[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verbrennung von Abluft gemäß Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zur Verbrennung von Abluft sind bekannt. Sie dienen dazu,
mit umweltbelastenden Stoffen beladene Abgase einem thermischen Reinigungsverfahren
zu unterziehen, nämlich zu verbrennen. Dabei werden die belastenden Stoffe abgebaut,
das heißt thermisch in Bestandteile zerlegt, die die Umwelt nicht oder zumindest weniger
belasten als die ursprünglichen Stoffe.
[0003] Insbesondere bei der Reinigung von Abluft, die mit organischen Lösungsmitteln oder
aber beispielsweise mit Benzindämpfen beladen sind, kann es vorkommen, daß während
der Verbrennung der Abluft eine Explosion eintritt. Um dies zu vermeiden muß die zu
verbrennende Abluft oft sehr stark beispielsweise mit Frischluft verdünnt werden,
so daß der Verbrennung große Gasmengen zuzuführen sind, also große Kapazitäten bereitgehalten
werden müssen. Dadurch werden die bekannten Verfahren sehr teuer und die entsprechenden
Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens sehr groß und teuer.
[0004] Es ist daher Aufgabe ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Verbrennung von Abluft
zu schaffen, die kostengünstig und dabei sehr sicher realisierbar sind.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Verbrennung von Abluft mit Hilfe der in
Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst. Dadurch, daß in dem der Verbrennung der Abluft
dienenden Brennraum ein definierter Unterdruck erzeugt wird, wird praktisch ausgeschlossen,
daß während der Verbrennung eine Explosion stattfindet. Die mit umweltbelastenden,
explosiven Stoffen beladene Abluft wird quasi verdünnt, so daß eine Explosion ausgeschlossen
ist.
[0006] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei dem eine Absaugeinrichtung
vorgesehen ist, die die zu reinigende Abluft quasi durch den Brennraum saugt. Auf
diese Weise ist der gewünschte Unterdruck leicht realisierbar, so daß die Kosten zur
Durchführung des Verfahrens relativ niedrig gehalten werden können.
[0007] Überdies wird eine Ausführungsform des Verfahrens bevorzugt, bei welchem eine Drosseleinrichtung
dem Brennraum vorgeordnet wird. Bei einer entsprechenden Abstimmung der Drosseleinrichtung
und der Absaugeinrichtung läßt sich ein gewünschter Unterdruck im Innern des Brennraums
leicht und kostengünstig einstellen.
[0008] Besonders bevorzugt wird eine Ausführungsform des Verfahrens, bei der ein Unterdruck
von 0,001 bar bis 0,9 bar, vorzugsweise von 0,1 bar bis 0,3 bar und insbesondere von
0,125 bar im Brennraum eingestellt wird. Bei dem zuletzt genannten Wert stellt sich
bei einer trotz aller Vorsorgemaßnahmen eintretenden Explosion erfahrungsgemäß ein
Druck von etwa Umgebungsdruck ein, so daß also die Sicherungsmaßnahmen des Brennraums
gegen Schäden bei einer Explosion minimal sind.
[0009] Weitere Ausführungsformen des Verfahrens ergeben sich aus den übrigen ein Verfahren
betreffenden Unteransprüchen.
[0010] Die genannte Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung gelöst, die die in Anspruch
8 aufgeführten Merkmale zeigt. Die Vorrichtung ist so ausgelegt, daß bei der Verbrennung
von Abluft im Inneren des Brennraums ein definierter Unterdruck eingestellt ist. Dieser
bewirkt quasi eine Verdünnung der Abluft, durch die eine Konzentration gewährleistet
ist, die deutlich unter der sogenannten unteren Explosionsgrenze liegt. Damit wird
andererseits die Explosionsgrenze quasi nach oben verschoben. Eine Verdünnung der
Abgase, wie sie bei herkömmlichen Vorrichtungen erforderlich ist, kann hier unterbleiben,
ohne daß die Gefahr einer Explosion besteht.
[0011] Bevorzugt wird eine Vorrichtung, bei welcher einem Brennraum eine Drosseleinrichtung
vor- und eine Absaugeinrichtung nachgeschaltet sind. Die zu reinigenden Abgase werden
durch die Absaugeinrichtung quasi durch den Brennraum hindurchgesaugt, wobei mit Hilfe
der Drosseleinrichtung ein definierter Unterdruck eingestellt wird, bei welchem die
gewünschte Verdünnung der die Abgase belastenden explosionsgefährlichen Stoffe erzielt
wird.
