[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Homogenisiereinrichtung oder dergleichen Misch-
bzw. Dispergiereinrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Dabei versteht man in Fachkreisen unter "Homogenisieren" insbesondere das Verändern
des Verteilungszustandes und der Teilchengröße der inneren Phase, zum Beispiel von
Emulsionen und Suspensionen.
[0003] Dabei kennt man bereits zahlreiche Vorrichtungen zum Homogenisieren, Dispergieren,
Mischen und ggfs. Zerkleinern eines Mediums, wobei solche Einrichtungen nachstehend
allgemein und kurz mit "Homogenisiereinrichtung" bezeichnet werden.
[0004] So kennt man durch die DE-OS 34 17 242 bereits eine Homogenisiereinrichtung zum Mischen
von aus wenigstens zwei Komponenten bestehendem fließfähigen Mischgut, die wenigstens
einen mit Rotorschaufeln versehenen Rotor und einen auf Abstände zwischen den Rotorschaufeln
abgestimmten, relativ zum Rotor feststehenden Stator aufweist, wobei sich zwischen
den Rotorschaufeln und den dazwischen angeordneten Statorteilen Scherspalte für das
zu homogenisierende Mischgut befinden.
[0005] Ein Nachteil solcher Homogenisiereinrichtungen besteht darin, daß für unterschiedliches
Misch-, Homogenisierungs-Gut bzw. Dispergier-Medium, nachstehend kurz "zu bearbeitendes
Medium" oder "Medium" genannt, unterschiedliche Konstruktionen bei den Rotor-Stator-Systemen
erforderlich sind. Oft können dabei die Grund-Maschinenteile und auch die zugehörigen
Fördersysteme gleich oder ähnlich sein. So benötigt man beispielsweise zum Herstellen
von Mayonnaise u.U. einen Rotor mit Schaufelkränzen, die sich erheblich von solchen
unterscheiden, die gut geeignet zum Herstellen von Salben sind. Auch kann man durch
unterschiedliche Durchtritts-Querschnitte zum Beispiel beim Rotor und/oder beim Stator
unterschiedlich günstige Arbeitsbedingungen für einen Homogenisier-Vorgang erreichen.
Deshalb hat man bisher für unterschiedliches, zu bearbeitendes Medium bzw. zum Erreichen
unterschiedlicher Homogenisierungs- oder Dispergier-Effekte unterschiedliche Rotor-Stator-Systeme
bei der Homogenisierungseinrichtung oder dergleichen verwendet. Ein Hauptnachteil
davon ist, daß man verhältnismäßig häufig das Rotor- und Statorsystem demontieren
und auswechseln muß. Insbesondere kann man aber auch mit den bisher bekannten Homogenisiereinrichtungen
oder dergleichen nicht ohne besonderen Zusatz-Aufwand das Medium während eines Homogenisier-Vorgangs
durch Durchbrüche mit unterschiedlichen Querschnitten hindurchfördern.
[0006] Es besteht daher insbesondere die Aufgabe, für unterschiedliche Handelsgüter bzw.
zu bearbeitende Medien eine einzige Homogenisiereinrichtung so auszubilden, daß man
bei ihr - ohne Austausch und ohne Demontage - die Durchbruch-Querschnitte für den
Durchtritt des zu bearbeitenden Mediums verändern und somit unterschiedliche Dispergier-
bzw. Homogenisiereffekte erreichen kann. Dies soll nicht nur in einzelnen, in sich
geschlossenen Chargen leicht möglich sein, sondern auch noch während der Bearbeitung
in einer Charge, also während des Laufens des Rotors. Die erfindungsgemäße Lösung
besteht bei einer Homogenisierungseinrichtung oder dergleichen der eingangs erwähnten
Art insbesondere in den Merkmalen des Kennzeichnungsteils des ersten Anspruches. Dadurch
kann man mindestens beim Rotor dieser Homogenisiereinrichtung oder dergleichen unterschiedlich
große Querschnitte bei den Durchbrüchen, also zum Beispiel unterschiedliche Schlitzbreiten
beim Rotor erhalten. Dabei ist besonders vorteilhaft, daß man nicht nur auf einfache
Weise zwischen zwei Chargen die Durchbruch-Querschnitte z.B. des Rotors verändern
kann, sondern diese Veränderung auch noch während des Laufens der Homogenisiereinrichtung
durchführbar ist.
[0007] Zwar kennt man durch das DBGM 88 07 080.8 bereits eine Dispergiermaschine, bei welcher
die Statoren relativ zu den Rotoren axial verschiebbar und festlegbar sind. Dadurch
läßt sich die Dispergierwirkung je nach Eigenschaften des zu bearbeitenden Mediums,
beispielsweise je nach der Viskosität des zu bearbeitenden Gutes, leicht einstellen.
