[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kupplungseinrichtung einer Schubstange oder eines
Beschlagmitnehmers für eine in Nuten geführte Riegelstange eines Fensters oder einer
Tür.
[0002] Es ist eine Kupplungseinrichtung einer Schubstange bekannt (DE-OS 22 32 910.8), die
durch einen mit der Schubstange durch Vernietung verbundenen Mitnahmebolzen gebildet
wird.
[0003] Bei der bekannten Schubstange handelt es sich um ein Aluminiumflachprofil, das einer
Stanz- und Biegebearbeitung unterzogen wird. Bei dieser Bearbeitung wird die Aufnahmebohrung
für den Mitnahmezapfen gestanzt. Danach muß diese Schubstange mit dem Mitnahmebolzen
zusammengeführt und vernietet werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungseinrichtung der eingangs
genannten Art so zu gestalten, daß bei ihrer Fertigung der Schubstange oder dem Beschlagmitnehmer
keine zusätzlichen Bauteile zugeführt zu werden brauchen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kupplungseinrichtung aus
Formteilen gebildet wird, die mit der Schubstange oder dem Beschlagmitnehmer einstückig
sind und einen Aufnahmeraum für einen Steg der Riegelstange begrenzen.
[0006] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Formteile aus dem Material der Schubstange,
die als Flachband oder als Profilschiene ausgebildet ist, gestanzte und geformte Laschen.
[0007] Diese Art der Ausstanzung und Formung der Laschen hat den Vorteil, daß die Schubstange
in einem Arbeitsgang hergestellt werden kann, so daß die Zuführung und Befestigung
zusätzlicher Bauteile entfällt.
[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden beschrieben.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Blend- und einen Flügelrahmen eines Fensters im Schnitt,
- Fig. 2
- eine mit einer Schubstange ausgerüstete Ausstellvorrichtung für dreh- und kippbare
Fenster oder Türen, und zwar teilweise im Längsschnitt,
- Fig. 3
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2,
- Fig. 4
- die in den Fig. 2 und 3 aufgezeigte Schubstange in perspektivischer Darstellung und
in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 5
- eine Kopplung zwischen einer Riegelstange und einer Schubstange,
- Fig. 6
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 5 und
- Fig. 7
- ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schubstange, die mit einer Riegelstange gekoppelt
ist, und zwar teilweise im Schnitt.
[0011] In der Fig. 1 ist ein Blendrahmen 1 und ein mit einer Scheibe 2 ausgerüsteter Flügel
3 eines Fensters oder einer Tür dargestellt. Der Flügelrahmen ist mit einer Aufnahmenut
4 für Beschläge ausgestattet, in der eine Riegelstange 5 schiebbar gelagert ist und
mit ebenfalls in der Nut 4 vorgesehenen Beschlagteilen gekuppelt und verbunden wird.
[0012] Die Fig. 2 und 3 zeigen eine Ausstellvorrichtung für dreh- und kippbare Fenster und
Türen mit einer Schubstange 6, die an der Unterseite eines stirnseitig und zur Flügelrahmenseite
hin offenen Gehäuses 7 gleitbar gelagert ist. Diese Schubstange 6 weist an der einen
Seite eine Kupplungsbohrung 8 auf, in die ein Kupplungsmitnehmer eines anderen Beschlagteiles
eingeführt werden kann. Am anderen Ende ist die Schubstange mit ausgestanzten Laschen
9,10 versehen, die, wie sich aus den Fig. 2,4 und 5 ergibt, im Vertikalschnitt bogenförmig
verlaufen.
[0013] Die mit der Schubstange 6 einstückigen Laschen 9,10 begrenzen mit ihren freien Rändern
einen Aufnahmeraum 11 für einen Steg 12 einer Riegelstange 13. Der Steg 12 wird bei
der Riegelstange 13 durch eine benachbart der stirnseitigen Endfläche 14 angeordnete
Bohrung 15 gebildet.
[0014] Der Aufnahmeraum 11 zwischen den freien Kanten der Laschen 9 und 10 ist an der schmalsten
Stelle geringfügig größer als der endseitige Abstand der Bohrung 15 abzüglich des
Bohrungsradius der Bohrung 15.
[0015] Die freie Kante 16 der Lasche 9 weist einen bogenförmigen Verlauf auf, der der Innenkontur
der Bohrung 15 entspricht.
[0016] Die freie Kante 17 der Lasche 10 hat einen geradlinigen Verlauf, der der stirnseitigen
Endfläche 14 der Riegelstange entspricht.
[0017] Aufgrund des bogenförmigen Verlaufs der Laschen 9 und 10 im Vertikalschnitt liegen
die freien Endflächen der Laschen 9 und 10 vollflächig an den zugeordneten Flächen
der Riegelstange 13, so daß die Kraftübertragung zwischen der Schubstange 6 und der
Riegelstange 13 im Bereich der Kupplungseinrichtung optimal ist.
[0018] Die Fig. 6 zeigt, daß die Laschen 9,10 schmaler sind als der Durchmesser der Bohrung
15.
[0019] Die Laschen können anstelle der im Vertikalschnitt bogenförmigen Ausbildung auch
lediglich schräggestellt sein. In dieser Raumform sind die Laschen 18 und 19 in dem
Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 dargestellt. Die Stirnflächen 20 und 21 der Laschen
18 und 19 verlaufen nicht senkrecht zur Ebene der Schubstange 6, sondern entsprechend
der Schrägstellung der Laschen 18 und 19 geneigt. Dies hängt damit zusammen, daß die
Stanzung des Spaltes zwischen den Laschen 18 und 19 vor der Biegeverformung erfolgt
und lediglich senkrecht vorgenommen werden kann. Durch das Aufstellen der Laschen
18 und 19 wird bei lediglich schräger Biegung die endseitige Stirnfläche 20 bzw. 21
geneigt verlaufen.
[0020] Das im Bereich der Kupplungseinrichtung auftretende Kräftediagramm ist in der Fig.
7 aufgezeigt.
[0021] Die Kupplung über die Laschen 9,10 bzw. 18,19 hat den Vorteil, daß die über die Riegelstange
eingeleiteten Kräfte nicht als Biegebelastung eines Zapfens in die Schubstange 6 eingeleitet
werden, sondern daß die Kräfte annähernd direkt als reine Druckkräfte in die Schubstange
6 gelangen.
[0022] Die Schubkraft F
s ist annähernd gleich der resultierend verlaufenden Kraft R.
Bezugszeichen
[0023]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Scheibe
- 3
- Flügel
- 4
- Aufnahmenut
- 5
- Riegelstange
- 6
- Schubstange
- 7
- Gehäuse
- 8
- Kupplungsbohrung
- 9
- Lasche
- 10
- Lasche
- 11
- Aufnahmeraum
- 12
- Steg
- 13
- Riegelstange
- 14
- Endfläche
- 15
- Bohrung
- 16
- Kante
- 17
- Kante
- 18
- Lasche
- 19
- Lasche
- 20
- Stirnfläche
- 21
- Stirnfläche
1. Kupplungseinrichtung einer Schubstange oder eines Beschlagmitnehmers für eine in Nuten
geführte Riegelstange eines Fensters oder einer Tür, gekennzeichnet durch mit der Schubstange (6) oder dem Beschlagmitnehmer einstückige, einen Aufnahmeraum
(11) für einen Steg (12) der Riegelstange (13) begrenzende Formteile.
2. Kupplungseinrichtung einer als Flachband oder als Profilschiene ausgebildeten Schubstange
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile aus dem Material der Schubstange
(6) gestanzte und geformte Laschen (9,10) sind.
3. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (9,10)
im Vertikalschnitt bogenförmig verlaufen.
4. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laschen (18,19)
im Vertikalschnitt geradlinig verlaufen.
5. Kupplungseinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spalt
oder die schmalste Stelle des Spaltes zwischen den Laschen geringfügig größer ist
als der endseitige Bohrungsabstand der Mitnahmebohrung in der Riegelstange (13) abzüglich
des Bohrungsradius der Mitnahmebohrung.
6. Kupplungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die freie, zum Aufnahmeraum (11) liegende Kante der Laschen (9,10) geradlinig
oder bogenförmig ausgebildet ist.