(19)
(11) EP 0 620 164 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.1994  Patentblatt  1994/42

(21) Anmeldenummer: 94106369.5

(22) Anmeldetag:  10.07.1991
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 51/16, B67B 3/10, B21D 51/50
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 12.07.1990 DE 4022196

(62) Anmeldenummer der früheren Anmeldung nach Art. 76 EPÜ:
91912512.0 / 0537246

(71) Anmelder: Hertrampf, Michael, Dr.
D-30989 Gehrden (DE)

(72) Erfinder:
  • Hertrampf, Michael, Dr.
    D-30989 Gehrden (DE)

(74) Vertreter: Leine, Sigurd, Dipl.-Ing. 
LEINE & KÖNIG Patentanwälte Burckhardtstrasse 1
D-30163 Hannover
D-30163 Hannover (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
     
    Bemerkungen:
    Diese Anmeldung ist am 23 - 04 - 1994 als Teilanmeldung zu der unter INID-Kode 60 erwähnten Anmeldung eingereicht worden.
     


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Verschlusses für eine Flasche oder dergleichen


    (57) Verfahren zur Herstellung eines Verschlusses für eine Flasche, der aufweist ein Halteteil (16) ein Dichtteil (17) und eine zwischen der ringförmigen Dichtfläche des Dichtteils und einer ringförmigen Stirnfläche des Flaschenhalses (20) angeordnete und im verschlossenen Zustand sowohl an der Dichtfläche des Dichtteils (17) als auch an der Stirnfläche des Flaschenhalses (20) in Umfangsrichtung mit unterschiedlichem Anlagedruck anliegenden Dichtung aus zusammendrückbarem Material. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß in eine Halteteil (16) und Dichtteil (17) bildende Kappe mit ebener Dichtfläche des Dichtteils (17) und aus einem verformbaren Metall, eine Dichtscheibe (18) aus zusammendrückbarem Material eingelegt wird, daß die Kappe mit der Dichtscheibe (18) auf den Flaschenhals (20) aufgesetzt wird, daß ein Preßstempel (21) von außen gegen das Dichtteil (17) der Kappe gedrückt wird, der auf seiner Stirnfläche in Umfangsrichtung in Abstand zueinander angeordnete Vorsprünge (24) aufweist, so daß das Dichtteil (17) nur an den Stellen dieser Vorsprünge (24) in Richtung auf die Stirnfläche des Flaschenhalses (20) verformt wird, so daß im Bereich der nicht verformten Teile die Dichtung in geringerem Maße zusammengedrückt ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verschlusses der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art für eine Flasche oder dergleichen.

    [0002] Durch DE 36 42 998 C1 ist ein Verschluß bekannt, bei dem zusätzlich zu der radialen, stirnseitigen Dichtfläche axiale Dichtflächen im Bereich des Mündungsrandes einer Flasche vorgesehen sind, in die sich Dichtmassse der Dichtung erstreckt. Das Dichtteil ist tiefgezogen und erstreckt sich um den Mündungsrand der Flasche herum, um so die äußere, axiale Dichtfläche zu bilden. Das Wesentliche dieses bekannten Verschlusses soll darin bestehen, daß das Dichtteil wenigstens in einem Teilbereich am Übergang von dem Dichtteil zu dem Halteteil nicht bis auf den seitlichen Mündungsrand des Halses der Flasche tiefgezogen ist, vielmehr von einer derartigen Verformung ausgenommen ist. Auf diese Weise soll in dem unverformten Teilbereich eine verminderte Dichtstrecke geschaffen sein, die aufgrund ihrer Kürze zu einer geringeren Dichtigkeit führen soll. Auf diese Weise soll ein Entweichen von Überdruck begünstigt werden. Das Entweichen von Überdruck ist bei einem derartigen Verschluß jedoch weniger von der Dichtstrecke als vielmehr von dem Auflagedruck der Dichtung abhängig. Dieser ist jedoch bei diesem bekannten Verschluß über den gesamten Mündungsrand gleich. Die gewünschte Wirkung eines Überdruckventils wird daher nur sehr unvollkommen erreicht.

    [0003] Durch die DE 37 44 292 C1 ist ein Verschluß für eine Flasche oder dergleichen bekannt, der einen kappenförmigen Halteteil aufweist, an dem sich ein nach innen gerichteter Vorsprung oder Kragen zum Hintergreifen eines Außenwulstes eines Flaschenhalses befindet. Dieses Halteteil ist über ein elastisches Element mit einem Dichtteil mit einer ringförmigen Dichtfläche zur Anlage an einer Stirnfläche des Flaschenhalses verbunden. Das Halteteil weist einen Anschlag zur definierten Anlage des Halteteils an dem Rand des Flaschenhalses auf. Da das Dichtteil ebenfalls an dem Rand des Flaschenhalses anliegt, ist dadurch die gegenseitige Lage von Halteteil und Dichtteil genau definiert. Da sich zwischen beiden das elastische Element zur Vorspannung des Dichtteils befindet, ist damit auch die Größe der Vorspannung des elastischen Elements genau definiert und damit der Druck, bei dem das Dichtteil abhebt, das Überdruckventil also öffnet.

    [0004] Durch die US-PS 40 89 434 ist ein Schraubverschluß der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art bekannt, bei dem zwischen dem Boden der Schraubkappe und dem Stirnrand des Flaschenhalses eine Dichtung aus Schaumstoff liegt, die in ihrem Querschnitt in einer diametralen Richtung unterschiedliche Dicken hat. Beim Aufschrauben werden also die Bereiche größerer Dicke stärker zusammengepreßt als die Bereiche geringerer Dicke. In den Bereichen geringerer Dicke ist daher die Dichtkraft geringer, und diese Bereiche sollen als Überdruckventil dienen. Der Öffnungsdruck hängt dabei von der Kompression der gesamten Dichtung ab, ist somit nicht unabhängig vom Aufschraubdrehmoment. Erfolgt das Aufschrauben mit zu geringem Drehmoment, so sind die Bereiche geringerer Dicke nicht zur Anlage gebracht, die Dichtung ist nicht dicht. Wird die Dichtung mit zu großer Kraft aufgeschraubt, so ist die Anlagekraft auch im Bereich der geringeren Dicke zu groß, so daß entsprechend auch der Öffnungsdruck groß ist und die Gefahr einer Explosion der Flasche nach sich zieht. Hinzu kommt der besondere Nachteil, daß der größte Teil des Drehmoments beim Aufschrauben auf das Zusammendrücken der Bereiche der Dichtung großer Dicke entfällt, zumal deren Fläche wesentlich größer ist als die Fläche der Bereiche geringerer Dicke, so daß der erhöhte Anstieg des Drehmoments durch die zusätzliche Zusammendrückung im Bereich der Stellen geringerer Dicke der Dichtung kaum feststellbar ist, insbesondere nicht dann, wenn das Aufschrauben von Hand erfolgt. Das Aufschrauben von Hand ist aber im praktischen Gebrauch der Normalfall und entscheidend. Die Gefahr von Explosionen besteht also im Normalfall weiterhin.

    [0005] Durch die DE 1 432 224 A1 ist eine Entlüftungsdichtung für einen Verschluß ähnlich der zuvor behandelten US-PS 4 089 434 bekannt, wobei der Unterschied darin besteht, daß sich die Bereiche geringerer Dicke der Dichtung nur an zwei diametral gegenüberliegenden kurzen Umfangsstellen befinden. Der größte Teil der Dichtung hat die größere Dicke. Die zuvor beschriebenen Nachteile sind daher noch größer.

    [0006] Durch die US-PS 3 114 467 sowie die deutsch Gebrauchsmusterschrift 8 122 918 O 1 sind kappenförmige Verschlüsse mit Überdrucksicherungen bekannt, bei denen jeweils im Boden eine ebene Dichtscheibe angeordnet ist, hinter der sich an einigen Umfangsstellen Ausnehmungen befinden. Ist eine solche Kappe auf den Hals einer Flasche aufgeschraubt und entsteht ein Druck in der Flasche, so hebt sich der Rand der scheibenförmigen Dichtung an den Stellen, an denen sich die Ausnehmungen im Boden der Kappe befinden, etwas an, so daß Überdruck entweichen kann. Ein Nachteil dieser bekannten Schraubverschlüsse besteht darin, daß im Bereich der Ausnehmungen im Boden der Schraubkappen überhaupt keine Anpreßung des Randes der Dichtscheibe an den Stirnrand des Flaschenhalses erfolgt. Das Innere der Flasche, beispielsweise eine Getränkeflüssigkeit, kann daher schon bei geringsten Überdrücken aus der Flasche entweichen, was nicht erwünscht ist. Außerdem besteht der Nachteil, daß gerade bei Glasflaschen durch die herstellungsbedingten Toleranzen oder bei Verunreinigungen auf der Stirnfläche des Flaschenrandes bzw. auf der Dichtung eine Dichtanlage der Dichtung an der Stirnfläche des Flaschenhalses unmöglich ist.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur einfachen Herstellung eines Verschlusses anzugeben, der einfach im Aufbau ist und weitgehend unabhängig vom Aufschraubdrehmoment zuverlässig bei vorgegebenem Überdruck öffnet.

    [0008] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Lehre gelöst.

    [0009] Die Erfindung löst sich von dem bekannten Gedanken, die Dichtstrecke zu verkürzen oder das Dichtteil als Ganzes über ein elastisches Element gegen die Mündung des Flaschenhalses zu drücken. Grundgedanke der Erfindung ist es vielmehr, Dichtung, Anschlag und elastisches Element in einem Arbeitsgang zu schaffen.

    [0010] Anhand der Zeichnung soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
    Fig. 1
    verdeutlicht den Anfangsschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens,
    Fig. 2
    zeigt einen Zwischenschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens und
    Fig. 3
    zeigt den Endschritt des Verfahrens.


    [0011] Fig. 1 - 3 verdeutlichen verschiedene Verfahrensschritte bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Verschlusses gemäß der Erfindung. Zunächst wird in einen kappenförmigen Verschluß, bestehend aus Halteteil 16 und Dichtteil 17, das eben ist, eine ebenfalls ebene Dichtscheibe 18 eingelegt. Alles zusammen wird dann in Richtung eines Pfeiles 19 auf das Ende eines Flaschenhalses 20 aufgesetzt, wie das in Fig. 2 gezeigt ist. Danach wird ein Stempel 21 in Richtung eines Pfeiles 22 gegen das Dichtteil 17 gedrückt. In dem Stempel 21 befindet sich eine Vertiefung 23, aus der ein Vorsprung 24 vorsteht, der sich beim Andrücken des Stempels 21 in das Dichtteil 17 eindrückt und dort an voneinander entfernten Stellen Vertiefungen erzeugt, wie das aus Fig. 3 ersichtlich ist. Diese Vertiefungen stellen im Inneren der Verschlußkappe Vorsprünge 25 dar, die, da ihre Flächenausdehnung verhältnismäßig gering ist, die Dichtscheibe 18 sehr stark zusammendrücken, so daß die Vorsprünge 25 praktisch einen Anschlag bilden, der eine genaue Lage der Verschlußkappe in Bezug zu dem Stirnrand des Flaschenhalses 20 gewährleistet und damit auch die Zusammendrückung der Dichtscheibe 18 in diesen Umfangsbereichen. Diese definierte und durch die Anschläge reproduzierbare genaue Zusammenpressung in den Bereichen der Vorsprünge 25 bestimmt einen genau definierten Druck, bei dem Überdruck entweichen kann.

    [0012] Bei der in Fig. 3 gezeigten Lage wird durch nicht dargestellte Mittel durch Andrücken von außen an das Halteteil 16 ein Gewinde 27 wie auch ein Kragen 28 erzeugt, der zum Sichtbarmachen des ersten Öffnens der Flasche dient.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung eines Verschlusses für eine Flasche oder dergleichen, der aufweist ein Halteteil (16) mit einem nach innen gerichteten Vorsprung oder Kragen zum Hintergreifen eines Außenwulstes eines Flaschenhalses (20) , ein mit dem Halteteil (16) verbundenes Dichtteil (17) mit einer im wesentlichen ringförmigen Dichtfläche, und eine zwischen der ringförmigen Dichtfläche und einer ringförmigen Stirnfläche des Flaschenhalses (20) angeordnete und im verschlossenen Zustand sowohl an der Dichtfläche des Dichtteils (17) als auch an der Stirnfläche des Flaschenhalses (20) in Umfangsrichtung mit unterschiedlichem Anlagedruck anliegenden Dichtung aus zusammendrückbarem Material, dadurch gekennzeichnet, daß in eine Halteteil (16) und Dichtteil (17) bildende Kappe mit ebener Dichtfläche des Dichtteiles (17) und aus einem verformbaren Metall, insbesondere Aluminium, eine Dichtscheibe (18) oder ein Dichtring konstanter Dicke und aus zusammendrückbarem Material eingelegt wird, daß die Kappe mit der Dichtscheibe (18) auf den Flaschenhals (20) aufgesetzt wird, daß ein Preßstempel (21) von außen gegen das Dichtteil (17) der Kappe gedrückt wird, der auf seiner Stirnfläche in Umfangsrichtung in Abstand zueinander angeordnete Vorsprünge (24) aufweist, so daß das Dichtteil (17) nur an den Stellen dieser Vorsprünge (24) in Richtung auf die Stirnfläche des Flaschenhalses (20) verformt wird, so daß im Bereich der nicht verformten Teile die Dichtung in geringerem Maße zusammengedrückt ist.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei angepreßtem Preßstempel (21) der Kragen zum Hintergreifen eines Außenwulstes des Flaschenhalses (20) erzeugt wird.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht