[0001] Die Erfindung betrifft die Bearbeitung von Ausgangs-Material, wie einer Materialbahn,
zu Blattlagen, die im Gegensatz zu metallischen Blechlagen, Furnierlagen oder nichtmetallischen
Bauplatten eine wesentlich größere Flexibilität bzw. geringere Elastizität und Eigensteifigkeit
haben können, wie dies z.B. bei Blattlagen aus Papier bzw. papierähnlichen Werkstoffen
der Fall ist, deren Gewicht pro Quadratmeter mit höchstens 200 oder 100 g bzw. auch
wesentlich weniger kleiner als das entsprechende Gewicht der anderen genannten Blattlagen
ist. Auch die Dicke der Blattlagen kann mit weniger als einem halben bzw. zwei Zehntel
Millimeter sehr gering sein.
[0002] Blattlagen werden z.B. von einer Materialbahn von vorbestimmter Breite durch Schnitte
quer zu deren Längsrichtung abgetrennt und sollen innerhalb sehr enger Toleranzgrenzen
maßhaltig sein, insbesondere hinsichtlich des Abstandes der beiden Querkanten voneinander.
Ist die Materialbahn bzw. sind die Blattlagen vor den formathaltigen Kantenschnitten
bereits mit Merkmalen, wie Wasserzeichen, Druckmarken oder anderem versehen, welche
wie im Falle von Banknoten, Dokumenten oder dgl. eine genau vorbestimmte Lage gegenüber
den Außenkanten der Blattlage einnehmen müssen, so ist der Schnitt der vier meist
im rechten Winkel zueinander liegenden Außenkanten noch erschwert.
[0003] Wasserzeichen z.B. können auf dem Ausgangsmaterial nur innerhalb verhältnismäßig
großer Lagetoleranzen angebracht werden, insbesondere in Bezug auf die Bahnlängsrichtung.
In jedem Fall, nämlich auch bei Bedruckungen, können die einzelnen Merkmalseinheiten
in Bahnlängsrichtung in einem größeren Abstand als demjenigen voneinander liegen,
der eine Trennung aufeinderfolgender Blattlagen von der Materialbahn durch einen einzigen
Schnitt so erlauben würde, daß die beiden durch diesen Schnitt hergestellten Außenkanten
beider Blattlagen dann die vorgegebenen Abstände zur jeweils zugehörigen Merkmalseinheit
hätten. Zweckmäßig wird mit einem Schnitt jeweils nur eine einzige Außenkante einer
Blattlage formathaltig hergestellt, während die folgende Blattlage im Bereich der
zugehörigen Außenkante mit Übermaß nur vorgeschnitten und darauffolgend durch einen
weiteren Schnitt formathaltig nachgeschnitten wird.
[0004] Die die Form der jeweiligen Blattlage dauerhaft verändernde Bearbeitung kann teilweise
oder ganz auch kein Trennschnitt, sondern z.B. eine Perforierung, eine Krimpung, eine
Faltung oder dgl. sein, die z.B. in einer an eine Querkante anschließenden Querzone
anzubringen ist. Ferner können nicht formverändernde Verarbeitungen vorgesehen sein,
wie sie z.B. durch Transport, Zählung, Sensorprüfung, Reinigung, Bilden von Blattlagen-Strömen
bzw. Blattlagen-Stapeln oder dgl. gegeben sind.
[0005] Zum formathaltigen Schnitt der jeweils nur vorgeschnittenen Außen- bzw. Querkante
kann eine größere Anzahl von Einzelbogen bzw. Blattlagen gleichgerichtet aufeinander
gestapelt werden, wonach diese Blattlagen gemeinsam im Stapel in Bezug auf eine bis
drei fertiggeschnittene Außenkanten bündig miteinander ausgerichtet werden können.
Danach werden die vorgeschnittenen Außenkanten aller im Stapel befindlicher Blattlagen
auf einem Planschneider in einem gemeinsamen Schnitt fertiggeschnitten, der quer zur
Ebene der Blattlagen durch den Stapel von Blattlage zu Blattlage fortschreitet. Ein
solcher Schnitt kann nur bei relativ stark begrenzter Stapeldicke für alle Blattlagen
mit ausreichender Genauigkeit durchgeführt werden. Er hat außerdem zur Folge, daß
die Schnittkanten benachbarter Blattlagen aufgrund der Schnittverformung z.B. dadurch
ineinander verhaken, daß Faserpartikel des aus Fasern verpreßten Materiales bzw. gesonderter
Blattlagen in Eingriff miteinander kommen.
[0006] Solche Verhakungen erschweren die weitere Verarbeitung bzw. Verwendung der Blattlagen
erheblich. Außerdem ist das bündige Ausrichten der Blattlagen verhältnismäßig schwierig,
weil sie im Stapel unter starker Reibung gehalten sind. Sollen nach dem Formatschnitt
Stapel mit einer genau vorbestimmten Anzahl von Blattlagen hergestellt werden, so
müssen diese zur Zählung aus den geschnittenen Stapeln wieder wenigstens teilweise
voneinander getrennt werden, weil die Lagenzahl in einem zu schneidenden Stapel sich
aus fertigungstechnischen Gründen meist von derjenigen Lagenzahl unterscheidet, die
in einem zu verpackenden Stapel vorgesehen ist. Auch ergibt sich eine sehr aufwendige
Arbeitsweise, weil z.B. nach dem Abtrennen von der Materialbahn zunächst die Bogenlagen
in einem ersten Stapel gesammelt werden, dessen Lagenzahl wesentlich größer als diejenige
des zu verpackenden Stapels ist. Von diesem ersten Stapel müssen dann Teilstapel vereinzelt,
zur bündigen Ausrichtung gleichgestoßen, danach formathaltig geschnitten, dann je
nach geforderter Zählgenauigkeit in einem bis mehreren Durchläufen durch ein Zählgerät
gezählt und schließlich in den zahlengenauen Stapeln der Verpackung zugeführt werden.
[0007] Aus organisatorischen Gründen ist dies meist nicht in einem kontinuierlichen Durchlauf
möglich, sondern die Stapel müssen mindestens einmal stationär zwischengelagert werden,
bis sie der jeweils folgenden Verarbeitung zugeführt werden können. Außerdem müssen
die Bogenlagen zum Querschneiden, Fertigschneiden, Zählen und Verpacken jeweils auf
unterschiedliche Vorrichtungen umgesetzt werden, wodurch es leicht geschehen kann,
daß in einem fertigbearbeiteten Stapelpaket Blattlagen aus unterschiedlichen Papierchargen
enthalten sind, nämlich von gesonderten Materialbahnen bzw. Bahnenrollen, deren Material
sich aufgrund von Herstellungstoleranzen meist hinsichtlich einer oder mehrerer Materialeigenschaften
unterscheidet, z.B. Griffigkeit, Knittereigenschaften, spezifischem Gewicht und ähnlichem.
Durch die mindestens einmalige Zwischenlagerung der Blattlagen zwischen zwei Verarbeitungsschnitten,
z.B. auf Stapelpaletten, sind Fehler in den Blattlagen auch häufig nur nach verhältnismäßig
langer Zeit feststellbar, nämlich erst dann, wenn die Blattlagen einer weiteren Verarbeitung
bzw. einer Qualitätsprüfung zugeführt werden.
[0008] Der Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren
der genannten Art zu schaffen, durch welche Nachteile bekannter Ausbildungen oder
Arbeitsprozesse bzw. Nachteile der beschriebenen Art vermieden sind und die insbesondere
bei erhöhter Verarbeitungsgenauigkeit eine beschleunigte Verarbeitung gewährleisten.
Zweckmäßig werden auch die genannten nachteiligen Verfahrensschritte im wesentlichen
vollständig vermieden.
