(19)
(11) EP 0 620 298 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.10.1994  Patentblatt  1994/42

(21) Anmeldenummer: 94105223.5

(22) Anmeldetag:  02.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01H 4/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 16.04.1993 DE 4312365

(71) Anmelder: Rieter Ingolstadt Spinnereimaschinenbau Aktiengesellschaft
85046 Ingolstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Bock, Erich
    D-85139 Wettstetten (DE)
  • Schuller, Edmund
    D-85055 Ingolstadt (DE)
  • Schoberth, Klaus
    D-85055 Ingolstadt (DE)
  • Schermer, Josef
    D-86673 Bergheim-Unterstall (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Offenend-Spinnrotor


    (57) Zum Befestigen von Spinnrotoren (1) an ihrem Rotorschaft (2) wird vorgeschlagen, daß der Rotorschaft einen Anschlag (4) aufweist, an dem sich der Bund (3) für die Aufnahme des Spinnrotors (1) abstützt. Der Anschlag (4) kann dabei einstückig mit dem Rotorschaft (2) ausgebildet sein und als Microanschlag ausgestaltet sein, an dem sich der Bund (3) axial abstützt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Offenend-Spinnrotor gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Aus der EP 0 090 939 A2 ist es bekannt auf den Schaft einen Bund aufzupressen, gegen den der Spinnrotor angedrückt und mittels einer Spannscheibe befestigt wird. Aus der DE-OS 28 12 297 ist ein Offenend-Spinnrotor bekannt, der mit einer Habe einstückig ausgebildet ist und durch Aufschrumpfen der Nabe auf dem Schaft mit diesem verbunden wird. Die DE-A 29 39 325 zeigt einen Rotor der mit einem Bund mittels Haken lösbar zusammengefügt ist. Aus der DE-A 40 20 518 ist es bekannt den Rotorschaft mit einem Bund einstückig auszubilden, wobei die Befestigung des Spinnrotors am Schaft dadurch erfolgt, daß sich dieser am Bund abstützt und mittels einer Spannscheibe gegen den Bund gedrückt wird.

    [0002] Offenend-Spinnrotoren werden mit Drehzahlen von weit über 100.000 Umdrehungen pro Minute betrieben. Dabei werden an die Befestigung des Spinnrotors höchste Anforderungen gestellt, da diese infolge mechanischer Schwingungen stark beansprucht wird. Gleichzeitig erfordert der Betrieb mit derart hohen Drehzahlen aus den bekannten schwingunsgtechnischen Gründen, daß der axiale Überstand des Spinnrotors zu der ihm am nächsten gelegenen Lagerstelle, z.B. einem Stützscheibenpaar, möglichst kurz ausgebildet wird. Diese Forderung bedingt, daß die axiale Ausdehnung des Bundes möglichst gering gehalten werden muß, was bei aufgepreßten Bünden den Nachteil hat, daß weniger Fläche zur Verfügung steht, mit der Gefahr, daß die Verbindung sich im Betrieb löst. Wird der Rotorschaft mit dem Bund einstückig ausgebildet, kann zwar dieser Nachteil vermieden werden, jedoch ist ein derart ausgebildeter Offenend-Spinnrotor nur sehr kostenintensiv herstellbar. Ein weiterer Nachteil ist, daß der Schaft nicht universell für den Einsatz zusammen mit einem dickwandigen und dünnwandigen Spinnrotors geeignet ist, sowie daß zum Auswuchten des Spinnrotors der Bund angeschliffen werden muß. Beim Austausch des Spinnrotors kann die Nabe nicht ebenfalls mit ausgetauscht werden, mit der Folge, daß der neu montierte Spinnrotor zusammen mit dem wiederverwendeten Schaft nur sehr schwierig wieder ausgewuchtet werden kann.

    [0003] Aufgabe der vorliegenden Anmeldung ist es einen Offenend-Spinnrotor so auszubilden, daß die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden, eine zuverlässige Befestigung des Rotors auch bei Betrieb mit hohen Drehzahlen erreicht wird, der Spinnrotor auch für höchste Drehzahlen einsetzbar ist und er insbesondere kostengünstig und mit einem vielseitig einsetzbaren Schaft hergestellt werden kann, der für verschiedenartige Rotoren verwendet werden kann.

