[0001] Die vorliegende Erfindung geht von einem Koaxialschalter aus, wie aus der DE 31 24
830 A1 und der DE 31 22 780 A1 bekannt. Hier wird mindestens ein leitendes Verbindungselement
unter Verwendung von einem oder mehreren dielektrischen Haltestützen, die in Öffnungen
einer Wandung gleiten, bewegt. Weiterhin sind schraubenfederbeaufschlagte, in Öffnungen
gleitend bewegbare Isolierelemente vorhanden. Zur Herstellung einer elektrischen Verbindung
zwischen koaxialen Leitungen wirken Kräfte auf die dielektrischen Haltestützen, und
durch eine Verschiebung wird das Verbindungselement in Verbindung mit Zwei Innenleitern
der koaxialen Leitungen gebracht. Die schraubenfederbeaufschlagten Isolierelemente
bewirken eine Gegenkraft, die das Verbindungselement wieder in seine Ausgangslage
zurückschiebt, wenn die elektrische Verbindung unterbrochen werden soll.
[0002] In der DE-OS 16 15 594 ist ein Koaxialschalter offenbart, bei dem ein Verbindungselement
und eine Haltestütze über eine einzelne Blattfeder bewegt werden. Die Haltestütze
ist durch eine Wandung eines Hohlraums, in dem sich das Verbindungselement befindet,
hindurchgeführt. Die Blattfeder befindet sich außerhalb des Hohlraums.
[0003] Aus der DE 24 60 266 A1 ist eine Vorrichtung zum wahlweisen Einschalten eines von
zwei Vierpolen zwischen zwei unsymmetrische Leitungen bekannt. Dabei befinden sich
zwei Innenleiterenden gemeinsam zwischen zwei Außenleiterflächen, die jeweils durch
eine Blattfeder gebildet sind und Vierpole tragen, die abwechselnd zwischen die Innenleiter
geschaltet werden können.
[0004] Ein weiterer Koaxialschalter ist aus der DE 39 23 158 A1 bekannt. Hier sind die Verbindungselemente
an einem Rotor angeordnet. Das Schalten in eine andere Schalterstellung erfolgt in
drei Phasen:
1) Durch eine axiale Bewegung des Rotors werden die Kontakte aufgetrennt,
2) der Rotor wird durch eine Drehung in die gewünschte Schalterstellung gebracht,
3) durch einen Federbalg wird eine axiale Bewegung des Rotors zur Verbindung der Kontakte
erzeugt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Koaxialschalter der
eingangs genannten Art anzugeben, der eine hohe Zuverlässigkeit erreicht. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte
Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Koaxialschalter sind Verbindungselemente in einer Blattfederanordnung
gelagert. Dies ergibt Ausführungen mit sehr geringer Abnutzung, wodurch eine hohe
Zuverlässigkeit erzielt wird.
[0007] Bei einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird durch eine Blattfederanordnung eine
präzise Linearbewegung des Verbindungselements erreicht. Hierdurch ist keine Gleitführung
für die Haltestützen erforderlich, diese können berührungslos und reibungslos in einer
Gehäusebohrung bewegt werden. Die Haltestützen, üblicherweise aus einem dielektrischen
Material, erleiden keine Abnutzung, und jeglicher Abrieb, der zu einer Beeinträchtigung
der Eigenschaften des Koaxialschalters führen könnte, wird vermieden.
[0008] Die Blattfederanordnung ist z.B. aufgebaut aus zwei übereinander angeordneten Federmembranen,
in denen durch Schnitte Blattfedern erzeugt worden sind. Zwei Blattfedern der beiden
Federmembranen sind jeweils miteinander zu einer Vierblattfeder-Geradführung verbunden.
Die Blattfedern in den Federmembranen sind so dimensioniert und angeordnet, daß eine
stabile Federgelenkführung ohne Querversetzung entsteht.
[0009] Durch die vorteilhafte Anordnung der Blattfedern wird ein kompakter und leichter
Schalter realisiert. Die reibungsfreie Lagerung des Innenleiters erlaubt weiterhin
einen rein magnetischen Antrieb. An der Blattfederanordnung befinden sich Permanentmagnete,
die durch die Permanentmagnete eines Rotors berührungslos ausgelenkt werden, und diese
Bewegung wird durch die Federgelenkführung auf die Verbindungselemente übertragen.
Durch die genannten Maßnahmen wird eine sehr hohe Zuverlässigkeit des Koaxialschalters
erreicht. Dies ist insbesondere bei Ausführungen für die Raumfahrttechnik wesentlich.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- die zwei Schaltstellungen eines Transfer-Schalters,
- Fig. 2
- die drei Schaltstellungen eines T-Schalters,
- Fig. 3
- einen Transfer-Schalter im axialen Schnitt,
- Fig. 4
- eine Federmembran für einen Transfer-Schalter,
- Fig. 5
- einen T-Schalter im axialen Schnitt und
- Fig. 6
- eine Blattfeder für einen T-Schalter.
[0011] Figur 1 zeigt die prinzipielle Funktionsweise eines Transfer-Schalters mit vier Anschlüssen
1, 2, 3, 4 und zwei Schaltstellungen Pos. 1 und Pos. 2. In Pos. 1 werden die Anschlüsse
1 mit 3 und 4 mit 2 und in Pos. 2 die Anschlüsse 1 mit 4 und 2 mit 3 jeweils miteinander
verbunden.
[0012] Figur 2 zeigt die prinzipielle Ausführungsform eines T-Schalters mit vier Anschlüssen
1, 2, 3, 4 und drei Schaltstellungen Pos. 1, Pos. 2 und Pos. 3. Die Verbindungen zwischen
den Anschlüssen sind entsprechend Fig. 1 aus den Zeichnungen ersichtlich.
[0013] In der Figur 3 ist ein Transfer-Schalter 20 in einem Schnitt durch eine Achse 15
dargestellt. 1 zeigt einen koaxialen Hochfrequenz-Anschluß und 2 den verlängerten
Innenleiter, der in einem Hohlraum 3 im Gehäuse endet. Die Wandung des Hohlraums 3
bildet zusammen mit einem Verbindungselement 4 (dessen Längsrichtung senkrecht zur
Zeichnungsebene verläuft) eine Koaxialleitung, die, je nach Schaltstellung, eine Verbindung
zwischen den Enden der Innenleiter 2 zweier Anschlüsse 1 (s. Fig. 1, Anschlüsse 1,
2, 3, 4) herstellt.
[0014] Spiegelsymmetrisch zur Achse 15 ist ein weiteres Verbindungselement 4 vorgesehen.
Es wird mittels einer Blattfederanordnung (Blattfeder-Geradführung) 7, 8, 9, 10 und
dielektrischer Haltestützen 5, die berührungslos und reibungslos durch jeweils eine
Durchführungsöffnung 6 einer Wandung des Hohlraums 3 hindurchgeführt sind, geführt.
Die Blattfeder-Geradeführung 7, 8, 9, 10 dient als Führungseinrichtung für die Haltestütze
5. 7 und 9 zeigen zwei Federmembranen (siehe Fig. 4), die an ihren äußeren Enden (bei
34 in Fig. 4) durch Koppelstifte 10 und an ihren freien Federenden (bei 31, 32, 33
in Fig. 4) durch die dielektrischen Haltestützen 5 und Permanentmagnete 8 miteinander
verbunden sind. Die jeweilige Mitte der beiden Federmembranen 7, 9 ist in der Schaltermitte
17 eingespannt. Der Antrieb für Haltestützen 5 besteht aus einem Rotor 12 mit
[0015] Permanentmagneten 13, auf die Spulen 11 einwirken, und Permanentmagneten 14, die
anziehende oder abstoßende Kräfte, je nach Polung der Permanentmagnete 14, auf die
Permanentmagnete 8 ausüben. 18 zeigt ein Lager des Rotors 12, 16 einen elektrischen
Anschluß.
[0016] Fig. 4 zeigt eine Federmembran 30 (7, 9 in Fig. 3) des Transferschalters 20 (Fig.
3), die Segmente 36 und 37 enthält, die einer in sich gefalteten Blattfeder entsprechen.
Die dielektrischen Haltestützen 5 und die Permanentmagnete 8 werden über Bohrungen
31, 32, 33 an dem Segment 36 befestigt, die Koppelstifte 10 an Bohrungen 34. Die Bohrung
38 dient zur Befestigung der Federmembran 30 in der Schaltermitte 17. Durch Schnitte
35 sind innere Segmente 36 und äußere Segmente 37 in der Federmembran 30 ausgebildet.
Die Segmente 36 und 37 können als Hintereinanderschaltung von zwei Federn aufgefaßt
werden, durch die Faltung wird ein hinreichend großer Federweg erzielt bei kompakten
Abmessungen.
[0017] Bei einer Auslenkung durch den Permanentmagnet 8 werden die beiden betreffenden Segmente
36, 37 gebogen. Dabei verkürzt sich der Abstand zwischen der Bohrung 34 und der Achse
der Bohrung 38. Auch der Abstand zwischen der Bohrung 32 und der Achse der Bohrung
34 verkürzt sich. Durch die Faltung verlaufen die Biegungen bei geeigneter Dimensionierung
der Segmente 36, 37 so, daß sich die Verkürzungen, und damit die Querversetzungen,
in der Blattfeder kompensieren, d.h., der Abstand zwischen der Bohrung 32 und der
Achse der Bohrung 38 bleibt fast konstant. Jeweils zwei Blattfedern aus unterschiedlichen
Federmembranen 7, 9 dieser Art 30 ergeben zusammen eine Vierblattfeder-Aufhängung
mit exakter Geradführung und guter Querstabilität. Solche Blattfederanordnungen sind
aus der Feinwerktechnik bekannt (z.B. S. Hildebrandt: "Feinmechanische Bauelemente",
C. Hanser Verlag München, 1968). In einer Federmembran 30 sind vier gleichartige Blattfedern
einstückig zusammengefaßt, die zu unterschiedlichen Blattfederanordnungen gehören.
[0018] In Fig. 5 ist ein T-Schalter 40 in einem axialen Schnitt dargestellt. 41 und 42 zeigen
zwei koaxiale Hochfrequenzanschlüsse, 43 und 44 sind die verlängerten Innenleiter.
Zwei Federmembranen 48 und 49 sind bei dieser Schalterausführung in der Umrandung
51 des Schalters befestigt. Diese enthalten Blattfedern (siehe Fig. 6), die als Führungseinrichtung
48, 49, 50 für dielektrische Haltestützen 46, 47 dienen. Auch hier bilden jeweils
zwei Blattfedern, die parallel zueinander angeordnet sind, aber Bestandteil unterschiedlicher
Federmembranen 48, 49 sind, eine Blattfederanordnung. Einer Haltestütze 46a, die ein
nicht sichtbares Verbindungselement trägt, ist ebenfalls eine Blattfederanordnung
mit Blattfedern in den unterschiedlichen Membranfedern 48, 49 zugeordnet. Die dielektrischen
Haltestützen 46, 47 bewegen ein Verbindungselement 45 zur Kontaktierung der beiden
Innenleiter 43 und 44. Die Haltestützen 46, 47 werden durch einen Antrieb, entsprechend
dem des anhand der Fig. 3 beschriebenen Koaxialschalters 20, der einen Rotor 53 enthält,
ausgelenkt. Hierzu bewegt ein Permanentmagnet 52 des Rotors 53 einen Permanentmagneten
50 der Führungseinrichtung 48, 49, 50. Der Rotor 53 enthält Permanentmagnete 52 mit
unterschiedlicher Polung, so daß die Haltestützen 46, 47 in entgegengesetzte Richungen
bewegbar sind. Die Haltestützen 46, 47 werden hier ebenfalls berührungslos und dadurch
reibungslos durch Durchführungsöffnungen 54, 55 einer Wandung hindurchgeführt.
[0019] Fig. 6 zeigt eine Blattfeder 60 einer Federmembran (48, 49) des T-Schalters 40 (s.
Fig. 5). Durch zwei bogenförmige bzw. U-förmige Schnitte 63, 64 ist in der Federmembran
(48, 49) ein inneres Segment 65 und ein äußeres Segment 66 erzeugt, die zusammengenommen
einer in sich gefalteten Blattfeder entsprechen. Diese beiden Segmente 65, 66 sind
ebenfalls so dimensioniert, daß sich ihre Querversetzungen bei einer Auslenkung gegenseitig
kompensieren. Die dielektrischen Haltestützen 46, 47 und der Permanentmagnet 50 (Fig.
5) sind an den Bohrungen 61, 62 befestigt. Zwei Blattfedern 60 aus unterschiedlichen
Federmembranen 48, 49 des T-Schalters 40 sind jeweils übereinander angeordnet und
bilden zusammen eine Vierblattfeder-Geradführung. Bei dieser Ausführung können mehrere
Blattfedern 60 beliebig in einer Federmembran (48, 49) verteilt sein. Die Schnitte
63, 64 können auch in anderen Formen ausgeführt sein, wie z.B. in Fig. 4 gezeigt.
1. Koaxialschalter, zum Verbinden der Innenleiterenden zweier Koaxialleitungen, die in
einem Hohlraum enden, dessen elektrisch leitende Wandungen die Außenleiter der Koaxialleiter
miteinander verbinden,
- mit einem Verbindungselement (4; 45), das im Hohlraum (3) angeordnet und mit einer
dielektrischen Haltestütze (5; 46, 47) versehen ist und das in der Lage ist, Hubbewegungen
zum Öffnen und Schließen des Hohlleiterschalters (20; 40) auszuführen,
- mit einer Durchführungsöffnung (6; 54, 55) in einer Wandung des Hohlraums (3) zur
berührungslosen Durchführung der Haltestütze (5; 46, 47),
- mit einer außerhalb des Hohlraumes (3) und der Durchführungsöffnung (6; 54, 55)
angeordneten Führungseinrichtung (7, 8, 9, 10; 48, 49, 50) zur Führung der Haltestütze
(5; 46, 47) während der Hubbewegungen,
- mit einem Antrieb (12, 13, 11, 14; 52, 53), der über die Haltestütze (5; 46, 47)
auf das Verbindungselement (4; 45) in einer der einander entgegengesetzten Hubrichtungen
einwirkt,
- mit einer Blattfederanordnung (7, 8, 9, 10; 48, 49, 50), welche die Führungseinrichtung
bildet und zwei parallel zueinander angeordnete Blattfedern aufweist, die an jeweils
einem Ende (38) eingespannt und am jeweils anderen (32) in den Hubrichtungen auslenkbar
sind,
- mit einer Aufteilung jeder Blattfeder in zwei Segmente (36, 37; 65, 66), die bei
Auslenkung in eine der beiden Hubrichtungen Querversetzungen haben, die einander entgegengesetzte
Komponenten aufweisen.
2. Koaxialschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfederanordnung
(7, 8, 9, 10) eine Blattfeder-Geradführung ist.
3. Koaxialschalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens
einer Federmembran (30) der Blattfederanordnung (7, 8, 9, 10) mindestens ein inneres
Segment (36) und ein äußeres Segment (37) durch Schnitte (35) in der Federmembran
(30) in der Weise ausgebildet sind, daß die Querversetzungen von äußerem Segment (37)
und innerem Segment (36) in entgegengesetzter Richtung verlaufen.
4. Koaxialschalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Querversetzungen
gegenseitig kompensieren.
5. Koaxialschalter nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Blattfederanordnung
(7, 8, 9, 10) eine Vierblattfeder-Geradführung ist.
6. Koaxialschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsmittel (11, 12, 14; 53, 52) einen Permanentmagneten (14; 50) an einem Rotor
(12; 53) aufweisen, daß ein weiterer Permanentmagnet (8; 52) unmittelbar oder mittelbar
mit der Haltestütze (5; 46) verbunden ist und daß die Rotorachse so angeordnet ist,
daß der Permanentmagnet (14; 50) am Rotor (12; 53) bei dessen Drehung Hubkräfte auf
den weiteren Permanentmagneten (8; 52) ausübt.
7. Koaxialschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in Federmembranen
(48, 49) mindestens eine Blattfeder (60) durch mindestens zwei gekrümmte oder geknickte
Schnitte (63, 64), der eine (63) innerhalb des anderen (64) liegend oder zumindest
bis in den inneren Bereich des anderen (64) hineingeführt und um etwa 180° gedreht,
ausgebildet ist.
8. Koaxialschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei
Blattfederanordnungen unterschiedlichen Haltestützen (46, 46a) zugeordnet sind und
zwei Blattfedern, die unterschiedlicher dieser Blattfederanordnungen angehören, einstückig
miteinander verbunden sind.