[0009] Erfindungsgemäß wird z.B. an der jeweiligen Blattlage zunächst nur eine der beiden
Querzonen lagegerecht mit der zugehörigen, im wesentlichen über ihre gesamte Länge
durchgehenden Bearbeitung versehen, die Lage dieser Bearbeitung als Maß-Bezugsbasis
erfaßt, in Abhängigkeit von dieser Bezugsbasis ein Werkzeug zur Bearbeitung der anderen
Querzone lagegerecht gegenüber dem Material eingestellt und sofort darauf folgend
die Bearbeitung dieser zweiten Querzone durchgeführt. Während dieser Bearbeitung bleibt
das Material gegenüber den Lagerungen des Werkzeuges bzw. der Werkzeuge ununterbrochen
genau definiert lagegesichert, was bei gegenüber den Werkzeuglagerungen stationärer
Sicherung und/oder bei genau definierter gleichzeitiger Vorschubbewegung etwa parallel
zur Materialebene gegeben sein kann. Vorteilhaft werden die die beiden Bearbeitungen
ausführende Werkzeugeinheit bzw. deren Zone für den bearbeitenden Eingriff und das
Material zwischen der ersten und der zweiten Bearbeitung um ein Maß gegeneinander
bewegt, welches gegenüber dem Abstand zwischen diesen Bearbeitungen verschieden sein
kann, insbesondere demgegenüber kleiner ist. Statt durch ein einziges, mit seiner
Werkzeuglagerung zwischen zwei Arbeitspositionen hin und her bewegbares Werkzeug,
werden die beiden Bearbeitungen zweckmäßig durch gesonderte Werkzeuge ausgeführt,
deren gesonderte Arbeitszonen hintereinander liegen und die so gesteuert sind, daß
die zweite Bearbeitung in maßgenauer Abhängigkeit von der ersten Bearbeitung erfolgt.
[0010] Zweckmäßig werden zur genannten Bearbeitung solche Bearbeitungseinrichtungen verwendet,
die geeignet sind, während des quer zur Bearbeitungszone gerichteten Durchlaufes des
Materiales die Bearbeitung auszuführen, wobei in diesem Fall das jeweilige Werkzeug
auch in Abhängigkeit vom Bewegungsweg des Materiales gesteuert wird und die das Material
gegenüber den Bearbeitungszonen schlupffrei bewegende Einheit die Lagesicherung beendet.
Dadurch, daß ggf. an den beiden Arbeitspositionen nicht gleichzeitig oder so bearbeitet
wird, daß nach Beginn und vor Beendigung der ersten Bearbeitung die zweite Bearbeitung
beginnt, kann der Längenabstand zwischen den beiden Bearbeitungen im wesentlichen
unabhängig vom Abstand zwischen den beiden Arbeitspositionen gewählt und nur durch
Steuerung der Bewegungen der Werkzeuge bzw. des Materialvorschubes bestimmt werden.
Zur Veränderung des Abstandes zwischen den Bearbeitungen ist die Steuerung vorteilhaft
verstellbar.
[0011] Zweckmäßig wird die erste Bearbeitung registergenau in Abhängigkeit von einer Markierung
des Materiales so vorgenommen, daß der Abstand dieser Bearbeitung von der Markierung
genau festgelegt ist. Zu diesem Zweck wird die Markierung zunächst erfaßt und danach
die gegenseitige Zuführung zwischen Material und Bearbeitungseinheit bis zu deren
bearbeitenden Eingriff gesteuert. Eine der beiden Bewegungen des Materiales und des
Werkzeuges kann dabei von der Erfassung der Markierung bis zum Beginn bzw. zur Beendigung
der jeweiligen Bearbeitung mit im wesentlichen gleichförmiger Geschwindigkeit erfolgen,
so daß nur die andere Bewegung zur Einstellung auf den lagegerechten Bearbeitungseingriff
in ihrer Geschwindigkeit verändert werden muß. Nach Beendigung der ersten Bearbeitung
wird das Material weiterbewegt und dadurch in die vorbestimmte Lage für die zweite
Bearbeitung gebracht, die bei fortgesetzt gleichförmiger Bewegung wenigstens eines
Längsabschnittes des Materiales gegenüber beiden Arbeitspositionen erfolgen kann.
[0012] Bei durchlaufender Bearbeitung bestimmt die jeweilige Bearbeitungseinrichtung während
des im wesentlichen schlupffreien Eingriffes in das Material eine zugehörige Bearbeitungs-Vorschubgeschwindigkeit.
Diese kann etwa gleich groß wie die Vorschubgeschwindigkeit des Materiales sein. Sie
kann aber auch geringfügig kleiner als die des Materiales im Bereich vor der Bearbeitung
bzw. im Bereich der vorschiebenden Lagesicherung sein, so daß dann das Material während
des Bearbeitungseingriffes zwischen der zugehörigen Arbeitsposition und der Lagesicherung
ohne bleibende Verformung geringfügig gestaucht und nach Freigabe vom Bearbeitungseingriff
sofort wieder gestreckt wird. Ferner kann sie größer als die entsprechende Bewegungsgeschwindigkeit
des Materiales sein.
[0013] Vorteilhaft ist die Bearbeitungs-Vorschubgeschwindigkeit zur Anpassung an die Geschwindigkeit
des Materiales veränderbar. Im Falle eines Werkzeuges, das um eine zur Vorschubrichtung
quer und zur Arbeitsebene etwa parallele Achse drehend angetrieben sowie mit einem
Arbeitsbereich versehen ist, der gegenüber der Drehachse nach Art einer Steigung um
wenige Winkelgrade schräggestellt ist, kann die Anpassung der Bearbeitungs-Vorschubgeschwindigkeit
dadurch erreicht werden, daß der Winkel zwischen Drehachse und Vorschubrichtung in
Ansicht auf die Arbeitsebene verändert wird. Die Winkellage eines evtl. vorgesehenen
Gegenwerkzeuges wird dabei gleichzeitig in gleicher Weise verändert, so daß der gegenseitige
Eingriff von Werkzeug und Gegenwerkzeug trotz Verstellung gleich bleibt.
[0014] Auch unabhängig von der beschriebenen Ausbildung bzw. Wirkungsweise kann es zweckmäßig
sein, zwei oder mehr aufeinanderfolgende Bearbeitungseinrichtungen so auszubilden,
daß die jeweilige Bearbeitungseinrichtung keine Bearbeitung ausführt, obwohl die Arbeitsbewegung
ihres Werkzeuges nicht unterbrochen wird bzw. das Werkzeug die Arbeitsposition durchläuft.
Zu diesem Zweck kann das Werkzeug quer zur Materialebene um ein Maß so zurückgezogen
werden, daß es auch dann einen ununterbrochenen Durchlaufspalt für das Material freigibt,
wenn es seine an und für sich für die Bearbeitung vorgesehene Bewegung ausführt. Dadurch
können die Abstände zwischen aufeinanderfolgenden Bearbeitungen entsprechend vervielfacht
werden, ohne daß es erforderlich ist, den Abstand zwischen den Bearbeitungseinrichtungen
wesentlich zu ändern. Aufeinanderfolgende Bearbeitungseinrichtungen können dabei wechselweise
in die genannte Leerlaufstellung und in die Arbeitsstellung überführt werden.
[0015] Ebenfalls auch unabhängig von den beschriebenen Ausbildungen kann zwischen unmittelbar
aufeinanderfolgenden Bearbeitungseinrichtungen eine Lagesicherung der genannten Art
für das Material vorgesehen sein, durch welche das Material während der ersten und/oder
zweiten Bearbeitung im wesentlichen schlupffrei, jedoch auch im Durchlauf, gegenüber
den Arbeitspositionen genau definiert gehalten werden kann. Diese Lagesicherung hält
das Material gemeinsam mit der davor bzw. vor beiden Bearbeitungseinrichtungen liegenden
Lagesicherung während der ersten Bearbeitung und ggf. während der zweiten Bearbeitung,
nach deren Beendigung sie das Material bzw. die abgetrennte Blattlage durch die nicht
in Bearbeitungseingriff befindliche nachfolgende Bearbeitungseinrichtung hindurch
befördert und gleichzeitig den nachfolgenden Abschnitte des Materiales aufnimmt.
[0016] Des weiteren kann auch unabhängig von den beschriebenen Ausbildungen eine Einrichtung
vorgesehen sein, um Blattlagen, die bereits in einem Zwischenabstand hintereinander
laufen auf einen demgegenüber größeren oder kleineren Abstand von z.B. etwa 20 mm
zu bringen, der geeignet ist, die Blattlagen darauffolgend in eine Überlappungslage
zu bringen, in welcher die einander gleichförmig überlappenden Blattlagen einen geschuppten
kontinuierlichen Lagenstrom bilden. Die Blattlagen können daraufhin noch gegeneinander
so verschoben werden, daß sie einen Blattlagen-Stapel bilden, in welchem alle Blattlagen
mit im wesentlichen allen ihren einander entsprechenden Außenkanten bündig zueinander
liegen.
[0017] Schließlich ergibt sich auch unabhängig von den beschriebenen Ausbildungen eine vorteilhafte
Anordnung, wenn solche Blattlagen, die für unterschiedliche Zwecke aus der Bearbeitungsbahn
ausgeschleust werden sollen, zunächst durch einen gemeinsamen Ausgang weggeführt und
dann erst über eine Sortierweiche oder dgl. in wahlweise unterschiedlichen Bewegungsrichtungen
weiterbewegt werden. Solche Blattlagen können z.B. einerseits für Kontrollzwecke in
eine zur Entnahme zugängliche Ablage und andererseits unmittelbar in ein Zerkleinerungswerk
gefördert werden, falls sie als Ausschuß erfaßt worden sind. Solcher Ausschuß ergibt
sich entweder durch Materialfehler, die bereits vor den genannten Querbearbeitungen
erfaßt werden können, oder durch Bearbeitungsfehler bei der Querbearbeitung, die anhand
der Arbeitsbewegungen der zugehörigen Werkzeuge erfaßt werden können. In beiden Fällen
wird der Ausgang bzw. die Sortierweiche automatisch so auf Ausschleusung umgestellt,
daß nur die jeweilige Ausschuß-Blattlage dadurch auf die vorgesehene Abzweigbahn überführt
wird.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. dem Verfahren können auch einzelne Merkmale
bzw. Wirkungen entsprechend der deutschen Patentanmeldung P 42 35 452.8 vorgesehen
sein, auf die wegen der Einbeziehung in die vorliegende Erfindung ausdrücklich Bezug
genommen wird. Diese Merkmale bzw. Wirkungen können entsprechende, hier beschriebene
Merkmale und Wirkungen ersetzen und/oder zusätzlich dazu vorgesehen sein.
[0019] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellungsweise der Herstellung der Blattlagen in Draufsicht,
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in vereinfachter Darstellung und Seitenansicht,
- Fig. 3
- einen Ausschnitt der Querschneide-Station gemäß Fig. 2 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- eine Querschneide-Einheit gemäß Fig. 3 in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 5
- die Einheit gemäß Fig. 4, teilweise in Draufsicht und teilweise in Ansicht von links
und
- Fig. 6
- eine weitere Station der Vorrichtung gemäß Fig. 2 in einer Darstellung entsprechend
Fig. 3.
[0020] Erfindungsgemäß sollen Blattlagen 1 gemäß Fig. 1 von einem Material bzw. einer Materialbahn
2 vollständig abgetrennt werden, wobei die aufeinanderfolgenden, fertiggeschnittenen
Blattlagen zweckmäßig genau gleich groß bzw. gleich ausgebildet sind. Sie weisen dann
jeweils zwei durchgehend parallele Längs-Blattkanten 3, 4 und zwei dazu rechtwinklige
Quer-Blattkanten 5, 6 auf. Vor der Verarbeitung der Materialbahn 2 wird diese in Längsrichtung
mit hintereinanderliegenden Marken 7, z.B. Wasserzeichen, versehen, die vorbestimmte
bzw. gleiche Längsabstände voneinander haben. Aufgrund von Herstellungstoleranzen
bzw. Dehnungen oder Schrumpfungen der Materialbahn 2 weichen diese Längsabstände jedoch
von dem jeweiligen Sollmaß ab. Die Marken 7 sind so angeordnet, daß jeweils eine Blattlage
1 eine solche Marke 7 als Maß-Bezugsbasis enthält. Vor der Abtrennung der Ablagen
1 wird die Materialbahn 2 mit weiteren Marken 8 durch Ausstanzungen im Bereich einer
Längskante 4 oder dgl. so versehen, daß jeder Marke 7 eine Marke 8 lagegenau zugeordnet
ist und jede Blattlage 1 eine solche Marke 8 aufweist. Dadurch kann z.B. bei aufeinandergestapelten
Blattlagen 1 von außen anhand der Deckungsgleichheit der Marken 8 festgestellt werden,
ob alle Blattlagen aus demselben Herstellungsablauf stammen.
[0021] Der Längsabstand zwischen den Marken 7 ist größer als die parallel dazu zu messende
Länge der jeweiligen Blattlage 1, so daß zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen
jeweils ein Abfallstreifen 9 herauszutrennen ist, der wesentlich kleiner als die jeweilige
Blattlage 1 ist und durch den zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen 1 eine entsprechend
breite Abstandslücke gebildet wird. Bei dieser Bearbeitung wird die Materialbahn 2
und werden auch die abgetrennten Blattlagen 1 kontinuierlich in ihrer Längsrichtung
bzw. in Laufrichtung 11 bewegt, wobei der jeweilige Materialabschnitt eine seiner
Ebene entsprechende Arbeitsebene 12 bestimmt, welche im Querschnitt rechtwinklig zur
Laufrichtung 11 zumindest in demjenigen Bereich annähernd horizontal liegen kann,
in welchem die Blattlagen 1 abgetrennt werden.
[0022] Nach dem Abtrennen einer Blattlage 1 unter Bildung der hinteren Blattkante 6 bildet
das vordere Ende der Materialbahn 2 eine zur Blattkante 6 komplementäre Materialkante
10, die um die Breite des Abfallstreifens 9 vor der vorbestimmten vorderen Blattkante
5 der nächsten abzutrennenden Blattlage liegt. Während das hintere Ende dieser Blattlage
noch mit der Materialbahn 2 einteilig verbunden ist, wird ihre Blattkante 5 durch
einen Querschnitt hergestellt, dabei der zugehörige Abfallstreifen 9 abgetrennt und
dieser von der Laufbahn der Materialbahn 2 bzw. der Blattlage 1 zu einer Sammelstation
weggeführt. Zur lagegenauen Herstellung der Blattkante 5 wird zuerst die Marke 7 erfaßt
und danach die Lage des zugehörigen Querschnittes bestimmt. Unmittelbar nach Beendigung
der Herstellung der Blattkante 5 wird die zugehörige hintere Blattkante 6 durch einen
weiteren Querschnitt hergestellt, dessen Lage wiederum in Abhängigkeit von der Marke
7 bzw. der Blattkante 5 bestimmt wird. Durch diesen weiteren Querschnitt wird gleichzeitig
wieder eine weitere Materialkante 10 geschaffen.
[0023] Die für diese Verarbeitung vorgesehene und nach Art einer Fertigungsstraße aufgebaute
Vorrichtung 13 weist einen gestellartigen Sockel auf, der entlang einer Förderbahn
aus gesondert hintereinander stehenden Gestellteilen zusammengesetzt sein kann, so
daß die einzelnen Funktionseinheiten der Vorrichtung 13 modulartig entsprechend den
jeweiligen Erfordernissen zusammengesetzt werden können. Im Bereich des Anfanges der
Fertigungsstraße ist mindestens ein Speicher 14 für die jeweilige Materialbahn 2 vorgesehen,
welcher als Rolle um eine zur Ebene der Materialbahn 2 etwa parallele Achse drehbar
gelagert ist.
[0024] Von dem Speicher 14 wird die Materialbahn 2 über einen Längenpuffer 15, z.B. mindestens
eine Tänzerwalze, geführt, von welchem sie den Wirkungsbereich eines Detektors 16
durchläuft, mit welchem Materialfehler berührungsfrei abgetastet und erfaßt werden.
Danach durchläuft die Materialbahn 2 einen weiteren Detektor 17, welcher die Marken
7 aufeinanderfolgend abtastet und so erfaßt, daß danach eine darauffolgende Bearbeitungseinrichtung
18 gesteuert wird. Mit dieser Bearbeitungseinrichtung 18 werden die Marken 8 im Durchlauf
hergestellt.
[0025] Danach durchläuft die Materialbahn 2 in annähernd vertikaler Richtung einen Bahnreiniger
19, mit welchem sichergestellt wird, daß die zur Herstellung der Marken 8 herausgetrennten
Bahnteile vollständig von der Materialbahn 2 entfernt werden und nicht mit dieser
mitlaufen. Danach kann die Materialbahn 2 noch den Wirkungsbereich eines oder mehrerer
weiterer Detektoren durchlaufen, mit welchen z.B. die Lage und Form der Marken 8 bzw.
die Wirksamkeit der Bahnreinigung berührungsfrei bzw. im Durchlichtverfahren abgetastet
werden kann.
[0026] Unmittelbar darauffolgend läuft die Materialbahn 2 etwa in der horizontalen Arbeitsebene
12 durch eine Bearbeitungseinrichtung, nämlich einen Randschneider 20, mit welchem
an jeder Längsseite der Materialbahn 2 ein schmaler Randstreifen so abgetrennt wird,
daß dann die Materialkanten 3, 4 gebildet sind. Der Randschneider 20 weist auf jeder
Seite einen Längsschneider aus Ober- und Untermesser auf, wobei die beiden Längsschneider
quer gegeneinander verstellbar sind, um den Abstand zwischen den Materialkanten 3,
4 bzw. die Breite der Materialbahn verändern zu können.
[0027] Nach dem Randbeschnitt durchläuft die Materialbahn 2 einen weiteren Detektor 21,
mit welchem nochmals die jeweilige Marke 7 berührungsfrei erfaßt wird. Unmittelbar
danach durchläuft die Materialbahn 2 eine Bearbeitungs-Einheit 22, in welcher mit
gesonderten Bearbeitungseinrichtungen, wie Querschneidern, die beiden Blattkanten
5, 6 hergestellt werden, und zwar im Bereich von Vorrichtungsstellen, die in Laufrichtung
11 mit geringem Abstand unmittelbar hintereinander liegen. Die Einheit 22 arbeitet
mit sehr hoher Frequenz, so daß sie pro Minute mehrere hundert Schnitte ausführen
bzw. Blattlagen 1 abtrennen kann.
[0028] Die so abgetrennten Blattlagen 1 werden von einem Transporteur 23 übernommen, der
die jeweilige Blattlage bzw. das vordere Ende der Materialbahn 2 bereits erfassen
kann, bevor die Blattkante 6 geschnitten ist bzw. bevor die Blattlage den in Laufrichtung
11 letzten Querschneider durchlaufen hat, so daß die Blattlage stets im wesentlichen
schlupffrei gefördert wird. Im Bereich des Transporteurs 23 durchlaufen die Blattlagen
1 mit den Abstandslücken nacheinander einzeln eine Zähleinrichtung 24, mit welcher
alle Blattlagen 1 gezählt werden können, nämlich einschließlich derjenigen, die als
Ausschuß bzw. zur Kontrolle für die Ausschleusung bestimmt sind. Der hierfür vorgesehene
Ausschleuser 25 ist unmittelbar nach der Zähleinrichtung vorgesehen und überführt
die ausgeschleusten Blattlagen 1 entweder in eine Ablage 26 für die Entnahme zur Kontrolle
oder in einen Blattlagen-Vernichter 27, in welchem die Blattlage zerschnitzelt wird.
[0029] Sofern der Transporteur 23 auf eine von der Bahngeschwindigkeit der Einheit 22 abweichende
Transportgeschwindigkeit einstellbar ist, kann mit ihm die durch den herausgetrennten
Abfallstreifen 9 gebildete Abstandslücke zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen
1 je nach den Erfordernissen vergrößert oder verkleinert werden. Stattdessen oder
zusätzlich kann der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen 1 aber auch unmittelbar
nach dem Ausschleuser 25 bewirkt werden, weil hier nach Ausschleusung einzelner Blattlagen
entsprechend größere Abstandslücken entstehen, die so korrigiert werden müssen, daß
nach Verlassen der diese Abstandskorrektur vornehmenden Einrichtung 28 die Abstandslücken
zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen 1 etwa gleich groß sind. Unmittelbar nach
der Einrichtung 28 durchlaufen die Blattlagen 1 wieder einzeln eine Zähleinrichtung
29, mit welcher nunmehr nur noch die mängelfreien und für die weitere Verarbeitung
vorgesehenen Blattlagen gezählt werden.
[0030] Unmittelbar danach können die Blattlagen 1 mit einer Verteilweiche 30 wahlweise zwei
gesonderten Transportstrecken zugeführt werden, von denen eine eine annähernd ebenengleiche
Fortsetzung der Arbeitsebene 12 bilden kann und die zweckmäßig rechtwinklig zur Arbeitsebene
12 gegeneinander versetzt etwa deckungsgleich liegen. Jede Transportstrecke weist
eine Überlappungseinrichtung 32 bzw. 32a und unmittelbar davor eine gesonderte Zähleinrichtung
31 bzw. 31a auf, mit welcher die in jede Transportstrecke geförderten Blattlagen 1
unabhängig voneinander gezählt werden können. Das Zählergebnis der Zähleinrichtung
31, 31a kann mit demjenigen der Zähleinrichtung 29 bzw. 24 nach Art einer redudanten
Zählung so laufend verglichen werden. Weichen die Zählergebnisse voneinander ab, so
kann hiervon ein Signal abgeleitet werden, durch welches die Arbeit der Vorrichtung
13 stillgesetzt wird. In diese Vergleichszählung kann auch das Ergebnis einer Zähleinrichtung
einbezogen sein, welche die Blattlagen im Bereich der Einheit 22 bzw. von deren letzten
Querschneider zählt.
[0031] Auf jede Überlappungseinrichtung 32, 32a folgt eine gesonderte Stapeleinrichtung
33, 33a, in welcher eine genau vorbestimmte Anzahl der einander überlappenden Blattlagen
zu einem kantenbündigen Stapel aufgeschichtet wird. Unmittelbar auf die Stapeleinrichtungen
folgt ein Hubträger 34, der so verfahren werden kann, daß er wahlweise von jeder Stapeleinrichtung
33, 33a den dort hergestellten Blattlagen-Stapel übernehmen kann. Der Hubträger 34
kann den übernommenen Stapel auf einen in Laufrichtung folgenden Übernahmespeicher
35 übergeben, auf den ein Zwischenspeicher 36, eine Verpackungseinrichtung 37, ein
Ausgangs-Transporteur 38 oder dgl. folgt.
[0032] Die Bearbeitungs-Einheit 22 weist gemäß Fig. 3 zwei gesonderte Bearbeitungs-Einrichtungen
bzw. Querschneider 39, 40 auf, deren quer zur Materialbahn liegende Bearbeitungs-Ebenen
41, 42 in Laufrichtung 11 in einem Abstand voneinander liegen, der kleiner als die
kleinste Länge der herzustellenden Blattlagen 1 ist. Jeder Querschneider 39 bzw. 40
weist auf einer Seite der Materialbahn 2 eine Messerwelle 43 bzw. 45 mit am Umfang
eingesetzter Messerleiste und auf der anderen Seite der Materialbahn 2 ein während
des Schnittes feststehendes Gegenmesser 44 bzw. 46 auf, mit dessen Schneidkante die
Schneidkante der Messerleiste der jeweiligen Messerwelle 43 bzw. 45 bei deren Drehbewegung
scherend zusammenwirkt. Die Messerwelle 43 des ersten Querschneiders 39 liegt oberhalb
der Materialbahn 2 und die Messerwelle 45 des zweiten Querschneiders 40 an der Unterseite,
so daß der Abstand zwischen den beiden Querschneidern 39, 40 ohne gegenseitige Behinderung
sehr klein gewählt werden kann.
[0033] Unmittelbar vor dem Querschneider 39 liegt ein Transporteur 47 für die Materialbahn
2, welcher für alle maßgenauen Bearbeitungen der Papierbahn 2 und der Blattlagen 1
den Materialvorschub und die zugehörigen Materialwege bestimmt, so daß er als schlupffreie
Bahnhalterung für die Materialbahn 2 wirkt. Alle Bearbeitungs- bzw. Schneidvorgänge,
die zur Fertigstellung der jeweiligen Blattlage 1 erforderlich sind, erfolgen vor
deren Abtrennung von der Materialbahn 2, welche die letzte Bearbeitung zur Herstellung
der vierseitig format- und registergenau geschnittenen sowie randgelochten Blattlagen
1 darstellt. Dem Transporteur 47 ist ein elektronisches Bahnlängen-Meßsystem zugeordnet,
durch das die Vorschubwege bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit genau erfaßt werden.
Der Transporteur 47 weist eine angetriebene Einzugswalze und eine an ihrer Lauffläche
druckelastisch nachgiebige Anpreßwalze auf, welche die Materialbahn 2 gegen die Einzugswalze
mit einem durch Einstellung veränderbaren Anpreßdruck anpreßt.
[0034] Zwischen den beiden Ebenen 41, 42 ist ein weiterer Transporteur 48 vorgesehen, der
ebenfalls auf beiden Seiten der Materialbahn 2 liegende und diese zwischen sich pressende
Transportläufer in Form einer unter der Materialbahn 2 liegenden angetriebenen Transportwalze
50 und darüber liegenden Gegenrollen 51 aufweist, welche die Materialbahn lediglich
mit ihrem Eigengewicht gegen die Transportwalze 50 drücken. Um die Transportwalze
50 und eine entgegen Laufrichtung 11 demgegenüber versetzte sowie unmittelbar benachbart
zum Gegenmesser 44 liegende weitere Umlenkung 52 sind nebeneinanderliegende, endlose
Transportbänder 53 geführt, die durch die Transportwalze 50 angetrieben werden. Dem
zur Materialbahn 2 benachbarten Trum der Transportbänder 53 ist eine Saugeinrichtung
49 zugeordnet, mit welcher die Materialbahn 2 schlupffrei gegen dieses Trum angesaugt
werden kann, bis sie in den Transportspalt zwischen der Transportwalze 50 und den
Gegenrollen 51 gelangt. Durch den Transporteur 48, der synchron mit dem Transporteur
47 bzw. mit gleicher Geschwindigkeit angetrieben sein kann, wird die Materialbahn
2 sicher in den zweiten Querschneider 40 geführt, so daß auch der Transporteur 48
nach Art einer Bahnhalterung wirkt. Beide Bahnhalterungen 47, 48 sichern die Blattlage
1 bis zu demjenigen Querschnitt, mit welchem sie von der Materialbahn 2 abgetrennt
wird, wonach die Blattlage 1 nur noch durch die Bahnhalterung 48 gesichert ist.
[0035] Die Messerwalze 43 bzw. 45 des jeweiligen Querschneiders 39 bzw. 40 hat eine mit
der Vorschubbewegung der Materialbahn 2 mitlaufende Arbeits-Drehrichtung. Für den
vom Querschneider 40 abzutrennenden Abfallstreifen 9 weist die Messerwalze 45 eine
Lagenhalterung 54 auf, welche den Abfallstreifen 9 bereits vor dem zugehörigen Schnitt
durch Ansaugen gegenüber dem Außenumfang des zugehörigen Walzenkörpers lagesichert.
Dadurch haftet der Abfallstreifen 9 nach dem Schnitt unmittelbar benachbart zur Messerleiste
und folgt der Arbeitsbewegung des Werkzeuges 45, so daß der Abfallstreifen 9 sicher
aus dem Transportweg der Blattlagen 1 entfernt wird. Hierzu weist der Walzenkörper
am Außenumfang Kanalöffnungen auf, die vor und während der Schnittarbeit an eine Saugquelle
angeschlossen sind. In Abhängigkeit von der Drehlage der Messerwelle 45 wird der Anschluß
an die Saugquelle abgesperrt und dann durch Anschluß an eine Druckquelle ersetzt,
wenn sich der Abfallstreifen 9 im Bereich der Aufnahmeöffnung eines Auffang-Schachtes
55 befindet, der die Messerwelle 45 im Bereich seines vom Gegenmesser 46 abgekehrten
Bereiches auf einem Teilumfang umgibt. Durch die auf ihn wirkenden Zentrifugalkräfte
und die Blasluft wird der Abfallstreifen 9 in den Schacht 55 überführt.
[0036] Stattdessen oder zusätzlich kann die so gebildete Reinigungseinrichtung 56 auch einen
am Umfang der Messerwelle 45 angreifenden sowie ggf. innerhalb des Schachtes 55 liegenden
Ablöser 57, z.B. eine rotierende Bürstenwalze, aufweisen, welcher die Abfallteile
9 mechanisch von der Messerwelle 45 ablöst und dadurch deren Rückführung zur Schneidzone
verhindert. Auch kann in dem Schacht 55 ein Saugstrom erzeugt werden, welcher die
Abfallteile 9 von der Messerwelle 45 absaugt.
[0037] Die Arbeit des Querschneiders 39 ist dadurch genau in Abhängigkeit von der Arbeit
des Querschneiders 40 gesteuert, daß die Drehbewegung der Messerwelle 43 elektronisch
gesteuert der Drehbewegung der Messerwelle 45 so mit einer Phasenbzw. Drehwinkelverschiebung
folgt, daß der Querschneider 39 dann den Schnitt ausführt, wenn die Materialbahn 2
nach dem Schnitt durch den Querschneider 40 um ein Maß weiterbewegt worden ist, das
der Schnittlänge einer Blattlage 1 abzüglich des Abstandes zwischen den Ebenen 41,
42 entspricht.
[0038] Die drehende oder andere Arbeitsbewegung der Werkzeuge 43, 45 wird über Erfassungseinrichtungen
bzw. Initatoren erfaßt und unter Einbeziehung der Meßergebnisse des Bahnlängen-Meßsystemes
elektronisch durch Soll-Ist-Wert-Vergleich ausgewertet, wobei dadurch festgestellt
werden kann, ob die hergestellte Schnittlänge innerhalb der vorgegebenen Toleranz
liegt. Davon wird ein Signal abgeleitet, welches den Ausschleuser 25 so steuert, daß
eventuell außerhalb der Toleranz liegende Blattlagen ausgeschleust werden. Die Toleranz
kann z.B. in der Größenordnung von plus/minus einem halben Millimeter liegen.