    [0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 sowie durch die Merkmale des Anspruches 18 gelöst. Durch das Anordnen einen Anschlages auf dem Rotorschaft findet der Bund eine axiale Abstützung, die insbesondere bei axialen Schwingungen des Rotors den Bund abstützen, wodurch ein Lockern oder sich Verschieben des Bundes auf dem Rotorschaft verhindert wird. Wird der Spinnrotor mit dem Bund einstückig ausgebildet, so kann der Bund in axialer Richtung besonders kurz ausgebildet werden, was dem Schwingungsverhalten des Rotors im Betrieb verbessert, da der Spinnrotor näher an die Lagerstelle herangebracht werden kann. Durch den Anschlag kann der Bund kürzer ausgestaltet werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Spinnrotor gegen den Bund axial angedrückt wird, weil dadurch ein dünnwandiger Rotor befestigt werden kann, wodurch der axiale Abstand zur Rotorlagerung ebenfalls verkürzt werden kann. Besonders günstig ist es, wenn der Anschlag mit dem Rotorschaft einstückig ausgebildet wird. Dadurch ist es möglich in einem Arbeitsgang die Oberfläche des Rotorschaftes zu bearbeiten und gleichzeitig den Anschlag auszubilden. In weiterer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Anschlag in Form einer Nut, die mit einem Sprengring zusammenarbeitet, ausgebildet. Einen besonders guten Halt für den Bund bietet ein Anschlag, der als zylindrische oder kegelförmige Durchmesserveränderung des Rotorschaftes ausgebildet ist. Eine zylindrische Durchmesserveränderung bietet in axialer Richtung einen definierten Anschlag für den Bund. Eine kurze axiale Ausdehnung des Anschlages, z.B. von weniger als 15mm Länge, trägt ebenfalls dazu bei, daß der Abstand des Spinnrotors zur Lagerstelle kurz gehalten werden kann. Besonders günstig ist es, wenn die axiale Ausdehnung des Anschlages zwischen 0,1mm und 3mm beträgt. Wird die radiale Ausdehnung des Anschlages auf das Doppelte des Durchmessers des Rotorschaftes begrenzt, wird erreicht, daß möglichst wenig Masse am Rotorschaft angebracht wird, was ebenfalls das Laufverhalten bei hohen Drehzahlen verbessert. Besonders günstig ist es den Anschlag als Mikroanschlag auszubilden, bei dem der Anschlag den Rotorschaft beispielsweise mit weniger als 2 mm überragt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Anschlag den Rotorschaft zwischen 0,1 mm und 1 mm, z.B. 0,2 mm überragt. Dies ist insbesondere deswegen besonders vorteilhaft, weil ein solcher Anschlag beim Bearbeiten eines Rohling für den Rotorschaft, der bekanntlich ein radiales Übermaß besitzt, ohne zusätzlichen Materialaufwand herausgearbeitet werden kann. Dadurch ist es möglich in einem Arbeitsgang den Rotorschaft fertig zu schleifen und den Anschlag herzustellen. Dies ergibt eine besonders kostengünstige Verfahrensweise zum Herstellen des Rotorschaftes, was sich auf die Kosten des Spinnrotors ebenfalls günstig auswirkt. Eine günstige Ausgestaltung der Erfindung ist es, wenn der Spinnrotor mittels einer Spannscheibe gegen den Bund gedrückt und damit befestigt wird. Durch die Spannscheibe wird eine besonders gute Befestigung des Rotors erreicht, wobei der Bund kurz ausgebildet werden kann. Dies hat zur Folge, daß der Überhang des Rotors ebenfalls günstig beeinflußt wird. Durch die Ausgestaltung des Rotorschaftes oder des Bundes mit einem Zentrieransatz wird erreicht, daß auch der Spinnrotor selbst aufgepreßt werden kann, wodurch die Belastung auf den Bund verringert wird und dieser somit vorteilhafterweise kürzer ausgebildet werden kann. Wird der Durchmesser des Zentrieransatzes gleich dem Durchmesser des Rotorschaftes gehalten, vereinfacht dies die Bearbeitung des Rotorschaftes. Durch die vorteilhafte Kombination, beispielsweise eines dünnwandigen Rotors mit einem axial längeren Bund und umgekehrt, wird erreicht, daß mit ein und demselben Schaft ein dickwandiger und ein dünnwandiger Rotor zusammengefügt werden kann, ohne daß dadurch die axiale Position der Rotorrille verändert wird. Dadurch muß die axiale Position des Spinnrotors, wenn dieser in eine Spinnbox eingesetzt wird, nicht neu justiert werden.

    [0005] Besonders vorteilhaft ist die Erfindung bei der die Berührfläche zwischen den auf den Rotorschaft aufgepreßten Bauteilen mit Feststoffpartikeln versehen werden. Dies hat zur Folge, daß der Reibwert zwischen diesen Flächen wesentlich erhöht wird. Dadurch kann erreicht werden, daß die axiale Länge des auf den Rotorschaft aufgebrachten Bauteiles verkürzt werden kann, ohne daß die Festigkeit der Verbindung darunter leidet. Besonders vorteilhaft wird wenigstens eine der Flächen mit einer Bindeschicht beschichtet, in die die Feststoffpartikel eingebunden sind. Vorteilhafterweise besteht diese aus Nickel. Ein besonders günstiger Werkstoff für die Feststoffpartikel ist Diamant. Aber auch andere Hartstoffe, z.B. Siliciumcarbid können dafür eingesetzt werden.

    [0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von zeichnerischen Darstellungen beschrieben.

    [0007] Es zeigen
    Figur 1
    einen dickwandigen, erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnrotor,
    Figur 2
    einen dünnwandigen, erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnrotor,
    Figur 3
    einen Schaft für einen Offenend-Spinnrotor mit kegelförmiger Durchmesserveränderung des Rotorschaftes,
    Figur 4
    einen Offenend-Spinnrotor, dessen Bund den Zentrieransatz trägt, auf den der Spinnrotor aufgepreßt ist,
    Figur 5
    einen Anschlag für den Bund, der in Form eines Sprengringes ausgebildet ist,
    Figur 6
    eine Detailansicht des Anschlages für den Bund,
    Figur 7
    einen erfindungsgemäß ausgestalteten Offenend-Spinnrotor, bei dem die Berührfläche 11 von Rotorschaft und Bund Feststoffpartikel enthält,
    Figur 8
    einen Ausschnitt der Berührfläche 11 von Figur 7 im Schnitt.


    [0008] Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnrotor 1, der mittels eines Bundes 3 und einer Spannscheibe 6 auf seinem Schaft 2 befestigt ist. Der Schaft besitzt einen Anschlag 4, an dem sich der Bund 3 abstützt. Der Anschlag 4 ist als Mikroanschlag ausgebildet, der eine axiale Ausdehnung von 0,8 mm hat und radial über den Zentrieransatz 7, der den gleichen Durchmesser wie der übrige Rotorschaft 2 besitzt, 0,2 mm übersteht. Der radiale Überstand des Anschlages 4 kann sowohl größer als auch kleiner gewählt werden, besonders vorteilhaft sind jedoch die oben genannten Maße. Wird beim Herstellen des Rotorschaftes die endgültige Kontur durch Überschleifen des Rohlings hergestellt, wird vorteilhafterweise der Anschlag 4 dadurch gebildet, daß dieser Bereich nicht überschliffen wird. Je nach Durchmesser des Rohlings kann, beispielsweise durchaus auch ein radialer Überstand des Anschlages zwischen 0,1 mm und 0,2 mm erzielt werden.

    [0009] Der Bund 3 ist auf den Zentrieransatz 7 aufgepreßt, vorteilhafterweise auch der Spinnrotor 1, was eine zusätzliche Stabilität der Verbindung ermöglicht. Es ist jedoch auch möglich, daß Bund und Rotor nicht aufgepreßt sind, was eventuell allerdings einen größeren radialen Überstand des Anschlages erforderlich macht. Mit Hilfe der Spannscheibe 6, ist der Spinnrotor 1 gegen den Bund 3 gedrückt, wodurch die Verbindung zwischen Spinnrotor 1 und Rotorschaft 2 ihre endgültige Festigkeit erhält. Der Spinnrotor 1 von Figur 1 ist ein dickwandiger Spinnrotor, da er aus dem Vollen gedreht ist. Der Boden 12 hat dabei eine Dicke von mehreren Millimetern.

    [0010] Figur 2 zeigt einen Spinnrotor 1, der auf einem Rotorschaft 2 befestigt ist. Der Spinnrotor 1 von Figur 2 ist ein dünnwandiger Spinnrotor, wie er beispielsweise durch Umformung eines Stahlbleches entsteht. Der Rotorboden 12 hat nur eine Wandstärke von ca. 1 mm. Ebenso wie der Spinnrotor von Figur 1 stützt sich der von Figur 2 am Bund 3 ab und wird mittels einer Spannscheibe 6 gegen diesen gedrückt. Der Bund 3 seinerseits ist auf den Rotorschaft 2 aufgepreßt und stützt sich gegen den Anschlag 4 ab. Die axiale Ausdehnung des Bundes 3 beim Spinnrotor von Figur 2 ist größer als die des Bundes 3 von Figur 1. Beide Rotoren besitzen von der Ebene, in der die Rotorrille 11 liegt, bis zum Ende 24 des Rotorschaftes 2 den gleichen Abstand. Dies hat den Vorteil, daß sowohl der dünnwandige als auch der dickwandige Rotor in derselben Spinnstelle eingesetzt werden kann, ohne daß Einstellarbeiten notwendig sind. Auch sind die Spinnrotoren von Figur 1 und 2 auf einem identisch ausgebildeten Rotorschaft 2 befestigt. Durch die Erfindung ist es also möglich verschiedene Spinnrotoren auf einem gleichartigen Rotorschaft zu befestigen, wobei gleichzeitig noch die Forderung, daß der Abstand zwischen Rotorrille 11 und Ende 24 gleich bleibt, erfüllt wird. Durch den erfindungsgemäßen Anschlag 4 ist es möglich den Bund 3 axial sehr kurz auszubilden, wodurch die Lagerung des Spinnrotors in unmittelbarer Nähe des Spinnrotors 1 erfolgen kann. Durch den Mikroanschlag 4 ist trotz der geringen axialen Ausdehnung des Bundes 3 auf einfache Weise gewährleistet, daß eine sichere Befestigung des Spinnrotors 1 am Rotorschaft 2 gewährleistet ist. Die axiale Ausdehnung des Bundes 3 ist abgestimmt mit der Dicke des Bodens 12 des Spinnrotors 1, wodurch erreicht wird, daß die Position der Rotorrille 11 axial sowohl bei dünnwandigen als auch bei dickwandigen Spinnrotoren gleich bleibt.

    [0011] Figur 3 zeigt einen Teil eines Rotorschaftes 2, bei dem der Anschlag 4 als kegelförmige Durchmesserveränderung 23 am Rotorschaft 2 ausgebildet ist. Auf den Rotorschaft 2 ist ein Bund 3 aufgepreßt, der den Zentrieransatz 7 trägt, auf den der Spinnrotor 1, wenn es sich um einen dickwandigen Spinnrotor, wie beispielsweise in Figur 4 gezeigt, aufgepreßt wird. Die kegelförmige Durchmesserveränderung 23 des Rotorschaftes 2 kann ebenfalls klein ausgebildet werden, ähnlich wie dies bei der zylinderförmigen Durchmesserveränderung durch den Mikroanschlag 4 in den Figuren 1 und 2 der Fall ist.

    [0012] Figur 4 zeigt die Befestigung eines Spinnrotors 1 auf einem Rotorschaft 2, wo sich der Bund 3 an einem Anschlag 4 abstützt, der durch eine zylindrische Durchmesserveränderung 22, hier eine Durchmesserverkleinerung, gebildet wird. Die Spannscheibe 6 stützt sich auf dem Bund 3 ab, auf den der Spinnrotor 1 aufgepreßt ist. Es ist jedoch auch möglich, daß sich die Spannscheibe 6 auf dem Rotorschaft direkt abstützt.

