[0001] Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine für Draht, insbesondere für Betonstahldraht,
mit einem um seine Längsachse rotierend angetriebenen Gehäuse, mit einer Mehrzahl
von Richtdüsen, die gegen die Längsachse radial versetzt sind, und mit einer Stelleinrichtung
für eine Radialverstellung der Richtdüsen, wobei die Richtdüsen jeweils in einem Richtdüsenhalter
drehbar gelagert sind und wobei die Richtdüsenhalter im Gehäuse axialfest sowie zur
Gehäuselängsachse radialbeweglich angeordnet sind. - Der Draht wird von einem Coil
abgezogen, im Durchlauf durch die Richtmaschine gerichtet, abgelängt sowie als gerader
Rundstahlstab der weiteren Verarbeitung und/oder Verwendung zugeführt. Die Richtdüsen
sind bei einer derartigen Richtmaschine ringförmig geschlossene düsenförmige Bauteile
aus verschleißfestem Werkstoff, z.B. aus Hartmetall. Der Düsendurchmesser der Richtdüsen
ist größer als der Drahtdurchmesser des zu richtenden Drahtes und so gewählt, daß
die Drahstärke innerhalb eines vorgegebenen Drahtstärkebereiches, beispielsweise zwischen
6 und 16 Millimetern, variieren kann.
[0002] Bei der aus GB-PS 969 228 bekannten Richtmaschine, von der die Erfindung ausgeht,
sind die Ringdüsenhalter endseitig als Gewindezapfen ausgebildet, die in drehbar am
Gehäuse gelagerte Stellmuttern eingreifen. Die Stellmuttern weisen außenseitige Zahnkränze
auf und sind über Gewindespindeln betätigbar, die parallel zur Längsachse im Gehäuse
angeordnet sind. Die Stelleinrichtung zur Radialverstellung der Richtdüsen ist konstruktiv
aufwendig, zumal ein- und ausrückbare Kupplungseinrichtungen zusätzlich vorgesehen
werden müssen. Gruppen von Ringdüsenhalter sind gemeinsam radial verstellbar, wobei
die Stellbewegung miteinander gekoppelter Ringdüsen stets gleichgerichtet um die gleiche
Stellänge erfolgt. Im Rahmen der bekannten Maßnahmen ist es nicht möglich, die Richtdüsen
mit Hilfe der Stelleinrichtung so zu verstellen, das Drähte mit unterschiedlichem
Drahtdurchmesser nacheinander ohne besonderen Eingriff in die Richtmaschine gerichtet
werden können.
[0003] Aus GB-PS 711 991 ist eine Richtmaschine bekannt, deren Richtdüsen individuell verstellbar
sind. Durch Radialverstellung der Richtdüsen können Drähte mit unterschiedlichem Drahtdurchmesser
gerichtet werden. Da sämtliche Richtdüsen individuell verstellt werden müssen, ist
eine Umstellung auf andere Drahtdurchmesser allerdings zeitaufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Richtmaschine der eingangs beschriebenen
Art anzugeben, mit der Drähte mit unterschiedlichem Drahtdurchmesser nacheinander
bearbeitet werden können, wobei die erforderliche Radialverstellung der Richtdüsen
auf einfache und automatische Weise unter Vermeidung individueller Einstellarbeiten
an den einzelnen Richtdüsen möglich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Stelleinrichtung zwei Schubelemente
aufweist, die axialbeweglich und paarweise verschiebbar im Gehäuse angeordnet sind,
daß die Schubelemente an in radialer Richtung zugeordneten Abschnitten Keilflächen
aufweisen, die Keilflächenpaare aus parallel zueinander ausgerichteten Keilflächen
bilden, und daß die Richtdüsenhalter zwischen den Keilflächen der Keilflächenpaare
gleitbeweglich abgestützt sind. - Eine Axialverstellung der Schubelemente überträgt
sich über die Keilflächen auf die Richtdüsenhalter, die nach Maßgabe des Keilflächenwinkels
eine mehr oder weniger große Radialbewegung ausführen. Beim Richten von Draht weisen
die Richtdüsen einen richtdüsenspezifischen Radialversatz zur Gehäuselängsachse auf,
der von Richtdüse zu Richtdüse dem Betrage und der Richtung nach unterschiedlich ist.
Die den Richtdüsen zugeordneten Keilflächenpaare sind entsprechend individuell angepaßt.
Die Schubelemente weisen folglich in Längsrichtung eine Mehrzahl von unterschiedlich
gestalteten Keilflächen auf, deren Keilflächenwinkel sich dem Betrag und/oder dem
Vorzeichen nach unterscheiden. Nach der erfindungsgemäßen Lehre ist die Radialverstellung
der einzelnen Richtdüsenhalter zwangsgekoppelt und durch Axialverstellung der Schubelemente
einleitbar, wobei die Stellbewegung der Richtdüsenhalter dem Betrage und der Richtung
nach jedoch nach Maßgabe des Keilflächenwinkels düsenspezifisch ist und von Richtdüse
zu Richtdüse unterschiedlich sein kann. Die den Richtdüsen zugeordneten Keilflächen
sind so eingerichtet, daß in vorgegebenen Betriebsstellungen der Schubelemente die
Richtdüsen einen Radialversatz von der Gehäuselängsachse aufweisen, der es erlaubt,
einen Draht bestimmter Stärke optimal zu richten. Durch Betätigung der Schubelemente
sind die Richtdüsenpositionen verähderbar und können Drähte unterschiedlicher Drahtstärke
nacheinander bearbeitet werden, ohne daß individuelle Einstellungen an den einzelnen
Richtdüsenhaltern erforderlich sind. Die Keilflächengestaltung ist vorzugsweise so
gewählt, daß in einer ersten Betriebsstellung der beiden Schubelemente sämtlich Richtdüsen
versatzfrei in der Längsachse des Gehäuses angeordnet sind, daß in einer zweiten Betriebsstellung
der beiden Schubelemente sämtliche Richtdüsen eine vorbestimmte düsenspezifische maximale
Exzentrizität zur Längsachse aufweisen und daß nach Maßgabe der Drahtstärke des zu
richtenden Drahtes die Schubelemente in weitere Betriebsstellungen zwischen der ersten
und der zweiten Betriebsstellung bewegbar sind. In weiterer Ausgestaltung lehrt die
Erfindung, daß die Schubelemente in den Betriebsstellungen arretierbar sind.
[0006] Eine montagefreundliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Richtmaschine ist dadurch
gekennzeichnet, daß die Schubelemente in Schienen geführt sind, die zwischen Gehäusehalbschalen
eingesetzt und mit diesen unter Bildung des Gehäuses verschraubt sind. Durch Öffnen
der Halbschalen sind die Richtdüsenhalter komplett austauschbar. Das Wechseln der
einem Verschleiß unterliegenden Richtdüsen kann anschließend außerhalb der Maschine
erfolgen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Richtmaschine,
- Fig. 2
- einen Schnitt in Richtung A-B durch den Gegenstand nach Fig. 1.
[0008] Die in den Figuren dargestellte Richtmaschine ist für Draht, insbesondere für Betonstahldraht
bestimmt, der von einem Coil abgezogen, im Durchlauf durch die Richtmaschine gerichtet,
danach abgelängt sowie als gerader Rundstahlstab, z.B. Betonstahlstab, der weiteren
Verarbeitung und/oder Verwendung zugeführt wird. Die erfindungsgemäße Richtmaschine
ermöglicht ein Richten von Draht, dessen Drahtstärke innerhalb eines vorgegebenen
Durchmesserbereiches, beispielsweise zwischen 6 und 16 Millimetern, variiert.
[0009] Zum grundsätzlichen Aufbau der Richtmaschine gehören ein um seine Längsachse rotierend
angetriebenes Gehäuse 1, eine Mehrzahl von Richtdüsen 2, die gegen die Längsachse
3 radial versetzt sind, sowie im Ausführungsbeispiel eine Einlaufdüse 4, die in der
Gehäuselängsachse 3 angeordnet ist. Das Gehäuse 1 ist in einem Maschinengestell, von
dem die Lagerstellen 5, 6 erkennbar sind, gelagert. Der Antrieb erfolgt im Ausführungsbeispiel
über Kellriemen und eine entsprechende Keilriemenscheibe 7.
[0010] Die Richtdüsen 2 sind in Richtdüsenhaltern 8 drehbar gelagert, die ihrerseits im
Gehäuse 1 axialfest sowie zur Gehäuselängsachse 3 radialbeweglich angeordnet sind.