[0039] Jedes Werkzeug 43, 45 ist mit einem gesonderten Antrieb in Form beispielsweise eines
frequenzgeregelten, dynamischen Drehstrom-Servomotors mit digitalem Regler angetrieben,
so daß auch bei variierenden Längsabständen zwischen den Marken 7 trotz gleichförmiger
Geschwindigkeit der Materialbahn 2 die Blattlagen register- und formatgenau ausgeschnitten
werden können. Auf Änderungen der Abstände zwischen den Marken 7 reagiert die Messerwelle
45 über ihren Antrieb mit positiven bzw. negativen Beschleunigungen, denen die Messerwelle
43 entsprechend folgt.
[0040] Bei einem wirksamen Flugkreis-Umfang der Messerwelle 43 bzw. 45 in der Größenordnung
des Zwei- bis Zweieinhalb- oder Dreifachen des Abstandes zwischen den Ebenen 41, 42
können so mit hoher Schnittgeschwindigkeit ohne weiteres Schnittlängen erzielt werden,
die in der Größenordnung des Zwei- bis Dreifachen des Abstandes zwischen den Ebenen
41, 42 liegen. Z.B. kann der wirksame, bei beiden Messerwellen 43, 45 im wesentlichen
gleiche Umfang in der Größenordnung zwischen 700 und 750 mm liegen, während der Abstand
zwischen den Ebenen 41, 42 etwa 300 bis 350 mm beträgt. Bei solchen Maßverhältnissen
ergibt sich ein verhältnismäßig geringer Durchmesser der Messerwellen 43, 45, was
für die Dynamik bei den genannten Beschleunigungen sowie hinsichtlich der maximalen
Umfangsgeschwindigkeit günstig ist.
[0041] Um ohne gegenseitige Längsverstellung der Ebenen 41, 42 demgegenüber noch größere,
z.B. zwischen 1,4- und 1,8-fach größere Schnittlängen erzielen zu können, kann der
Schnittspalt des jeweiligen Querschneiders 39, 40 so geöffnet werden, daß trotz Vorbeilaufes
der drehenden Messerleiste am Gegenmesser 44 bzw. 46 kein Schnitt erfolgt. Zu diesem
Zweck ist das jeweilige, im wesentlichen aus Messerleiste und Leistenträger bestehende
Gegenmesser 44 bzw. 46 mit einem Stelltrieb zwangsgesteuert quer zur Arbeitsebene
um ein Maß von wenigen zehntel Millimeter zurückziehbar, wobei sich durch diesen kleinen
Bewegungsweg auch nur sehr geringe Masse- bzw. Trägheitskräfte ergeben. Der Stelltrieb
weist z.B. eine mechanische Kurvensteuerung 59 auf, die über einen Lenkertrieb, wie
einen Kipphebel 60 und einen Stößel 61, formschlüssig mit dem Leistenhalter verbunden
ist. Dieser ist seinerseits mit einer Lagerung bewegbar gelagert, die zweckmäßig durch
Federn 62 in Form von Blattfedern oder dgl. gebildet ist, welche gleichzeitig als
Rückstellfedern zur Rückstellung des Gegenmessers 44, 46 in die Arbeitsstellung dienen
und den Leistenhalter an frei ausragenden Enden tragen. Diese Lagerung sowie die Lagerung
für das zugehörige, in der Arbeitsbewegung angetriebene Werkzeug 43, 45 sind zweckmäßig
an einer gemeinsamen Konsole 63 vorgesehen, welche auch den Stelltrieb trägt, so daß
die genannten Bauteile eine in sich geschlossene Montage-Baugruppe bilden, die als
Ganzes vormontiert in das Vorrichtungsgestell eingesetzt werden kann.
[0042] Der Stelltrieb liegt jeweils auf derselben Seite der Arbeitsebene wie das zugehörige
Gegenmesser 44 bzw. 46. In der Arbeitsstellung wird der jeweilige Leistenhalter durch
die Federn 62 gegen Anschläge der Konsole 63 angelegt, die nach Art prismenartiger
Zentrierungen 64 ausgebildet sind, so daß das Gegenmesser 44 bzw. 46 trotz einfacher
Lagerung in der Arbeitsposition stets wieder sehr lagegenau ausgerichtet ist.
[0043] Die Stelltriebe bzw. Kurvensteuerungen 59 können in Abhängigkeit vom Transporteur
47 bzw. synchron mit diesem so angetrieben werden, daß jedes Werkzeug 43 bzw. 45 nur
bei jedem zweiten oder weiteren Umlauf schneidet. Spätestens nach dem Abtrennen des
Abfallstreifens 9 durch den Querschneider 40 und vor gegenseitigem Eingriff der Werkzeuge
des Querschneiders 39 wird dieser in Leerlaufstellung überführt, so daß seine Werkzeuge
erst beim folgenden Umlauf in Schneideingriff gelangen und daher die Materialbahn
2 ohne Schnitt um ein entsprechend größeres Längenmaß durch den Querschneider 39 hindurchgeführt
werden kann. Bis mit dem Querschneider 39 der zugehörige Querschnitt dann ausgeführt
ist und die abgetrennte Blattlage 1 den Querschnittschneider 40 verlassen hat, wird
dieser in Leerlaufstellung gehalten.
[0044] Zur Steuerung der verschiedenen Arbeitsbewegungen ist eine hinsichtlich der erläuterten
Parameter programmier- bzw. einstellbare Steuereinrichtung 65 vorgesehen, welche über
gesonderte Signalleitungen mit den Detektoren 17, 21, den Bearbeitungseinrichtungen
18, 39, 40 und dem Transporteur 47 bzw. 48 verbunden ist.
[0045] Der Transporteur 23 dient zum Abzug der abgetrennten Blattlagen 1 aus den Querschneidern
39, 40 und kann das vordere Ende der jeweiligen Blattlage 1 schon vor, während oder
unmittelbar nach dem Trennschnitt durch den Querschneider 39 bzw. dann erfassen, wenn
die Materialbahn 2 oder die Bogenlage 1 noch vom Transporteur 48 erfaßt ist bzw. den
Arbeitsspalt des Querschneiders 40 durchsetzt. Der Transporteur 23 wird zweckmäßig
synchron mit dem Transporteur 47 bzw. so angetrieben, daß seine Transport-Laufgeschwindigkeit
geringfügig größer als die der Materialbahn 2 ist. Dadurch kann, wenn mit der Einheit
22 kein Abfallstreifen 9 herausgeschnitten, sondern zwischen aufeinanderfolgenden
Blattlagen 1 nur ein einziger Trennschnitt ausgeführt wird, die jeweilige Blattlage
1 nach dem Trennschnitt so beschleunigt werden, daß sie gegenüber der nachfolgenden
Blattlage einen Lückenabstand einnimmt, welcher für die Arbeit des Ausschleusers 25,
der Verteilweiche 30 bzw. der Überlappungseinrichtung 32, 32a geeignet groß ist.
[0046] Der Transporteur 23 weist zwei die Blattlagen 1 im wesentlichen schlupffrei zwischen
sich klemmende, angetriebene Läufer, wie endlos umlaufende Transportbänder, auf. Einer
der Läufer, insbesondere derjenige, der auf der gleichen Seite der Arbeitsebene wie
das Gegenmesser 46 liegt, steht in Richtung zum Arbeitsspalt des Querschneiders 40
weiter, nämlich annähernd bis zum zugehörigen Leistenhalter vor, so daß sein hinteres
Ende dem Umfang der Messerwelle 45 nur mit einem Spaltabstand gegenüberliegt. Diesem
Läufer kann eine Einrichtung ähnlich der Saugeinrichtung 49 zugeordnet sein, mit welcher
die Blattlage gegen den Läufer bzw. die diesen bildenden Förderbänder angesaugt wird,
so daß die Blattlage 1 schon vor Erreichen des beiderseits begrenzten Transportspaltes
des Transporteurs 23 im wesentlichen schlupffrei erfaßt und transportiert werden kann.
[0047] Die Weite des trichterförmig verengten Einganges des Transportspaltes kann so verstellt
werden, daß die Klemmkraft, mit welcher die Transportläufer an den Blattlagen 1 angreifen,
verändert werden kann. Dadurch kann auch die Kraft, mit welcher der Transporteur 23
die Bogenlagen 1 aus der Einheit 22 abzieht, verändert werden, weil die Bogenlage
1 bei entsprechend geringer Klemmkraft mehr oder weniger Schlupf gegenüber dem Transporteur
23 haben kann.
[0048] Wenigstens im hinteren, zum Querschneider 40 benachbarten Endbereich sind die Transportläufer
des Transporteurs 23 an einem bewegbaren Träger, z.B. einem Schlitten 67, gelagert,
der ohne Demontage der Läufer so etwa in Laufrichtung 11 vom Querschneider 40 weg
bewegt werden kann, daß dessen Werkzeuge zum Messerwechsel oder dgl. von der zugehörigen
bzw. vom Querschneider 39 abgekehrten Seite gut zugänglich sind.
[0049] Der obere Transportläufer des Transporteurs 23 reicht in Laufrichtung 11 über den
Ausschleuser 25 weiter hinaus als der untere Transportläufer. Der Ausschleuser 25
weist eine umstellbare Ausschleusweiche 68 auf, mit welcher die Blattlagen 1 entweder
den nachfolgenden Bearbeitungseinrichtungen oder einer nach unten abzweigenden Ausschleusbahn
69 zugeführt werden können, in welcher die Blattlagen nach Umlenkung durch die Ausschleusweiche
68 zunächst noch von dem entsprechend umgelenkten unteren Transportläufer des Transporteurs
23 gefördert werden. Am Ende dieser Förderstrecke ist in der Ausschleusbahn 69 eine
weitere, umstellbare Sotrierweiche 70 vorgesehen, durch welche die ausgeschleusten
Blattlagen entweder der Ablage 26 oder dem Zerkleinerungswerk des Dokumentenvernichters
27 zugeführt werden.
[0050] Gleichzeitig mit der Umstellung der Ausschleusweiche 68 auf Ausschleusung wird die
jeweils in zugehörigem Betrieb befindliche Überlappungseinrichtung 32 bzw. 32a dadurch
stillgesetzt, daß ihre Antriebsverbindung durch Ausrücken einer Kupplung unterbrochen
wird. Dadurch kann trotz Ausschleusens einzelner Blattlagen die jeweils nachfolgende
Blattlage wieder so in den Lagenstrom eingereiht werden, daß die für die Überlappung
vorgesehenen Lückenabstände erhalten bleiben. Sobald die Ausschleusweiche 68 wieder
zurückgestellt wird, wird die Überlappungseinrichtung durch Einkuppeln wieder in Betrieb
genommen.
[0051] Die Einrichtung 28 weist ebenfalls Transportläufer in Form von endlos umlaufenden
Transportbändern oder dgl. auf, die einen Transportspalt für die Blattlagen 1 begrenzen.
Das hintere Ende dieses Transportspaltes ist gegenüber dem vorderen Ende des Transportspaltes
des Transporteurs 23 etwa in und entgegen Laufrichtung 11 dadurch verstellbar, daß
die zugehörigen Lagerungen bzw. Umlenkungen an einem verstellbaren Transportschlitten
71 vorgesehen sind. Die Differenz der Laufgeschwindigkeit zwischen dem Transporteur
23 und der Einrichtung 28, die zur Erzielung der gewünschten Korrektur der Abstandslücke
zwischen aufeinaderfolgenden Blattlagen 1 erforderlich ist, wird über ein manuell
und/oder automatisch steuerbares Regelgetriebe eingestellt, z.B. so, daß die Lückenbreite
etwa 20 mm beträgt.
[0052] Eine zu registergenau formathaltigen Blattlagen 1 zu verarbeitende Materialbahn 2
wird mit dem Transporteur 47 von dem Speicher 14 mit gleichförmiger Geschwindigkeit
abgezogen, mit einem oder mehreren Detektoren 16 im Durchlauf auf Fehler abgetastet
und dann nach Abtastung der Marken 7 mit dem Detektor 17 registergenau mit den Marken
8 versehen. Danach wird die Materialbahn durch Bürsten und/oder Absaugen gereinigt
und nochmals auf ihren Reinigungszustand abgetastet, wonach an beiden Längsseiten
Randstreifen mit dem Randschneider 20 abgeschnitten werden, um sauber geschnittene
bzw. beschädigungsfreie Längskanten 3, 4 zu gewähleisten. Darauffolgend durchläuft
die Materialbahn 2 den Transporteur 47, welcher sie gemeinsam mit dem Transporteuer
48 den Querschneidern 39, 40 maßgerecht zuführt und die Steuerung der Arbeit dieser
Querschneider 39, 40 beeinflußt. Nachdem das vordere Ende der Materialbahn 2 den Querschneider
39 ohne Bearbeitung durchlaufen hat und von dem bis nahe an die Ebene 42 reichenden
Transporteur 48 über die Ebene 42 hinaus gefördert worden ist, wird mit dem Querschneider
40 der Abfallstreifen 9 so abgetrennt, daß die dadurch hergestellte vordere Schnittkante
5 genau register- bzw. lagegerecht zur zugehörigen Marke 7 liegt.
[0053] Unmittelbar ab Abschluß dieses Schnittes ist der zugehörige Arbeitsspalt wie der
des Querschneiders 39 für den weiteren Durchlauf der Materialbahn offen. Sobald die
für die Herstellung der Schnittkante 6 vorgesehene Stelle der Materialbahn 2 die Ebene
41 erreicht hat, führt der Querschneider 39 den entsprechenden Schnitt ebenfalls im
weiteren Durchlauf durch, wonach dann die Blattlage 1 nur noch von den Transporteuren
48, 23 transportiert wird, bis sie den Transporteur 48 und darauf folgend den Arbeitsspalt
des Querschneiders 40 verlassen hat. Bis zu diesem Augenblick läuft die Blattlage
1 im wesentlichen abstandsfrei gegenüber dem von ihr getrennten vorderen Ende der
Materialbahn 2. In dem Augenblick, in dem am vorderen Ende der Materialbahn 2 durch
den Querschneider 40 der nächste Schnitt ausgeführt und dadurch der nächste Abfallstreifen
9 abgetrennt wird, entsteht zwischen der freigeschnittenen Blattlage 1 und dem vorderen
Ende der nachfolgenden Materialbahn 2 die Abstandslücke, die mindestens bis zur Einrichtung
28 konstant aufrechterhalten bleiben kann.