[0012] Besonders bevorzugt wird eine Vorrichtung, bei der die Absaugeinrichtung und die
Drosseleinrichtung so aufeinander abgestimmt sind, daß sich ein Unterdruck von etwa
0,125 bar im Inneren des Brennraums einstellt. Erfahrungsgemäß ergibt sich bei einer
Explosion innerhalb des Brennraums der achtfache Druck. Bei der hier gewählten Verdünnung
entsteht selbst bei Entstehung einer Explosion im Inneren des Brennraums lediglich
ein dem Umgebungsdruck entsprechender Druck, so daß eine Gefährdung der Anlage und
der umstehenden Personen mit hoher Sicherheit auszuschließen ist bzw. mit relativ
geringem Aufwand zu vermeiden ist.
[0013] Weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung ergeben sich aus übrigen diese Vorrichtung
betreffenden Unteransprüchen.
[0014] Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Prinzipskizze erläutert.
[0015] Die schematisierte Prinzipskizze zeigt die Funktionsweise einer Vorrichtung zur Verbrennung
von Abluft und läßt das Verfahren zur Verbrennung von Abluft ohne weiteres erkennbar
werden. Die Vorrichtung 1 dient also der Verbrennung von Abluft, die aus einer beliebigen
Abluftquelle 3 stammt. Die zu reinigende Abluft wird über eine erste Leitung 5 einer
Rückzündsicherung 7 zugeführt und gelangt von dieser über eine zweite Leitung 9 zu
einer Notumleitung 11. Von dieser entspringt eine dritte Leitung 13, die bei einer
Störung der Vorrichtung beziehungsweise des Verfahrens die Abluft beispielsweise einem
Zwischenspeicher zuführt. Von der Notumleitung 11 wird das zu reinigende Abgas über
eine vierte Leitung 15 einer Drosseleinrichtung 17 zugeleitet und gelangt von dort
über eine fünfte Leitung 19 zu einem hier zusätzlich vorgesehenen Notventil 21, welches
eine Weiterleitung des Abgases unterbrechen kann. Von dort gelangt das Abgas über
eine sechste Leitung 23 zu einem Brennraum 25, wo die thermische Zersetzung der die
Abluft belastenden, explosionsgefährlichen Stoffe stattfindet. Von dem Brennraum gelangt
das gereinigte Abgas, das Reingas, über eine siebte Leitung 27 zu einem hier vorgesehenen
Wärmetauscher 29, der der Rückgewinnung der im Reingas vorhandenen Energie dient.
Vom Wärmetauscher gelangt das Reingas über eine achte Leitung 31 zu einer Absaugeinrichtung
33, die das Reingas über eine neunte Leitung 35 beispielsweise an die Umgebung abgibt.
[0016] Aus der Prinzipskizze ist ersichtlich, daß über eine zehnte Leitung 37 ein zusätzliches
Gas, vorzugsweise inertes Gas, Luft oder Sauerstoff oder aber ein beliebiger Sauerstoffspender
in den Brennraum 25 einleitbar ist.
[0017] Durch eine gestrichelte Linie ist in der Skizze angedeutet, daß zwischen der Abluftquelle
3 und der Drosseleinrichtung 17 ein zündfähiges Gasgemisch vorhanden ist.
[0018] Im folgenden wird die Funktion der Vorrichtung 1 bzw. die Durchführung des Verfahrens
zur Verbrennung von Abluft im einzelnen erläutert.
[0019] Die in der Darstellung angedeutete Abluftquelle kann beliebiger Natur sein. Beispielsweise
können in der hier skizzierten Vorrichtung 1 die bei der Befüllung von Tankanlagen
beziehungsweise von Kraftstoff-Vorratstanks von Tankstellen entstehenden Gase verbrannt
werden. Normalerweise wird bei der Befüllung derartiger Tanks eine sogenannte Gaspendelung
durchgeführt, das heißt, die aus Erdtanks verdrängte Luft wird in die Tanklastzüge
übergeleitet, aus denen der Treibstoff in die Erdtanks gefüllt wird. Aufgrund der
Temperaturunterschiede zwischen dem kalten Erdtank und dem zumindest im Sommer wärmeren
Tanklastzug muß jedoch Abluft beseitigt werden. Auch aufgrund von Undichtigkeiten
an den Verbindungsstellen zwischen Lastzug und Erdtank entstehen Abgase, die abgesaugt
werden können und beseitigt werden müssen.
