[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein zusammenlegbares Boot, mit einem aus einer Vielzahl
von Rumpfflächen bestehenden Bootskörper und mit wenigstens zwei Rumpfflächen, deren
Seitenkanten im demontierten Zustand lose gegenüberliegen.
[0002] Faltboote der angegebenen Gattung bestehen meist aus einzelnen Bootswandteilen, die
miteinander über wasserdichtende Trennfugen fest und nicht lösbar verbunden sind.
[0003] So gehen beispielsweise aus den Druckschriften US-PS 3 184 768, FR 22 88 026 und
US-PS 2 271 338 Faltboote hervor, die über starre Bootswandteile verfügen, die jeweils
über geradlinig verlaufende wasserabdichtende Trennfugen miteinander verbunden sind.
Zwar ist es mit den bekannten Ausführungsformen von Faltbooten möglich, mit Hilfe
von Längs- und Querfaltungen die Bootsgröße, beispielsweise für den Transport auf
eine minimale Packgröße zu reduzieren, doch erlauben die jeweils geradlinig verlaufenden
Seitenkanten der einzelnen miteinander verbundenen Bootswandteile keine, besonders
für den Gebrauch auf dem Wasser, strömungsgünstige und stabile Rumpfform. So gehen
aus den beiden vorgenannten amerikanischen Druckschriften Faltboote hervor, deren
Heck- und Bugbereiche durch jeweils geradlinige Rechtecksplatten gebildet sind. Eine
strömungsgünstigere Ausführungsform ist in der französischen Druckschrift gezeigt,
aus der ein Faltboot hervorgeht, deren Heck- und Bugabschnitte durch trapezförmig
aneinander liegende Rumpfflächenabschnitte gebildet sind, und somit einer zumindest
in diesen Bereichen angenäherten runden Rumpfform ansatzweise ähneln. Siehe insbesondere
hierzu die Figuren 1 bis 8 der FR 22 88 026.
[0004] Für einen verbesserten Gebrauch auf dem Wasser, gehen aus den Druckschriften FR-26
11 645, FR-11 48 062, DE-OS 33 12 730 A1, US 3 032 784 sowie DE-GM 17 06 581 gattungsgleiche
Boote hervor, die über eine Rumpfform mit runder Kantenlinienführung verfügen. Zwar
sind hier die strömungstechnischen Eigenschaften für den Betrieb auf dem Wasser erheblich
gegenüber der erstgenannten Gruppe von Faltbooten verbessert, doch verfügen die letztgenannten
Ausführungsbeispiele nicht über die Möglichkeit den zusammengefalteten Bootsrumpf
in Querrichtung zu falten, so daß im zusammengelegten Zustand die Boote mit ihrer
gesamten Bootslänge transportiert werden müssen. Das in der DE-GM 17 06 581 dargestellte
Faltboot weist jedoch die Möglichkeit wenigstens einer quer zur Bootslängsachse verlaufenden
Trennlinie auf, mit Hilfe derer es möglich ist, die Bootslänge beispielsweise zu teilen.
Entlang dieser Trennlinie ist demzufolge ein Ineinanderfalten der einzelnen Bootswandteile
nicht vorgesehen, sondern nur ein Abtrennen einzelner Bootshälften.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zusammenlegbares Boot mit einem aus
einer Vielzahl von Rumpfflächen bestehenden Bootskörper und mit wenigstens zwei Rumpfflächen,
deren Seitenkanten im demontierten Zustand lose gegenüberliegen, derart auszubilden,
daß die Rumpfform weitgehend einer Rumpfform eines Bootes entspricht, das über möglichst
strömungsgünstige Eigenschaften verfügt. Ferner sollen die Verbindungselemente zwischen
den einzelnen Rumpfflächen Faltungen in Längs- und Querrichtung des Bootes gestatten.
Desweiteren soll die Verbindungsstabilität zwischen zwei zu verbindenden Rumpfflächen
derart erhöht werden, so daß der gesamte Rumpf in sich verwindungssteif wird. Die
einzelnen Rumpfflächenteile sollen im demontierten Zustand über wenigstens eine ihrer
Seitenkanten mit den restlichen Rumpfflächenteilen verbunden sein, so daß ein Zusammenfalten
aller Rumpfflächenteilen auf ein möglichst kleines Verpackungsformat möglich ist.
[0006] Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe ist im kennzeichnenden Teil
des Patentanspruchs 1 und 14 angegeben. Merkmale für bevorzugte Ausführungsformen
sind den Unteransprüchen 2 bis 13 sowie 15ff. zu entnehmen.
[0007] Erfindungsgemäß ist ein zusammenlegbares Boot gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 derart
angegeben, daß ein Verbindungselement mit Hilfe eines lösbaren Klemmechanismus die
lose gegenüberliegenden Seitenkanten wasserdicht miteinander verbindet. Desweiteren
sind die Seitenkanten der Rumpfflächen erfindungsgemäß mit einem Profil versehen,
so daß die Rumpfflächen um eine gemeinsame Achse schwenkbar in eine Relativlage überführbar
sind, in der die Rumpfflächen wasserdicht und längsstabil gegeneinander preßbar sind.
[0008] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, daß zum einen die den Bugbereich des Bootes
bildenden Rumpflächen gebogene Seitenkanten aufweisen, die mit Hilfe eines erfindungsgemäßen
Verbindungselementes derart miteinander verbindbar sind, daß sie einerseits ihre gebogene
Seitenkantenlinienform beibehalten und zum anderen eine wasserdichte, längsstabile
Zusammenfügung erfahren.
[0009] Das Verbindungselement besteht aus einer ein-oder mehrteiligen Aufnahmeschiene, die
sich über den gesamten Seitenkantenbereich der aneinander zu fügenden Seitenkanten
der den Bugbereich bildenden Rumpfflächen, erstreckt. Das erfindungsgemäße Verbindungselement
hält die beiden miteinander zu verbindenden Rumpfflächen, die vorzugsweise aus einem
stabilen Material bestehen, wie beispielsweise Aluminium, nur mit Hilfe eines lösbaren
Klemmmechanismus zusammen.
[0010] Grundsätzlich sind zwei bevorzugte diesbezügliche Ausführungsformen realisierbar:
Eine erste Ausführungsform betrifft eine einteilige Aufnahmeschiene für die Verbindung
der Seitenkanten zweier Rumpfflächen.
[0011] Die einteilige Aufnahmeschiene weist einen leicht gewinkelten Querschnitt auf, der
für beide Rumpfflächen eine entsprechende Aussparung für die Aufnahme der Rumpfflächen
vorsieht. Da die Aufnahmeschiene der Kurvenführung der Seitenkanten folgen muß, ist
sie möglichst elastisch auszugestalten, vorzugsweise besteht sie aus einem elastischen
Material, beispielsweise Kunststoff.
[0012] Um die beiden in die Aufnahmeschiene eingeführten Rumpfflächen gegenseitig zu fixieren,
sind die zwei miteinander zu verbindenden Seitenkanten jeweils mit einer Befestigungshilfe
ausgestattet, die mit der Rumpffläche in einer nicht lösbaren Verbindung steht und
nach einer Seite der Rumpfflächen halbkreisförmig ausgebildet ist. In das innere der
halbkreisförmigen Ausbildung greift zur gegenseitigen Fixierung der beiden Rumpfflächen
eine Haltevorrichtung beidseitig ein, so daß die Seitenkanten nebst Befestigungshilfe
gegen das mittig, zwischen ihnen hindurchragende Verbindungselement gedrückt werden.
[0013] Die Haltevorrichtung ist derart ausgebildet, daß sie zum einen leicht aufbringbar
und zum anderen ebenso leicht zu lösen ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die im
Querschnitt U-förmige, aus zwei Teilen bestehende Haltevorrichtung mit einem Bolzen
gegenseitig gesichert ist, um den die Haltevorrichtung in eine offene und eine geschlossene
Stellung geklappt werden kann.
[0014] Eine zweite Ausführungsform betrifft eine zweiteilige Aufnahmeschiene für die Verbindung
der Seitenkanten zweier Rumpfflächen.
[0015] Die zweiteilige Aufnahmeschiene weist einen unteren Schienenteil auf, der auf der
Unterseite der Rumpffläche angebracht ist und in den ein Federstahlprofilelement entlang
des Schienenteils eingearbeitet ist, das über, in das Bootsinnere hineinreichende
Absätze, die teils stiftförmig teils bandförmig ausgebildet sind, verfügt. Die Seitenkanten
der beiden zu verbindenden Rumpfflächen liegen auf der Oberfläche des unteren Schienenteils
und sind insbesondere mit Ausparungen versehen, durch die die stegartigen Absätze
des Federstahlprofilelementes hindurchreichen. Zwischen den aneinandergrenzenden Seitenkanten
der miteinander zu verbindenden Rumpfflächen ragt ein mittlerer Absatz, der ebenso
stiftartig ausgebildet und mit einem Gewinde versehen ist, in das Bootsinnere hinein.
[0016] Ein oberer Schienenteil, der vom Bootsinneren auf die stift- bzw. bandförmigen Absätze
des Federstahlprofilelementes aufsetzbar ist, wird zu dem von einem formschlüssig
auf das Oberteil des oberen Schienenteils angepaßten, druckfesten Deckelelements umschlossen,
auf das, geführt von dem Schraubgewinde des mittigen Absatzes, eine Mutter aufbringbar
ist, die die nötige Preßkraft erzeugt, um die beiden sich gegenüberliegenden Aufnahmeschienenteile
gegeneinander zu pressen, so daß die zu verbindenden Rumpfflächen längsstabil und
wasserabdichtend miteinander verbindbar sind.
[0017] Mit Hilfe dieser erfindungsgemäßen Verbindungselemente ist es somit erstmalig möglich,
Rumpfteile eines zusammenlegbaren Bootes, mit einer jeweils gebogenen Seitenkante
derart zu verbinden, daß sie längsstabil und wasserabdichtend miteinander verbunden
werden können.
[0018] Der Erfindungsgedanke umfaßt jedoch auch die Möglichkeit mit Hilfe eines erfindungsgemäßen
Verbindungsmechanismus die übrigen Rumpfflächenteile derart zu verbinden, daß sie
den Erfordernissen eines zusammenlegbaren Bootes, nämlich eine erhebliche Größenreduzierung
des Bootes im demontierten Zustand zu erreichen, entsprechen.
[0019] Grundsätzlich weist das erfindungsgemäße, zusammenlegbare Boot, neben den bereits
beschriebenen Bugverbindungsfugen drei weitere, unterschiedliche Typen von Trennfugen
auf. So bedarf es in Abhängigkeit des Winkels, der von jeweils zwei aneinandergrenzenden
Rumpfflächenteilen eingeschlossen wird, jeweils unterschiedlicher Verbindungsvorrichtungen.
So wird in diesem Zusammenhang zwischen den bereits beschriebenen Verbindungselementen,
zur Verbindung der Rumpflächen im Bugbereich und einem Verbindungselement zur Querfaltung
sowie Verbindungselementen zur Längsfaltung unterschieden.
[0020] Die letztgenannten Verbindungselemente zur Längs- und Querfaltung zeichnen sich erfindungsgemäß
dadurch aus, daß die Seitenkanten der Rumpfflächen mit einem Profil versehen sind,
so daß die Rumpfflächen um eine gemeinsame Achse schwenkbar in eine Relativlage überführbar
sind, in der die Rumpfflächen wasserdicht und längsstabil gegeneinander preßbar sind.
[0021] In vorteilhafter Weise sind an den Rumpfflächen sogenannte Profilelemente nicht lösbar
angebracht, deren gemeinsames Merkmal, ein im Querschnitt augenförmiger Fortsatz ist,
der abschnittsweise abwechselnd auf den beiden zu verbindenden Seitenkanten vorgesehen
ist. Durch die abwechselnde Anordnung der augenförmigen Fortsätze auf den jeweiligen
Seitenkanten ist es somit möglich, beide Seitenkanten derart zusammenzufügen, daß
sich ein durchgehender Kanal, der sich aus den jeweils einzelnen augenförmigen Fortsätzen
zusammensetzt, bildet. Durch diesen Kanal ist sodann ein langer Splint oder ein entsprechend
ausgeformter Draht durchführbar, um den die beiden Seitenkanten bewegbar sind.
[0022] Das auf die Seitenkanten aufgesetzte Profilelement ist derart ausgestaltet, daß sie
in dem Zustand, in dem die zwei Seitenkanten gegeneinander gepreßt sind, Bereiche
aufweisen, die sich unmittelbar aneinander angrenzen. Ebenso sind Bereiche vorgesehen,
die einen Hohlraum miteinander einschließen, in den vorzugsweise Dichtungsmaterial,
wie beispielsweise PU-Schaum oder Silikonmasse eingebracht werden kann.
[0023] Ferner weisen die Bereiche in denen sich beide Profilelemente berühren Teilbereiche
auf, in denen eine zapfenförmige Ausgestaltung in eine entsprechend ausgeformte Ausnehmung
auf der gegenüberliegende Profilseite eindringt. Diese Vorkehrung entlastet mechanisch
die augenförmig ausgebildeten Fortsätze, die auftretenden Querkräften Stand halten
müssen.
[0024] Somit übernehmen die derart ausgeformten Profilelemente folgende drei Funktionen:
Eine Verbindungsfunktion zwischen zwei aneinandergrenzenden Rumpfflächen, eine Versteifungsfunktion,
aufgrund der entsprechend profilierten Ausbildung der Profilelemente und eine Dichtfunktion,
bspw. durch die Zuhilfenahme geeigneter Dichtmaterialien wie beispielsweise eine Silikonrundschnur.
[0025] Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung exemplarisch beschrieben,
auf die im übrigen bezüglich der Offenbarung aller im Text nicht näher erläuterten
erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich verwiesen wird. Es zeigen:
- Fig. 1
- Darstellung der einzelnen zu verbindenden Rumpfflächenteile,
- Fig. 2a, b, c
- drei Seitenansichten einer vorteilhaften Ausführungsform eines zusammenlegbaren Faltbootes,
- Fig. 3a,b,c,
- Querschnittsdarstellung einer einteiligen Aufnahmeschiene, sowie Darstellung des Funktionsprinzips
der Haltevorrichtung
- Fig. 4a, b
- Querschnittsdarstellung der zweiteiligen Aufnahmeschienen,
- Fig. 5a, b
- Seitendarstellung und perspektivische Darstellung eines Querscharniers,
- Fig. 6a, b, c
- Querschnittsdarstellung verschiedener Ausführungsformen für ein Seitenscharnier,
- Fig. 7a, b
- Querschnittsdarstellung und perspektivische Darstellung eines Kielscharniers und
- Fig. 8
- Querschnittsdarstellung einer Heckwandverbindung.
[0026] Figur 1 zeigt in der oberen Darstellung eine Draufsicht auf die zusammenzufügenden
Rumpfflächenteile im demontierten Zustand. Die Rumpfteile 1 bilden, nachdem sie zusammengefügt
worden sind, den Bugbereich des Bootes und weisen runde Seitenkanten auf. Somit ist
gewährleistet, daß die Rumpfform im Bugbereich strömungsgünstig ausgebildet ist. Die
Rumpfteile 1 sind mit Ausnahme ihrer unteren, geradlinigen Seitenkante, die jeweils
mit den Bodenrumpfplatten 2 bzw. den Seitenrumpfplatten 3 verbunden sind, ohne weiteren
Kontakt zu weiteren Rumpfflächen.
[0027] Das Zusammenfalten des Bootes ist zunächst um die Querachse 4 möglich. Damit wird
das, in der Figur 1 dargestellte Ausführungsbeispiel in seiner Länge um die Hälfte
reduriert. Desweiteren sind die Seitenrumpfflächen 3 um die Knicklinien 6 faltbar
und schließlich gestattet die Knicklinie 5 eine weitere Reduzierung der Größe des
zusammengelegten Bootes. Die in der Figur 1 dargestellte untere Darstellung zeigt
einen Querschnitt durch das aufgebaute Boot. Die korrespondierenden Pfeile verdeutlichen
die Lage der einzelnen Bodenrumpf- bzw. Seitenrumpfflächen 3 im Zustand eines aufgebauten
Bootes.
[0028] In Figur 2a ist eine Draufsicht eines zusammengebauten Bootes zu erkennen, aus dem
die Faltlinien 5 und 6 hervorgehen. Figur 2b zeigt eine Seitenansicht des aufgebauten
Bootes, das mittig eine Querfaltlinie 4 aufweist, so daß das Boot in der Länge im
zusammengelegten Zustand auf die Hälfte reduzierbar ist.
[0029] In Figur 2c ist das Boot in der Vorderansicht dargestellt. Der Bugbereich wird von
den Bugrumpfflächen 1 gebildet, die entlang der Bugtrennlinien 7 miteinander verbindbar
sind.
[0030] Für die Zusammenfügung der Bugrumpfflächen 1 ist eine elastische einteilige Aufnahmeschiene
vorgesehen, die in Figur 3a in einer Querschnittsdarstellung gezeigt ist. Die Aufnahmeschiene
8 weist einen V-förmigen Aufbau auf und sieht für die Aufnahme der Seitenkanten der
Bugrumpfflächen 1 entsprechende Aussparungen vor. Im Bereich der Seitenkante der Bugrumpffläche
1 ist eine sogenannte Befestigungshilfe 9 nicht lösbar befestigt, die an einem Ende
halbkreisförmig ausgebildet ist. In das Innere des Halbkreises greift eine aus zwei
Teilen bestehende Haltevorrichtung ein, die aus einem inneren Fixierbügel 10 und einem
den Fixierbügel 10 umgebenden Kraftbügel 11 zusammengesetzt ist. Der Fixierbügel 10
ist aus Federstahl gestaltet und verfügt derart über eine Vorbiegung, daß die beiden
offenen Enden des Fixierbügels 10 ohne den ihn umgebenden Kraftbügel voneinander abstehen
(siehe auch Fig. 3b). Auf diese Weise wird der Fixierbügel 10 durch den Kraftbügel
11 an die halbkreisförmige Innenseite des Befestigungselementes 9 gepreßt. Ein Sicherungsbolzen
12 sorgt für die gegenseitige Fixierung der beiden Bügel 10 und 11.
[0031] Mit Hilfe dieses Verbindungselementes ist es möglich, auf einfache Weise zwei starre
Rumpfflächen miteinander zu verbinden, ohne umständige Befestigungsvorkehrungen treffen
zu müssen. So sind die beiden Seitenkanten der Bugrumpfflächen in die Aussparungen
der Aufnahmeschiene zu legen. Sodann wird der ohnehin auseinandergespreizte Fixierbügel
10 um den mittigen Steg der Aufnahmeschiene 8 geführt. Erst wenn der Haltebügel 11
über den Fixierbügel 10 gestreift wird, greifen die unteren Enden des Fixierbügels
10 in die Befestigungsvorrichtungen 9 der Bugrumpfflächen ein und pressen diese gegen
die Aufnahmeschiene 8. Aus den Figuren 3b und 3c geht eine vorteilhafte Ausführungsform
des Kraftbügels 11 hervor, der als Schnellspannmechanismus ausgebildet ist. So gibt
der Kraftbügel 11 in der dargestellten offenen Stellung, gem. den Fig. 3b und 3c,
den Fixierbügel 10 frei, so daß die Aufnahmeschiene enlastet ist. Ein Zurückklappen
des Kraftbügels 11 führt zu dem in der Figur 3a dargestellten Zustand.
[0032] Ein Zerlegen des Bootes ist ebenso leicht zu bewerkstelligen, indem die eben beschriebenen
Schritte in umgekehrter Reihenfolge vollzogen werden.
[0033] Im Unterschied zur einteiligen Aufnahmeschiene 8 ist in Figur 4a und 4b eine zweiteilige
Form der Aufnahmeschiene dargestellt. Die Aufnahmeschiene weist im wesentlichen einen
unteren Teil 13 und einen oberen Teil 19 auf, die gleichsam der einteiligen Aufnahmeschiene
aus einem elastischen Material, beispielsweise Kunststoff gefertigt sind. In den unteren
Schienenteil 13 ist ein Federstahlprofilelement 14 eingearbeitet, das in Richtung
des Bootsinneren stiftförmige bzw. bandförmige Absätze 16 und 15 aufweist, die durch
geeignete Aussparungen in der Rumpffläche 1 in bzw. durch den oberen Schienenteil
19 ragen. Durch die symmetrisch zum mittleren Absatz 15 des Federstahlprofilelementes
angeordneten Absätze 16 (in Figur 4a gilt die Bezugsziffer 16 auch für den linken
Absatz), die durch die Rumpfflächenplatte 1 jeweils hindurchragen, wird verhindert,
daß die Rumpfplatten 1 seitlich aus der Aufnahmeschiene gleiten kann.
[0034] Von seiten des Bootsinneren ist dem unteren Schienenteil 13 ein oberer Schienenteil
19 zugeordnet, der entsprechend den stiftförmigen bzw. bandförmigen Absätzen 15 und
16 Ausnehmungen aufweist, so daß der obere Schienenteil 19 formschlüssig auf der entgegengesetzten
Seite der Rumpfflächenteile relativ zum unteren Schienenteil 13 anliegt. Über den
oberen Schienenteil 19 ist ein entsprechend formschlüssige angepaßtes, druckfestes
Deckelelement aufgebracht, durch das mittig der obere Teil des Absatzes 15 hindurchragt.
Dieser Absatz weist ein Gewindeteil auf, auf das eine Befestigungsmutter 18 aufdrehbar
ist, die über eine Zwischenscheibe 20 eine derart hohe Preßkraft auf den sandwich-förmigen
Aufbau ausübt, so daß für eine, zum einen wasserdichte und zum anderen stabile Befestigung
beider Rumpfflächenteile 1 gewährleistet ist.
[0035] Figur 4a stellt eine vorteilhafte Ausführungsform einer zweiteiligen Aufnahmeschiene
für die Verbindung beider mittig angeordneten Bugrumpfflächenteile dar, wohingegen
in Figur 4b mit prinzipiell identischem Aufbau ein Verbindungselement dargestellt
ist, das jeweils ein Bugrumpfseitenteil mit einem Bugrumpfmittenteil verbindet. Der
einzige Unterschied spiegelt sich in der unterschiedlichen V-Form der Anordnung wieder.
[0036] Die in Figur 5a und 5b dargestellten Ausführungsformen bezüglich eines Verbindungselementes
zwischen zwei Rumpfflächenteilen, betrifft die Querverbindung der einzelnen Rumpfflächenteile
entlang der Trennlinie 4, die beispielsweise aus den Figuren 2b oder 1 obere Darstellung
zu entnehmen ist. Aus Figur 5a geht die Verbindung zwischen einer Bugrumpffläche 1
und beispielsweise einer Seitenrumpffläche 3 hervor. An jeweils beiden sich gegenüberstehenden
Rumpfflächen ist ein Profilelement 21 und 22 fest mit diesen verbunden angeordnet,
die beide beispielsweise über ein handelsübliches Scharnier miteinander verbunden
sind.
[0037] Ist das bewegliche Scharnier aufgeklappt, so daß die sich gegenüberliegenden Profilelemente
21 und 22 möglichst paßgenau gegenüberliegen, so gewährt die in Figur 5a dargestellte
typische Ausformung zum einen eine wirkungsvolle Wasserabdichtung und zum anderen
eine stabile Verbindung beider Rumpfflächenteile 1 und 3. Die Profilierung der einzelnen
Profilelemente ist dabei derart gewählt, daß sie in dem dargestellten Zustand einen
Hohlraum 23 einschließen, in dem vorzugsweise Dichtungsmaterial eingebracht werden
kann.
[0038] Die Kraft, mit der das Scharnier die beiden Profilelemente gegeneinander drückt,
wird durch ein Sitzbrett, das quer zur Bootslängsachse in den Rumpf des Bootes eingebracht
ist, wie es beispielsweise aus Figur 2a hervorgeht (siehe hierzu das Sitzbrett durch
das eine gestrichelte Linie hindurchgeht), hervorgerufen.
[0039] Eine verbesserte Ausführungsform zur Verbindung der Rumpfflächenteile in Querrichtung
ist aus der Figur 5b in perspektivischer Darstellung zu entnehmen. Auch hier sind
an den Rumpfflächenteilen 1 und 2 entsprechende Profilelemente 23 und 24 fest verbunden
angebracht. Die Verbindung kann beispielsweise eine Schweiß- oder Nietverbindung sein.
Charakteristisch für das erfindungsgemäße Profilelement ist eine Vorrichtung, mit
der beide zunächst losen Rumpfflächenteile beweglich um eine gemeinsame Achse zusammenfügbar
sind. So ist an dem linken Profilelement ein augenförmiger Fortsatz 25 sichtbar, der
in Axialrichtung jeweils Unterbrechungen des Fortsatzes aufweist. An diesen Unterbrechungsstellen
des Fortsatzes ist am gegenüberliegenden Profilelement 24 ein entsprechender augenförmiger
Fortsatz (in der Figur 5b nicht sichtbar) derart vorgesehen, daß nach Zusammenführung
beider Rumpfflächenteile der augenförmige Fortsatz 25 einen durchgehenden zylinderförmigen
Hohlkanal bildet, durch den ein länglich ausgeführter Splint oder ein entsprechend
ausgestalteter Draht hindurchführbar ist. Zusätzlich weist die dargestellte Ausführungsform
einen Absatz 26 an dem linken Profilelement auf, der paßgenau in eine entsprechende
Ausnehmung 27 des rechten Profilelementes hineinragt. Sind beide Rumpfflächenteile
zusammengefügt, so verhelfen die Profilierung gemäß 26 und 27 der Verbindung zu einer
weiteren erhöhten Stabilisierung und entlasten gleichzeitig die scharnierartige Verbindungsvorrichtung
25 vor auftretenden Querkräften. Auch ist in dieser Ausführungsform ein, durch die
Zusammenfügung beider Profilelemente sich bildender Innenraum 28 vorgesehen, in den
entsprechendes Dichtungsmaterial eingebracht werden kann.
[0040] In den Figuren 6a bis 6c sind Verbindungselemente für die Verbindung der Rumpfbodenflächenteile
mit den Rumpfseitenflächenteilen angegeben. An dieser Stelle wird auf Figur 2a sowie
Figur 1 obere Darstellung verwiesen, aus der die Verbindungslinie 6 hervorgeht, für
die die Verbindungselemente gemäß den Figuren 6a bis 6c vorgesehen sind. Grundsätzlich
unterscheiden sich die in diesen Figuren dargestellten Ausführungsformen nicht von
denen in Figur 5a und 5b, doch zeigen sie die Universalität des Verbindungsprinzipes
in Bezug auf die Winkelgrößen, mit der die einzelnen Rumpfflächenteile aneinander
grenzen. Unabhängig von dem eingeschlossenen Winkel zweier Rumpfflächenteile kann
das oben beschriebene Profilelement den entsprechenden Verhältnissen angepaßt werden.
[0041] Ebenso verhält es sich mit den Profilelementen gemäß Figur 7a und Figur 7b, die zwei
Bodenrumpfflächenteile miteinander verbinden. Es handelt sich hierbei um die Verbindung
gemäß Trennlinie 5, die ebenfalls in der Figur 1 bzw. Figur 2a dargestellt ist.
[0042] In Figur 8 ist schließlich eine Heckwandverbindung dargestellt, die eine aus Aluminium
gefertigte Heckwand 29 des erfindungsgemäßen Faltbootes aufweist, die insbesondere
einen sandwichförmigen Aufbau vorsieht. Die Bootsbodenplatte 2 ist mit einer Verstärkungsplatte
30 im Heckbereich versehen und mündet mit ihr in ein Spannverschlußelement 31 hinein.
Die Bootsbodenplatte 2, die Verstärkungsplatte 30 und das Spannverschlußelement 31
sind fest, bspw. durch Klebung, miteinander verbunden. Das Spannverschlußelement 31
ragt in die, in die Heckwand eingearbeitete Ausnehmung 32 ein und greift darüberhinaus
in kleine Aussparungen ein (nicht dargestellt), so daß neben der Klemmverbindung auch
ein mechanischer Halt vorgesehen ist.
[0043] Mit den erfindungsgemäßen Verbindungsvorrichtungen ist es somit erstmalig möglich,
ein zusammenlegbares Faltboot anzugeben, das runde Konturkanten im Bugbereich und
zugleich einen geradlinig verlaufenden Rumpf aufweist. Mit Hilfe dieser Verbindungsvorrichtungen
kann zum einen ein strömungsgünstiges Unterwasserschiff gestaltet werden, das zum
anderen über eine hohe Stabilität, insbesonderer Längsstabilität, verfügt.
1. Zusammenlegbares Boot mit einem aus einer Vielzahl von Rumpfflächen bestehendem Bootskörper
und mit wenigstens zwei Rumpfflächen, deren Seitenkanten im demontierten Zustand lose
gegenüberliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Verbindungselement (Bugverbinder) mit Hilfe eines
lösbaren Klemmechanismus die lose gegenüberliegenden Seitenkanten, wasserdicht miteinander
verbindet.
2. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß eine ein- oder mehrteilige Aufnahmeschiene vorgesehen
ist, die Aussparungen für die Aufnahme der Seitenkanten der Rumpfflächen besitzt.
3. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeschiene aus einem elastischem Material, bspw.
Kunststoff, besteht.
4. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeschiene zweiteilig ist und einen ersten Schienenteil,
der auf der wasserzugewandten Seite der Rumpfflächen angeordnet ist, und einen zweiten
Schienenteil aufweist, der dem ersten auf der Rumpfinnenseite der Rumpfflächen gegenüberliegt.
5. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im ersten Schienenteil ein Federstahlprofilelement vorgesehen
ist, das senkrecht zur Bootsinnenseite orientierte stiftförmige Absätze aufweist und,
daß ein derartig mittig zu den sich gegenüberliegenden Rumpfflächen angeordneter Absatz
durch das zweite Schienenteil und einem darauf formschlüssig angepassten, druckfesten
Deckelelement hindurch ins Bootsinnere hineinragt.
6. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeihcnet, daß der mittig angeordnete Absatz ein Gewinde aufweist.
7. Zusammenlegbares Boot nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine lösbare Mutter auf den mittig angeordneten Absatz
aufschraubbar ist und den aus den beiden Schienenteilen, den Rumpfflächen sowie dem
Deckelelement bestehtenden sandwichförmigen Aufbau derart fest gegeneinander preßt,
daß die Rumpfflächenverbindung stabil und wasserdicht ist.
8. Zusammenlegbares Boot nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeschiene einteilig ist und formschlüssige Aussparungen
für die Aufnahme der miteinander zu verbindenden Rumpfflächen vorsieht.
9. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der miteinander zu verbindenden Seitenkante
der Rumpffläche eine Befestigungshilfe vorgesehen ist, die mit der Rumpffläche in
einer nicht lösbaren Verbindung steht und nach einer Seite der Rumpffläche halbkreisförmig
ausgebildet ist.
10. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungshilfe derart in der Aufnahmeschiene angeordnet
ist, daß die halbkreisförmige Ausbildung in das Bootsinnere ragt.
11. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Haltevorrichtung die beidseitig in die Aufnahmeschiene
eingeführten Rumpfflächen auf der Bootsinnenseite gegeneinander fixiert.
12. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die aus federstahl gefertigte Haltevorrichtung zwei Teile
aufweist, die beide U-förmig ausgebildet sind; einen ersten Fixierbügel, der in Eingriff
mit den Befestigungshilfen steht und einen Kraftbügel, der passend um den Fixierbügel
anliegt und beide Schenkel gegen den Fixierbügel preßt.
13. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Fixierbügel und Kraftbügel mit einem Bolzen gegeneinander
gesichert sind.
14. Zusammenlegbares Boot mit einem aus einer Vielzahl von Rumpfflächen bestehendem Bootskörper
und mit wenigstens zwei Rumpfflächen, deren Seitenkanten im demontierten Zustand lose
gegenüberliegen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenkanten der Rumpfflächen mit einem Profil versehen
sind,
daß die Rumpfflächen um eine gemeinsame Achse schwenkbar in eine Relativlage überführbar
sind, in der die Rumpfflächen wasserdicht und längsstabil gegeneinander preßbar sind.
15. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Seitenkante einen im Querschnitt augenförmigen
Fortsatz aufweist, durch den, nach entsprechend deckungsgleicher Zusammenfügung zweier
Seitenkanten, eine wiederherausnehmbare Längseinheit einführbar ist.
16. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Längseinheit ein langer Splint oder ein Draht ist.
16. Zusammenlegbares Boot nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß an den Seitenkanten ein Scharnier anbringbar ist.
17. Zusammenlegbares Boot nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Seitenkanten Bereiche aufweist, in denen
sich die Profile der Seitenkanten der beiden gegeneinandergepreßten Rumpfflächen wasserabdichtend
berühren und darüberhinaus Bereiche vorsieht, die das Einbringen zusätzlichen Dichtungsmaterials
ermöglichen.
18. Zusammenlegbares Boot nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profil einer von zwei sich gegenüberliegenden Seitenkanten
einen im wesentlichen senkrecht zur Seitenkante abstehenden Abschnitt aufweist, der
in einer entsprechenden Ausnehmung im Profil der anderen Seitenkante passchlüssig
einmündet.
19. Zusammenlegbares Boot nach einem der Ansprüche 1 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß das Profil der Seitenkante durch ein Profilelement bestimmt
ist, das fest mit der Seitenkante der Rumpffläche verbunden ist.