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EP 0 622 248 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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02.11.1994 Patentblatt 1994/44 |
(22) |
Anmeldetag: 25.03.1994 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL PT SE |
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Priorität: |
30.04.1993 DE 4314398 07.05.1993 DE 9307099 U
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(71) |
Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG |
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63075 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Simeth, Claus
D-65366 Geisenheim-Johannisberg (DE)
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Vertreter: Marek, Joachim, Dipl.-Ing. |
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c/o MAN Roland Druckmaschinen AG
Patentabteilung/FTB S,
Postfach 10 12 64 D-63012 Offenbach D-63012 Offenbach (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
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Plattenzylinder für eine Druckmaschine |
(57) Bei einem Plattenzylinder für eine Druckmaschine mit einer auf seine Mantelfläche
aufspannbaren Druckplatte ist die Oberfläche des Plattenzylinders und/oder die Unterseite
der Druckplatte mit einem Gleitwerkstoff beschichtet, der zwischen Druckplatte und
Plattenzylinder eine reibungsvermindernde Schicht bildet.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenzylinder für eine Druckmaschine mit einer auf
seine Mantelfläche aufspannbaren Druckplatte und einer zwischen Druckplatte und Plattenzylinder
vorgesehenen, reibungsvermindernden Schicht.
[0002] Ein Plattenzylinder der angegebenen Art ist bekannt aus der DE 39 36 448 C1. Bei
dem bekannten Plattenzylinder ist zwischen dem Druckzylinder und der Druckplatte eine
Folienanordnung mit zwei übereinandergelegten Folien vorgesehen, wobei jeweils eine
Fläche der beiden Folien einen kleineren Gleitreibungskoeffizienten als die andere
Fläche hat. Die Flächen geringer Gleitreibung werden hierbei durch eine Kunststoffbeschichtung
der Folien erzeugt. Die Folien liegen mit ihren gut gleitenden Flächen mit kleinerem
Gleitreibungskoeffizienten aufeinander und ermöglicht dadurch ein Verschieben der
Druckplatte relativ zum Plattenzylinder mit geringer Gleitreibung. Hierdurch wird
das Spannen und Justieren der Druckplatte auf dem Plattenzylinder erleichtert. Bei
dieser bekannten Ausgestaltung des Plattenzylinders ist von Nachteil, daß das Auflegen
der Folien die Handhabung beim Wechsel der Druckplatte erschwert. Weiterhin wird die
Wärmeableitung von der Druckplatte zum Plattenzylinder durch die beiden Folien verschlechtert
und dementsprechend die Temperaturbelastbarkeit reduziert.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Handhabung und Temperaturbelastbarkeit
bei einem Plattenzylinder der eingangs genannten Art zu verbessern.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche des Plattenzylinders
und/oder die Unterseite der Druckplatte mit einem Gleitwerkstoff beschichtet ist.
Die Schichtdicke des Gleitwerkstoffs beträgt hierbei vorzugsweise ca. 10 µm. Als Gleitwerkstoffe
kommen Duroplaste, Thermoplaste und anorganische Trockenschmierstoffe in Betracht.
Die Gleitwerkstoffe können erfindungsgemäß in die Oberfläche des Plattenzylinders
bzw. der Druckplatte bei einer Temperatur von ca. 200° C eingebrannt werden. Ebenso
ist es möglich, den Gleitwerkstoff mittels einer Trägerschicht als Haftvermittler
mit dem Plattenzylinder bzw. der Druckplatte zu verbinden.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Plattenzylinders einer Druckmaschine
liegt die Druckplatte unmittelbar auf dem Plattenzylinder auf. Das Auflegen zusätzlicher
Folien entfällt, wodurch die Handhabung wesentlich vereinfacht wird. Die Schichten
aus Gleitwerkstoff haben verglichen mit den bekannten Folien eine um ein Vielfaches
geringere Schichtdicke und ermöglichen dadurch eine erheblich bessere Wärmeableitung
über den Plattenzylinder. Die unmittelbare Abstützung der Druckplatte auf dem Plattenzylinder
trägt weiterhin zu einer geringeren Verformung der Druckplatte und damit zu einer
höheren Formgenauigkeit bei.
[0006] Die im folgenden aufgeführten Gleitwerkstoffe sind für eine Beschichtung der Mantelfläche
des Plattenzylinders und der Auflagefläche der Druckplatte besonders geeignet:
- 1. Duroplaste
- Alkyd-Melaminharzlacke
Polyester-Kombinationen
hitzehärtende Acrylatprodukte
Aethoxylinharz-Lacke
Silikonmodifizierte Kombinationen
- 2. Thermoplaste
- Polyvinylchlorid
Polyvinylchlorid-Mischpolymerisat
Polyvinylfluorid
Polytetrafluoretylen
- 3. Anorganische Stoffe:
- Graphit
Molybdändisulfid
Bornitrid
Mit den aufgeführten Gleitwerkstoffen lassen sich Reibbeiwerte zwischen 0,04 für
Molybdändisulfid oder PTFE und 0,3 für Bornitrid erreichen, wobei eine Schichtdicke
von 10 µm oder sogar darunter in der Regel ausreichend ist. Vor der Beschichtung wird
die Trägerfläche durch Strahlen bzw. anodische / chemische Konversion vorbehandelt.
Für eine druckereiintern anzuwendende Beschichtung ist das Aufkleben einer Schmierstoffträgerschicht
auf die Druckplatte bzw. den Plattenzylinder möglich.
[0007] Durch die mit der erfindungsgemäßen Beschichtung erzielte Verminderung der Reibung
zwischen Druckplatte und Plattenzylinder wird das Verschieben der Druckplatte relativ
zum Plattenzylinder erleichtert, so daß das Spannen und Justieren der Druckplatte
auf dem Druckzylinder einfacher und genauer durchführbar ist.
1. Plattenzylinder für eine Druckmaschine mit einer auf seine Mantelfläche aufspannbaren
Druckplatte und einer zwischen Druckplatte und Plattenzylinder vorgesehenen reibungsvermindernden
Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Plattenzylinders und/oder die Unterseite der Druckplatte mit
einem Gleitwerkstoff beschichtet ist.
2. Plattenzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke des
Gleitwerkstoffs ca. 10 µm beträgt.
3. Plattenzylinder nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gleitwerkstoff in die Oberfläche des Plattenzylinders bzw. die Unterseite der Druckplatte
bei ca. 200° C eingebrannt ist.
4. Plattenzylinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Gleitwerkstoff mittels einer Trägerschicht mit dem Plattenzylinder bzw. der Druckplatte
verbunden ist.