(19)
(11) EP 0 621 383 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.10.1994  Patentblatt  1994/43

(21) Anmeldenummer: 94104051.1

(22) Anmeldetag:  16.03.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04F 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI LU NL

(30) Priorität: 17.04.1993 DE 9305688 U

(71) Anmelder: Ostermann & Scheiwe GmbH & Co
D-48155 Münster (DE)

(72) Erfinder:
  • Scheiwe, Peter,
    D-48155 Münster, (DE)

(74) Vertreter: Schulze Horn, Stefan, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schulze Horn und Nehls Goldstrasse 50
48147 Münster
48147 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hinterlüftete Verschalung für eine Wand


    (57) Die Erfindung betrifft eine hinterlüftete Verschalung (10) für eine Wand (11), insbesondere im Außenbereich, mit ersten Brettern (12), die jeweils eine allgemein ebene wandabgekehrte Fläche (13) und wandzugekehrte Fläche (20) und an der wandabgekehrten Fläche (13) beidseitig eine durchlaufende vordere Nutwange (14) aufweisen, und zweiten Brettern (15), deren Querschnitt jeweils an der wandabgekehrten Fläche (16) profiliert ist und die an der wandzugekehrten Fläche (17) allgemein eben sind und beidseitig eine durchlaufende Nut (18) aufweisen, in die die vordere Nutwange (14) eingeschoben ist.
    Die neue Verschalung ist dadurch gekennzeichnet, daß die ersten Bretter (12) an der wandzugekehrten Fläche (20) jeweils beidseitig durchlaufend eine hintere Nutwange (21, 21') aufweisen, die die wandzugekehrten Flächen (17) der benachbarten zweiten Bretter (15) hintergreift.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine hinterlüftete Verschalung für eine Wand, insbesondere im Außenbereich, nach dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.

    [0002] Derartige hinterlüftete Verschalungen sind aus der praktischen Anwendung bekannt. Sie werden von Handwerkern und auch von Heimwerkern an senkrechten Wänden und auch an Decken angebracht, um insbesondere im Außenbereich eine zusätzliche Wärmedämmung der Wand zu erzielen. Außerdem wird durch die verschalung eine ästhetische Wirkung erreicht.

    [0003] Die Bretter der Verschalung bestehen aus behandeltem oder unbehandeltem Holz, es sind aber auch andere Werkstoffe, wie Kunststoff, oder Holz enthaltende Werkstoffe einsetzbar.

    [0004] Nach der üblichen Verfahrensweise wird eine derartige Verschalung auf einer Kreuzlattung angebracht. Diese besteht aus zwei rechtwinklig angeordneten Lagen von in Abständen parallel zueinander an der Wand angebrachten Latten. Erst durch die Verwendung der Kreuzlattung ist eine Hinterlüftung zu erreichen.

    [0005] Nachteilig bei der bekannten Verschalung ist, daß die Anbringung der Kreuzlattung einen relativ hohen Zeit- und Materialaufwand erfordert, und daher in einigen Fällen unterbleibt, was den Erfordernissen eines konstruktiven Holzschutzes widerspricht.

    [0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine hinterlüftete Verschalung für eine Wand, insbesondere im Außenbereich, zu schaffen, bei der eine Hinterlüftung auch ohne eine Kreuzlattung erreichbar ist, wobei die Verschalung bequem und einfach auch durch Heimwerker anbringbar ist.

    [0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch eine gattungsgemäße Verschalung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Schutzanspruches 1.

    [0008] Dadurch, daß die ersten Bretter an der wandzugekehrten Fläche jeweils beidseitig durchlaufend eine hintere Nutwange aufweisen, die die wandzugekehrten Flächen der benachbarten zweiten Bretter hintergreift, wird erreicht, daß die zweiten Bretter beabstandet von der Wand angeordnet sind, wodurch eine Hinterlüftung herbeigeführt ist.

    [0009] Die Anbringung der erfindungsgemäßen Verschalung erfolgt wie auch bei der bekannten Verschalung durch Befestiger, beispielsweise Schrauben (bei Außenverwendung) oder Nägel (bei Innenverwendung), die durch die ersten bzw. zweiten Bretter in die dahinterliegende Unterkonstruktion getrieben werden. In der erfindungsgemäßen Verschalung ist nur eine einfache Lattung erforderliche (ohne Konterlattung).

    [0010] Bei den bekannten Verschalungen werden die Befestiger, ebenfalls meist Schrauben (Außenbereich), in die Latten der Kreuzlattung eingetrieben.

    [0011] Vorteilhaft ist die Breite der hinteren Nutwange der ersten Bretter etwa gleich der Breite der vorderen Nutwange, wodurch eine einfachere Fertigung der Bretter und eine bessere Ausnutzung des Werkstoffes erzielt wird. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß an einer Seite der zweiten Bretter sich die vordere Nutwange weiter nach außen erstreckt als die hintere Nutwange. Durch diese Konstruktion können Nägel bei Außenanbringung der Verschalung als Montagehilfe zur provisorischen Fixierung des ersten Brettes genutzt werden ohne sichtbar zu sein, da die weiter nach außen geführte vordere Nutwange des zweiten Brettes die Nagelköpfe verdeckt. Die eigentliche dauerhafte Befestigung geschieht durch sichtbare Schrauben.

    [0012] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nunmehr anhand einer Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in einer einzigen Figur einen Querschnitt durch einen Ausschnitt einer an einer Wand angebrachte Verschalung.

    [0013] Eine Verschalung 10 einer Wand 30 weist an einer Lattung 11 befestigte erste Bretter 12 und zweite Bretter 15 auf. Von den ersten Brettern 12 und den zweiten Brettern 15 ist jeweils eines vollständig im Querschnitt dargestellt, während die angrenzenden ersten und zweiten Bretter 12, 15 nur zum Teil sichtbar sind.

    [0014] Die ersten Bretter 12 besitzten jeweils eine wandabgekehrte Fläche 13 und eine wandzugekehrte Fläche 20. Die Fläche 20 liegt auf der einfachen Lattung 11 auf, die ihrerseits durch nicht dargestellte Befestigungsmittel an der Wand 30 festgelegt ist. Das erste Brett 12 weist an der wandabgekehrten Fläche 13 auf beiden Seiten eine vordere Nutwange 14 auf, die in eine korrespondierend ausgeführte, beidseitig an dem zweiten Brett 15 ausgeführte Nut 18 eingeschoben ist. Weiter weist das erste Brett 12 auf beiden Seiten eine durchlaufende hintere Nutwange 21, 21' auf, die eine wandzugekehrte Fläche 17 des zweiten Brettes 15 hintergreift. Die hintere Nutwange 21, 21' hat eine Breite B, die gleich der Breite der vorderen Nutwange 14 ist.

    [0015] Das zweite Brett 15 ist auf seiner wandabgekehrten Fläche 16 profiliert. Diese Profilierung ist in verschiedener Weise ausführbar und dient Dekorzwecken. Statt der gezeigten, nach außen vorspringenden zwei Viertelkreise sind auch einzelne Kreisbögen ausführbar, ebenso eine Hohlkehle und andere Profile.

    [0016] Das zweite Brett 15 zeigt auf der in der Figur links liegenden Seite eine vordere Nutwange 22, die die wandabgekehrte Fläche 13 des ersten Brettes 12 teilweise übergreift. Die vordere Nutwange 22 erstreckt sich seitlich weiter nach außen als eine hintere Nutwange 23 des zweiten Brettes 15. Durch diese vordere Nutwange 22 wird eine Nagelreihe 25, die durch eine strichpunktierte Mittellinie angedeutet ist, überdeckt, so daß die Nagelköpfe nicht sichtbar sind. Die Nagelreihe 25 erfüllt den Zweck einer provisorischen Befestigung während der Montage der Bretter 12, 15. Die eigentliche Befestigung geschieht dann durch sichtbare Schrauben.

    [0017] Die Anbringung der Verschalung 10 an der einfachen Lattung 11 erfolgt derart, daß in der Figur links beginnend das erste Brett 12 auf die Lattung 11 provisorisch genagelt wird, wobei die Nagelung 25 rechtwinklig zur Wand 30 erfolgt und dementsprechend einfach ausführbar ist. Darauf folgend kann das erste Brett 12 bedarfsweise fest verschraubt werden. Sodann wird das benachbarte zweite Brett 15 mit der linken Nut 18 auf die rechte vordere Nutwange 14 des ersten Brettes 12, die als Feder dient, aufgeschoben. Anschließend wird das rechte erste Brett 12 in das zweite Brett 15 eingeschoben, so daß ein Verbund entsteht. Auch das rechte erste Brett 12 wird mit einer weiteren Nagelreihe 25 fixiert. Die Nagelreihen 25 dienen lediglich als Montagehilfe bei der Verschalung der Wand 30, da mit ihnen die Bretter 12, 15 sehr viel schneller an der Lattung 11 justiert werden können, wobei im Innenbereich die Nagelung schon ausreichend sein kann. Im Außenbereich ist die Nagelung jedoch nicht ausreichend für eine dauerhafte statische Sicherheit. Die eigentliche sichere Befestigung findet in diesem Bereich daher mit ein oder zwei sichtbaren Schraubenreihen je Brett 12, 15 statt, wobei diese Schrauben in der Zeichnung nicht eigens dargestellt sind.


    Ansprüche

    1. Hinterlüftete Verschalung (10) für eine Wand (11), insbesondere im Außenbereich, mit ersten Brettern (12), die jeweils eine allgemein ebene wandabgekehrte Fläche (13) und wandzugekehrte Fläche (20) und an der wandabgekehrten Fläche (13) beidseitig eine durchlaufende vordere Nutwange (14) aufweisen, und zweiten Brettern (15), deren Querschnitt jeweils an der wandabgekehrten Fläche (16) profiliert ist und die an der wandzugekehrten Fläche (17) allgemein eben sind und beidseitig eine durchlaufende Nut (18) aufweisen, in die die vordere Nutwange (14) eingeschoben ist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die ersten Bretter (12) an der wandzugekehrten Fläche (20) jeweils beidseitig durchlaufend eine hintere Nutwange (21, 21') aufweisen, die die wandzugekehrten Flächen (17) der benachbarten zweiten Bretter (15) hintergreift.
     
    2. Verschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der hinteren Nutwange (21, 21') der ersten Bretter (12) etwa gleich der Breite (B) der vorderen Nutwange (14) ist.
     
    3. Verschalung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an einer Seite der zweiten Bretter (15) sich die vordere Nutwange (22) weiter seitlich nach außen erstreckt als die hintere Nutwange (23).
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht