[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entstaubung staubbeladener Gase mittels
als Wirbelkammer ausgebildeter Hochleistungsstaubabscheider, die parallel geschaltet
an einen Rohgaskanal angeschlossen und mit Reingassammelkanälen sowie Staubabscheidekanälen
verbunden sind.
[0002] Es ist bekannt, daß jede spezielle Aufgabe zur Entstaubung staubbeladener Gase nach
dem Fliehkraftprinzip mit umlaufenden Strömungen in starkem Maße vom Durchmesser des
Wirbelgehäuses bestimmt wird, so auch bei der Wirbelkammer als Hochleistungsstaubabscheider.
Die Durchmesserbegrenzung aus Gründen der erforderlichen Abscheideleistung erzwingt
wiederum eine Volumenstrombegrenzung für die einzelnen Wirbelkammern und somit für
einen vorgegebenen Gasvolumenstrom die strömungstechnische Aufgabe der gleichmäßigen
Volumenstromaufteilung auf eine Vielfachanordnung baugleicher elementarer Entstaubungszellen.
Nach der DE- 32 03 498 C2 ist es bekannt, verschiedene Wirbelkammern in Modulen zusammenzufassen,
aus denen dann anforderungsspezifische Wirbelkammerabscheideranordnungen zusammengesetzt
werden sollen. Die einzelnen Module werden durch Gießen hergestellt, was einen aufwendigen
Gußformenbau erfordert. Da die einzelnen Module eine vorbestimmte Anzahl von Wirbelkammern
aufweisen, ist ferner eine optimierte Anpassung der Anzahl von Wirbelkammern an das
jeweilige Entstaubungsproblem nicht möglich.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die Vorrichtung der eingangs genannten Art
so zu verbessern, daß mit ein facher und kostengünstiger Fertigung eine Optimierung
der Vorrichtung bezogen auf den jeweiligen Einsatzfall möglich ist.
[0004] Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden in den abhängigen
Ansprüchen beschrieben.
[0005] Nach der Erfindung ist es möglich, durch Modularisierung in einfacher Weise Varianten
von Wirbelkammeranordnungen wirtschaftlich herzustellen, die auf den jeweiligen Einsatzbereich
optimiert sind. Jede einzelne Wirbelkammer bildet ein Entstaubungsmodul, das kostengünstig
als Serienbauteil hergestellt werden kann. Die einzelnen Bauteile einer Wirbelkammer
können z.B. durch spanlose Unformung wie Rollprofilieren, Drücken, Tiefziehen, Prägen
und dergleichen hergestellt werden. Es ist auch möglich, die einzelnen Bauteile der
Wirbelkammern durch Metallgießverfahren herzustellen. Ebenso können die Bauteile für
die Wirbelkammern aus Kunststoff hergestellt werden. Für besondere Anwendungsfälle
ist es auch möglich, eine Verbundbauweise zur Herstellung von Wirbelkammern vorzusehen,
bei der die einzelnen Bauteile der Wirbelkammern aus unterschiedlichen Werkstoffen
bestehen und/oder durch unterschiedliche Fertigungsverfahren hergestellt sind.
[0006] Die Erfindung wird nachstehend am Beispiel der in den Zeichnungen schematisch dargestellten
Vorrichtung näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Wirbelkammer in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- die Vorrichtung mit Wirbelkammern nach Fig. 1 in einer schematischen Seitenansicht,
- Fig. 3
- die Vorrichtung nach Fig. 2 in einer schematischen Queransicht,
- Fig. 4 bis 6
- eine weitere Ausbildung einer Vorrichtung mit Wirbelkammern nach Fig. 1 in einer Seitenansicht,
Draufsicht und Queransicht,
- Fig. 7
- die Vorrichtung nach Fig. 4 in einer vergrößerten Darstellung,
- Fig. 8a bis 8d
- Teilansichten der Verbindung des Reingasdiffusors mit dem Gehäuse der Vorrichtung.
[0007] Figur 1 zeigt eine als Entstaubungsmodul 6 ausgebildete Wirbelkammer, die als Blechkonstruktion
ausgebildet ist. Die Wirbelkammer 2 weist zwei Tauchrohre 19 auf, die strömungungsausgangsseitig
in jeweils einen Diffusor 20 münden. Der Rohgaseintrittsspalt 13 wird durch eine Führungsplatte
27 gebildet, die vom zylindrischen Mantel der Wirbelkammer 2 absteht und eine Durchbrechung
in der Zylinderwand der Wirbelkammer 2 überragt.
[0008] Zur Ausbildung einer Vorrichtung 1 zur Entstaubung staubbeladener Gase werden die
Wirbelkammern 2 übereinander und nebeneinander in vier gleichen oder weitgehend gleichen
tragenden Lochplatten 7, 8, 9, 10 arretiert. Die Lochplatten 7, 8, 9, 10 sind im Abstand
von einander angeordnet. In den Durchbrechungen in den Lochplatten 7, 8, 9, 10 sind
die Wirbelkammern 2 gasdicht abgedichtet. Die inneren Lochplatten 7, 8 bilden einen
Rohgaskanal 3, der im unteren Bereich des Gehäuses der Vorrichtung 1 bis zu einer
Beruhigungskammer 12 geführt ist. Über den Rohgaseintritt 11 wird das zu entstaubende
staubbeladene Gas in die Beruhigungskammer 12 eingeführt. Zwischen den inneren Lochplatten
7, 8 und den äußeren Lochplatten 9, 10 ist jeweils ein Staubtransportraum 5 ausgebildet,
durch den abgeschiedener Staub in einen Staubbunker 16 gelangt. Die seitlichen Begrenzungswände
15 des Staubbunkers 16 sind mit den äußeren Lochplatten 9, 10 verbunden. Außenseitig
werden diese von einem Reingassammelkanal 4 umgeben (Fig. 2 und 3).
[0009] Die Lochplatten 7, 8, 9, 10 werden vorzugsweise auf CNC-gesteuerten Laser-Schneidmaschinen
hergestellt. Zur Fertigung können aber auch andere Werkzeugmaschinen verwendet werden.
Bei größerer Dimensionierung der Vorrichtung 1 ist es möglich, die Lochplatten 7,
8, 9, 10 in Teilplatten zu unterteilen.
[0010] Die etagenweise und waagerecht nebeneinander vorgesehene Anordnung der Wirbelkammern
ermöglicht eine Veringerung des Bauvolumens der Vorrichtung 1. Im Anschluß an die
Beruhigungskammer 12 sind keine weiteren Kanäle vorgesehen. Die einzelnen Wirbelkammersäulen
14 werden vielmehr so ausgebildet, daß die Wirbelkammersäulen 14 mit Wirbelkammern
2, deren Rohgaseintrittsspalte 13 einander zugewandt sind, mehrere gleichartige senkrecht
orientierte Teilströmungen zwischen den Wirbelkammersäulen 14 ergeben. Dies unterstützt
die Vergleichmäßigung der Volumenstromaufteilung auf die Wirbelkammern 2, wobei Teilbereiche
der äußeren Wirbelkammerbegrenzungswände mit strömungsführend wirken. Der Fortfall
von Strömungsverzweigungskanälen und das Einbeziehen der Wirbelkammerbegrenzungswände
zur gleichmäßigen Volumenstromaufteilung führt zur Konstruktionsvereinfachung und
zur Verringerung der Herstellungskosten.
[0011] In Fig. 4 ist eine Vorrichtung 1 dargestellt, bei der die Wirbelkammersäulen 14 winklig
zueinander ausgerichtet sind. Jeweils zwei Wibelkammersäulen 14, bei denen die Rohgaseintrittsspalte
13 der Wirbelkammern 2 einander zugewandt sind, sind so ausgerichtet, daß die oberen
Wirbelkammern 2 einen geringeren Abstand voneinander haben als die unteren Wirbelkammern
2. Die Vorrichtung 1 kann mittels Profilrahmenträger 17 in einem Rahmen 18 angeordnet
werden. Hierdurch können die Staubbunker 16 in einem für das Aushängen von Entsorgungsbehältern
für die Entladung ausreichenden Abstand vom Boden angeordnet werden. Es ist möglich,
die Vorrichtung 1 dadurch in den Rahmen 16 zu integrieren, daß die vertikalen Lochplatten
7, 8, 9, 10 mit Profilrahmenträgern 17 verbunden werden (Fig. 7).
[0012] Die Diffusoren 20 der Wirbelkammern 2 können in unterschiedlicher Weise mit dem Wirbelkammermantel
22 verbunden werden. So ist es möglich den freien Endabschnitt des Diffusors 10 so
abzukanten, daß ein Auflagesteg 23 ausgebildet wird, auf den der Wirbelkammermantel
22 geschoben ist (Fig. 8a). Die Verbindung zwischen Wirbelkammermantel 22 und Diffusor
20 erfolgt hier durch eine Schweißnaht oder Heftschweißung. Es ist aber auch möglich,
in dem Wirbelkammermantel 22 eine umlaufende Sicke 24 auszubilden, an der der offene
Endabschnitt des Diffusors 20 zur Anlage kommt (Fig. 8 b). Der offene Endabschnitt
des Diffusors 20 kann auch als Umlegekante 5 ausgebildet sein, in die der Wirbelkammermantel
22 eingeschoben wird (Fig. 8 c). Es können auch Splinte 26 zur Befestigung des Diffusors
20 an dem Wirbelkammermantel 22 vorgesehen werden. In diesem Fall ist es zweckmäßig,
zwischen dem Wirbelkammermantel 22 und dem Diffusor 20 eine Abdichtung 28 aus z.B.
einem Silikonstreifen vorzusehen (Fig. 8 d).
1. Vorrichtung zur Entstaubung staubbeladener Gase mittels als Wirbelkammer ausgebildeter
Hochleistungsstaubabscheider, die parallel geschaltet an einem Rohgaskanal angeschlossen
und mit Reingassammelkanälen sowie Staubabscheidekanälen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Wirbelkammer (2) als einzelnes Entstaubungsmodul (6) ausgebildet ist und
daß eine Mehrzahl dieser modulartigen Wirbelkammern (2) parallel zueinander in vier
im Abstand voneinander angeordneten Lochplatten (7, 8; 9, 10) gasdicht gelagert sind,
wobei die inneren beiden Lochplatten (7, 8) einen Rohgaskanal (3) bilden, zwischen
den inneren Lochplatten (7, 8) und äußeren Lochplatten (9, 10) jeweils ein Staubtransportraum
(5) ausgebildet ist und die äußeren Lochplatten (9), (10) von einem Reingassammelkanal
(4) umgeben sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochplatten (7, 8; 9,
10) aus Teilplatten bestehen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammern (2)
etagenweise übereinander und waagerecht nebeneinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Rohgaseintritt (11)
eine Beruhigungskammer (12) ausgebildet ist, an die der Rohgaskanal (3) angeschlossen
ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Rohgaseintrittspalten
(13) der Wirbelkammern (2) einer Wirbelkammersäule (14) den Rohgaseintrittsspalten
(13) der Wirbelkammern (2) einer benachbarten Wirbelkammersäule (14) zugewandt so
angeordnet sind, daß von der Beruhigungskammer (12) ausgehend mehrere gleichartige
senkrecht orientierte Rohgasteilströmungen (15) zwischen den Wirbelkammersäulen (14)
ausgerichtet werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammersäulen (14)
parallel zueinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammersäulen (14),
deren Rohgaseintrittsspalte (13) einander zugewandt sind, schiefwinklig zueinander
ausgerichtet sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die äußeren
Lochplatten (9, 10) die seitlichen Begrenzungswände (15) eines der Vorrichtung (1)
zugeordneten Staubbunkers (16) anschließen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die inneren und äußeren
Lochplatten (7, 8; 9, 10) mit Profilrahmenträgern (17) zur Halterung der Vorrichtung
(1) verbunden sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammern (2) aus
durch spanlose Umformung gebildeten Bauteilen zusammengesetzt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammern (2) aus
durch Gießen gebildeten Bauteilen zusammengesetzt sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammern (2) aus
Kunststoff-Bauteilen zusammengesetzt sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wirbelkammern
(2) in Verbundbauweise hergestellt sind und aus durch Gießen oder spanlose Verformung
oder aus Kunststoff hergestellten Bauteilen bestehen.