 auf. An der Unterseite der Drehplatte 14 ist eine Schiebeplatte
20 angeschraubt. Grundsätzlich könnten Drehplatte 14 und Schiebeplatte 20 auch einstückig
ausgebildet sein. Die Bodenplatte 12 ist länglich und wird durch zwei Halbkreisbogen
sowie diese miteinander verbindende Geraden konturiert. Der Durchmesser der Halbkreisbogen
entspricht demjenigen der mit dem Haltering 18 ausgestatteten Drehplatte 14. Deckseitig
befindet sich in der Bodenplatte 12 eine oben offene Führungsbahn 22, die einen T-Nut-Querschnitt
aufweist. In dieser Führungsbahn 22 ist die kreisförmig konturierte Schiebeplatte
drehbar und verschiebbar geführt. Die Schiebeplatte 20 hat deckseitig einen Durchmesser
gleich der lichten Weite der Führungsbahn 22. In der unteren Hälfte weist die Schiebeplatte
20 einen Außenflansch 24 auf, der in eine ringsum laufende Freisparung 26 der Bodenplatte
12 eingreift. Die Schiebeplatte ist mittels Schrauben 28 bodenseitig an der Drehplatte
14 befestigt. In der Mitte der Führungsbahn 22 befindet sich an einer Seite in der
Deckwand eine Aussparung 28 (FIG. 2) die zum Einführen der Schiebeplatte 20 in die
Führungsbahn 22 dient. Innerhalb der Führungsbahn 22 ist an beiden Enden jeweils ein
Loch 30 in der Bodenplatte 12 vorgesehen. Die Löcher 30 befinden sich in der Längsmittelebene
und liegen konzentrisch zu den Halbrundkonturen der Bodenplatte 12.
[0020] Die Drehplatte 14 und die Schiebeplatte 20 haben miteinander fluchtende Durchgangsbohrungen
32, 34 gleichen Durchmessers. Diese Durchgangsbohrungen 32, 34 liegen koaxial zur
Rotationsachse der Drehplatte 14. In den beiden Schiebeendstellungen der Drehplatte
14 fluchtet das Bohrungspaar 32, 34 mit dem jeweiligen Loch 30 in der Bodenplatte
12. In der Bohrungsanordnung 32, 34 ist ein Bolzen 36 axial verschiebbar geführt.
Im Mittelbereich weist der Bolzen 36 zwei axial beabstandete Umfangsnuten 38 auf.
Von der Deckseite der Schiebplatte 20 her sind in diese zwei Paare einander gegenüberliegender
Vertiefungen 40 vorgesehen, in denen Federdrähte 42 mit ihren Enden gelagert sind.
Je zwei Vertiefungen 40 sind durch eine Aussparung 44 von gleicher Tiefe wie die Vertiefungen
40 miteinander verbunden. Der Querabstand der beiden Vertiefungspaare 40, 40 ist etwas
geringer als der Kerndurchmesser des Bolzens 36 im Bereich der Ringnuten 38. Die Federdrähte
42 greifen unter leichter Vorspannung wahlweise in eine oder die andere Nut 38 ein.
[0021] Der Bolzen 36 ist in FIG. 3 in seiner Entriegelungsstellung gezeigt. Wird auf die
hatte 16 im Zentrumsbereich der Drehplatte 14 ein abwärts gerichteter Druck ausgeübt,
so weichen die Federdrähte 42 aufgrund der V-förmigen Kontur der Ringnuten 38 in die
Aussparungen 44 aus. Der Bolzen kann sich dann abwärts bewegen, bis die Federdrähte
42 in die obere Ringnut 38 einrasten. Das untere Ende des Bolzens 36 ist dann in das
Loch 30 der Bodenplatte 12 eingetreten und die Drehplatte 14 ist in der jeweiligen
Endstellung der Bodenplatte 12 schiebesicher verriegelt. Da das Loch 30 bodenseitig
offen ist, kann mittels eines entsprechenden Fingerdruckes von unten der Bolzen 36
wieder in seine Entriegestellung hochgeschoben und verrastet werden.
[0022] Die Bodenplatte 12 weist in jeder Längshälfte eine Gruppe von drei parallelen Quernuten
46 auf,die sich über die ganze Breite der Bodenplatte 12 erstrecken und von unten
her bis nahezu über die ganze Dicke der Bodenplatte 12 reichen, wobei lediglich dünne
Gelenkstege 48 im deckseitigen Bereich der Bodenplatte 12 verbleiben. Um diese Gelenkstege
48 kann der jeweils nicht von der Drehplatte 14 eingenommene Teil der Bodenplatte
12 aus der Ebene der Bodenplatte nach unten und nach oben herausgeschwenkt werden.
Das Schwenkmaß nach unten wird durch die Breite der Quernuten 46 begrenzt. Nach oben
ist der Schwenkwinkel unbegrenzt. Der freie Teil der Bodenplatte 12 kann also beispielsweise
rechtwinklig zum anderen Bodenplattenteil abgebogen werden.
[0023] Bodenseitig sind an der Bodenplatte 12 mehrere Antirutschstreifen 50 angeordnet und
vorzugsweise formschlüssig in entsprechenden Bodenaussparungen der Bodenplatte 12
eingelassen.
[0024] In FIG. 5 ist eine Abwandlung der Arretierungseinrichtung für die Drehplatte 14 gezeigt.
Der Bolzen 36' hat hier nur eine Ringnut 38 für das Paar Federdrähte 42. Der Bolzen
36' hat einen deckseitigen Außenflansch, an dem sich eine Druckfeder 52 abstützt,
die bodenseitig an der Schiebeplatte 20 abgestützt ist. FIG. 5 zeigt den Bolzen 36'
in der Verriegelungsstellung, in welcher er in das Loch 30 der Bodenplatte 12 eintaucht.
Drückt man nun von oben auf die Polstermatte 16 im Zentrumsbereich der Drehplatte
14, so taucht der Bolzen 36' ganz in das Loch 30 ein, wobei die Federdrähte 42 nach
außen in die Aussparungen 44 gedrückt werden. Die Druckfeder 52 wird dabei komprimiert.
Läßt man nun den Bolzen 36' los, so bewegt sich der Bolzen 36' aufgrund der starken
Federkraft nach oben. Die Federdrähte 42 dringen zwar kurzfristig in die Ringnut 38
ein, können aber den Bolzen 36' aufgrund der Dynamik nicht bremsen. Der Bolzen 36'
überfährt also diese Raststellung und gelangt in seine Entriegelungsstellung an der
Unterseite der Polstermatte 16.
[0025] Die Ausführung gemäß FIG. 5 erlaubt es also, durch einen dosierten Druck auf den
Bolzen 36' von oben her die Drehplatte 14 zu verriegeln und durch einen Druck in derselben
Richtung auch die Entriegelung zu bewirken. Diese Ausführung wird also dann gewählt,
wenn ein Drehteller die Verriegelung und Entriegelung mit einer darauf sitzenden Person
ermöglichen soll.
[0026] FIG. 6 zeigt eine noch weitere Abwandlung, die eine selbsttätige Verriegelung und
Entriegelung der Drehplatte 14 gewährleistet. Der Bolzen 36'' weist hier keine Ringnut
mehr auf. Er ist topfartig ausgebildet und eine Feder 54 spannt den Bolzen 36'' nach
unten in die Verriegelungsstellung vor. Die Drehplatte 14 weist keine durchgehende
Bohrung 32 sondern ein deckseitig geschlossenes Sackloch 56 auf, sodaß sich die Druckfeder
54 oben an der Drehplatte 14 abstützen kann. An das Loch 30 der Bodenplatte 12 schließt
sich in Längsrichtung der Bodenplatte 12 ein schräg ansteigender Rampenabschnitt 58
an, der in die Bodenfläche der Führungsbahn 22 einläuft. Die Breite dieser Rampenfläche
58 entspricht dem Durchmesser der Bohrung 30. Wird auf die Drehplatte 14 in Längsrichtung
eine Schiebekraft ausgeübt, so gleitet der Bolzen 36'' nach Überwindung eines Anfangswiderstandes
auf der Rampenfläche 58 entlang, wobei er aus seiner Verriegelungsstellung in die
Entriegelungsstellung angehoben wird. Diese Entriegelungsstellung wird durch die Bodenfläche
der Führungsbahn 22 definiert, auf der der Bolzen 36'' entlanggleitet. Die untere
Umfangskante des Bolzens 36'' ist vorzugsweise angefast , sodaß ein sicheres Auflaufen
auf die Rampe 58 gewährleistet ist.
[0027] In allen vorbeschriebenen Ausführungsformen ist der Bolzen 36 zentral in der Drehplatte
14 angeordnet. Die Drehplatte 14 wird damit in ihren beiden Endstellungen oder wenigstens
in einer Endstellung schiebesicher, jedoch drehbar arretiert.
[0028] Verlagert man den Bolzen 36 aus der Plattenmitte heraus, wie bei 60 in FIG. 2 gestrichelt
veranschaulicht ist und ordnet man dieser Position das Loch 30 zu, wie bei 62 veranschaulicht
ist, so kann nach demselben Prinzip, wie vorbeschrieben, nicht nur eine Schiebesicherung
sondern auch gleichzeitig eine Drehsicherung des Drehtellers bewirkt werden. Wenn
dann noch zwei weitere querausgefluchtete Löcher 62 auf demselben Durchmesser wie
das in der Längmittelebene vorgesehene Loch 62 in der Bodenplatte 12 jeweils im Winkelabstand
von 90° vorgesehen werden, so läßt sich die Drehplatte 14 in jeder ihrer Schiebeendstellungen
in drei jeweils rechtwinklig zueinanderliegenden Drehstellungen arretieren.
1. Drehteller für Behinderte, mit einer Drehplatte (14), die an ihrer Unterseite eine
Schiebeplatte (20) aufweist, welche in einer Schiebeführung (22) einer länglichen
Bodenplatte (12) zwischen zwei Endstellungen hin- und herbeweglich und mindestens
in einer ihrer beiden Endstellungen an der Bodenplatte (12) drehbar gelagert ist,
wobei die Längsseite der Bodenplatte (12) größer als der Durchmesser der Drehplatte
(14) ist dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der beiden Endstellungen
der Drehplatte (14) ein, an mindestens einer der Platten vorgesehenes Arretierorgan
(36, 36', 36'') in Verriegelungsstellung bewegbar ist, in welcher die Drehplatte (14)
gegen Verschiebung gesichert ist und daß Auslösemittel (52, 58) vorgesehen sind, um
das Arretierorgan (36, 36', 36'') zu entriegeln.
2. Drehteller nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einer der relativ
zueinander drehbaren Platten (12, 14, 16) mindestens ein Bolzen (36, 36', 36'') verschiebbar
gelagert ist, mit dessen Schieberichtung ein Loch (30) in der jeweils anderen Platte
(12, 14, 16) wenigstens einer der beiden Endstellungen der Drehplatte (14) ausgefluchtet
ist.
3. Drehteller nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (36, 36', 36'')
in der Drehplatte (14) und der Schiebplatte (20) koaxial zur Drehachse der Drehplatte
(14) angeordnet ist.
4. Drehteller nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (60) in der Drehplatte
(14) achsparallel und mit Abstand von der Drehachse der Drehplatte (14) angeordnet
ist.
5. Drehteller nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß jede der Platten
(12, 14, 16) mindestens ein Durchgangsloch (30, 32, 34) aufweist und daß alle Durchgangslöcher
(30, 32, 34) in einer der Endstellungen miteinander achsparallel ausgefluchtet sind
und daß ein Bolzen (36) zwischen zwei Raststellungen achsial verschiebbar ist, in
denen er wahlweise mittels einer Federanordnung (42) gehalten wird und daß die beiden
Stirnflächen des Bolzens (36) Fingerbetätigungsflächen bilden.
6. Drehteller nach einem der Ansprüche 2 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(36') ständig von einer eingebauten achsial wirkenden Feder (52) in Entriegelungsstellung
zur Deckseite hin vorgespannt ist, daß er durch Betätigung seiner oberen Stirnfläche
durch eine deckseitige Mündung des Loches (32) hindurch abwärts in die Verriegelungsstellung
bewegbar ist, in der er von einer Federanordnung (42) gehalten wird und daß er durch
weiteres Abwärtsbewegen über die Verriegelungsstellung hinaus und anschließendem Loslassen
durch die eingebaute Feder (52), die Verriegelungsstellung überfahrend in die Entriegelungsstellung
gelangt.
7. Drehteller nach einem der Ansprüche 2 bis 4 dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen
(36'') ständig von einer eingebauten axial wirkenden Feder (54) in Verriegelungsstellung
vorgespannt ist und bei Bewegung der Drehplatte (14) mit seiner unteren Kontaktfläche
an einer Kontaktfläche der Bodenplatte (12) entlanggleitet und in mindestens einer
der beiden Endstellungen der Drehplatte (14) auf der Bodenplatte (12) selbsttätig
in ein Loch (30) der Bodenplatte (12) einrastet und daß mindestens eine der beiden
Kontaktflächen unmittelbar anschließend an das Loch (30) der Bodenplatte (12) als
schräge Anlauframpe (58) ausgebildet ist, längs welcher der Bolzen (36'') nach Überwindung
eines Anfangswiderstandes bei Bewegung der Drehplatte (14) selbsttätig in Entriegelungsstellung
angehoben wird.
8. Drehteller nach einem der Ansprüche 4 bis 7 dadurch gekennzeichnet, daß in der Bodenplatte
(12) mehrere Löcher (62) in gleichem Abstand von einer geometrischen Achse und im
Umfangsabstand zum wahlweisen Einrasten des Bolzens (60) in unterschiedlichen Drehstellungen
vorgesehen sind und daß die geometrische Achse das Zentrum der sich in einer seiner
beiden Endstellungen befindenden Drehplatte (14) schneidet.
9. Drehteller nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenplatte
(12) einstückig ausgebildet ist und daß sich in dem Bereich zwischen mindestens einem
Längsende der Bodenplatte (12) und der sich in der gegenüberliegenden Endstellung
verschobenen Drehplatte (14) mindestens eine über die ganze Breite der Bodenplatte
(12) und mit Ausnahme eines dünnen Gelenksteges (48) über die ganze Dicke der Bodenplatte
(12) reichende Quernut (46) befindet.
10. Drehteller nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstege an der Deckseite
der Bodenplatte (12) liegen.