[0001] Die Erfindung betrifft einen Papiersack mit zwei vorzugsweise rechteckigen Böden
und einer dazwischen angeordneten schlauchartigen, im gefüllten Zustand die rechteckige
Form der Böden annehmenden Mantelwandung.
[0002] Derartige Papiersäcke werden aus einer zu einem Schlauch verklebten Mantelwandung
hergestellt, wobei die Böden aus dem Schlauchmaterial heraus gefaltet werden. Kreuzbodensäcke
entstehen durch Faltungen eines schlauchförmigen Mantels, der zwischen äußeren Seitenkanten
flach gelegt ist, während Blockböden durch Faltung eines Mantelschlauchs mit Seitenfalten
entstehen.
[0003] Derartige Säcke werden üblicherweise über eine Öffnung im Boden, die mit einem Ventilschlauch
versehen sein kann, oder durch den noch offenen Boden selbst gefüllt.
[0004] Nach dem Transport des Sackes zum Endabnehmer wird der Sack von diesem geöffnet,
um an das durch Schüttgut gebildete Füllgut heranzukommen, den Sack also entleeren
zu können. Hierzu wird die Sackwandung häufig aufgeschnitten.
[0005] Es ist bereits bekannt, den Sack selbst mit Öffnungshilfen zu versehen. Derartige
Öffnungshilfen sind in zahlreichen Ausführungsformen bekannt. In der DE 40 10 822
A1 ist eine Aufreißvorrichtung offenbart, die eine Öffnung des Bodens über die gesamte
Kreuzbodenbreite ermöglicht. Diese Öffnung erlaubt eine wenigstens teilweise Öffnung
der Eckeinschläge zur Entnahme des Füllguts. Die Öffnung im Bodenbereich hat den Vorteil,
daß die Sackstabilität unbeeinträchtigt bleibt, jedoch den Nachteil, daß das Aufreißen
gegen einen erheblichen Widerstand erfolgt und somit nur schwierig zu bewältigen ist.
Darüber hinaus ist eine aus Entsorgungsgründen wünschenswerte vollständige Entleerung
des Sackes an den verbleibenden Bodenteilen vorbei im täglichen Gebrauch regelmäßig
nicht zu realisieren.
[0006] Durch DE 89 01 432 U1 ist es bekannt, das Aufreißen eines Papiersackes oder Papierbeutels
mit Perforationen zu ermöglichen, die sich über einen Teil des Bodenbereichs sowie
den anschließenden Teil der schmalen Seitenwand des Papiersackes erstrecken. Der dabei
abgerissene Teil wird auf die Seitenwand nach unten geklappt, kann aber als Klappe
die Entleerung des Sackes behindern. Eine restfreie Entleerung ist in der Praxis ebenfalls
nicht möglich.
[0007] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, einen Papiersack der eingangs
erwähnten Art mit einer Öffnungshilfe zu versehen, die im täglichen Gebrauch eine
restlose Entleerung des Papiersacks ermöglicht, die Stabilität des Papiersacks nicht
merklich beeinträchtigt und leicht zu öffnen ist.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Papiersack der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
durch einen in der Mantelwandung parallel zu einem Boden verlaufenden, durch Aufreißperforationen
gebildeten Aufreißstreifen gelöst, der sich nur über einen geringen Teil der Breite
der Mantelwandung erstreckt.
[0009] üblicherweise begrenzen Aufreißperforationen den vollständigen Aufreißbereich. Da
die Aufreißrichtung des durch die Aufreißperforation gebildeten Aufreißstreifens parallel
zum Boden verläuft, müßte an sich die Aufreißperforation in einer geschlossenen Linie
auf der Mantelwand umlaufen, um den Gedanken einer vollständigen Entfernung des Bodens
zu verwirklichen. Eine solche Aufreißperforation würde die Stabilität des Sackes zu
stark herabsetzen und die Gefahr des Aufplatzens des Sackes im Bereich der Aufreißperforation
beim Abwerfen des gefüllten Sackes aus größerer Höhe hervorrufen. Erfindungsgemäß
erstreckt sich die Aufreißperforation nur über einen geringen Teil der Breite der
Mantelwandung, vorzugweise nur über einige Zentimeter, vorzugsweise über nicht mehr
als die Hälfte der breiten Seitenwand des gefüllten Sackes. Es hat sich gezeigt, daß
mit dem durch die so ausgebildte Aufreißperforation gebildeten Aufreißstreifen eine
vollständige Öffnung des Sackes durch ein umlaufendes Aufreißen parallel zum Boden
möglich ist, die durch die Aufreißperforation einmal vorgegebene Aufreißrichtung also
auch in dem nicht mit einer Aufreißperforation versehenen Bereich beibehalten wird.
