[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum steuerbaren Befetten von Werkstücken
in Band- oder Platinenform mit mehreren mit fettdurchlässigem Material versehenen,
hohlen sowie koaxial zueinander ausgerichteten Befettungswalzen, die jeweils auf einer
Hohlachse beidendig auf einem mit einer Grundplatte in Verbindung stehenden Lager
angeordnet und über mindestens zwei Druckmittelzylinder und zwei Führungen an der
Werkstückfläche ansetzbar sind.
[0002] Eine bekannte Vorrichtung dieser Art nach der DE 41 05 364 C1 kann ohne vorhergehende
Umbaumaßnahmen flexibel zur Herstellung unterschiedlicher Flächenaufteilungen einer
partiellen Befettung von Werkstücken eingesetzt werden. Dabei werden die Befettungswalzen
einzeln in einem Vorrichtungsgestell gelagert und können zur individuellen Befettung
zugleich oder zeitverschieden an die zugekehrte Werkstückoberfläche oder die Werkstückunterfläche
angesetzt werden. Jede Befettungswalze ist in einem separaten Gestellkasten beidendig
in dessen Seitenwangen gelagert, wobei jede Seitenwange mit einem Schenkel eines L-förmigen
Haltewinkels über eine Schraube mit dem Gestellkasten verschraubt und über den anderen
Schenkel mit der durch eine Durchgangsöffnung greifenden Rändelschraube mit einer
Kolbenstange eines Druckmittelzylinders lösbar gekuppelt ist. Der Druckmittelzylinder
wiederum ist raumfest an der Grundplatte befestigt.
[0003] Bei dieser Ausführungsform wird somit die Befettungswalze über den Druckmittelzylinder
und die Führung relativ zur ortsfesten Grundplatte und damit auch zur Werkstückfläche
abstandsveränderbar geführt.
[0004] Obgleich sich der obere Kolbenstangenschaft mit großem seitlichen und mit großem
Höhenspiel durch eine Durchgangsöffnung des L-förmigen Haltewinkels erstreckt, ist
wegen herstellungsbedingter Walzendurchmesser-Differenzen, wegen vom Werkstück ausgehender
Reaktionskräfte sowie wegen der diagonalen Anordnung der Druckmittelzylinder und der
Führungen eine Verkantung der Kolbenstangen der Druckmittelzylinder in diesen Durchgangsöffnungen
nicht gänzlich auszuschließen. Dieses deswegen, weil sowohl die Führung als auch der
Druckmittelzylinder relativ starr an der ortsfesten Grundplatte befestigt sind. Diesbezüglich
können auch die die die Kugelführungen eng konzentrisch umgreifenden, zylindrischen
Schraubenfedern keine Abhilfe schaffen, da ihre Aufgabe lediglich darin besteht, einen
stoß- sowie vibrationsfreien Befettungskontakt der Befettungswalzen mit der jeweiligen
Werkstückfläche zu gewährleisten.
[0005] Bei einer Vorrichtung anderer Art gemäß der DE 35 07 846 C1 sind in einem Oberkasten
und einem Unterkasten jeweils eine Hohlachse zur drehbaren Aufnahme von Befettungswalzen
gelagert, und zwar in den Seitenteilen dieser Kästen. Diese Kästen sind in Vertikalrichtung
gegeneinander geführt, wozu an den Stirnseiten jeweils diagonal zueinander versetzt
je ein Druckmittelzylinder und eine Kugelführung angeordnet sind. Diese Vorrichtung
ist insofern verbesserungsbedürftig, als die Befettungswalzen relativ starr über die
Grundplatte und die Kästen an der Werkstückoberfläche ansetzbar sind und zwischen
zwei unterschiedlichen Befettungsvorgängen die Befettungswalzen zuvor aus ihren Arretierungen
auf der jeweiligen Hohlachse gelöst, entsprechend der gewünschten Befettung zum Werkstück
erneut ausgerichtet und arretiert werden müssen.
[0006] Und schließlich ist aus der DE 35 07 845 C1 eine Vorrichtung mit einem Gehäuseoberkasten
und einem Gehäuseunterkasten bekannt, in denen die Befettungswalzen möglichst in einer
Ebene einander exakt gegenüberliegen und diese Kästen jeweils über vier Führungssäulen
sowie unter Wirkung einer diese konzentrisch umgreifenden zylindrischen Schraubenfeder
und eines Druckmittelzylinders relativ zu einer Grundplatte verstellbar sind. Dabei
sind die Befettungswalzen durch die druckzylindrischen Schraubenfedern im Sinne einer
Durchlaßspaltschließung belastet. Auch hier können aufgrund von herstellungsbedingten
Walzendurchmesser-Differenzen sowie durch Werkstückunebenheiten Verkantungen innerhalb
der Führungen sowie ungleichmäßige Befettungsergebnisse am Werkstück auftreten.
[0007] Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, die einerseits ungleichmäßige
Befettungsergebnisse infolge von Walzendurchmesser-Differenzen bzw. Werkstückoberflächen-Unebenheiten
ausschließt und ein elastisches sowie verkantungsfreies Ansetzen der Befettungswalzen
an der Werkstückfläche gewährleistet.
[0008] Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Lager an jedem Ende der Hohlachse aus einem Lagerbock besteht,
der unter Wirkung einer sich gegen ihn und der Grundplatte abstützenden Feder über
mindestens einen ein begrenztes Spiel in mehreren Freiheitsgraden zulassenden Lagerbolzen
auf der Grundplatte gehaltert ist, die über die Druckmittelzylinder und die Führungen
in Richtung auf die Werkstückfläche verstellbar ist.
[0009] Durch diese Ausbildung wird eine Vorrichtung geschaffen, deren Befettungswalzen entgegen
der Wirkung von abstützenden Federn zum Ausgleich von Walzendurchmesser-Differenzen
sowie von Werkstückunebenheiten begrenzt raumbeweglich in Richtung sämtlicher Freiheitsgrade
sowie verkantungsfrei und mit allseitigem Spiel auf einer Grundplatte angeordnet sind.
Entgegen der Anordnung nach dem Stand der Technik wird die Grundplatte mit mindestens
zwei Druckmittelzylindern und einer Führung an die Werkstückfläche angestellt, wodurch
auch die Möglichkeit eröffnet ist, die Grundplatte von einem Roboterarm raumbeweglich
unter Beibehaltung der Einstellungsflexibilität der Befettungswalzen an die jeweils
zu befettende Werkstückfläche ansetzen zu lassen.
[0010] Die vorbeschriebene Erfindungslösung umfaßt nicht nur eine Ausführungsform mit nur
einem sowohl den Lagerbock als auch die Hohlachse diametral durchdringenden Lagerbolzen,
sondern auch die weitere Ausführungsform, bei welcher jeder Lagerbock von zwei symmetrisch
zur Hohlachse sowie senkrecht auf der Grundplatte angeordneten Lagerbolzen gehaltert
ist.
[0011] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bestehen die Lagerbolzen aus
mit ihrem Kopf in die Grundplatte eingesenkten Innensechskantschrauben mit glatten,
im Querschnitt kreisrunden Schäften, welche die Lagerböcke in Kreisbohrungen mit Radialspiel
durchgreifen und an ihrer Austrittsstelle über ein Gewindeende mit einer Mutter verschraubt
sind. Dadurch kann einerseits die Grundplatte nicht nur an jeder ortsfesten, sondern
auch an einer raumbeweglichen Grundfläche eines Roboterarmes befestigt werden, wobei
durch das Radialspiel des kreisrunden, glatten Schaftes zu den Kreisbohrungen im Lagerbock
eine Beweglichkeit der Befettungswalze in unendlich vielen Radialrichtungen der Kreisbohrung
der Lagerböcke erhalten bleibt.
[0012] Nach einer ersten Variante besteht die jeweilige Feder vorteilhaft aus einer den
glatten Schaft des Lagerbolzens mit radialem Abstand umgreifenden zylindrischen Schraubenfeder,
die mit ihrem einen Ende in der Grundplatte und mit ihrem anderen Ende in dem Lagerblock
in je einer kreisförmigen Ausnehmung eingelassen ist. Durch diese Ausbildung wird
durch die Feder die Beweglichkeit des Lagerbolzens innerhalb der Kreisbohrung des
Lagerbockes nicht beeinträchtigt. Dabei versteht es sich, daß das Radialspiel der
zylindrischen Schraubenfeder in bezug auf die Außenumfangsfläche des Schaftes des
Lagerbolzens größer bemessen ist als diese im Verhältnis zur Innenfläche der Kreisbohrung
im Lagerbock.
[0013] Nach einer zweiten Ausführungsform wird die Feder von einer mit ihrem einen Ende
an der Grundplatte und mit ihrem anderen Ende am Lagerbock angelenkten Pneumatikfeder
gebildet.
[0014] Welche dieser beiden Ausführungsformen beim jeweiligen Bedarfsfall verwendet werden,
hängt im wesentlichen von der spezifischen Federkurve (Federkraft über Federweg) im
Hinblick auf den Stellweg der Befettungswalze in Richtung auf die zu befettende Werkstückfläche
ab.
[0015] Der Lagerbock besteht vorteilhaft aus einem geteilten Spannbock, zwischen dessen
Teilen das Ende der Hohlachse mittels einer Schraubverbindung drehunbeweglich eingespannt
ist. Da die Befettungswalze drehbeweglich auf der Hohlachse angeordnet ist, erlaubt
diese Anordnung einen stationären und gut abdichtbaren Fettmittelzufluß in die Hohlachse.
[0016] In Weiterbildung der Erfindung ist eine der Grundplatten zweier zwischen sich das
zu befettende Werkstück aufnehmenden Befettungswalzen oder einer Reihe von Befettungswalzen
ortsfest angeordnet, wobei beide Grundplatten mit Seitenwangen versehen sind und an
jeder Seitenwange einer Grundplatte das Ende eines Druckmittelzylinders und einer
Führung befestigt ist, die vorteilhaft zueinander diagonal angeordnet sind. Dadurch
können an einer einzigen Grundplatte ein oder mehrere Reihen von koaxial oder versetzt
zueinander angeordneten Befettungswalzen von lediglich zwei Pneumatikzylindern und
zwei Führungen in Richtung auf die Werkstückfläche angestellt werden, die aufgrund
ihrer begrenzt raumbeweglichen Anordnung in sämtlichen Freiheitsgraden die unter ihnen
bestehenden Durchmessertoleranzen zur Vermeidung unterschiedlicher Befettungsergebnisse
aufgrund ihrer getrennt federbeweglichen Lagergelenkigkeit ausgleichen können. Dabei
ist vorteilhaft am äußeren Randbereich einer jeden Seitenwange je das Ende eines Druckmittelzylinders
und im geometrischen Mittelbereich einer jeden Seitenwange das Ende einer Führung
angeordnet.
[0017] Zur Gesamtjustierung von einer Befettungswalze oder einer Reihe davon einmal an der
Werkstückoberfläche und ein weiteres Mal an der Werkstückunterfläche sind die Druckmittelzylinder
an einem Ende, z.B. an der Seitenwange der Grundplatte für die Befettungswalzen der
Werkstückunterfläche, über einen L-förmigen Winkel und am anderen Ende, z.B. an der
Seitenwange der Grundplatte für die die Werkstückoberfläche befettenden Befettungswalzen,
über einen im Querschnitt U-förmigen Bügel an diesen Seitenwangen angelenkt. Dadurch
können unter Beibehaltung ihrer spezifischen sowie elastischen Lagerbeweglichkeit
der einzelnen Befettungswalzen die ober- und unterhalb an das jeweilige Werkstück
anzusetzenden Reihen mit einfachen Mitteln zueinander ausgerichtet werden. Zum Ausrichten
wird beispielsweise das freie Ende der Kolbenstange mittels einer Kontermutter am
L-förmigen Winkel ortsfest gekontert, wohingegen der Druckmittelzylinder im U-förmigen
Bügel der Seitenwange der darüberliegenden Grundplatte gelenkig angelenkt ist.
[0018] Die Führung besteht vorteilhaft aus einer Stange mit Kreisquerschnitt, die an beiden
Enden in je einem Gleitlager einer Seitenwange zweier diametral gegenüberliegender
Grundplatten geführt ist. Diese Führung kann auch aus bekannten Kugelführungen und
im Druckmittelzylinder aus Pneumatikzylindern bestehen.
[0019] Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt. Dabei
zeigen:
Fig. 1 die Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Durchlaufrichtung eines zu befettenden Werkstückes mit je einer an einer unteren
und einer oberen Grundplatte angeordneten Befettungswalze,
Fig. 2 die Ansicht in Richtung II-II von Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht in Richtung III-III von Fig. 1,
Fig. 4 die Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Vorrichtung in Durchlaufrichtung
eines zu befettenden Werkstückes mit mehreren koaxial sowie hintereinander angeordneten
Befettungswalzen an einer unteren und einer oberen Grundplatte in Richtung IV-IV von
Fig. 5,
Fig. 5 die Ansicht in Richtung V-V von Fig. 4,
Fig. 6 die Ansicht in Richtung des Pfeiles VI von Fig. 4,
Fig. 7 die Ansicht auf eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
in Durchlaufrichtung des Werkstückes mit zwei gleichzeitig aufeinander zustellbaren
Grundplatten an der Unter- und an der Oberseite des Werkstückes,
Fig. 8 die Ansicht in Richtung der Pfeile VIII-VIII von Fig. 7 und
Fig. 9 die Ansicht in Richtung des Pfeiles IX von Fig. 7.
[0020] Gemäß den Fig. 1 bis 3 besteht die Grundform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10
zum steuerbaren Befetten von Werkstücken 11 aus zwei Befettungswalzen 12, 13, die
mit fettdurchlässigem Material, z.B. mit Filz, ummantelt und jeweils auf einer Hohlachse
14, 15 an beiden Enden 14a, 14b und 15a, 15b auf einem mit je einer Grundplatte 16,
17 in Verbindung stehenden Lager 18 angeordnet und über mindestens zwei Druckmittelzylinder
(vorzugsweise pneumatisch betrieben) 19, 20 und zwei Führungen 21 an der Werkstückunterfläche
11a und der Werkstückoberfläche 11b ansetzbar sind.
[0021] Erfindungsgemäß weist jedes Lager 18 an jedem Ende 14a, 14b und 15a, 15b der Hohlachsen
14, 15 einen Lagerbock 22 auf, der unter Wirkung einer sich gegen ihn 22 und der Grundplatte
16, 17 abstützenden Feder 23 über mindestens ein begrenztes Spiel in mehreren Freiheitsgraden
zulassenden Lagerbolzen 24 auf der jeweiligen Grundplatte 16, 17 gehaltert ist, die
über die Druckmittelzylinder 19, 20 und die Führungen 21 in Richtung auf die Werkstückfläche
11a, 11b verstellbar ist. Im dargestellten Fall ist jeder Lagerbock 22 von zwei symmetrisch
zur Hohlachse 14, 15 sowie senkrecht auf der jeweiligen Grundplatte 16, 17 angeordneten
Lagerbolzen 24 gehaltert. Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt jedoch auch eine
Ausführungsform, in welcher jeder Lagerbock 22 und zugleich auch jedes Ende 14a, 14b;
15a 15b der Hohlachse 14, 15 diametral von nur einem Lagerbolzen 24 mit einem entsprechenden
Spiel durchgriffen ist, so, wie es im oberen Teil der Fig.2 strichpunktiet angedeutet
ist.
[0022] Wie aus dem unteren Teil der Fig. 2, linke Hälfte, hervorgeht, bestehen die Lagerbolzen
24 aus mit ihrem Kopf 25 in die Grundplatte 16, 17 eingesenkten Innensechskantschrauben
mit glatten, im Querschnitt kreisrunden Schäften 26, welche die Lagerböcke 22 in Kreisbohrungen
27 mit Radialspiel durchgreifen und an ihrer Austrittsstelle über ein Gewindeende
28 mit einer Mutter 29 verschraubt sind. Dabei beteht jeder Lagerbock 22 aus einem
geteilten Spannbock, zwischen dessen Teilen 22a, 22b das jeweilige Ende 14a, 14b;
15a, 15b der Hohlachse 14, 15 mittels einer aus zwei diametral gegenüberliegenden
Schrauben bestehenden Schraubverbindung 30 drehunbeweglich eingespannt ist.
[0023] In sämtlichen Figuren wird die jeweilige Feder 23 aus einer den glatten Schaft 26
des Lagerbolzens 24 mit radialem Abstand umgreifenden zylindrischen Schraubenfeder
gebildet, die mit ihrem einen Ende 23a in der Grundplatte 16, 17 und mit ihrem anderen
Ende 23b in dem Lagerbock 22 in je einer kreisförmigen Ausnehmung eingelassen ist.
Durch die kreisförmigen Ausnehmungen in den Grundplatten 16, 17 einerseits und den
Lagerböcken 22 andererseits wird eine Relativverschiebung der Federn 23 zu den Lagerbolzen
24 unterbunden. Eine Relativverschiebung zwischen diesen beiden Elementen wird nur
durch das Radialspiel der kreisförmigen Durchgangsbohrungen 27 innerhalb der Lagerböcke
22 zu dem glatten Schaft 26 der Lagerbolzen 24 ermöglicht. Dieses Radialspiel ist
in unendlich vielen radialen Richtungen des Lagerbolzens 24 möglich. Hinzu kommt noch
eine mögliche Kippbewegung senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 2 sowie im Uhrzeigersinn
und Gegenuhrzeigersinn der gleichen Figur. Alternativ kann die Feder 23 auch von einer
mit ihrem einen Ende an der Grundplatte 16, 17 und mit ihrem anderen Ende am Lagerbock
22 angelenkten, nicht dargestellten Pneumatikfeder ersetzt werden.
[0024] Wie aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht, kann eine der Grundplatten, hier z.B. die Grundplatte
16, zweier zwischen sich das zu befettende Werkstück 11 aufnehmenden Befettungswalzen
12, 13 oder Reihen von diesen 12, 13 ortsfest angeordnet werden. Beide Grundplatten
16, 17 sind mit Seitenwangen 31 versehen, an denen jeweils ein Ende eines Druckmittelzylinders
19, 20 und einer Führung 21 befestigt ist. Dabei ist jeder Druckmittelzylinder 19,
20 an einem Ende über das freie Ende 32a seiner Kolbenstange 32 an einem L-förmigen
Winkel 33 mittels einer Mutter 34 und einer Kontermutter 35 befestigt, wohingegen
er am anderen Ende 20a über einen im Querschnitt U-förmigen Bügel 36 an den Seitenwangen
31 angelenkt ist. Über die Mutter 34 und die Kontermutter 35 kann die Einjustierung
der Grundplatten 16, 17 zueinander erfolgen.
[0025] Die Führung 21 besteht in den Darstellungen aus einer Stange mit Kreisquerschnitt,
die am Ende 21a mittels der Halterung 37 und am Ende 21b in einem Gleitlager 38 an
einer Seitenwange 21 der beiden diametral gegenüberliegenden Grundplatten 16, 17 geführt
ist. Die Gleitlager 37, 38 können auch aus Kugelführungen und die Druckmittelzylinder
19, 20 aus Pneumatikzylindern bestehen.
[0026] Im zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß den Fig. 4 bis 6 sind mit den
Fig. 1 bis 3 übereinstimmende Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Jedes Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 3 im wesentlichen dadurch,
daß die Grundplatten 16, 17 mit mehreren Befettungswalzen 12, 13 mit sowohl koaxial
nebeneinander als auch parallel, die jeweiligen Lücken der vorausgehenden Reihe der
Befettungswalzen 12, 13 überlappenden Befettungswalzen oder deren Reihen bestückt
sind.
[0027] Wie aus Fig. 6 entnommen werden kann, ist am äußeren Randbereich 39 abstandsgleich
und symmetrisch zur Symmetrieachse 40 je das Ende eines Druckmittelzylinders 19, 20
angeordnet. Im geometrischen Mittelbereich 41 einer jeden Seitenwange 31, in der Darstellung
der Fig. 6 also exakt in der Symmetrieachse 40, ist das untere Ende 21a, der Führung
21 in einer Klemmschelle 37 gehalten, während das obere Ende 21b der Führung 21 in
einem Gleitlager 38 gleitbar relativverschieblich geführt ist. Mit dieser Anordnung
wird eine äußerst stabile sowie präzise Zuordnung mehrerer Befettungswalzen 12, 13
auf nur einer Grundplatte 16, 17 sichergestellt.
[0028] Unterstellt man in den beiden Ausführungsbeipielen gemäß den Fig. 1 bis 6 jeweils
eine ortsfeste Anordnung der Grundplatte 16 und eine dazu relativ bewegliche Grundplatte
17, so kann nur die obere Grundplatte 17 mit ihren Befettungswalzen 13 von der Werkstückoberfläche
11b abgehoben werden, wohingegen das Werkstück 11 mit seiner Werkstückunterfläche
11a stets auf den Befettungswalzen 12 aufliegt und somit an dieser Fläche entsprechend
durchgehend befettet wird.
[0029] Um jedoch in bestimmten Bedarfsfällen sowohl die Werkstückoberfläche 11b als auch
die Werkstückunterfläche 11a nicht durchgehend, sondern nur in Teilbereichen mit den
Befettungswalzen 12, 13 befetten zu können, müssen sowohl die Befettungswalzen 13
als auch die Befettungswalzen 12 von den ihnen zugeordneten Werkstückflächen 11b und
11a absetz- und erneut daran ansetzbar sein.
[0030] Eine dritte erfindungsgemäße Ausführungsform, mit welcher dies ermöglicht wird, ist
in den Fig. 7 bis 9 dargestellt. Darin sind mit den Fig. 1 bis 6 übereinstimmende
Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet. Bei der dritten Ausführungsform gemäß
den Fig. 7 bis 9 sind die Grundplatten 16, 17 mit ihren Befettungswalzen 12, 13 gleichzeitig
oder zeitverschieden an die Werkstückunterfläche 11a bzw. an die Werkstückoberfläche
11b ansetzbar. Zur Bewerkstelligung dieser Relativverschiebung benötigt jede dieser
nunmehr verschieblichen Grundplatten 16, 17 eine Fixplatte 42, wobei zwischen den
Grundplatten 16, 17 und den Fixplatten 42 an jedem Ende vier Pneumatikzylinder 19,
20 angeordnet sind. Dadurch können über diese Pneumatikzylinder 19, 20 die Grundplatten
16, 17 gegenüber den Fixplatten 42 auf der raumfesten Führung 21 mittels der verschieblichen
Gleitlager 38 relativ bewegt und somit die Befettungswalzen 12, 13 entsprechend an
die Werkstückunterlfäche 11a bzw. die Werkstückoberfläche 11b angesetzt werden und
wieder davon abgehoben werden.
[0031] Dabei wird das Werkstück 11 von nicht dargestellten Führungsrollen abgestützt. Zur
beidseitigen Beaufschlagung der Werkstücksflächen 11a und 11b sind die Kolben der
Pneumatikzylinder 19, 20 beidseitig beaufschlagbar. Die letztbeschriebene Ausführungsform
findet insbesondere Verwendung bei großen Arbeitsspalten zwischen den Befettungswalzen
12, 13, was beispielsweise bei Differentialweg-Pressen charakteristisch ist.
1. Vorrichtung zum steuerbaren Befetten von Werkstücken in Band- oder Platinenform mit
mehreren mit fettdurchlässigem Material versehenen, hohlen sowie koaxial zueinander
ausgerichteten Befettungswalzen, die jeweils auf einer Hohlachse beidendig auf einem
mit einer Grundplatte in Verbindung stehenden Lager angeordnet und über mindestens
zwei Druckmittelzylinder und zwei Führungen an der Werkstückfläche ansetzbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lager (18) an jedem Ende (14a, 14b; 15a, 15b) der Hohlachse (14, 15) aus
einem Lagerbock (22) besteht, der unter Wirkung einer sich gegen ihn (22) und der
Grundplatte (16, 17) abstützenden Feder (23) über mindestens einen ein begrenztes
Spiel in mehreren Freiheitsgraden zulassenden Lagerbolzen (24) auf der Grundplatte
(16, 17) gehaltert ist, die über die Druckmittelzylinder (19, 20) und die Führungen
(21) in Richtung auf die Werkstückfläche (11a, 11b) verstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Lagerbock (22) von
zwei symmetrisch zur Hohlachse (14, 15) sowie senkrecht auf der Grundplatte (16, 17)
angeordneten Lagerbolzen (24) gehaltert ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerbolzen (24)
aus mit ihrem Kopf (25) in die Grundplatte (16, 17) eingesenkten Innensechskantschrauben
mit glatten, im Querschnitt kreisrunden Schäften (26) bestehen, welche die Lagerböcke
(22) in Kreisbohrungen (27) mit Radialspiel durchgreifen und an ihrer Austrittsstelle
über ein Gewindeende (28) mit einer Mutter (29) verschraubt sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige
Feder (23) aus einer den glatten Schaft (26) des Lagerbolzens (24) mit radialem Abstand
umgreifenden zylindrischen Schraubenfeder besteht, die mit ihrem einen Ende (23a)
in der Grundplatte (16, 17) und mit ihrem anderen Ende (23b) in dem Lagerbock (22)
in je einer kreisförmigen Ausnehmung eingelassen ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder
(23) von einer mit ihrem einen Ende an der Grundplatte (16, 17) und mit ihrem anderen
Ende am Lagerbock (22) angelenkten Pneumatikfeder gebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock
(22) aus einem geteilten Spannbock besteht, zwischen dessen Teilen (22a, 22b) das
Ende (14a, 14b, 15a, 15b) der Hohlachse (14, 15) mittels einer Schraubverbindung (30)
drehunbeweglich eingespannt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine der
Grundplatten (16) zweier zwischen sich das zu befettende Werkstück (11) aufnehmenden
Befettungswalzen (12, 13) oder Reihen von diesen (12, 13) ortsfest angeordnet ist,
beide Grundplatten (16, 17) mit Seitenwangen (31) versehen sind und an jeder Seitenwange
(31) einer Grundplatte (16, 17) das Ende eines Druckmittelzylinders (19, 20) und einer
Führung (21) befestigt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß am äußeren
Randbereich (39) einer jeden Seitenwange (31) je das Ende eines Druckmittelzylinders
(19, 20) und im geometrischen Mittelbereich (41) einer jeden Seitenwange (31) das
gleitverschiebliche Ende (21a, 21b) einer Führung (21) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelzylinder
(19, 20) an einem Ende über einen L-förmigen Winkel (33) und am anderen Ende über
einen im Querschnitt U-förmigen Bügel (36) an den Seitenwangen (31) angelenkt sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung
(21) aus einer Stange mit Kreisquerschnitt besteht, die an beiden Enden (21a, 21b)
in je einem Gleitlager (38) einer Seitenwange (31) zweier diametral gegenüberliegender
Grundplatten (16, 17) geführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen
(21) aus bekannten Kugelführungen und die Druckmittelzylinder (19, 20) aus Pneumatikzylindern
bestehen.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben
der Pneumatikzylinder (19, 20) zum Ansetzen an die und zum Abheben von der Werkstückfläche
(11a, 11b) beidseitig beaufschlagbar sind.