Jedoch ist der Einstell-Bereich bezüglich seiner Auswirkungen auf das Homogenisieren,
Dispergieren usw. eng begrenzt und bezieht sich auch nur auf solche Dispergiermaschinen,
bei welcher der Rotor und der Stator jeweils von einer flachen Scheibe mit Durchbrüchen
gebildet ist. Auf zahlreiche andere Homogenisiereinrichtungen oder dergleichen ist
die Verstellmöglichkeit gemäß DBGM 88 07 080.8 nicht anwendbar.
[0008] Zusätzliche Weiterbildungen der Erfindung sind aus den Merkmalen der Unteransprüche
zu entnehmen.
[0009] Gemäß den Merkmalen des zweiten Anspruches können die Durchbruch-Querschnitte oder
Spaltbreiten sowohl des Rotors als auch die des Stators unabhängig voneinander sowohl
im Stillstand als auch während des Laufes der Homogenisiereinrichtung oder dergleichen
verstellt werden. Gemäß der Ausbildung nach Anspruch 3 ist eine praktisch stufenlose
Verstellung der Schlitzbreite vom Rotor und/oder Stator von 0 Millimeter an bis zu
einer geeigneten Größenordnung möglich. Dies ermöglicht die Anpassung der Homogenisierungseinrichtung
an die speziellen Anforderungen des zu bearbeitenden Produktes, ohne daß ein Wechsel
von Rotor oder Stator vorgenommen werden muß. Diese Verstellung der Breite von radial
nach außen gerichteten Schlitzen ist auch während des Bearbeitungsprozesses möglich.
[0010] Allgemein gilt, daß eine solche Homogenisiereinrichtung oder dergleichen, zum Beispiel
zum Erproben eines optimalen Arbeits-Zyklus, mit wesentlich weniger Kosten für die
Lagerhaltung und das Ersatzteilwesen auskommt, als solche vorbekannten Homogenisiereinrichtungen,
bei denen man durch Auswechseln von Rotor und/oder Stator verschiedener Konstruktionen
die Anpassung an die speziellen Anforderungen des zu bearbeitenden Produktes vornehmen
muß. Überdies besteht ein besonderer Vorteil darin, daß man während des Arbeitsprozesses
die Spaltbreiten verändern kann. Dies ist bisher nicht möglich. Allenfalls ist das
bei den bisherigen Homogenisierungseinrichtungen oder dergleichen dadurch umständlich
praktizierbar, daß man das zu behandelnde Gut in mehreren Einrichtungen zeitlich hintereinander
behandelt. Das zu behandelnde Gut muß dann aber von einem Gerät zum anderen übergeleitet
werden. Ein kontinuierliches Verändern von Spaltbreiten oder dergleichen Durchbruch-Querschnitten
beim Rotor und/oder Stator während eines kontinuierlichen Arbeitsablaufes ist auch
mit diesem Aufwand nicht erreichbar.
[0011] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Die einzelnen Merkmale
können je für sich oder zu mehreren bei einer Ausführungsform der Erfindung verwirklicht
sein. Es zeigen, zum Teil stärker chematisiert:
- Fig.1
- oberhalb der Mittellinie eine teilweise im Schnitt dargestellte Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Homogenisiereinrichtung mit im Querschnitt verstellbaren Durchbrüchen
und
unterhalb der Mittellinie eine vorbekannte Homogenisiereinrichtung mit feststehendem
Statorschaufelkranz,
- Fig.2
- einen Ausschnitt im vergrößerten Maßstab von einer Seitenansicht der vorbekannten
Homogenisiereinrichtung mit feststehendem Schaufelkranz ähnlich dem unteren Teil von
Fig. 1,
- Fig.3
- eine Längsschnitt-Darstellung eines ersten kronenartigen Rotorteils,
- Fig.4
- eine Stirnansicht des Rotorteils nach Fig. 3 entsprechend der Blickrichtung A in Fig.
3,
- Fig.5
- eine im Schnitt gehaltene Seitenansicht eines feststehenden Statorteils,
- Fig.6
- eine im Schnitt gehaltene Seitenansicht eines auf das feststehende Statorteil nach
Fig. 5 abgestimmten, axial verschiebbaren Statorteils,
- Fig.7
- eine Seitenansicht eines im wesentlichen im Schnitt gehaltenen Rotorteils ähnlich
Fig. 3 im verkleinerten Maßstab,
- Fig.8
- ein auf das erste Rotorteil nach Fig. 7 abgestimmtes zweites, verschiebbares Rotorgegenstück,
- Fig.9
- eine im Längsschnitt gehaltene Seitenansicht eines napfförmigen Pumpflügelteils, in
dessen Innenraum insbesondere das erste und zweite Rotorteil nach Fig. 7 und Fig.
8 einzufügen sind,
- Fig.10
- eine im wesentlichen im Schnitt gehaltene Seitenansicht von einer dem Homogenisierungsbetrieb
etwa entsprechenden Zusammensetzung der vorerwähnten Teile aus Figur 5 bis 9,
- Fig.11
- eine teilweise im Schnitt gehaltene Teil-Seitenansicht einer etwas abgewandelten Ausführung
der Homogenisierungseinrichtung, bei der ein Rotor zumindest zwei koaxiale, rohrartige
Kränze aufweist, die zum Verändern ihrer Durchbruch-Querschnitte gegeneinander verdrehbar
sind,
- Fig.12
- einen Querschnitt durch einen Stator oder Rotor ähnlich Fig. 11 mit jeweils verstellbarer
Schlitzbreite und ganz geöffneten Schlitzen,
- Fig.13
- einen Schnitt durch einen Rotor oder Stator analog Fig. 12, bei dem die Rotor- bzw.
Stator-Schlitze praktisch geschlossen sind, und
- Fig.14
- eine dem oberen Teil von Fig. 1 ähnliche Homogenisiereinrichtung ausschnittweise in
Längsschnittdarstellung.
[0012] Fig. 1 zeigt, stark schematisiert und im verkleinerten Maßstab, im Teil oberhalb
der strichpunktierten Längsachse L eine erfindungsgemäße Homogenisierungseinrichtung
1 oder dergleichen im Längsschnitt. Unterhalb dieser Längsachse ist in Fig. 1 sowie
in der Fig. 2 eine vorbekannte Homogenisierungseinrichtung H dargestellt. Diese weist
ein Eintrittsende b (Fig. 1) auf, an das sich innerhalb des Außengehäuses c der Homogenisierungseinrichtung
H ein Führungskanal d für zu bearbeitendes Medium anschließt. Dieses bewegt sich entsprechend
dem Pfeil Pf 1 vom Eintritt b in Richtung der im Gehäuse c befindlichen Mischflügel
e. An diese schließt sich, in Fließrichtung Pf 1 des zu bearbeitenden Mediums, eine
Dispergierscheibe f an. Von dieser aus gelangt das zu bearbeitende Medium entsprechend
dem Pfeil Pf 2 in das Stator-Rotorsystem. Am Eintritt des zugehörigen Stators g sind
noch Förderflügel h vorgesehen, die das zu bearbeitende Medium im wesentlichen in
Achsrichtung fördern. Der Stator g ist mit einem üblichen Schaufelkranz k versehen.
Unmittelbar benachbart zu diesem Schaufelkranz k und innerhalb davon liegt der Schaufelkranz
l des Rotors m. Das zu bearbeitende Medium wird dementsprechend vom Schaufelkranz
l des Rotors m erfasst, in Umlauf versetzt und in der üblichen Weise durch die Spalte
des Statorkranzes k hindurchbewegt, wobei eine Homogenisierung stattfindet. Dabei
ist n der schematisch angedeutete axiale Teil einer Flügelpumpe, welche das auf die
vorbeschriebene Weise bearbeitete Medium aus den Auslaßstutzen o hinaustransportiert.
Insbesondere in Fig. 2 erkennt man noch gut einen gegenüber dem Unterteil von Fig.
1 etwas abgewandelten, nach oben offenen Eingabestutzen p. Er befindet sich im wesentlichen
im Bereich der Mischflügel e oder dergleichen Förderorgane für das zu bearbeitende
Medium. Die Antriebswelle für den Rotor m ist mit q bezeichnet und besitzt eine hintere
Abschlußkappe s. An der Welle g sind zahlreiche Ringdichtungen r vorgesehen.
[0013] Im oberen Teil von Fig. 1 sowie in Fig. 14 ist nun eine Homogenisierungseinrichtung
1 in einer im wesentlichen im Schnitt dargestellten Seitenansicht bzw. im Halbschnitt
(Fig.1) wiedergegeben. Dabei weichen die Ausführungen von Fig. 1 und Fig. 14 nur unwesentlich
voneinander ab in einer Form, welche nicht die Erfindung betrifft. Dabei wird hier
unter "Homogenisiereinrichtung" eine Einrichtung zum Homogenisieren, Dispergieren,
Mischen oder dergleichen, Bearbeiten von zu bearbeitendem Medium verstanden. In einem
Gehäuse 2 der Homogenisiereinrichtung 1, hier auch kurz "Einrichtung 1" genannt, ist
etwa zentral eine Welle 3 angeordnet, die mit einem an sich bekannten, nur schematisch
dargestellten Steuerkopf 4 (Fig.1) in Verbindung steht. Das Gehäuse 2 weist einen
Einlaß 5 für das zu bearbeitende Medium auf. Dieser Einlaß befindet sich über dem
antriebsfernen Ende der Welle 3, welche dort Mischflügel 6 oder dergleichen Förderorgane
aufweist, die das vom Einlaß 5 herkommende, zu bearbeitende Medium in Richtung des
Pfeiles Pf 1 in einem Führungskanal 7 der Einrichtung 1 in Richtung von deren Auslaßstutzen
8 weitertransportieren. Der Führungskanal 7 umgibt konzentrisch die Welle 3. Der Einlaß
des Führungskanals 7 gehört zu einem in Fig. 5 separat dargestellten, feststehenden
Statorteil 9. Er ist mit einem Befestigungsflansch 10 versehen und damit als Teil
des Gehäuses 2 an diesem abdichtend befestigt. Die Mischflügel 6 sind drehfest auf
der Welle 3 befestigt.
[0014] Es gehört mit zu einer Weiterbildung der Erfindung, daß der feststehende Statorteil
9 kronenartig mit einer ringförmigen, in Umfangsrichtung durchgehenden Basis 11 versehen
ist und von dieser aus eine Art Kronenzacken oder sich in Achsrichtung eines feststehenden
Gegenstücks 14 (Fig.6) des Statorteils 9 verjüngende, im Umfangsrichtung auf Abstand
stehenden Basisfingern vorgesehen ist. Dabei ist das eine auf das feststehende Statorteil
9 abgestimmte Gegenstück 14, in Fig. 6 in axialer Richtung vom feststehenden Statorteil
9 in Art einer Explosionszeichnung getrennt gezeichnet. Unter Bezugnahme auf Fig.
5 weist das Gegenstück 14 eine hohle Innenbasis 16 auf, so daß die praktisch Abschnitte
eines Rohres darstellenden, kronenzackenartigen Basisfinger 12 des feststehenden Statorteils
9 in diese hohle Innenbasis einrücken können, wenn man die Teile 9 und 14 ineinanderschiebt.
Vom basisfernen Ende 18 des Gegenstückes 14 aus erstrecken sich Gegenfinger 20 in
Richtung der Basis 11. Sie stehen analog den Basisfingern 12 des Statorteils 9 auf
Abstand und sind in ihrer Umrißform auf die Öffnungen 25 zwischen den Basisfingern
12 so abgestimmt, daß sie beim axialen Zusammenführen des feststehenden Statorteiles
9 und dessen Gegenstück 14 die Lücken zwischen den Basisfingern 12 schließen können.
Eine axiale Verschiebung des im übrigen drehfest in der Einrichtung 1 befestigten
Gegenstücks 14 in das gehäusefeste Statorteil 9 führt dementsprechend zur Verkleinerung
der zwischen den Basisfingern 12 des feststehenden Statorteils und den Gegenfingern
20 befindlichen Durchbrüchen 19, wie auch gut aus einem Vergleich von Fig. 5 und 6,
gegebenenfalls in Verbindung mit der noch zu beschreibenden Fig. 10, zu erkennen ist.
Das axial verschiebbare Gegenstück 14 weist bei seiner Gegenbasis 15 Flanschabschnitte
21 auf, die entsprechende Längsschlitze 22 des Gehäuses 2 radial durchsetzen, so daß
das verschiebbare Gegenstück 14 in Achsrichtung durch geeignete Verstellmittel maschinenaußenseitig
betätigt werden kann. Durch eine entsprechende Verstellbewegung der Flanschabschnitte
21 des Gegenstückes 14 entsprechend dem Doppelpfeil Pf 3 (Fig. 14) kann man bei zusammengefügtem
Rotorteil 9 und dessen Gegenstück 14 die zwischen den zugehörigen Basisfingern 12
und den Gegenfingern 20 verbleibende Schlitzbreite und somit die im Stator vorhandenen
Durchtrittsquerschnitte verändern.
[0015] In den Fig. 7 und 8 sind, analog zu den Fig. 5 und 6, im wesentlichen Einzelteile
des im ganzen mit 26 bezeichneten Rotors dargestellt. Dabei gehört mit zur Erfindung,
daß der Rotor 26 ein sich im Betrieb der Homogenisiereinrichtung 1 umlaufendes, bei
Bedarf axial verstellbares Rotorteil 27 aufweist, welches in Fig. 3 und 4 separat
dargestellt ist. Dieses ist ebenfalls in wesentlichen Teilen kronenartig ausgebildet;
es hat nämlich eine im wesentlichen ringflächenartige Basis 28 mit von dort in Achsrichtung
ausgehenden, kronenzackenartigen Rotor-Basisfinger 29. Zwischen benachbarten, im Umfangsrichtung
auf Abstand stehenden Rotor-Basisfingern 29 befinden sich Öffnungen 30 analog den
Öffnungen 25 beim feststehenden Statorteil 9. In der Basis 28 des axial verschiebbaren
Rotorteils 27 befinden sich Durchtritte 31 und im Zentralbereich der Basis 28 ein
Führungs- und Verstellrohr 32, nachstehend kurz "Verstellrohr 32" genannt. Die Durchtritte
31 erlauben, daß das vom Einlaß 5 kommende, zu bearbeitende Medium, nachdem es durch
den eingangsseitigen Teil des Führungskanals 7 (Fig. 14) hindurchgetreten ist, nunmehr
auch in dem Bereich der Rotorfinger 29 gelangen kann.
[0016] In Fig. 7 ist der axial verschiebbare Rotorteil 27 mit dem zugehörigen Verstellrohr
32 verkleinert und in einer Fluchtlinie mit einem Rotor-Gegenstück 33 dargestellt.
Dieses hat eine ähnliche Funktion beim axial verstellbaren Rotorteil 27 wie das Gegenstück
14 beim feststehenden Statorteil 9. Das Gegenstück 33 (Fig. 8) zum axial verstellbaren
Rotorteil 27 (Fig. 7) hat eine Gegenbasis 34 mit einer zentralen Lochung 35, durch
die im zusammengesetzten Zustand (vgl. Fig. 10) das Verstellrohr 32 des axial verschiebbaren
Rotorteils 27 hindurchtritt. Von der Gegenbasis 34 gehen wiederum - ähnlich wie bei
einer Krone mit Zacken-Gegenbasisfinger 36 aus. Diese sind auf die zwischen den Rotorbasisfingern
29 verbleibenden Öffnungen oder Lücken 30 abgestimmt. Wenn der axial verstellbare
Rotorteil 27 vollständig in das Rotorstück 33 eingerückt ist, sind im Regelfall die
Öffnungen 30 beim Rotorteil 27 geschlossen. Das bedeutet, daß dann die Spaltbreite
b bei einem Rotor 26 Null und der Gesamtquerschnitt der Durchbrüche bei einem Rotor
ebenfalls Null Null ist. Durch Axialverschieben des verstellbaren Rotorteils 7 kann
man dann kontinuierlich die Querschnittsfläche der Rotor-Durchbrüche (das sind hier
die freibleibenden Öffnungs-Querschnitte der Öffnungen 30) verstellen. Dies ist erfindungsgemäß
auch bei einer laufenden Homogenisierungseinrichtung möglich. In Fig. 9 erkennt man
noch ein im ganzen mit 40 bezeichnetes Pumpflügelteil. Es hat eine napfförmige Basis
41. In den Fig. 7 bis 9 sind das axial verstellbare Rotorteil 27, das Rotorgegenstück
33 und das Pumpflügelteil 40 in der Art einer Explosionsdarstellung axial auseinandergezogen
dargestellt. In den Fig. 10 und 14 kann man erkennen, wie die vorerwähnten Teile 9,
14, 27, 33 und 40 innerhalb der Homogenisiereinrichtung 1 zusammenwirken. An den freien
Enden der napfförmigen Basis 41 des Pumpenflügelteils 40 befinden sich, stärker schematisiert,
in Fig. 9, 10 und 14 dargestellt, in radialer Richtung wirkende Pumpenflügel 42, die
das Herausfördern des zu bearbeitenden Mediums aus dem Bereich des Stators 14 und
in den Auslaßstutzen 8 der Einrichtung 1 unterstützen.
[0017] In Fig. 10 erkennt man, wie das Rotorgegenstück 33 mit seiner Gegenbasis 34 im Hohlraum
44 der napfförmigen Basis 41 des Pumpenflügelteils 40 untergebracht ist. Die Gegenfinger
36 des Rotorgegenstücks 33 ragen in die Öffnungen 30 zwischen den Rotorbasisfinger
9 und erstrecken sich in diese Öffnungen 30 ein Stück hinein. Aus Fig. 7 und 8 in
Verbindung mit Fig. 10 erkennt man gut, daß die Gegenfinger 36 - in Umfangsrichtung
gesehen - in die Öffnungen 30 die zwischen Rotorbasisfinger 29 einrücken. Man erkennt
auch dort die in dieser Stellung von verstellbarem Rotorteil 27 und Rotorgegenstück
33 verbleibende Spaltbreite b, aus der sich entsprechend der Umrißform der Rotorbasisfinger
29 einerseits und der Gegenbasisfinger 36 die Querschnitte der Durchbrüche 45 ergeben.
Wie besonders gut aus Fig. 14 erkennbar, schließt sich radial an den mit Durchbrüchen
45 versehenen Rotorbereich der entsprechende, mit im Querschnitt veränderbaren Durchtrittsdurchbrüchen
46 versehene Stator 9, 14 an. Man erkennt in Fig. 10 gut das feststehende Statorteil
9 mit seinem Befestigungsflansch 10 sowie die Gegenbasis 15 dazu mit dem Flanschabschnitt
21 und, teilweise verdeckt, die Gegenfinger 20 der Gegenbasis 15.
[0018] Man kann nun sowohl beim Statorteil 9, 14 als auch beim Rotor 26 jeweils unabhängig
voneinander den Querschnitt der Durchbrüche 45 und den Querschnitt der Durchtritts-Durchbrüche
46 sowohl in Stillstand auch während des Laufens der Homogenisiereinrichtung 1 verstellen.
Sowohl der Antrieb als auch das Verstellen erfolgt über die Welle 3, zu der auch das
bereits erwähnte Führungs- und Verstellrohr 32 gehört. Die Welle 3 steht mit dem Steuerkopf
4 (Fig. 1 u. 14) in Verbindung und ist mit einer zentralen Bohrung 50 versehen sowie
an ihrem antriebsfernen Ende durch eine Kappe 51 verschlossen. Das Gehäuse 2 ist im
Bereich zwischen dem Pumpenflügelteil 40 und einem Gehäuse-Anschlußflansch 52, mit
dem die Verbindung zum Steuerkopf 4 hergestellt wird, mittels einer im Querschnitt
etwas konischen Zwischenwand 53 unterteilt. Die Welle 3 durchsetzt diese Zwischenwand
53 und dort sind auch entsprechende Wellendicht-Elemente 54 vorgesehen. Im antriebsnahen
Gehäuseraum 55 befindet sich ein axial Verstellelement 56, das entsprechend dem Doppelpfeil
Pf 4 eine Verstellstange 57 axial innerhalb der Bohrung 50 der Welle 3 hin- und herverstellen
kann. Dazu sind Verstellbacken 58 vorgesehen, die einen Verstellstift 59 umfassen,
der seinerseits mit dem Verstellbolzen 57 in Verbindung steht. Beim antriebsfernen
Ende des Verstellrohres 32 weist der Verstellbolzen einen Verstellstift 60 auf, der
mit seinen Enden in das Verstellrohr 32 des axial verstellbaren Rotorteils 27 eingreift.
Dementsprechend kann durch eine entsprechende Axialbewegung des axial Verstellelementes
56 (Doppelpfeil Pf 4) das axial verstellbare Rotorteil 27 derart verstellt werden,
daß sich die Breite der Spalte b zwischen den Rotorbasisfingern 29 und den Gegenbasisfingern
36 und damit auch die Durchtrittsquerschnitte beim Rotorteil 27 ändern. Unabhängig
kann das Gegenstück 14 zum feststehenden Statorteil 9, also der axial verstellbare
Statorteil, wie bereits erwähnt, durch Verschieben der Flanschabschnitte 21 gegenüber
dem Befestigungsflansch 10 verstellt werden, wodurch in analoger Weise die Spaltbreiten
und dementsprechend die Durchtritts-Querschnitte beim Stator 9, 14 verändert werden.
Solche Veränderungen sind sowohl beim Stator 9, 14 als auch beim Rotor 26 jeweils
unabhängig voneinander durchzuführen, und zwar sowohl im Stillstand als vor allem
auch während des Laufens der Homogenisiereinrichtung 1. Dabei ist eine stufenlose
Verstellung der Schlitzbreite von Rotor 26 und/oder Stator 9/14 möglich, beispielsweise
zwischen Null Millimeter bis Zehn Millimeter, ggfs. aber auch noch weiter. Dies ermöglicht
das Anpassen der Homogenisiereinrichtung 1 an die speziellen Anforderungen des zu
bearbeitenden Mediums, ohne daß ein Wechsel von Werkzeugen oder ein Überleiten des
zu bearbeitenden Mediums von einer Einrichtung 1 in eine weitere Einrichtung notwendig
wäre. Falls notwendig, kann die Veränderung auch während des Bearbeitungsprozesses
geschehen. Mit einem solchen variablen Rotor-Stator-System können u.a. Kosten für
die Lagerhaltung von unterschiedlichen Rotoren und Statoren verringert werden. Zwar
nimmt man eine etwas schwierigere Herstellung des Rotors 26 bzw. des Stators 9, 14
sowie den zugehörigen Aufwand für die Verstelleinrichtung, ferner eine etwas größere
Baulänge in Kauf (vgl. zur Baulänge den oberen und unteren Teil von Fig. 1). Es können
aber Arbeitsweisen mit der erfindungsgemäßen Homogenisierungseinrichtung 1 durchgeführt
werden, die mit den bisher bekannten Maschinen dieser Art nicht oder nicht in der
gleichen Verfahrensweise durchführbar sind. Die erfindungsgemäße Einrichtung 1 ist
deshalb auch besonders zum Herausfinden von optimalen Arbeitsabläufen geeignet.
[0019] Eine etwas abgewandelte Ausführungsform der Homogenisiereinrichtung ist in den Fig.
11 bis 13 dargestellt. In Fig. 11 erkennt man einen zweiteiligen Stator 70, von dem
der eine, fest mit dem Gehäuse verbundene Statorteil 71 einen Schaufelkranz 72 aufweist.
Der zweite Statorteil 73 ist relativ zum Statorteil 71 verdrehbar im Gehäuse 2 untergebracht.
Er weist einen weiten Stator-Schaufelkranz 74 auf. Fig. 12 zeigt einen Schnitt durch
die beiden Schaufelkränze 72 und 74, die kronenartig mit Axialschlitzen 75 versehen
sind. Aus dem Doppelpfeil Pf 5 in Fig. 12 ist erkennbar, wie der innere verdrehbare
Statorteil 73 mit den zugehörigen, verdrehbaren Stator-Schaufelkranz 74 verstellbar
ist. Fig. 13 zeigt einen mit Fig. 12 vergleichbaren Stator, wobei der innere verdrehbare
Stator-Schaufelkranz 34 um den Winkel E gegenüber dem äußeren, feststehenden Statorkranz
72 verdreht ist der- art, daß die Axialschlitze 75 nunmehr geschlossen sind, wie die
Teilabschnitte 75a und 75b der Statorschlitze in Fig. 13 zeigen. Man kann dementsprechend
die Schlitzbreite und damit auch die Querschnitte der Durchbrüche verstellen. Dies
ist im Ausführungsbeispiel nach Fig. 11 mit Hilfe eines Handhebels 79 leicht und kontinuierlich
sowie sowohl im Stillstand als auch während des Laufes der Homogenisiereinrichtung
1a möglich. Zu dieser gehört gemäß der Erfindung auch, daß der Rotor 76 analog dem
vorbeschriebenen Stator 70 mit zwei Schaufelkränzen 77 und 78 ausgerüstet ist, die
entsprechend gegeneinander verdrehbar sind. Der Unterschied gegenüber den Fig. 1 bis
10 und 14 beschriebenen Homogenisiereinrichtung besteht insoweit lediglich darin,
daß die Veränderung der Querschnitte der Durchbrüche bei Rotor und Stator bei der
Ausführung gemäß Fig. 11 bis 13 durch Verdrehen der einzelnen Stator- und Rotorteile
gegeneinander erfolgt, während bei der Ausführung gemäß Fig. 1 bis 10 und 14 die Verstellung
durch axiale Verschiebung erfolgt.
[0020] Aus Fig. 11 bis 13 ist gut zu erkennen, daß am gehäusefesten Stator 70 der Querschnitt
der Axialschlitze 75 durch Verdrehen des Handhebels 79 sowohl im Stillstand als auch
während des Betriebes der Einrichtung 1 verstellt werden kann. Man erkennt auch dort
den Rotor 76 mit den beiden Schaufelkränzen 77 und 78. Wenn man diese, ähnlich wie
in Fig. 12 und 13 dargestellt, bezüglich der Querschnitte ihrer Axialschlitze 75 verändern
will, kann man dies ebenfalls durch eine Verstelleinrichtung bewirken, die einen inneren
Rotorkranz 77 gegenüber dem äußeren Rotorkranz 78 verschiebt, wie es in den Ausschnitten
in Fig. 12 und 13 dargestellt ist. Die Verschiebung kann z.B. auf vergleichbare Weise
mittels des Verstellbolzen 57 (vgl. Fig. 10) erfolgen, wobei dann beispielsweise der
Stift 60 in eine Kulisse des Rotors 76 eingreift, so daß eine Axialverschiebung des
Verstellbolzens 57 zu einer Verdrehbewegung des inneren Schaufelkranzes 77 des Rotors
76 führt. In diesem Fall ist der Rotor 76 analog dem Stator 70 ebenfalls zweiteilig
ausgeführt und seine Schaufelkränze 77 und 78 können relativ zueinander verdreht werden
analog der Darstellung in Fig. 12 und 13.
[0021] Alle vorbeschriebenen und/oder in den Ansprüchen aufgeführten Einzelmerkmale können
je für sich oder in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
1. Homogenisiereinrichtung oder dergleichen mit wenigstens einem Rotor sowie einen Stator,
wobei Rotor und Stator Durchbrüche, Schlitze oder dergleichen Öffnungen haben, die
bei der Drehung des Rotors gegenüber dem Stator abwechselnd aneinander vorbeilaufen
und zeitweise miteinander fluchten, wobei das durch diese Durchbrüche oder dergleichen
hindurchtretende, zu bearbeitende Medium homogenisiert, dispergiert oder dergleichen
bearbeitet wird,

daß der Querschnitt der Durchbrüche (19, 25, 30, 75) mindestens bei einem Rotor (27,
76) im Stillstand oder während des Laufes der Homogenisiereinrichtung oder dergleichen
im Sinne einer Änderung der Durchbruchsquerschnitte verstellbar ist.
2. Homogenisiereinrichtung oder dergleichen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Durchbruch-Querschnitte des Rotors (27, 76) als auch die des Stators
(9, 14; 70) unabhängig voneinander im Stillstand oder während des Laufes der Homogenisierungseinrichtung
(1, 1a) oder dergleichen verstellbar sind.
3. Homogenisiereinrichtung oder dergleichen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens ein Rotor (76) zumindest zwei etwa koaxiale, rohrartige Schaufelkränze
(77, 78) mit aufeinander abgestimmten Durchbrüchen, Radialschlitzen oder dergleichen
(75) aufweist, wobei die beiden Schaufelkränze zum Verändern der Durchbruch-Querschnitte
im Stillstand oder während des Laufes in Umfangsrichtung gegeneinander verdrehbar
sind (Fig. 12, 13).
4. Homogenisiereinrichtung oder dergleichen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Rotor (26) einen etwa kronenartig mit einer ringflächigen Basis
(28) versehenen Rotorteil (27) mit von der Basis ausgehenden, sich in Richtung der
Rotor-Längsachse verjüngenden, in Umfangsrichtung auf Abstand stehenden Rotorbasisfingern
(29) sowie ein darauf abgestimmtes Rotorgegenstück (33) aufweist, das eine etwa kronenartige
Gegenbasis sowie auf die Abstände bzw. Lücken (30') zwischen den Basisfingern (29)
abgestimmte Gegenfinger (36) hat, und daß der Rotorteil (27) sowie das Rotorgegenstück
(33) zum Ändern der Rotor-Durchtritts-Querschnitte im Stillstand und während des Laufes
des Rotors (26) axial relativ gegeneinander verschiebbar sind.
5. Homogenisiereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei ihr das Rotorteil
(27) verschiebbar und das Rotorgegenstück (33) gehäusefest angebracht sind.
6. Homogenisiereinrichtung oder dergleichen nach einem der Ansprüche 1, 2, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein vorzugsweise feststehendens Statorteil (9) aufweist,
das - etwa kronenartig ausgebildet - mit einer ringförmigen Basis (11) sowie von dort
ausgehenden, sich in Achsrichtung dieses Statorteils (9) verjüngenden, im Umfangsrichtung
auf Abstand stehenden Basisfingern (12) ausgerüstet ist, und daß der Stator (9, 14)
dazu ein Gegenstück (14) aufweist, das eine Gegenbasis (15) sowie auf die Abstände,
Lücken oder dergleichen (25) zwischen den Basisfingern (12) abgestimmte Gegenfinge
(20) hat, und daß das feststehende Statorteil (9) und das zugehörige Gegenstück (14)
zum Ändern der Durchtritts-Querschnitte axial relativ gegeneinander verschiebbar sind.
7. Homogenisiereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß bei ihr das Statorteil
(9) gehäusefest und das zugehörige Gegenstück (14) axial verschiebbar angebracht sind.
8. Homogenisiereinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine Verstelleinrichtung für das axial verstellbare Rotorteil (27) bzw. dem
verdrehbaren Rotor (76) aufweist.
9. Homogenisiereinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstelleinrichtung
einen in einer Bohrung (50) einer Antriebswelle (3) für das Rotorteil (27) bzw. den
Rotor (76) dienenden Verstellbolzen aufweist, der mit einem Verstellstift (60) eine
Axialverstellung des Rotorteils (27) oder, gegebenenfalls in Verbindung mit einer
Kulissenführung, eine Verdrehbewegung eines Schaufelkranzes (77) relativ zu dem benachbarten
Schaufelkranz (78) bewirkt.