Gegebenenfalls kann eine kurze Aufreißperforation auf Vorder- und Rückseite des Sackes
vorgesehen sein.
[0010] Dadurch ist es möglich, die Öffnung des Sackes durch ein umlaufendes Aufreißen der
Mantelwandung unterhalb des Bodens vorzunehmen, ohne den Sack merklich zu schwächen,
da eine Aufreißperforation in der beanspruchten geringen Länge in der üblichen Ausführung
gegen Aufplatzen durch den Füllgutdruck sehr unanfällig ist. Zum Öffnen des erfindungsgemäßen
Papiersacks müssen nur die Lagen der Mantelwandung aufgerissen werden, was gegenüber
dem vergleichbaren Öffnen der zahlreichen Bodenlagen einen nur geringen Kraftaufwand
erfordert.
[0011] Die erfindungsgemäße Aufreißperforation kann in einfacher Weise dreiseitig mit zwei
in Aufreißrichtung parallel zueinander verlaufenden Längslinien und einer die Enden
der Längslinien miteinander verbindenden, senkrecht zu ihnen stehenden Stirnlinie
ausgebildet sein. Der so gebildete Aufreißstreifen muß durch Eindrücken oder Hintergreifen
der Perforationen von der übrigen Mantelwandung gelöst werden. Dies geschieht zweckmäßigerweise
durch Eindrücken oder Hintergreifen der Stirnlinie.
[0012] Besondere Vorteile bietet der erfindungsgemäße Papiersack in mehrlagiger Ausbildung,
wenn die Stirnlinie jeder Lage in Aufreißrichtung versetzt gegenüber der Stirnlinie
der weiter außen befindlichen Lage angeordnet ist. Dadurch wird erreicht, daß nur
die Aufreißperforation der äußersten Lage eingedrückt bzw. hinterfaßt und nur die
äußerste Lage ergriffen werden muß. Wenn in einer bevorzugten Ausführungsform die
Aufreißstreifen der Lage miteinander verklebt sind, werden die Aufreißstreifen der
darunterliegenden Lagen automatisch durch die gestaffelte Anordnung der Stirnlinien
abgehoben.
[0013] Zur Erhöhung der Stabilität kann ferner vorgesehen sein, daß die parallel zueinander
verlaufendenden Längslinien der Lagen versetzt zueinander angeordnet sind, wobei zweckmäßigerweise
der Abstand der parallel zueinander verlaufenden Längslinien einer inneren Lage kleiner
ist als der einer äußeren Lage. Dadurch wird das Restrisiko des Aufplatzens der Perforationslinien
noch weiter verkleinert.
[0014] Erfindungsgemäße Aufreißperforationen können auch mehrfach an einem Sack vorgesehen
sein, beispielsweise miteinander fluchtend auf seiner Vorder- und Rückseite oder unabhängig
voneinander nahe beiden Böden des Sackes.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1 -
- eine Ansicht eines gefüllten Papiersacks
- Figur 2 -
- eine vergrößerte Darstellung von entlang von Perforationslinien aufgerissenen Aufreißstreifen
eines dreilagigen Sacks gemäß Figur 1.
[0016] Der in Figur 1 dargestellte Sack weist zwei Böden 1,2 auf, die als Kreuzböden aus
der schlauchförmig hergestellten Mantelwandung 3 gefaltet sind. Der obere Boden 2
weist ein schematisch dargestelltes Außenventil 4 auf, über das der im übrigen geschlossene
Sack mit Füllgut befüllt werden kann.
[0017] Nach der Befüllung nimmt die Mantelwandung 3 im Querschnitt im wesentlichen die rechteckige
Form der Böden 1,2 an und besteht somit aus zwei großen Seitenwänden 5 und zwei schmalen
Seitenwänden 6.
[0018] Unterhalb des oberen Bodens 2 weist der Sack mittig in der großen Seitenwand 5 eine
Aufreißperforation 7 auf, die aus zwei zueinander parallelen Längslinien 8 und einer
die einseitigen Enden der Längslinien 8 verbindenden, dazu senkrecht stehenden Stirnlinie
9 besteht. Diese drei Perforationslinien 8,9 definieren das freie Ende eines Aufreißstreifens
10, der von der Stirnseite 9 aus geöffnet und in Richtung des Pfeiles 11 gezogen werden
kann, um nach einem vollständigen Umlauf den oberhalb des Aufreißstreifens 10 befindlichen
Teil der Mantelwandung 3 zusammen mit dem zugehörigen Boden 2 von dem verbleibenden
Teil der Mantelwandung 3 mit dem Boden 1 zu trennen. Dadurch entsteht ein oben vollständig
offener Sack, der ohne Schwierigkeiten restfrei entleert werden kann.
[0019] Figur 2 verdeutlicht die Ausbildung der Öffnungshilfe bei einer dreilagigen Mantelwandung
3. Jede der Mantelwandungen bildet einen Aufreißstreifen 10,10',10'', die jeweils
an den aneinanderliegenden Flächen miteinander verklebt sind. Figur 2 zeigt die Aufreißstreifen
10,10',10'' nach der Trennung von den zugehörigen Lagen der Mantelwandung 3 entlang
den Perforationslinien 8,9; 8',9' bzw. 8'',9''. Dabei ist deutlich, daß die Stirnlinie
9'' der innersten Lage in Aufreißrichtungen 11 gegenüber der Stirnlinie 9' der mittleren
Lage und diese wiederum gegenüber der Stirnlinie 9 der äußeren Lage versetzt ist.
[0020] In entsprechender Weise sind die zueinander parallel verlaufenden Perforationslinien
8 bzw. 8' und 8'' zueinander versetzt, wobei die beiden Perforationslinien 8'' einen
geringeren Abstand voneinander aufweisen als die Perforationslinien 8' und diese wieder
einen geringeren Abstand aufweisen als die Perforationslinien 8. Hieraus resultiert,
daß der Aufreißstreifen 10'' der inneren Lage schmaler und kürzer ist als der Aufreißstreifen
10' der mittleren Lage und dieser wieder kürzer und schmaler als der Aufreißstreifen
10 der äußeren Lage.
[0021] Da die Aufreißstreifen 10,10',10'' miteinander verklebt sind, reicht das Ziehen an
dem äußeren Aufreißstreifen 10 aus, um auch die Aufreißstreifen 10',10'' von ihren
Lagen zu trennen.
[0022] Figur 2 zeigt den Zustand der entlang den Perforationslinien 8,9; 8',9'; 8'',9''
aufgerissenen Aufreißstreifen 10,10',10'', die in diesem Zustand weiter in Aufreißrichtung
11 umlaufend um die gesamte Mantelwandung 3 gezogen werden, um den oberen Teil des
Sackes abzutrennen.
1. Papiersack mit zwei vorzugsweise rechteckigen Böden (1,2) und einer dazwischen angeordneten
schlauchartigen, im gefüllten Zustand die rechteckige Form der Böden (1,2) annehmenden
Mantelwandung (3), gekennzeichnet durch wenigstens einen in der Mantelwandung (3)
parallel zu einem Boden (1,2) verlaufenden, durch Aufreißperforationen (8,9) gebildeten
Aufreißstreifen (10), der sich nur über einen geringen Teil der Breite der Mantelwandung
(3) erstreckt.
2. Papiersack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der durch die Aufreißperforationen
(8,9) gebildete Aufreißstreifen (10) maximal über die halbe Breite einer großen Seitenwand
(5) der Mantelwandung (3) erstreckt.
3. Papiersack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißperforation
(7) dreiseitig mit zwei in Aufreißrichtung (11) parallel zueinander verlaufenden Längslinien
(8) und einer die einseitigen Enden der Längslinien (8) miteinander verbindenden,
senkrecht zu ihnen stehenden Stirnlinie (9) ausgebildet ist.
4. Papiersack nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er mehrlagig
ausgebildet ist und daß die Stirnlinie (9',9'') jeder inneren Lage in Aufreißrichtung
(11) versetzt gegenüber der Stirnlinie (9,9') der weiter außen befindlichen Lage angeordnet
ist.
5. Papiersack nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel zueinander verlaufenden
Längslinien (8,8',8'') der Lagen versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Papiersack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der parallel zueinander
verlaufenden Längslinien (8'',8') einer inneren Lage kleiner ist als der Abstand der
Längslinien (8',8) einer äußeren Lage.
7. Papiersack nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißstreifen
(10,10',10'') der Lagen miteinander verklebt sind.