[0020] Die mit Treibstoff versetzte Abluft wird üblicherweise abgesaugt und wegen der überaus
hohen Explosionsgefahr sehr stark verdünnt. Bei der Behandlung von Abluft, die mit
explosionsgefährlichen Substanzen belastet ist, also auch von Abluft, die beispielsweise
Lösungsmittel enthält, wird eine obere Explosionsgrenze (OEG) festgelegt, bei der
eine derart hohe Sättigung mit explosionsgefährlichen Stoffen gegeben ist, daß das
Gemisch quasi zu fett ist und daher nicht zur Explosion neigt. Außerdem wird eine
sogenannte untere Explosionsgrenze (UEG) definiert, bei der in der Abluft eine Konzentration
von explosionsgefährlichen Stoffen gegeben ist, bei der eine Explosion des Gemisches
möglich ist. Bei der Verarbeitung der Abgase, insbesondere bei deren Verbrennung wird
zur Vermeidung einer Explosion eine Verdünnung soweit herbeigeführt, daß die Konzentration
der explosionsgefährlichen Stoffe in der Abluft etwa 25 % bis 50 % der unteren Explosionsgrenze
ausmachen.
[0021] Bei der hier vorliegenden Vorrichtung bzw. bei dem hier durchgeführten Verfahren
zur Verbrennung von Abluft kann auf eine Verdünnung der anfallenden Rohgase verzichtet
werden. Diese werden vielmehr über die erste Leitung 5 der Rückzündsicherung 7 zugeführt,
die verhindert, daß eine jenseits, das heißt, stromab der Rückzündsicherung vorhandene
Flammenfront zur Abluftquelle 3 gelangen kann. Von der Rückzündsicherung aus gelangen
die als Rohgase bezeichneten Abgase über die vierte Leitung 15 zu der Drosseleinrichtung
17, von dort über die fünfte Leitung 19 und die sechste Leitung 23 in den Brennraum
25, in dem durch eine geeignete Wärmequelle, eine Temperatur von beispielsweise 750°
erzeugt wird, also eine Temperatur, die so hoch ist, daß organische Schadstoffe zersetzt
werden. Als Wärmequelle können zum Beispiel elektrisch oder auf sonstige Weise, beispielsweise
durch einen Wärmetauscher, erhitzte Heizstäbe, Katalysatoren mit niedriger Reaktionstemperatur,
eine Mikrowelleneinrichtung oder auch ein Brenner eingesetzt werden. Letzterer eignet
sich nur dann, wenn trotz der in den Brennraum eingeleiteten Rauchgase der Unterdruck
im Brennraum aufrechterhalten werden kann.
[0022] Von dem Brennraum 25 gelangen die Gase über die siebte Leitung 27 und die achte Leitung
31 zu einer Absaugeinrichtung 33. Die gesamten Leitungen 5 bis 31 sind druckdicht
miteinander so verbunden, daß die Absaugeinrichtung 33 durch Erzeugung eines Unterdrucks
die Abluft aus der Abluftquelle 33 absaugen kann. Die Absaugeinrichtung gibt die angesaugten
Gase über die neunte Leitung 35 weiter, beispielsweise an die Umwelt.
[0023] Bei der hier beschriebenen Vorrichtung 1 ist vor dem Brennraum 25 die Drosseleinrichtung
17 vorgesehen, die beispielsweise durch ein Ventil realisiert ist. Hier wird beispielsweise
durch eine Querschnittsverminderung der Durchfluß des Rohgases beispielsweise der
Abluft so gebremst, daß in dem Bereich zwischen Drosseleinrichtung 17 und Absaugeinrichtung
33, insbesondere im Brennraum 25 ein Unterdruck erzeugt wird. Es bedarf daher einer
Abstimmung der Absaugleistung der Absaugeinrichtung 33 und der Querschnittsverminderung
in der Drosseleinrichtung 17.
[0024] Der Unterdruck im Brennraum 25 wird so eingestellt, daß sich beispielsweise ein Druck
von 0,001 bar bis 0,9 bar, vorzugsweise von 0,1 bar bis 0,3 bar einstellt.
[0025] Es hat sich herausgestellt, daß bei Eintritt einer Explosion in einem Brennraum sich
der achtfache Druck einstellt. Daher wird ein Unterdruck im Brennraum 25 von 0,125
bar besonders bevorzugt. Es stellt sich nämlich dann, wenn trotz aller Vorsorgemaßnahmen
eine Explosion eintreten sollte, im Brennraum der Umgebungsdruck ein, so daß ein Druckausgleich
zwischen dem Inneren und der Umgebung des Brennraums gegeben ist. Dieser muß also
- wenn überhaupt - mit nicht sonderlich aufwendigen Einrichtungen gegen einen Überdruck
geschützt werden.
[0026] Aufgrund des im Brennraum herrschenden Unterdrucks verteilen sich die Moleküle der
Schadstoffe derart, daß sich quasi eine Verdünnung der Schadstoffbelastung im Rohgas
beziehungsweise in der Abluft einstellt, so daß während der Verbrennung dieses verdünnten
Gases keine Explosion entstehen kann. Es hat sich gezeigt, daß bei der Einstellung
des hier beschriebenen Unterdrucks im Brennraum die freie Weglänge der Moleküle so
zunimmt, daß die Reaktionsfähigkeit der mit Schadstoffen belasteten Abluft soweit
reduziert ist, daß eine Explosion mit hoher Sicherheit auszuschließen ist.
[0027] Durch die Absaugeinrichtung 33 wird also im Inneren des Brennraums 25 eine Expansion
der Abluft erzielt, die zu der gewünschten Verdünnung der Schadstoffe führt. Pro Volumeneinheit
der expandierten Abluft befinden sich so wenig Schadstoffanteile, daß während der
Verbrennung eine Verpuffung oder Explosion beziehungsweise eine unkontrollierte Kettenreaktion
nicht stattfinden kann.
[0028] Die Verbrennung in dem Brennraum kann so eingestellt werden, daß lediglich bei Beginn
der thermischen Zersetzung der Schadstoffe eine Wärmequelle zugeschaltet werden muß.
Später ergibt sich während der Verbrennung der Abgase eine derartig hohe Temperatur
im Inneren des Brennraums, daß auch bei Zufuhr weiterer Abluft und bei deren Verbrennung
ausreichend Wärme im Inneren des Brennraums erzeugt wird, so daß die thermische Zersetzung
der Schadstoffe sichergestellt ist.
[0029] Es ist möglich, dem Brennraum 25 einen Wärmetauscher 29 nachzuschalten. Die hier
gewonnene Wärme kann der Erwärmung des in den Brennraum 25 eingeleiteten Abgases dienen.
Es ist auch eine Verwendung der hier abgezogenen Wärme in anderen Bereichen, die von
der Verbrennung der Abluft völlig getrennt sind, möglich. Denkbar wäre die Einspeisung
der hier gewonnenen Wärme in ein Wärmeverbundnetz.
[0030] Über die in den Brennraum 25 mündende zehnte Leitung 37 kann ein inertes Gas eingeleitet
werden, beispielsweise Wasserdampf oder Stickstoff. Dieses Gas führt zu einer weiteren
Verminderung der Explosionsgefahr, einerseits dadurch, daß die Schadstoffpartikel
quasi durch Moleküle des inerten Gases getrennt werden, andererseits dadurch, daß
diese Moleküle den verbrennenden Schadstoffmolekülen Energie entziehen.
[0031] Die Einleitung von inertem Gas kann einerseits während der Verbrennung der Abluft
erfolgen, um die Verbrennung bei einem reduzierten Unterdruck, der mit Hilfe der Absaugeinrichtung
33 und der Drosseleinrichtung 17 erzeugt wird, durchzuführen. Auch ist es denkbar,
in einem Störungsfall unverzüglich inertes Gas in den Brennraum einzuleiten, um bei
einem Druckanstieg eine Explosion zu vermeiden. Im übrigen kann dieses Gas auch gezielt,
beispielsweise periodisch, dem Verbrennungsvorgang zugeführt werden. Schließlich ist
es auch möglich, anstelle des inerten Gases Luft, Sauerstoff oder einen beliebigen
Sauerstoffspender einzuspeisen.
[0032] Zusätzlich kann zwischen dem Brennraum und der Drosseleinrichtung 17 ein Notventil
21 vorgesehen werden, welches in einem Störungsfall unverzüglich den Brennraum 25
von der Abluftquelle 3 trennt.
[0033] Es ist davon auszugehen, daß im normalen Betrieb der Querschnitt in der Drosseleinrichtung
17 so klein ist, daß eine Flamme nicht in die vierte Leitung 15 zurückschlagen kann,
also sich gegen die durch die Absaugeinrichtung 33 erzeugte Strömungsrichtung des
Abgases ausdehnen kann.
[0034] Wenn bei einer Abschaltung des Notventils 21 die aus der Abluftquelle 3 angesaugte
Gassäule sich aufgrund ihrer Trägheit weiter in Richtung auf den Brennraum zu bewegt,
können kurzzeitig Druckspitzen entstehen, die über die Notumleitung 11 abgebaut werden.
Es ist beispielsweise möglich, nachströmende Abluft über die dritte Leitung 13 in
ein Zwischenlager zu leiten. Gegebenenfalls kann diese dritte Leitung 13 auch in die
Umgebung führen, insbesondere dann, wenn hier lediglich sehr geringe Gasmengen zu
erwarten sind.
[0035] Die Rückzündsicherung 7 ist hier in unmittelbarer Nähe zur Abluftquelle 3 angeordnet.
Deren Positionierung ist jedoch frei wählbar. Sie kann auch näher am Brennraum 25
innerhalb des Leitungsnetzes angeordnet sein. Insbesondere ist es möglich, die Anordnung
der Notumleitung 11 und der Rückzündsicherung 7 zu vertauschen, so daß eine die Drosseleinrichtung
17 überwindende Flammenfront von der Rückzündsicherung 7 abgefangen wird und sich
nicht über die Notumleitung 11 bis zur Abluftquelle 3 oder bis in die Zuleitungen
fortsetzen kann.
[0036] Aus der Funktionsbeschreibung der Vorrichtung 1 ergibt sich also ohne weiteres das
Prinzip des hier gegebenen Verfahrens zur Verbrennung von Abluft:
Die in der Abluftquelle 3 entstehende Abluft kann ohne irgendwelche Verdünnung von
einer Absaugeinrichtung 33 angesaugt werden. Dabei besteht zwischen der Abluftquelle
und der Absaugeinrichtung ein Leitungssystem, in welches der Brennraum 25 eingeschaltet
ist. Dadurch, daß - in Strömungsrichtung gesehen - die Absaugeinrichtung 33 dem Brennraum
25 nachgeordnet und die Drosseleinrichtung 17 diesem vorgeordnet ist, besteht im Brennraum
25 ein von der Auslegung der Absaugeinrichtung und der Einstellung der Drosseleinrichtung
abhängiger Unterdruck. Zwischen Abluftquelle 3 und Drosseleinrichtung 17 befindet
sich mit Schadstoffen belastete Abluft unverdünnt. In dem Leitungsnetz zwischen Abluftquelle
und Drosseleinrichtung ist also ein explosives Gasgemisch.
[0037] Vorzugsweise wird die Ablufteinrichtung 33 mit einer Steuereinrichtung gekoppelt,
die auch die Steuerung der Drosseleinrichtung 17 übernimmt. Auf diese Weise gewährleistet,
daß in dem Brennraum 25 sich der gewünschte Unterdruck einstellt. Dieser kann durch
eine geeignete Drucksensorik erfaßt werden.
[0038] Die Steuereinrichtung kann auch die Ansteuerung des Notventils 21 und der zehnten
Leitung 37 zur Einleitung eines inerten Gases übernehmen, so daß in einem Störfall
einerseits die Zufuhr weiterer Abluft in den Brennraum 25 unterbrochen und andererseits
eine Verdünnung der im Brennraum vorhandenen Abgase durch ein inertes Gas sichergestellt
ist.
[0039] Insgesamt ist ohne weiteres erkennbar, daß das Verfahren und die hier beschriebene
Vorrichtung sehr sicher arbeiten und dabei eine optimale Reinigung der Abluft gewährleisten.
[0040] Es ist möglich, daß die erwähnte Steuereinrichtung beispielsweise mittels einer Lambda-Sonde
den Sauerstoffgehalt in der Abluft mißt und die Einspeisung eines inerten Gases aber
auch die Zuleitung von Luft, Sauerstoff oder einem Sauerstoffspender in den Brennraum
steuert. Sie kann im übrigen auch dazu eingesetzt werden, den Unterdruck im Brennraum
zu überwachen und gegebenenfalls die Notumleitung zu aktivieren.
[0041] Um eine stöchiometrische Verbrennung sicherzustellen, kann dem Brennraum zusätzlich
ein Dämpfer vorgeschaltet werden, der beispielsweise als Windkessel, Gasometer aber
auch durch den Einsatz von Zeoliten beziehungsweise Aktivkohle realisierbar ist. Gegebenenfalls
kann dem Brennraum auch ein Vorabscheider vorgeschaltet werden, um besonders hohe
Konzentrationen von explosionsgefährlichen Substanzen in der zu reinigenden Abluft
abzubauen. Gegebenenfalls kann -bei einer besonders niedrigen Konzentration derartiger
Substanzen in der Abluft auch ein Adsorber vorgeschaltet werden, um eine für die Verbrennung
günstige Konzentration der Substanzen in der Abluft einzustellen.
[0042] Auch der Dämpfer, der Vorabscheider und der Adsorber können von der Steuereinrichtung
gesteuert werden.
[0043] Aufgrund der Tatsache, daß es bei Einsatz der hier beschriebenen Vorrichtung beziehungsweise
des erläuterten Verfahrens keiner Verdünnung der Abluft bedarf, kann eine auf relativ
kleinen Gasdurchsatz ausgelegte Vorrichtung verwendet werden, deren Platzbedarf sehr
gering ist. Auch sind die einzelnen Elemente einer derartigen Vorrichtung aufgrund
der relativ geringen zu verarbeitenden Gasmengen sehr kompakt und klein auslegbar.
Das heißt, die hier beschriebene Vorrichtung kann ohne weiteres mobil ausgelegt und
an verschiedene Einsatzorte gebracht werden. Es ist auch möglich, daß eine derartige
Vorrichtung bei entsprechend kompakter Ausführung auf einem Tanklastzug montiert und
mit diesem an die jeweiligen Abluftquellen herangefahren wird.
1. Verfahren zur Verbrennung von Abluft, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Brennraum (25) während der Verbrennung der Abluft ein definierter Unterdruck
erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Absaugeinrichtung (33) nachgeordnet ist, die die zu
verbrennende Abluft in den Brennraum einsaugt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Drosseleinrichtung (17) vorgeordnet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) und/oder der Drosseleinrichtung (17) eine Rückzündenrichtung
(7) vorgeordnet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum (25) ein Unterdruck von ca. 0,001 bar bis 0,9 bar eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum (25) ein Unterdruck von 0,1 bar bis 0,3 bar eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Brennraum (25) ein Unterdruck von ca. 0,125 bar eingestellt wird.
8. Vorrichtung zur Verbrennung von Abluft, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in einem der thermischen Zersetzung der Abluft dienenden Brennraum (25) ein
definierter Unterdruck erzeugt wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Absaugeinrichtung (33) nachgeordnet ist, die die zu
verbrennende Abluft in den Brennraum (25) einsaugt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Drosseleinrichtung (17) vorgeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) und/oder der Drosseleinrichtung (17) eine Rückzündeinrichtung
(7) vorgeordnet wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Brennraum ein Unterdruck von ca. 0,001 bar bis 0,9 bar, vorzugsweise
von 0,1 bis 0,3 bar, insbesondere von ca. 0,125 bar einstellbar ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum ein Notventil (21) vorgeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergenden Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) ein Wärmetauscher (29) nachgeordnet ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß dem Brennraum (25) eine Notumleitung (11) vorgeordnet ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß in den Brennraum (25) eine Leitung (zehnte Leitung 37) zur Einleitung von inertem
Gas, Luft und/oder Sauerstoff beziehungsweise Sauerstoffspender mündet.
17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 8 bis 16, gekennzeichnet durch durch eine die Absaugeinrichtung (33) und/oder die Drosseleinrichtung (17) steuernde
Steuereinrichtung.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinrichtung das Notventil (21), den Wärmetauscher (29), die Notumleitung
(11) und/oder die Rückzündeinrichtung (7) steuert.
19. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 18 zur Verbrennung von bei
der Befüllung von Kraftstofftanks entstehender Abluft.