Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffzufuhrsystem für eine Brennkammer mit Vormischverbrennung,
in welcher ein gasförmiger und/oder flüssiger Brennstoff als Sekundärströmung in eine
gasförmige, kanalisierte Hauptströmung eingedüst wird, wobei die Sekundärströmung
einen wesentlich kleineren Massenstrom aufweist als die Hauptströmung, und wobei der
durchströmte Vormischkanal gekrümmte Wände aufweist,
Stand der Technik
[0002] Die Einmischung von Brennstoff in eine in einem Vormischkanal strömendenden Brennluftströmung
geschieht in der Regel durch radiale Eindüsung des Brennstoffs in den Kanal mittels
Querstrahlmischern. Der Impuls des Brennstoffs ist indes so gering, dass eine nahezu
vollständige Durchmischung erst nach einer Strecke von ca. 100 Kanalhöhen erfolgt
ist. Auch Venturimischer kommen zur Anwendung. Bekannt ist auch die Eindüsung des
Brennstoffs über Gitteranordnungen. Schliesslich wird auch das Eindüsen vor besonderen
Drallkörpern angewendet.
[0003] Die auf der Basis von Querstrahlen oder Schichtströmungen arbeitende Vorrichtungen
haben entweder sehr lange Mischstrecken zur Folge oder verlangen höhe Einspritzimpulse.
Bei Vormischung unter hohem Druck und unterstöchiometrischen Mischverhältnissen besteht
die Gefahr von Rückschlagen der Flamme oder gar von Selbstzündung des Gemischs. Strömungsablösungen
und Totwasserzonen im Vormischrohr, dicke Grenzschichten an den Wandungen oder eventuell
extreme Gechwindigkeitsprofile über dem durchströmten Querschnitt können die Ursache
für Selbstzündung im Rohr sein oder Pfade bilden, über die die Flamme aus der stromab
liegenden Verbrennungszone in das Vormischrohr zurückschlagen kann. Der Geometrie
der Vormischstrecke muss demnach höchste Beachtung geschenkt werden.
Darstellung der Erfindung
[0004] Die Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, bei einer Brennkammer mit Vormischverbrennung
eine Massnahme zu schaffen, mit welcher innert kürzester Strecke eine innige Vermischung
von Brennluft und Brennstoff erzielt wird bei gleichzeitig gleichmässiger Geschwindigkeitsverteilung
in der Mischzone. Die Massnahme soll zudem geeignet sein, um bestehende Vormischbrennkammern
nachzurüsten.
[0005] Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass
- dass die Hauptströmung über Wirbel-Generatoren geführt wird, von denen über dem Umfang
des durchströmten Kanals an mindestens einer Kanalwand mehrere nebeneinander angeordnet
sind, und dass die Sekundärströmung im unmittelbaren Bereich der Wirbel-Generatoren
in den Kanal eingeleitet wird,
- dass ein Wirbel-Generator drei frei umströmte Flächen aufweist, die sich in Strömungsrichtung
erstrecken und von denen eine die Dachfläche und die beiden anderen die Seitenflächen
bilden,
- dass die Seitenflächen mit einer gleichen Kanalwand bündig sind und miteinander den
Pfeilwinkel α einschliessen,
- dass die Dachfläche mit einer quer zum durchströmten Kanal verlaufenden Kante an der
gleichen Kanalwand anliegt wie die Seitenwände,
- und dass die längsgerichteten Kanten der Dachfläche, die bündig sind mit den in den
Strömungskanal hineinragenden längsgerichteten Kanten der Seitenflächen unter einem
Anstellwinkel Θ zur Kanalwand verlaufen.
[0006] Mit dem neuen statischen Mischer, den die 3-dimensionalen Wirbel-Generatoren darstellen,
ist es möglich, in der Brennkammer ausserordentlich kurze Mischstrecken bei gleichzeitig
geringem Druckverlust zu erzielen. Durch die Erzeugung von Längswirbel ohne Rezirkulationsgebiet
ist bereits nach einer vollen Wirbelumdrehung eine grobe Durchmischung der beiden
Ströme vollzogen, während eine Feinmischung infolge von turbulenter Strömung und molekularer
Diffusionsprozesse nach einer Strecke vorliegt, die einigen wenigen Kanalhöhen entspricht.
[0007] Der Vorteil der Wirbel-Generatoren ist in ihrer besonderen Einfachheit in jeder Hinsicht
zu sehen. Fertigungstechnisch ist das aus drei umströmten Wänden bestehende Element
völlig problemlos. Die Dachfläche kann mit den beiden Seitenflächen auf verschiedenste
Arten zusammengefügt werden. Auch die Fixierung des Elementes an ebenen oder gekrümmten
Kanalwänden kann im Falle von schweissbaren Materialien durch einfache Schweissnähte
erfolgen. Vom strömungstechnischen Standpunkt her weist das Element beim Umströmen
einen sehr geringen Druckverlust auf und es erzeugt Wirbel ohne Totwassergebiet. Schliesslich
kann das Element durch seinen in der Regel hohlen Innenraum auf die verschiedensten
Arten und mit diversen Mitteln gekühlt werden.
[0008] Es ist angebracht, das Verhältnis Höhe h der Verbindungskante der beiden Seitenflächen
zur Kanalhöhe H so zu wählen, dass der erzeugte Wirbel unmittelbar stromabwärts des
Wirbel-Generators die volle Kanalhöhe oder die volle Höhe des dem Wirbel-Generators
zugeordneten Kanalteils ausfüllt.
[0009] Es ist sinnvoll, wenn die beiden den Pfeilwinkel α einschliessenden Seitenflächen
symmetrisch um eine Symmetrieachse angeordnet sind. Damit werden drallgleiche Wirbel
erzeugt.
[0010] Wenn die beiden den Pfeilwinkel α einschliessenden Seitenflächen eine zumindest annähernd
scharfe Verbindungskante miteinander bilden, die mit den Längskanten der Dachfläche
zusammen eine Spitze bildet, wird der Durchströmquerschnitt kaum durch Sperrung beeinträchtigt.
[0011] Ist die scharfe Verbindungskante die austrittsseitige Kante des Wirbel-Generators
und verläuft sie senkrecht zu jener Kanalwand, mit welcher die Seitenflächen bündig
sind, so ist die Nichtbildung eines Nachlaufgebietes von Vorteil.
[0012] Wenn die Symmetrieachse parallel zur Kanalachse verläuft, und die Verbindungskante
der beiden Seitenflächen die stromabwärtige Kante des Wirbel-Generators bildet, während
demzufolge die quer zum durchströmten Kanal verlaufende Kante der Dachfläche die von
der Kanalströmung zuerst beaufschlagte Kante ist, so werden an einem Wirbel-Generator
zwei gleiche gegenläufige Wirbel erzeugt. Es liegt ein drallneutrales Strömungsbild
vor, bei welchem der Drehsinn der beiden Wirbel im Bereich der Verbindungskante aufsteigend
ist.
[0013] Weitere Vorteile der Erfindung, insbesondere im Zusammenhang mit der Anordnung der
Wirbel-Generatoren und der Einführung der Sekundärströmung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0014] In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt.
[0015] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Wirbel-Generators;
- Fig. 2
- eine Ausführungssvariante des Wirbel-Generators;
- Fig. 3
- die Ringbrennkammer einer Gasturbine mit eingebauten Wirbel-Generatoren nach Fig.
1;
- Fig. 4
- einen teilweisen Längsschnitt durch eine Brennkammer nach Linie 4-4 in Fig. 3
- Fig. 5
- mehrere Varianten der Sekundärströmungsführung;
- Fig. 6 a,b
- eine zweite Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren in einer Ringbrennkammer;
- Fig. 7 a,b
- eine dritte Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren in einer Ringbrennkammer;
- Fig. 8 a,b
- eine vierte Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren nach Fig. 2 in einer Ringbrennkammer;
- Fig. 9 a,b
- eine zylindrische Brennkammer mit einer ersten Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren;
- Fig. 10 a,b
- eine zylindrische Brennkammer mit einer zweiten Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren;
- Fig. 11 a,b
- eine zylindrische Brennkammer mit einer Anordnungsvariante der Wirbel-Generatoren
nach Fig. 2;
- Fig. 12 a,b
- eine Anordnungsvariante wie in Fig. 9 mit einer zentralen Brennnstoff-Einführung;
- Fig. 13 a,b
- eine mit Wirbel-Generatoren bestückte Brennstofflanze.
[0016] Die Strömungsrichtung der Arbeitsmittel ist mit Pfeilen bezeichnet. In den verschiedenen
Figuren sind die gleichen Elemente jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Erfindungsunwesentliche Elemente wie Gehäuse, Befestigungen, Leitungsdurchführungen
und dergleichen sind fortgelassen.
Weg zur Ausführung der Erfindung
[0017] Bevor auf die eigentliche Brennkammer eingegangen wird, wird zunächst der für die
Wirkungswweise der Erfindung wesentliche Wirbel-Generator beschrieben.
[0018] In den Figuren 1, 2 und 5 ist der eigentliche Kanal, der von einer mit grossem Pfeil
symbolisierten Hauptströmung durchströmt wird, nicht dargestellt. Gemäss diesen Figuren
besteht ein Wirbel-Generator im wesentlichen aus drei frei umströmten dreieckigen
Flächen. Es sind dies eine Dachfläche 10 und zwei Seitenflächen 11 und 13. In ihrer
Längserstreckung verlaufen diese Flächen unter bestimmten Winkeln in Strömungsrichtung.
[0019] Die Seitenwände des Wirbel-Generators, welche aus rechtwinkligen Dreiecken bestehen,
sind mit ihren Längsseiten auf einer Kanalwand 21 fixiert, vorzugsweise gasdicht.
Sie sind so orientiert, dass sie an ihren Schmalseiten einen Stoss bilden unter Einschluss
eines Pfeilwinkels α. Der Stoss ist als scharfe Verbindungskante 16 ausgeführt und
steht senkrecht zu jener Kanalwand 21, mit welcher die Seitenflächen bündig sind.
Die beiden den Pfeilwinkel α einschliessenden Seitenflächen 11, 13 sind in Fig. 1
symmetrisch in Form, Grösse und Orientierung und sind beidseitig einer Symmetrieachse
17 angeordnet. Diese Symmetrieachse 17 ist gleichgerichtet wie die Kanalachse.
[0020] Die Dachfläche 10 liegt mit einer quer zum durchströmten Kanal verlaufenden und sehr
schmal ausgebildeten Kante 15 an der gleichen Kanalwand 21 an wie die Seitenwände
11, 13. Ihre längsgerichteten Kanten 12, 14 sind bündig mit den in den Strömungskanal
hineinragenden längsgerichteten Kanten der Seitenflächen. Die Dachfläche verläuft
unter einem Anstellwinkel Θ zur Kanalwand 21. Ihre Längskanten 12, 14 bilden zusammen
mit der Verbindungskante 16 eine Spitze 18.
[0021] Selbstverständlich kann der Wirbel-Generator auch mit einer Bodenfläche versehen
sein, mit welcher er auf geeignete Art an der Kanalwand 21 befestigt ist. Eine derartige
Bodenfläche steht indes in keinem Zusammenhang mit der Wirkungsweise des Elementes.
[0022] In Fig. 1 bildet die Verbindungskante 16 der beiden Seitenflächen 11, 13 die stromabwärtige
Kante des Wirbel-Generators. Die quer zum durchströmten Kanal verlaufende Kante 15
der Dachfläche 10 ist somit die von der Kanalströmung zuerst beaufschlagte Kante.
[0023] Die Wirkungsweise des Wirbel-Generators ist folgende: Beim Umströmen der Kanten 12
und 14 wird die Hauptströmung in ein Paar gegenläufiger Wirbel umgewandelt. Deren
Wirbelachsen liegen in der Achse der Hauptströmung. Die Drallzahl und der Ort des
Wirbelaufplatzens (vortex break down), sofern letzteres überhaupt gewünscht wird,
werden bestimmt durch entsprechende Wahl des Anstellwinkels Θ und des Pfeilwinkels
α. Mit steigenden Winkeln wird die Wirbelstärke bzw. die Drallzahl erhöht und der
Ort des Wirbelaufplatzens wandert stromaufwärts bis hin in den Bereich des Wirbel-Generators
selbst. Je nach Anwendung sind diese beiden Winkel Θ und α durch konstruktive Gegebenheiten
und durch den Prozess selbst vorgegeben. Angepasst werden müssen dann nur noch die
Länge L des Elementes sowie die Höhe h der Verbindungskante 16 (Fig. 4).
[0024] In Fig. 2 ist ein sogenannter halber "Wirbel-Generator" auf der Basis eines Wirbel-Generators
nach Fig. 1 gezeigt, bei welchen nur die eine der beiden Seitenflächen des Wirbel-Generators
9a mit dem Pfeilwinkel α/2 versehen ist. Die andere Seitenfläche ist gerade und in
Strömungsrichtung ausgerichtet. Im Gegensatz zum symmetrischen Wirbel-Generator wird
hier nur ein Wirbel an der gepfeilten Seite erzeugt. Es liegt demnach stromabwärts
des Wirbel-Generators kein wirbelneutrales Feld vor, sondern der Strömung wird ein
Dall aufgezwungen.
[0025] Die Wirbel-Generatoren sind hauptsächlich zum einen als Mischer zweier Strömungen
verwendet. Die Hauptströmung in Form von Brennluft attackiert in Pfeilrichtung die
quergerichteten Eintrittskanten 15. Die Sekundärströmung in Form eines gasförmigen
und/oder flüssigen Brennstoffs weist einen wesentlich kleineren Massenstrom auf als
die Hauptströmung. Sie wird im unmittelbaren Bereich der Wirbel-Generatoren in die
Hauptströmung eingeleitet.
[0026] Das Einleiten in den Strömungskanal des in die Verbrennungluft einzumischenden gasförmigen
und/oder flüssigen Brennstoffs kann gemäss Fig. 5 vielfältig gestaltet sein.
[0027] So kann die Ausströmung des Brennstoffs in die Verbrennungsluft über erfolgen, die
gestaffelt in den Längskanten 12 und 14 (oder zumindest in deren unmittelbaren Bereich)
angeordnet sind. Der Brennstoff wird hier zunächst über nicht gezeigte Mittel durch
die Kanalwand 21 ins hohle Innere des Wirbel-Generators eingeleitet. Aus den Wandbohrungen
22c gelangt er somit direkt in den entstehenden Wirbel, der im Einspritzbereich aufsteigend
ist. Es herrschen hier definierte Strömungsverhältnisse vor.
[0028] Der Brennstoff kann auch aus Wandbohrungen 22a eingedüst werdn, welche sich in der
Kanalwand 21 längs der Kante 15 des Wirbel-Generators befinden. Der Einspritzwinkel
ist dann so gewählt, dass der Brennstoff vor seiner Einmischung die Dachfläche des
Wirbel-Generators als Film umströmt. Dieser "kalte" Film bildet für die Dachfläche
eine Schutzschicht gegen eine heisse Hauptströmung. Diese Lösung nach eignet sich
besonders gut für den Dual-Betrieb, bei welchem sowohl gasförmiger als auch flüssiger
Brennstoff in die Hauptströmung eingemischt und später verbrannt wird. Der flüssige
Brennstoff, hier Öl, wird dann über eine unmittelbar an der Kante 15 einmündende Einzelbohrung
(nicht dargestellt) eingedüst, vorzugsweise unter dem gleichen Einspritzwinkel wie
das Gas. Auch dieses Öl verteilt sich vor seiner Vernebelung im Wirbel als schützender
Film über der Dchfläche. Anstelle der Wandbohrungen 22b könnte auch ein hier nicht
dargestellter Schlitz verwendet werden.
[0029] Es können auch Wandbohrungen 22b stromabwärts der Wirbel-Generatoren vorgesehen werden,
durch die der Brennstoff in den aufsteigenden Wirbel eingeblasen wird.
[0030] In Abweichung der gezeigten Möglichkeiten kann der Brennstoff auch aus einer Einzelbohrung,
die im Bereich der Spitze 18 des Wirbel-Generators angebracht ist, eingedüst werden.
In diesem Fall wird das Mittel direkt in den voll ausgebildeten Wirbel eingedüst und
zwar ebenfalls in dessen aufsteigenden Ast. Schliesslich versteht es sich, dass die
angeführten Methoden auch alle oder einzeln miteinander kombiniert werden können
[0031] Nachstehend werden diverse unterschiedliche Einbaumöglichkeiten der Wirbel-Generatoren
im Vormischraum der Brennkammmer beschrieben.
[0032] Die Fig. 3 zeigt vereinfacht eine Brennkammer mit ringförmig durchströmtem Kanal
20. An beiden Kanalwänden 21a und 21b ist jeweils eine gleiche Anzahl von Wirbel-Generatoren
gemäss Fig. 1 im Umfangsrichtung ohne freien Zwischenräume so aneinandergereiht, dass
die Verbindungskanten 16 von zwei gegenüberliegenden Wirbel-Generatoren in der gleichen
Radialen liegen. Werden gleiche Höhen h für gegenüberliegende Wirbel-Generatoren vorausgesetzt,
so zeigt Fig. 3, dass die Wirbel-Generatoren am inneren Kanalring 21b eine kleinere
Pfeilung α haben. Im Längsschnitt in Fig. 4 ist erkennbar, dass dies durch einen grösseren
Anstellwinkel Θ kompensiert werden könnte, wenn drallgleiche Wirbel im inneren und
äusserern Ringquerschnitt erwünscht sind. Bei dieser Lösung werden, wie in Fig. 3
angedeutet, zwei Wirbelpaare mit jeweils kleinen Wirbeln erzeugt, was zu einer kürzeren
Mischlänge führt.
[0033] Gemäss Fig. 4 wird hier der flüssige Brennstoff über eine zentrale Brennstofflanze
24 eingedüst, deren Mündung sich stromabwärts der Wirbel-Generatoren 9 im Bereich
deren Spitze 18 befinden. Die Eindüsung des gasförmigen Brennstoffs geschieht bei
diesem Beispiel zweifach nach den in Fig. 5 beschriebenen Methoden. Zum einen, wie
dies durch Pfeile angedeutet ist, über Wandbohrungen in den Wirbel-Generatoren selbst
und zum andern über Wandbohrungen 22b in der Kanalwand 21b hinter den Wirbel-Generatoren,
wobei diese Wandbohrungen über eine Ringleitung versorgt werden können.
[0034] Der eingedüste Brennstoff wird von den Wirbeln mitgeschleppt und mit der Hauptströmung
vermischt. Er folgt dem schraubenförmigen Verlauf der Wirbel und wird stromabwärts
der Wirbel in der Kammer gleichmässig feinverteilt. Dadurch reduziert sich die - bei
der eingangs erwähnten radialen Eindüsung von Brennstoff in eine unverwirbelte Strömung
- Gefahr von Aufprallstrahlen an der gegenüberliegenden Wand und die Bildung von sogenannten
"hot spots".
[0035] Da der hauptsächliche Mischprozess in den Wirbeln erfolgt und weitgehend unempfindlich
gegen den Eindüsungsimpuls der Sekundärströmung ist, kann die Brennstoffeinspritzung
flexibel gehalten werden und an andere Grenzbedingungen angepasst werden. So kann
im ganzen Lastbereich der gleiche Eindüsungsimpuls beibehalten werden. Da das Mischen
durch die Geometrie der Wirbel-Generatoren bestimmt wird, und nicht durch die Maschinenlast,
im Beispielsfall die Gasturbinenleistung, arbeitet der so konfigurierte Brenner auch
bei Teillastbedingungen optimal. Der Verbrennungsprozess wird durch Anpassen der Zündverzugszeit
des Brennstoffs und Mischzeit der Wirbel optimiert, was eine Minimierung der Emissionen
gewährleistet.
[0036] Desweiteren bewirkt das wirkungsvolle Vermischen ein gutes Temperaturprofil über
dem durchströmten Querschnitt und reduziert überdies die Möglichkeit des Auftretens
von thermoakustischer Instabilität. Allein durch ihre Anwesenheit wirken die Wirbel-Generatoren
als Dämpfungsmassnahme gegen thermoakustische Schwingungen.
[0037] Bei den in den Fig. 6 bis 8 dargestellten Lösungen kann der gasförmige Brennstoff
über Wandbohrungen eingedüst werden, die aus im Innern des Kanals angebrachten Ringleitungen
angespeist sind. Selbstverständlich können zudem in Abweichung zur in Fig. 4 dargestellen
radial eingeführten Lanze ebensogut zentrale Lanzen für flüssigen Brennstoff vorgesehen
sein, von denen eine Mehrzahl über dem Umfang des Ringkanals verteilt ist.
[0038] Fig. 6 zeigt eine Konfiguration wie Fig. 3, jedoch mit kleineren Radien der Ringwände
und grosser Kanalhöhe. Die Höhe der einander gegenüberliegenden Wirbel-Generatoren
wird dadurch stark unterschiedlich.
[0039] In der Regel wird man die Höhe h der Verbindungskante 16 so mit der Kanalhöhe H oder
der Höhe des Kanalteils, welchem dem Wirbel-Generator zugeordnet ist, abstimmen, dass
der erzeugte Wirbel unmittelbar stromabwärts des Wirbel-Generators bereits eine solche
Grösse erreicht, dass die volle Kanalhöhe H ausgefüllt wird, was zu einer gleichmässigen
Geschwindigkeitsverteilung in dem beaufschlagten Querschnitt führt. Ein weiteres Kriterium,
welches Einfluss auf das zu wählende Verhältnis h/H nehmen kann, ist der Druckabfall,
der beim Umströmen des Wirbel-Generators auftritt. Es versteht sich, dass mit grösserem
Verhältnis h/H auch der Druckverlustbeiwert ansteigt.
[0040] Bei den in Fig. 7 gezeigten Wirbel-Generatoren liegen die Verbindungskanten von zwei
gegenüberliegenden Wirbel-Generatoren um eine halbe Teilung versetzt. Dadurch wird
die Wirbelstruktur stromabwärts der Wirbel-Generatoren dahingehend geändert, dass
die seitengleichen erzeugten Wirbel den gleichen Drehsinn aufweisen und u.U. zu einem
grossen Wirbel verschmelzen, der den ganzen Kanalquerschnitt im entsprechenden Winkelsektor
ausfüllt. Dadurch kann zum einen die Mischqualität noch verbessert und zum andern
eine grösseren Lebensdauer des Wirbels erreicht werden. Diese Lösung bietet die nicht
gezeigte Möglichkeit, die Höhe der inneren Wirbel-Generatoren anzuheben, so dass deren
Spitze zwischen die Seitenwände der beiden gegenüberliegenden Wirbel-Generatoren eingreifen
kann.
[0041] In Fig. 8 sind an beiden Ringwänden sogenannte "halbe" Wirbel-Generatoren 9a in Umfangsrichtung
aneinandergereiht. Wie aus den Pfeilen erkennbar, kombinieren sich die einzelnen Wirbel,
die alle den gleichen Drehsinn aufweisen, zu einem grossen, den ganzen Kanal beaufschlagenden
rotierenden Wirbel.
[0042] Die drei nachstehend beschriebenen Anordnungen eignen sich vorzüglich zum Ersteinbau
oder als "retrofit"-Massnahme in Vormischkammern mit Kreisquerschnitt des durchströmtem
Kanals 20. Die bisherigen Düsengitter oder Mischrohre für den gasförmigen Brennstoff
werden einfach ersetzt durch eine im Innern der Vormischkammer angeordnete Ringleitung
25, aus der die Schlitze oder Bohrungen 22e vor den Wirbel-Generatoren angespeist
werden. Auch eine zentrale Brennstofflanze könnte in diesem Verbund angeordnet werden.
[0043] Gemäss Fig. 9 sind an der Wand 21a vier Wirbel-Generatoren 9 im Umfangsrichtung so
aneinandergereiht, dass keine Zwischenräume an der Kanalwand freigelassen werden.
Die Wirkungsweise der Elemente in einem solchen Verbund entspricht jener der äusseren
Wirbel-Generatoren in Fig. 3.
[0044] In der Fig. 10 verläuft bei gleicher Grundanordnung der Wirbel-Generatoren 9 deren
Symmetrieachse 17 schräg zur Kanalachse. Die beiden Seitenflächen weisen somit gegenüber
der Hauptströmung eine unterschiedliche Pfeilung auf. Es enstehen damit auf beiden
Seiten des Wirbel-Generators Wirbel mit unterschiedlicher Drallzahl. Dies führt dazu,
dass der Strömung stromabwärts der Elemente ein Drall anhaftet.
[0045] Mit der Lösung nach Fig. 11 wird der ganze durchströmte Querschnitt werwirbelt. Die
Anordnung besteht aus 4 Gruppen von je 3 Wirbel-Generatoren 9a nach Fig. 2. In einer
Gruppe sind die drei Wirbel-Generatoren mit zunehmender Höhe ausgestattet. Sämtliche
erzeugten Wirbel sind rotationsgleich.
[0046] In Fig. 12 sind wiederum 4 Wirbel-Generatoren über dem Umfang angeordnet. In Abweichung
zu der in Fig. 9 gezeigten Lage ist hier jedoch die jeweilige Verbindungskante 16
jene Stelle, die von der Kanalströmung zuerst beaufschlagt wird. Die Elemente sind
im Vergleich mit Fig. 9 um 180° gedreht. Wie aus der Darstellung erkennbar, haben
die beiden gegenläufigen Wirbel ihren Drehsinn geändert. Sie rotieren oberhalb der
Dachfläche des Wirbel-Generators entlang und streben der Wand zu, auf welcher der
Wirbel-Generator montiert ist. Diese Lösung bietet an sich für den Einbau einer zentralen
Lanze 24, mit welcher der Brennstoff in die Radialen eingedüst wird, in denen die
Symmetrieachsen der Wirbel-Generatoren verlaufen. Der Brennstoff gelangt direkt in
die gegen Wand rotierenden Wirbel.
[0047] In Fig. 13 schliesslich wird eine Variante mit Wirbel-Generatoren 9 gezeigt, die
sich vorzüglich als Austauscheinheit in zylindrischen Vormischkammern eignet. Zudem
ist sie für den Dualbetrieb konzipiert, d.h. es kann sowohl flüssiger als auch gasförmiger
Brennstoff in die Verbrennungsluft eingemischt werden. Der axial in das nicht gezeigte
Vormischrohr einführbare Bausatz besteht aus einer zentralen Lanze 27, die an ihrem
Ende mit Wirbel-Generatoren 9 versehen ist. Der flüssige Brennstoff gelangt über eine
in der zentralen Lanze 28 angeordnete Ölleitung 29 zum Einspritzkopf, aus dem er über
Düsen in den Kanal eingespritzt wird. Die Düsen sind gemäss Pfeilrichtung in die Symmetrielinie
der Wirbel-Generatoren gerichtet. Der Brennstoff wird so von den aufsteigenden Wirbeln
erfasst. Der gasförmige Brennstoff, der ebenfalls die zentrale Lanze herangeführt
wird, gelangt über hohle Rippen 27 in einen Gasring 28, mit welchem das System im
Rohr zentriert und fixiert ist. Aus diesem Gasring 28 wird der Brennstoff der Hauptströmung
zugegeben.
[0048] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen und gezeigten Beispiele
beschränkt. Bezüglich der Anordnung der Wirbel-Generatoren im Verbund sind viele Kombinationen
möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Auch die Einführung der Sekundärströmung
in die Hauptströmung kann auf vielfältige Weise vorgenommen werden. Selbstverständlich
eignet sich beispielsweise die Variante nach Fig. 9 ebenfalls in Brennkammmern des
"can"-Prinzips.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 9, 9a
- Wirbel-Generator
- 10
- Dachfläche
- 11
- Seitenfläche
- 12
- Längskante
- 13
- Seitenfläche
- 14
- Längskante
- 15
- quer verlaufenden Kante von 10
- 16
- Verbindungskante
- 17
- Symmetrielinie
- 18
- Spitze
- 20,
- Kanal
- 21, a,b
- Kanalwand
- 22, a,b,c
- Wandbohrung
- 22e
- Wandbohrung oder Wandschlitz
- 24
- Brennstofflanze
- 25
- Ringleitung
- 26
- zentrale Brennstofflanze
- 27
- Rippe
- 28
- Gasring
- 29
- Gasleitung
- Θ
- Anstellwinkel
- α
- Pfeilwinkel
- h
- Höhe von 16
- H
- Kanalhöhe
- L
- Länge des Wirbel-Generators
1. Brennstoffzufuhrsystem mit Vormischverbrennung, in welcher ein gasförmiger und/oder
flüssiger Brennstoff als Sekundärströmung in eine gasförmige, kanalisierte Hauptströmung
eingedüst wird, wobei die Sekundärströmung einen wesentlich kleineren Massenstrom
aufweist als die Hauptströmung, und wobei der durchströmte Vormischkanal gekrümmte
Wände aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Hauptströmung über Wirbel-Generatoren (9) geführt wird, von denen über
dem Umfang des durchströmten Kanals (20) an mindestens einer Kanalwand mehrere nebeneinander
angeordnet sind, und dass die Sekundärströmung im unmittelbaren Bereich der Wirbel-Generatoren
(9) in den Kanal (20) eingeleitet wird,
- dass ein Wirbel-Generator (9) drei frei umströmte Flächen aufweist, die sich in
Strömungsrichtung erstrecken und von denen eine die Dachfläche (10) und die beiden
anderen die Seitenflächen (11, 13) bilden,
- dass die Seitenflächen (11, 13) mit einer gleichen Kanalwand (21) bündig sind und
miteinander den Pfeilwinkel (α) einschliessen,
- dass die Dachfläche (10) mit einer quer zum durchströmten Kanal (20) verlaufenden
Kante (15) an der gleichen Kanalwand (21) anliegt wie die Seitenwände,
- und dass die längsgerichteten Kanten (12, 14) der Dachfläche, die bündig sind mit
den in den Strömungskanal hineinragenden längsgerichteten Kanten der Seitenflächen
(11, 13) unter einem Anstellwinkel (Θ) zur Kanalwand (21) verlaufen.
2. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff
über Wandbohrungen oder Schlitze (22e) eingedüst wird, welche stromaufwärts der Wirbel-Generatoren
angeordnet sind, und die aus einem im Innern der Kanalwand angebrachten Ringkanal
(25) angespeist werden.
3. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff
über Wandbohrungen (22a, 22b) in der Kanalwand (21) eingedüst wird.
4. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff
über Wandbohrungen (22c) eingedüst wird, die sich in einer oder mehreren Flächen (10,
11, 13) des Wirbel-Generators (9) befinden.
5. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff
über eine zentrale Brennstofflanze (24) eingedüst wird, deren Mündungen sich in der
Ebene der stromabwärtigen Kante des Wirbel-Generators (9) befinden.
6. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffverteilungsmittel
und die Wirbel-Generatoren als Austauscheinheit konzipiert sind.
7. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden den
Pfeilwinkel (α) einschliessenden Seitenflächen (11, 13) des Wirbel-Generators (9)
symmetrisch um eine Symmetrieachse (17) angeordnet sind.
8. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dadurch gekennzeichnet,
dass nur die eine der beiden Seitenflächen des Wirbel-Generators (9) mit einem Pfeilwinkel
(α, αh) versehen ist, während die andere Seitenfläche gerade ist und in Strömungsrichtung
ausgerichtet ist.
9. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden den
Pfeilwinkel (α, αh) einschliessenden Seitenflächen (11, 13) eine Verbindungskante
(16) miteinander umfassen, welche zusammen mit den längsgerichteten Kanten (12, 14)
der Dachfläche (10) eine Spitze (18) bilden, und dass die Verbindungskante in der
Radialen der gekrümmten Wand verläuft.
10. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungskante
(16) und/oder die längsgerichteten Kanten (12, 14) der Dachfläche (10) zumindest annähernd
scharf ausgebildet sind.
11. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieachse
(17) des Wirbel-Generators (9) parallel zur Kanalachse verläuft, wobei die Verbindungskante
(16) der beiden Seitenflächen (11, 13) die stromabwärtige Kante des Wirbel-Generators
(9) bildet und wobei die quer zum durchströmten Kanal (20) verlaufende Kante (15)
der Dachfläche (10) die von der Hauptströmung zuerst beaufschlagte Kante ist.
12. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis
Höhe (h) des Wirbel-Generators zur Kanalhöhe (H) so gewählt ist, dass der erzeugte
Wirbel unmittelbar stromabwärts des Wirbel-Generators (9) die volle Kanalhöhe oder
die volle Höhe des dem Wirbel-Generators zugeordneten Kanalteils ausfüllt.
13. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal
(20) ringförmig ist, und dass sowohl an der äussseren Ringwand (21a) als auch an der
inneren Ringwand (21b) eine gleiche Anzahl von Wirbel-Generatoren (9) im Umfangsrichtung
aneinandergereiht sind, wobei die Verbindungskanten (16) von je zwei gegenüberliegenden
Wirbel-Generatoren (9) auf der gleichen Radialen liegen.
14. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal
(20) ringförmig ist, und dass sowohl an der äusseren Ringwand (21a) als auch an der
inneren Ringwand (21b) eine gleiche Anzahl von Wirbel-Generatoren (9) im Umfangsrichtung
aneinandergereiht sind, wobei die Verbindungskanten (16) von je zwei gegenüberliegenden
Wirbel-Generatoren (9) um eine halbe Teilung gegeneinander versetzt sind.
15. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 7 oder 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kanal (20) kreisförmig ist, und dass an der Wand (21a) eine Mehrzahl von Wirbel-Generatoren
(9, 9a) im Umfangsrichtung aneinandergereiht sind, vorzugsweise ohne Zwischenräume.
16. Brennstoffzufuhrsystem nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Symmetrieachse
(17) der Wirbel-Generatoren schräg zur Kanalachse verläuft. (Fig. 10)