Zur Radialverstellung der Richtdüsenhalter ist eine Stelleinrichtung vorgesehen mit
zwei Schubelementen 9, die axialbeweglich und paarweise verschiebbar im Gehäuse 1
angeordnet sind. Die beiden Schubelemente 9 weisen an in radialer Richtung zugeordneten
Abschnitten Keilflächen 10, 11 auf, die parallel zueinander ausgerichtet sind und
jeweils ein Keilflächenpaar bilden. Die Richtdüsenhalter sind zwischen den Keilflächen
10, 11 der Keilflächenpaare gleitbeweglich abgestützt. Eine durch Doppelpfeil angedeutete
Axialverstellung der Schubelemente 9 überträgt sich über die Keilflächen 10, 11 auf
die Richtdüsenhalter 8, welche nach Maßgabe des Keilflächenwinkels eine Radialbewegung
ausführen. Der Fig. 1 entnimmt man, daß den einzelnen Richtdüsenhaltern 8 richtdüsenspezifische
Keilflächen 10, 11 mit von Abschnitt zu Abschnitt unterschiedlichen Keilflächenwinkeln
zugeordnet sind. In vorgegebenen Betriebsstellungen der Schubelemente 9 weisen die
Richtdüsen 2 einen Radialversatz von der Gehäuselängsachse 3 auf, der es erlaubt,
einen Draht bestimmter Stärke zu richten. Durch Axialverstellung der Schubelemente
9 können Drähte unterschiedlicher Stärke gerichtet werden, ohne daß individuelle Einstellarbeiten
an den einzelnen Richtdüsenhaltern 8 durchgeführt werden müssen. Die Gestaltung der
Keilflächen 10, 11 ist so gewählt, daß bei einer ersten Betriebsstellung I der beiden
Schubelemente 9 sämtliche Richtdüsen 2 versatzfrei in der Längsachse 3 des Gehäuses
1 angeordnet sind und daß bei einer zweiten, in Fig. 1 dargestellten, Betriebsstellung
II der beiden Schubelemente 9 sämtliche Richtdüsen 2 eine vorbestimmte, düsenspezifische
maximale Exzentrizität zur Längsachse aufweisen. Nach Maßgabe der Drahtstärke des
zu richtenden Drahtes sind die Schubelemente in weitere, strichpunktiert angedeutete
Betriebsstellungen III zwischen der ersten und der zweiten Betriebsstellung bewegbar.
In den Betriebsstellungen I, II, III sind die Schubelemente durch Schraubenbolzen
12 arretierbar.
[0011] Die Schubelemente 9 sind in Schienen 13 geführt. Der Fig. 2 entnimmt man, daß die
Schienen 13 zwischen Gehäusehalbschalen 14 eingesetzt und mit diesen unter Bildung
des Gehäuses 1 verschraubt sind. Durch Lösen dieser Verschraubung und Öffnen einer
Gehäusehalbschale 14 sind die Richtdüsenhalter 8 austauschbar.
1. Richtmaschine für Draht, insbesondere für Betonstahldraht, mit
einem um seine Längsachse rotierend angetriebenen Gehäuse,
einer Mehrzahl von Richtdüsen, die gegen die Längsachse radial versetzt sind, und
einer Stelleinrichtung für eine Radialverstellung der Richtdüsen,
wobei die Richtdüsen jeweils in einem Richtdüsenhalter drehbar gelagert sind und wobei
die Richtdüsenhalter im Gehäuse axialfest sowie zur Gehäuselängsachse radialbeweglich
angeordnet sind, dadurch gkennzeichnet, daß die Stelleinrichtung zwei Schubelemente (9) aufweist, die axialbeweglich und
paarweise verschiebbar im Gehäuse (1) angeordnet sind, daß die Schubelemente (9) an
in radialer Richtung zugeordneten Abschnitten Keilflächen (10, 11) aufweisen, die
Keilflächenpaare aus parallel zueinander ausgerichteten Keilflächen (10, 11) bilden,
und daß die Richtdüsenhalter (8) zwischen den Keilflächen (10, 11) der Keilflächenpaare
gleitbeweglich abgestützt sind.
2. Richtmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in einer ersten Betriebsstellung
(I) der beiden Schubelemente (9) sämtliche Richtdüsen (2) versatzfrei in der Längsachse
(3) des Gehäuses (1) angeordnet sind, daß in einer zweiten Betriebsstellung (II) der
beiden Schubelemente (9) sämtliche Richtdüsen (2) eine vorbestimmte düsenspezifische
maximale Exzentrizität zur Längsachse (3) aufweisen und daß nach Maßgabe der Drahtstärke
des zu richtenden Drahtes die Schubelemente (9) in weitere Betriebsstellungen (III)
zwischen der ersten und der zweiten Betriebsstellung (I, II) bewegbar sind.
3. Richtmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubelemente (9) in
den Betriebsstellungen (I, II, III) arretierbar sind.
4. Richtmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubelemente
(9) in Schienen (13) geführt sind, die zwischen Gehäusehalbschalen (14) eingesetzt
und mit diesen unter Bildung des Gehäuses (1) verschraubt sind.