    [0013] Figur 5 zeigt einen Spinnrotor 1, bei dem der Anschlag 4 durch einen Sprengring 5, der mit einer Nut 21 des Rotorschaftes 2 zusammenarbeitet, gebildet wird. Dadurch, daß der Bund 3 den Sprengring 5 übergreift, kann sich dieser beim Betrieb des Spinnrotors nicht aufweiten.

    [0014] Figur 6 zeigt eine Detailansicht eines Rotorschaftes 2 für einen erfindungsgemäß ausgebildeten Spinnrotor. Auf dem Rotorschaft 2 ist ein Bund 3 aufgepreßt, wie er auch in Figur 1 gezeigt ist. Der Anschlag 4 ist als Mikroanschlag ausgebildet, der dadurch am Schaft hergestellt wurde, daß der Schaftrohling auf das Schaftendmaß geschliffen wurde, wobei lediglich der Bereich des Anschlages 4 unberarbeitet geblieben ist. Auf der dem Bund 3 zugewandten Seite des Anschlages 4 besitzt der Rotorschaft 2 einen Freistich 41, so daß der Bund 3 gut am Anschlag 4 zur Anlage kommt. Vorteilhafterweise ist der Bund 3 auf den Rotorschaft 2 aufgepreßt, so daß nicht nur durch den Anschlag 4 Kräfte zum Befestigen des Spinnrotors aufgenommen werden können. Der Bund 3 besitzt auf der dem Anschlag 4 zugewandten Seite seiner Bohrung eine leichte Fase 31, so daß er leichter auf den Rotorschaft 2 aufgedrückt werden kann. Der Zentrieransatz 7 des Rotorschaftes 2 hat den gleichen Nenndurchmesser wie der Rotorschaft. Die Abmessungen des Anschlages 4 entsprechen denen von Figur 1 oder Figur 2.

    [0015] Figur 7 zeigt einen erfindungsgemäß ausgestalteten Offenend-Spinnrotor 1 auf seinem Rotorschaft 2. Der Spinnrotor ist mit seinem Bund 3 einstückig ausgebildet. Der Zentrieransatz 7 ist mit einer Nickel-Diamant-Schicht beschichtet, wodurch die Verbindung zwischen Bund 3 und Rotorschaft 2 wesentlich verbessert wird. Besonders günstig ist eine Beschichtung, in der die Hartstoffkörner so eingelagert sind, daß zwischen diesen ein Abstand vorhanden ist, der etwa dem ein bis fünfachen des Durchmessers der Körner entspricht. Beim Aufpressen des Bundes auf den Rotorschaft verhaken sich die Diamantkörner in der Oberfläche des Bundes und sorgen praktisch für eine formschlüssige Verbindung der Berührflächen.

    [0016] Figur 9 zeigt eine Detailansicht der Fügestelle zwischen Bund 3 und Rotorschaft 2. Im vorliegenden Fall sind Hartstoffkörner 82 in Gestalt von Diamantkörnern in die Bindeschicht 81, die aus Nickel besteht, eingelagert. Die Beschichtung ist auf den Rotorschaft 2 aufgebracht ist. Es ist jedoch auch möglich den Bund zu beschichten oder sowohl Bund als auch Rotorschaft. Der Rotorschaft 2 von Figur 7 besitzt zusätzlich zur erfinderischen Beschichtung auch einen erfindungsgemäßen Anschlag 4, der eine Abstützung für den Bund 3 bildet. Wird nur, wie bei Figur 4, der Bund 3 auf den Rotorschaft 2 aufgepreßt, ohne daß eine zusätzliche Befestigung in Form einer Spannscheibe erfolgt, ist der Einsatz eines Anschlages 4 für die Festigkeit der Verbindung sehr vorteilhaft, da insbesondere die axialen Schwingungen vom Anschlag 4 abgestützt werden können. Dadurch wird ein Teil der Belastung, die auf den Bund 3 durch den Betrieb des Spinnrotors einwirkt aufgenommen werden, wodurch der Spinnrotor 1 sicher auf dem Rotorschaft 2 befestigt ist. Neben Diamantkörnern als Feststoffpartikel und Nickel als Bindeschicht können auch andere geeignete Werkstoffe eingesetzt werden, wodurch ebenfalls eine Art zusätzliche formschlüssige Verbindung erreicht werden kann.

    [0017] Sowohl durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Rotorschaftes mit einem Anschlag, als auch durch die erfindungsgemäße Beschichtung von Rotorschaft oder Bund kann die gestellte Aufgabe gelöst werden. Eine Kombination beider ist besonders vorteilhaft.


    Ansprüche

    1. Offenend-Spinnrotor (1), der auf einem Rotorschaft (2) angeordnet ist, wobei auf dem Rotorschaft (2) ein Bund (3), welcher der Befestigung des Spinnrotors (1) dient, angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorschaft (2) einen Anschlag (4) aufweist, an dem sich der Bund (3) abstützt.
     
    2. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) mit dem Bund (3) einstückig ausgebildet ist.
     
    3. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) mit dem Bund (3) lösbar zusammengefügt ist.
     
    4. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) gegen den Bund (3) axial angedrückt ist.
     
    5. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) einstückig mit dem Rotorschaft (2) ausgebildet ist.
     
    6. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) als zylindrische (22) oder kegelförmige (23) Durchmesserveränderung des Rotorschaftes (2) ausgebildet ist.
     
    7. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) formschlüssig mit dem Rotorschaft (2) verbunden ist.
     
    8. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) in Form eines mit einer Nut (21) des Rotorschaftes (2) zusammenwirkenden Sprengringes (5) ausgebildet ist.
     
    9. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) eine axiale Ausdehnung von weniger als 15mm hat.
     
    10. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) eine axiale Ausdehnung von 0,1mm bis 3mm hat.
     
    11. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Anschlages (4) weniger als das Doppelte des Durchmessers des Rotorschaftes (2) beträgt.
     
    12. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (4) als Mikroanschlag ausgebildet ist, der den Rotorschaft (2) radial um weniger als 2mm überragt.
     
    13. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) mittels einer Spannscheibe (6) gegen den Bund (3) gedrückt wird.
     
    14. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorschaft (2) oder der Bund (3) einen Zentrieransatz (7) für die Aufnahme des Spinnrotors (1) besitzt.
     
    15. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Zentrieransatzes (7) gleich dem Durchmesser des Rotorschaftes (2) ist.
     
    16. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Spinnrotor (1) auf den Zentrieransatz (7) aufgepreßt ist.
     
    17. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die axiale Position der Anlage des Bundes (3) am Anschlag (4) im Verhältnis zum freien Ende (24) des Rotorschaftes (2) gleich bleibt und die axiale Position der Rotorrille (11) im Verhältnis zum freien Ende (24) des Rotorschaftes (2) bei Verwendung verschiedener Rotoren durch die axiale Länge des Bundes (3) bestimmt wird.
     
    18. Offenend-Spinnrotor, der auf einem Rotorschaft (2) angeordnet ist, wobei auf dem Rotorschaft (2) ein Bund (3), welcher der Befestigung des Spinnrotors (1) dient, aufgepreßt ist, insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Berührflächen von Rotorschaft (1) und Bund (3) und/oder Spinnrotor (1) die Reibung zwischen den Flächen erhöhende Feststoffpartikel (8) eingebracht sind.
     
    19. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotorschaft (2) und/oder die mit diesem zusammenwirkenden Flächen von Bund (3) und/oder Spinnrotor (1) mit einer Bindeschicht (81) beschichtet sind, in die Feststoffpartikel (8) eingebunden sind.
     
    20. Offenend-Spinnrotor nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindeschicht (81) eine Schicht im wesentlichen aus Nickel ist.
     
    21. Offenend-Spinnrotor nach einem oder mehreren der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffpartikel (8) aus einem Hartstoff, beispielsweise Diamant oder Siliciumcarbid bestehen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht