[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verformung von Edelstahlmembranen für
Vakuum-Wärmeisolations-Elemente in einer Presse, die eine einen Preßdruck aufnehmende
Grundplatte und einen in Richtung auf diese verfahrbaren und Preßdruck ausübenden
Deckplatte aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Verformung von
Edelstahlmembranen für Vakuum-Isolations-Elemente. Derartige Wärmeisolations-Elemente
sind ausführlich in der Europäischen Patentschrift EP 0 263 928 B 1 beschrieben. Diese
Wärmeisolations-Elemente sind in der Regel plattenförmige metallische Vakuumhüllen,
deren stirnseitige Randbereiche unerwünschte Wärmebrücken zwischen Bodenblech und
Deckblech ausbilden. Um die durch diese Wärmebrücken erzeugten Verluste zu minimieren,
reduziert man die Wanddicke der Hülle in diesem Bereich und verlängert die Verbindung
zwischen Bodenblech und Deckblech, in der man stirnseitige Membranen als umlaufenden
Faltenbalg ausführt.
[0002] Um das Vakuum an den Stirnseiten sicherzustellen, ist es erforderlich, daß die Edelstahlmembranen
aus ringförmig verschweißten Edelstahl-Metallstreifen hergestellt werden. Fertigungstechnisch
hat es sich allerdings als außerordentlich schwierig erwiesen, derartige faltenbalgartige
Membranen mit der erforderlichen Präzision herzustellen. Insbesondere die Verwendung
von Rollformern führte nicht zu dem gewünschten Ergebnis, da auch die Randbereiche
der Edelstahlmembranen glatt und homogen ausgebildet sein müssen, um ohne Fehlstellen
mit den Platten der Wärmeisolation-Elemente verbunden werden zu können.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art für ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit dem einfach, präzise
und kostengünstig Edelstahlmembranen hergestellt werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß benachbart zu einem zu verformenden
Rohling ein die Preßkräfte in Querrichtungen zur Bewegungsrichtung des Preßstempels
umlenkender Gummistempel vorgesehen ist.
[0005] Durch die Verwendung des Gummistempels, der aufgrund seiner Elastizität , seiner
Volumenkonstanz und seiner Verformbarkeit den aus einem Edelstahlstreifen zu einem
Endlosband verschweißten Rohling in seinem ganzen Umfang gleichzeitig verformt, kommt
man ohne komplizierte und mechanisch aufwendige Preßvorrichtungen aus. Der Gummistempel
ist vergleichsweise preiswert in der Herstellung und kann viele Male wieder verwendet
werden. Es ist auch möglich, ohne Änderung des Gummistempels unterschiedlich geformte
Formmatrizen zu verwenden.
[0006] Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicht ist.
[0007] In den Zeichnungen zeigen:
- Figur 1:
- eine schematische Darstellung eines Presswerkzeuges in teilweise geschnittener Seitenansicht;
- Figur 2:
- eine Draufsicht auf eine Formmatrize oberhalb eines Pressentisches;
- Figur 3:
- einen Querschnitt durch eine Formmatrize mit aufgeformter Membrane.
[0008] Die Vorrichtung zur Verformung von Edelstahlmembranen besteht im wesentlichen aus
einem Presswerkzeug, die eine einen Preßdruck aufnehmende Grundplatte 1 und einen
in Richtung auf diese verfahrbaren und Preßdruck ausübenden Deckplatte 12 aufweist
und in der benachbart zu einem zu verformenden Rohling 3 auf seiner einen Seite eine
Formmatrize 4 und auf der gegenüberliegenden Seite des Rohlings 3 ein Gummistempel
5 vorgesehen sind. Die Formmatrize 4 weist eine einer herzustellenden Edelstahlmembran
entsprechende faltenbalgartige Oberfläche 6 auf, auf die der Rohling 3 bei seiner
Verformung aufgepreßt wird. Der Gummistempel 5 weist eine zentrale Preßfläche 7 auf,
die dem Rohling 3 zugekehrt ist und der jeweils zwei entgegen der Preßrichtung abgeschrägte
Flankenflächen 8, 9 benachbart sind. Diese Flankenflächen 8, 9 weisen jeweils größere
Abmessungen aus als die zentrale Preßfläche 7 des Gummistempels 5.
[0009] Die Formmatrize 4 ist in Bewegungsrichtungen des Preßstempels zwischen einer unteren
Matrizenträgerplatte 10 und einer oberen Matrizenabdeckplatte 11 eingespannt. Zwischen
der Grundplatte 1 und der Matrizenträgerplatte 10 sowie zwischen der Matrizenabdeckplatte
11 und der von dem Preßstempel 2 beaufschlagten Deckplatte 12 erstrecken sich Gummifedern
13, 14, über die die Matrizenträgerplatte 10, die Matrizenabdeckplatte 11 und die
zwischen ihnen angeordnete Formmatrize 4 bei einem Preßvorgang, in ihrer Lage gehaltert
werden, wenn die Deckplatte 12 in Richtung auf die Grundplatte 1 herabgedrückt wird.
Die Grundplatte 1 und die Deckplatte 12 sind jeweils mit aufeinander gerichteten Stempeln
versehen, zwischen denen und jeweils einer Auflagerfläche 17, 18 des Gummistempels
5 sich Preßkräfte übertragende Platinen 19, 20 erstrecken Diese Platinen 19, 20 sind
aus einem volumenkonstanten elastischen Kunststoff, der beispielsweise ein Urelastkunststoff
sein kann, gefertigt. Die Platinen 19, 20 sind in horizontalen Richtungen an der Matrizenträgerplatte
10, der Matrizenabdeckplatte 11 und einem diesen gegenüberliegenden Abstützblock 21
abgestützt. Auch der Gummistempel 5 ist an seiner dem Rohling 3 abgewandten Rückfläche
22 an dem Abstützblock 21 abgestützt. Zwischen dem Gummistempel 5 im Bereich der zentralen
Preßfläche 7 und der Flankenflächen 8, 9 und der Oberfläche 6 der Formmatrize 4 ist
ein Hohlraum 23 ausgebildet, der bei Beendigung eines Preßvorganges vollständig von
dem Gummistempel 5 und der Edelstahlmembrane 24 ausgefüllt ist Der Rohling 3 besteht
aus einem zu einem Endlosstreifen verschweißten Edelstahlblechstreifen, der vorzugsweise
eine Stärke 0,15 mm aufweist. Diese Materialstärke hat sich als einerseits hinreichend
stabil erwiesen und ist andererseits durch Einsatz des Gummistempels 5 ausreichend
präzise verformbar.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wie folgt
durchgeführt:
[0011] Nachdem zunächst der Rohling 3 in den Hohlraum 23 eingelegt und die Vorrichtung für
ihren Einsatz zusammengesetzt ist, übt der Preßstempel 2 Druckkräfte auf die Deckplatte
12 aus, wodurch die Deckplatte 12 in Richtung auf die Grundplatte 1 bewegt wird. Dabei
werden die Stempel 15, 16 ebenfalls aufeinander zubewegt und die Gummifedern 13, 14
zusammengepreßt, so daß die Matrizenträgerplatte 10 und die Matrizendeckplatte 11
die Formmatrize 4 festlegen. Über die Platinen 19, 20 werden die Druckkräfte in den
Gummistempel 5 eingeleitet Da dieser auf seiner der Formmatrize 4 abgewandten Rückfläche
22 so abgestützt ist, daß das Gummimaterial des Gummistempels 5 in diese Richtung
nicht ausweichen kann, wird die zentrale Preßfläche 7 des Gummistempels 5 in den Hohlraum
23 vorgeschoben und preßt bei fortschreitender Druckbeaufschlagung den Rohling 3 auf
die faltenbalgartige Oberfläche 6 der Formmatrize 4. Die Randstreifen 25 des Rohlings
3 legen sich zunächst an die Flankenflächen 8, 9 des Gummistempels 5 an. Bei weiterer
Druckbeaufschlagung wird jedoch das Gummimaterial des Gummistempels 5 soweit in den
Hohlraum 23 hineingepreßt, daß die Randstreifen 25 von den Flankenflächen 8, 9 auf
die Seitenflächen 26, 27 der Formmatrize 4 aufgepreßt werden und der Hohlraum 23 vollständig
von dem Gummimaterial des Gummistempels 5 und der dann fertiggestellten Edelstahlmembrane
24 ausgefüllt ist. Nach Beendigung der Druckbeaufschlagung gibt der Gummistempel 5
den Hohlraum 23 wieder frei, so daß dieser geöffnet und die Edelstahlmembrane 24 entnommen
werden kann
1. Vorrichtung zur Verformung von Edelstahlmembranen für Vakuum-Wärmeisolations-Elemente
in einer Presse, die eine einen Preßdruck aufnehmende Grundplatte (1) und einen in
Richtung auf diese verfahrbaren und Preßdruck ausübenden Deckplatte (12) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß benachbart zu einem zu verformenden Rohling (3) ein die
Preßkräfte in Querrichtungen zur Bewegungsrichtung der Deckplatte (12) umlenkender
Gummistempel (5) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (3) zwischen
den Gummistempel (5) und einer eine Negativform ausbildenden Formmatrize (4) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmatrize (4)
eine einer herzustellenden Edelstahlmembrane entsprechende faltenbalgartige Oberfläche
(6) aufweist, auf die der Rohling (3) nach bzw. während seiner Verformung aufgepreßt
ist
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummistempel (5)
eine zentrale, dem Rohling (3) zugekehrte Preßfläche (7) aufweist, der jeweils zwei
entgegen der Preßrichtung abgeschrägte Flankenflächen (8, 9) benachbart sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flankenflächen
(8, 9) jeweils größere Abmessungen aufweisen als die zentrale Preßfläche (7).
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmatrize (4)
in Bewegungsrichtungen des Deckplatte (12) zwischen einer unteren Matrizenträgerplatte
(10) und einer oberen Matrizenabdeckplatte (11) eingespannt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen der Grundplatte
(1) und der Matrizenträgerplatte (10) sowie zwischen der Matritzenabdeckplatte (11)
und der von dem Preßstempel (2) beaufschlagten Deckplatte (12) Gummifedern (13, 14)
erstrecken, über die die Matrizenträgerplatte (10) und die Matrizenabdeckplatte (11)
bei einem Preßvorgang in ihrer Lage gehaltert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Grundplatte (1)
und die Deckplatte (12) miteinander zugekehrten Stempeln (15, 16) versehen sind, zwischen
denen und jeweils einer Auflagerfläche (17, 18) des Gummistempels (5) sich Preßkräfte
übertragende Platinen (19, 20) befinden.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (19, 20) aus
einem volumenkonstanten elastischen Kunststoff, vorzugsweise Urelastkunststoff, bestehen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platinen (19, 20)
in horizontalen Richtungen an der Matrizenträgerplatte (10), der Matrizenabdeckplatte
(11) und einem diesen gegenüberliegenden Abstützblock (21) abgestützt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummistempel (5)
an seiner dem Rohling (3) abgewandten Rückfläche (22) an dem Abstützblock (21) abgestützt
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gummistempel
(5) und der Oberfläche (6) der Formmatrize (4) ein Hohlraum (23) ausgebildet ist,
der bei Beendigung eines Preßvorganges vollständig von dem Gummimaterial des Gummistempels
(5) und der fertiggestellten Edelstahlmembrane (24) ausgefüllt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohling (3)aus
einem zu einem Endlosstreifen verschweißten Edelstahlblechstreifen besteht
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Edelstahlblechstreifen
eine Stärke von etwa 0,10 mm aufweist.
15. Verfahren zur Verformung von Edelstahlmembranen in einer mit einer Grundplatte (1)
und einem in Richtung auf diese verfahrbaren und Preßkräfte ausübenden Deckplatte
(12) versehenen Presse, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Preßstempel (2) ausgeübten
Preßkräfte über einen Gummistempel (5) in Querrichtungen zu den Bewegungsrichtungen
des Preßstempels (2) umgelenkt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die umgelenkten Druckkräfte
zunächst von der zentralen Preßfläche (7) des Gummistempels (5) in den Rohling (3)
eingeleitet und dieser in die faltenbalgartigen Vertiefungen der Oberfläche (6) der
Formmatrize (4) hineingepreßt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 15 und 16, dadurch gekennzeichnet, daß die von der zentralen
Preßfläche (7) des Gummistempels (5) nicht beaufschlagten Randstreifen (25) des Rohlings
(3) zunächst in Richtung auf die Flankenflächen (8, 9) des Gummistempels (5) verformt
und dann bei weiterer Druckbeaufschlagung von diesen um Außenflächen (26, 27) der
Formmatrize (4) herumgelegt werden.