[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportschutz, für spröde, kratz- und bruchempfindliche,
in ein Kochgerät, insbesondere als Kochfläche, zu integrierende Glas- oder Glaskeramikplatten.
[0002] Beim Transport müssen die Flächen und Kanten von solchen Produkten vor gegenseitiger
Berührung und Kontakt mit harten Gegenständen geschützt werden, da durch Kratzer ihre
Stoß- und Biegefestigkeit deutlich herabgesetzt wird.
[0003] Zum Beispiel werden Glaskeramikplatten der typischen Größe 20 x 40 cm bis 50 x 100
cm in Mehrwegboxen zu je ca. 150 Stück transportiert, wobei die Platten senkrecht
stehen. Die gegenseitige Berührung wird dabei durch Zwischenlegen von Luftpolster
- sog. "Noppen" - Folie oder Pappstreifen verhindert. Die Luftpolsterfolie bedeckt
die Platte ganzflächig, die Pappstreifen bedecken nur ca. 10 - 20% der Fläche.
[0004] Bei beiden Varianten fällt beim Auspacken relativ viel Material an, das entsorgt
werden muß. Eine Rückführung der Noppenfolie lohnt sich wegen des großen zu transportierenden
Volumens, der individuellen Außenform und der niedrigen Kosten des Neuproduktes nicht.
[0005] Eine weitere Alternative stellen aufgesteckt Kunststoffecken dar, die jedoch gegen
Verschiebung recht aufwendig gesichert werden müssen und bei Platten mit größeren
angeformten Radien kaum verwendet werden können.
[0006] Wegen ihres geringen Volumens und ihrer Verwendbarkeit an allen Platten ohne Radien
können Kunststoffecken jedoch auch mehrfach verwendet werden.
[0007] Aus der DE 41 29 058 C1 ist ein Transportgestell für Glasscheiben bekannt mit einem
verwindungssteifen Bodenteil, in dem horizontale Tragleisten für die aufrechte Anordnung
der Glasscheiben angeordnet sind, und mit auf die oberen Kanten der aufrecht stehenden
Glasscheiben einwirkenden Spanneinrichtungen, wobei am Bodenteil Reihen von senkrecht
ausgerichteten Stützstäben angeordnet sind, die von oben zu beschickende Einschubfächer
für einzelne Glasscheiben bilden und wobei an jedem Stützstab jeweils ein reiterförmiges
Halteelement derart federnd befestigt ist, daß es unter Vorspannung auch die obere
Kante der in dem jeweilige Stützstab zugeordneten Einschubfach eingeführten Glasscheibe
aufsetzbar ist.
[0008] Das Transportgestell nach der DE 41 29 058 C1 ist teuer und aufwendig herzustellen
und durch die vielen beweglichen Teile relativ empfindlich.
[0009] Bei dem Einbau und der Montage von Glaskeramikplatten, z. B. in den Rahmen des Kochfeldes
muß unbedingt darauf geachtet werden, daß die Platte flexibel und spannungsfrei gelagert
wird. Hierzu werden in den Rahmen Abstandshalter eingeklebt, bevor die Platte eingelegt
wird.
[0010] Diese Teile sind ein- oder doppelseitig klebende ausreichend temperaturbelastbare
Schaumstoffstreifen von 1 - 2 mm Dicke und ca. 5 x 10 mm Fläche. Es werden 2 - 3 Stück
an jeder Seite des Rahmens aufgebracht; auf Vollständigkeit und genaue Positionierung
der Distanzstücke ist zu achten, da bei Kontakt der Platte mit dem Rahmen festigkeitsmindernde
Beschädigungen auftreten können. Weiterhin ist eine dauerelastische Verbindung zwischen
der Glaskeramikplatte und dem Einfaßrahmen notwendig, um
- eine spannungsfreie Befestigung der Kochfläche im Einfaßrahmen,
- ein Abdichten der Kochflächenoberseite gegen das Durchlaufen von Flüssigkeit in
den darunterliegenden Raum mit spannungsführenden elektrischen Bauelementen,
- einen Ausgleich der Längenänderungsunterschiede, die aufgrund der unterschiedlichen
Wärmeausdehnung von Rahmenmaterial und Kochfläche im praktischen Gebrauch auftreten,
zu erreichen.
[0011] Dies wird derzeit durch entsprechende Positionierung der Platte im Rahmen und Ausfüllen
des Spaltes mit Silikonkleber erreicht.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, eine abfallvermeidende, kostengünstige Lösung für einen
sicheren Transport und eine einfache Montage bereitzustellen, die auch die weiteren
Anforderungen an die Sicherheit, z.B. durch ein Sichtfenster für die Anzeigen und
die Gebrauchstauglichkeit, wie Dichtigkeit und leichte Reinigung der im Kochgerät
integrierten Glas- oder Glaskeramikplatten erfüllen.
[0013] Die Aufgabe wird nach vorliegender Erfindung dadurch gelöst, daß der Transportschutz
auch nach dem Transport permanent, d. h. bei Einbau, Montage und im Betrieb mit der
Platte verbunden bleibt. Dabei ist der Transportschutz sinnvollerweise so ausgebildet,
daß er als Montageschutz, Positionierungshilfe, Abstandshalter, Dehnungskompensationsmedium
und/oder als Dichtelement funktioniert.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform erzeugt der Transportschutz besonders bei Platten,
die mit einer Profilierung versehen sind, duch Ausfüllen der Profilierung z.B. mit
einer durchsichtigen Masse ein Sichtfenster, das eine nach außen weisende glatte Oberfläche
besitzt (DE 41 04 983 C1
[0015] In bevorzugter Ausführungsform wird der Transportschutz mit der Platte verklebt,
wobei er aus Silikon enthaltenden, dauerelatischen Verbindungen, insbesondere Silikonkautschuk
und/oder Silikonharzen und/oder aus aushärtbaren oder thermoplastischen Kunstharzen
besteht.
[0016] Aus Gründen der leichten Aufbringbarkeit werden organische Massen, d. h. Kunstharze
bevorzugt. Besonders geeignet sind aushärtbare Kunstharze die in hochviskosem Zustand
aufgetragen werden und die in Folge ihrer Oberflächenspannung glatte Oberflächen ausbilden.
Derartige aushärtende Kunstharze sind in großer Anzahl im Handel erhältlich. Insbesondere
geeignet sind Epoxidharze, Silikonharze, Furanharze, Polyesterharze, Acrylharze oder
Polyurethanharze. Weiterhin geeignet sind auch thermoplastische Harze die auch eine
gute Durchsichtigkeit besitzen, also z. B. Polyvinylchloride, Polystyrole, Polyester,
darunter insbesondere Acrylharze, die Polycarbonate oder auch Polyvinylacetate und
-acetale. Diese Thermoplasten können in erweichter Form mit einem geeigneten Werkzeug
auf die erhitzte oder nicht erhitzte Scheibe aufgedrückt werden oder in bevorzugter
Ausführungsform durch Aufspritzen auf die Platte gebracht werden.
[0017] Der Transportschutz wird nach der Erfindung besonders an den in Betrieb der Platte
nicht hitzebelasteten Stellen mit der Platte verbunden, da auf diese Weise die verwendeten
organischen Verbindungen niemals an die Grenze ihrer Temperaturbeständigkeit gebracht
werden.
[0018] Nach der Erfindung wird der Transportschutz einseitig, und zwar auf die Unterseite
der Platte aufgebracht.
[0019] Besonders bevorzugt ist dabei der Transportschutz im Rand - oder im Kantenbereich
der Platte ausgebildet und kann so die Platte durch ein umlaufendes elastisches Polster
gegen Beschädigungen schützen.
[0020] Wegen der guten Planität der Platten reicht eine sehr geringe Dicke des Transportschutzes
von 0,2 bis 4 mm, insbesondere von 1 bis 2 mm aus um Transportschäden zu vermeiden.
Da die Transportschutz-"polster" fest mit der Platte verbunden sind und die Platten
eines Gebindes jeweils identische Abmessungen haben, reichen auch kleine Polster von
ca. 5 x 5 mm bis 10 x 10 mm aus, um eine Beschädigung der Platten zuverlässig zu verhindern.
Der Transportschutz kann nach der Erfindung auch lösbar mit der Platte verbunden sein,
was besondere Vorteile beim Wiederausbau der Platte aus dem Gerät erbringt, wenn die
Betriebs- und Hilfsmittel z. B. für ein Plattenrecycling wieder abgelöst werden müssen.
[0021] Des weiteren ist es auch denkbar, Transportschutz- "polster" dann lösbar mit der
Platte zu verbinden, wenn sie beispielsweise auch zusätzlich noch auf der Oberseite
der Platte angebracht werden müssen.
[0022] Die Erfindung betrifft auch Mittel bzw. Hilfsmittel für ein Einbau, die Montage,
und den Betrieb einer als Kochfläche, in ein Kochgerät zu integrierende Platte aus
Glas oder Glaskeramik, und/oder Mittel für die Ausbildung eines Sichtfensters bei
einer profilierten Platte, wenn sie als Transportschutz, vor der Bereitstellung der
Platte zum Transport, mit der Platte permanent verbunden werden.
[0023] Nachfolgend wird die Erfindung noch anhand eines in den Figuren 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsbeispieles erläutert.
[0024] Es zeigen:
Figur 1: Eine Aufsicht auf eine Glaskeramikplatte nach der Erfindung, bei der der
Transportschutz bereits auf der Platte aufgebracht ist.
Figur 2: Eine Schnittansicht durch ein Transportschutz-"polster" im Randbereich der
Figur 1 bei der Montagestellung im Rahmen.
Figur 3: Eine weitere Ausbildungsmöglichkeit des Transportschutz-"polsters" im Randbereich
mit besonderem Kantenschutz in Montagestellung.
Figur 4: Einen Schnitt durch eine Glaskeramikplatte mit einseitiger Profilierung mit
einem Transportschutz der ein Sichtfenster erzeugt.
[0025] Figur 1 zeigt eine handelsübliche 45 x 75 cm große CERAN Glaskeramikplatte (4) mit
dekormarkierten Kochfeldzonen (2) zum Einbau in ein Kochgerät. Auf der Platte werden
im Kaltbereich der Kochfläche, d. h. außerhalb der Kochzonen (2) als Transportschutz
Silikonpolster (1), (3) aufgebracht. Die Polster werden durch Aufspritzen des später
zur Montage verwendeten undurchsichtigen Silikonklebers gebildet, oder bei Bedarf
auch aus durchsichtigem Material das für Bereiche guter Durchsicht auf Flachglasprodukten
üblicherweise (DE 41 04 983 C1) verwendet wird.
[0026] Beide sind wegen ihrer Haftfestigkeit und ihrer chemischen und thermischen Stabilität
geeignet. Wegen der guten Planität der Platten reicht auch eine sehr geringe Dicke
der Polster von 1 - 2 mm aus, um Transportschäden zu vermeiden.
[0027] Da die Polster fest mit der Platte verbunden sind und die Platten jeweils identische
Abmessungen haben, reichen auch kleine Polster von ca. 5 x 5 mm bis 10 x 10 mm vollkommen
aus, um eine Beschädigung der Platten sicher zu verhindern.
[0028] Die Polster können auf der Unterseite der Platte auf der Fläche (1) außerhalb der
Kochzonen (2) oder auch am Rand (3) angebracht sein.
[0029] Hier dienen sie gleichzeitig als Montagehilfe die unverlierbar ist, bilden darüberhinaus
den Schutz gegenüber dem Rahmen und stellen eine flexible Lagerung sicher, wie in
Fig. 2 dargestellt.
[0030] Wird das Polster um die Kante herumgezogen (3'), wie in Figur 3 dargestellt, wird
gleichzeitig auch in seitlicher Richtung der erforderliche Mindestabstand sichergestellt.
[0031] Werden weitere Transportschutz-"polster" in einem Arbeitsgang mit einer Beschichtung
realisiert, die auf das profilierte Glas aufgebracht wird, wie in Figur 4 gezeigt,
um eine verzerrungsfreie Durchsicht beispielsweise im Anzeigenteil zu ermöglichen
ist diese Lösung besonders kostengünstig. Die Figur zeigt eine Glaskeramikplatte (4),
die mit einer z.B. rillenförmigen Profilierung (5,5'5") usw. versehen ist. In einem
Teilbereich der Scheibe (4) ist die Profilierung mit einem durchsichtigen Epoxidharz
(6) ausgefüllt und bildet dadurch ein Sichtfenster.
[0032] Da dieser Transportschutz nicht entfernt wird, entfällt zusätzlich das Problem der
zu entsorgenden Verpackung.
1. Transportschutz, für spröde, kratz- und bruchempfindliche, in ein Kochgerät, insbesondere
als Kochfläche, zu integrierende Glas- oder Glaskeramikplatte,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Transportschutz auch nach dem Transport permanent mit der Platte verbunden
bleibt.
2. Transportschutz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß er bei Einbau, Montage, im Betrieb und beim Ausbau mit der Platte verbunden bleibt.
3. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er als Montageschutz, Positionierungshilfe, Abstandshalter, Dehnungskompensationsmedium
und/oder als Dichtelement ausgebildet ist.
4. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß er bei einer mit einer Profilierung versehenen Glas- oder Glaskeramikplatte, durch
Ausfüllen der Profilierung ein Sichtfenster, das eine nach außen weisende glatte Oberfläche
besitzt, erzeugt.
5. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er mit der Platte verklebt ist.
6. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus Silikon enthaltenden dauerelastischen Verbindungen, insbesondere aus Silikonkautschuk
und/oder Silikonharzen, und/oder aus aushärtbaren oder thermoplastischen Kunstharzen
besteht.
7. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß er durch Aufspritzen auf die Platte aufgebracht wird.
8. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß er an den, im Betrieb der Platte nicht hitzebelasteten Stellen mit der Platte
verbunden ist.
9. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß er einseitig auf die Platte aufgebracht ist.
10. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß er im Rand- und/oder Kantenbereich der Platte ausgebildet ist.
11. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß er in Dicken von 0,2 bis 4 mm, insbesondere 1 - 2 mm auf der Platte aufgebracht
ist.
12. Transportschutz nach den Ansprüchen 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß er lösbar mit der Platte verbunden ist.
13. Mittel bzw. Hilfsmittel für den Einbau, die Montage und den Betrieb einer als
Kochfläche, in ein Kochgerät zu integrierende Platte aus Glas oder Glaskeramik, und/oder
Mittel für die Ausbildung eines Sichtfensters bei einer profilierten Platte, nach
den Ansprüchen 1 - 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie als Transportschutz, vor der Bereitstellung der Platte zum Transport, mit
der Platte permanent verbunden werden.