1. Verarbeitungsvorrichtung zur Bearbeitung von insbesondere aus annähernd biegeschlaff
papierähnlichen Werkstoffen bestehendem Ausgangs-Material (2), wie einer Materialbahn,
zu Materialabschnitten bzw. Blattlagen (1), die Blattflächen sowie Blattkanten (3,
4, 5, 6) aufweisen und insbesondere unter Bildung von mindestens zwei quer zu einer
Längskante (3, 4) sowie im Zwischenabstand voneinander liegenden Querbereichen (5,
6) zu bearbeiten sind, dadurch gekennzeichnet, daß für die Bearbeitung an einem Vorrichtungssockel
mindestens einer Bearbeitungseinrichtung (18, 19, 20, 39, 40) vorgesehen ist, der
insbesondere zur Bearbeitung der jeweiligen Blattlage (1) in wenigstens einer Arbeitsebene
(12) an den zur Längskante (3, 4) quer und in einem Zwischenabstand voneinander liegenden
Blatt-Querzonen mindestens ein einen Transportweg und eine Arbeitsebene (12) bestimmender
Transporteur (47, 48, 23) zur gegenseitigen Bewegung des Materiales (2) und wenigstens
einer Bearbeitungseinrichtung in mindestens einer Vorschubrichtung (11) zugeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bearbeitung der beiden
Querzonen der jeweiligen Blattlage (1) mindestens eine Maß-Bezugsbasis und wenigstens
zwei gesonderte Bearbeitungseinrichtungen (39, 40) vorgesehen sind, daß insbesondere
die Bearbeitungseinrichtungen (39, 40) in der zugehörigen Vorschubrichtung (11) aufeinanderfolgend
angeordnet sowie in Abhängigkeit von einer gemeinsamen Maß-Bezugsbasis (47) bzw. in
Abhängigkeit voneinander steuerbar sind, und daß vorzugsweise mindestens zwei Bearbeitungseinrichtungen
(39, 40) unmittelbar aufeinanderfolgend bzw. in einem in der Größenordnung des Zwischenabstandes
der Blatt-Querzonen oder darunter liegenden Abstand voneinander vorgesehen sind, und/oder
daß zur Bestimmung des Zwischenabstandes zwischen den Blatt-Querzonen eine Bearbeitungseinrichtung,
wie eine voranstehende Bearbeitungseinrichtung (39), in Abhängigkeit von einer weiteren
Bearbeitungseinrichtung (40) gesteuert ist und daß insbesondere zur registerbezogenen
Bearbeitung der beiden Blatt-Querzonen zwischen benachbarten Blattlagen (1) eine in
Abhängigkeit von der Steuerung variable Abstandszone, wie eine Lückenbildung durch
einen gegenüber der Blattlage kürzeren Abfallstreifen (9), vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine das
Material (2) maßbezogen gegenüber mindestens einer Bearbeitungseinrichtung (39, 40)
sichernde Bahnhalterung (47, 48) vorgesehen ist, daß insbesondere eine Bahnhalterung
(47, 48) unmittelbar vor der jeweiligen Bearbeitungseinrichtung (39, 40) vorgesehen
bzw. als im annähernd kontinuierlichen Durchlauf im wesentlichen schlupffrei sichernder
Transporteur (47, 48) ausgebildet ist und daß vorzugsweise zur Bearbeitung der beiden
Querzonen der jeweiligen Blattlage (1) im Durchlauf eine nachfolgende Bearbeitungseinrichtung
(40) unmittelbar vor einer voranstehenden Bearbeitungseinrichtung (39) in Bearbeitungseingriff
mit der zugehörigen Querzone steht bzw. die Materialbahn (2) bei beiden Bearbeitungseingriffen
mit derselben Bahnhalterung (47, 48) gesichert ist und/oder daß der jeweiligen Blattlage
(1) als Bezugsbasis eine mit dem Material mitlaufende Bezugsmarkierung (7) zugeordnet
und zu deren Abtastung sowie zur Steuerung mindestens einer Bearbeitungseinrichtung
(18, 39, 40) bzw. wenigstens eines Transporteurs (47, 48) mindestens ein Bezugssensor
(21) vorgesehen ist, daß insbesondere ein Bezugssensor (21) eine Bearbeitungseinrichtung
(40) in Abhängigkeit von der Zuführung des Materiales (2) durch einen Transporteur
(47, 48) steuert und daß vorzugsweise die Bearbeitung dieser Bearbeitungseinrichtung
(40) eine Bezugsbasis für die Bearbeitung durch eine weitere Bearbeitungseinrichtung
(39) bildet.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
benachbarten Bearbeitungseinrichtungen (39, 40) wenigstens eine das Material (2) sichernde
Lagenhalterung (48) vorgesehen ist, daß insbesondere eine Lagenhalterung (48) zur
Sicherung jeweils nur einer einzigen Blattlage (1) während der Bearbeitung durch mindestens
eine Bearbeitungseinrichtung (39, 40) bzw. als das Material (2) im annähernd kontinuierlichen
Durchlauf im wesentlichen schlupffrei sichernder Transporteur (48) ausgebildet ist
und daß vorzugsweise eine Lagenhalterung (48) eine Fluidsicherung (49) für das Material
aufweist, und/oder daß mindestens eine Bearbeitungseinrichtung (39, 40) zwei beiderseits
des Materiales (2) einander gegenüberliegende bzw. signifikant unterschiedlich ausgebildete
Bearbeitungs-Werkzeuge (43, 44 bzw. 45, 46) aufweist, daß insbesondere benachbarte
Bearbeitungseinrichtungen (39, 40) einander in Ansicht auf die zugehörige, im wesentliche
gemeinsame Arbeitsebene (12) annähernd übergreifen und daß vorzugsweise wenigstens
eine Bearbeitungseinrichtung (39, 40) ein während der Bearbeitung annähernd feststehendes
Werkzeug (44, 46) aufweist bzw. einander entsprechende Werkzeuge (43, 45 bzw. 44,
46) benachbarter Bearbeitungseinrichtungen (39, 40) auf jeweils einer anderen der
beiden Seiten der zugehörigen Arbeitsebene (12) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
wenigstens teilweisen Verhinderung einer Bearbeitung oder dgl. durch eine in ihrer
Arbeitsbewegung laufende Bearbeitungseinrichtung (39, 40) mindestens ein Bearbeitungs-Werkzeug
(44, 46) dieser Bearbeitungseinrichtung (39, 40) quer zur zugehörigen Arbeitsebene
(12) zwischen einer Arbeitsstellung und einer Leerlaufstellung in Abhängigkeit vom
Durchlauf des Materiales (2) bewegbar ist, daß insbesondere ein während der Bearbeitung
bzw. in der Leerlaufstellung annähernd feststehendes Werkzeug (44, 46) bewegbar ist
und daß vorzugsweise ein Werkzeug (44, 46) nur um einen Weg bewegbar ist, der der
Materialdicke des Materiales (2) zuzüglich eines Sicherheitsmaßes entspricht, das
etwa bis zum 5-fachen der Materialdicke beträgt, und/oder daß mindestens eine Bearbeitungseinrichtung
(39, 40) ein Bearbeitungs-Werkzeug mit wenigstens einer Lagenhalterung (54) zur im
wesentlichen schlupffreien Sicherung des Materiales (2) während der Bearbeitung aufweist,
daß insbesondere eine Lagenhalterung (54) an einem in einer Bearbeitungsbewegung angetriebenen
Werkzeug (45) bzw. für eine vordere Querzone (9) des Materiales (2) vorgesehen ist
und daß vorzugsweise eine Lagenhalterung (54) zur Sicherung des Materiales (2) nur
einseitig am Material (2) angreifende Haftmittel oder dgl. aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur
vollständigen Trennung von Abfallteilen (9) von dem Material (2) mindestens eine Reinigungseinrichtung
(56) vorgesehen ist, daß insbesondere zur Sicherung mindestens eines Abfallteiles
(9) vor dessen Abtrennung eine zwischen einer Übernahmestellung und einer Abgabestellung
bewegbare Lagenhalterung (54) vorgesehen ist und daß vorzugsweise eine Reinigungseinrichtung
(56) einen Ansauger, einen Ausstoßer, einen mechanischen Ablöser (57) bzw. einen Transportschacht
(55) für den jeweiligen Abfallteil (9) aufweist, und/oder daß Mittel zur Bildung von
Abständen zwischen aufeinanderfolgenden Blattlagen (1) vorgesehen sind, daß die Abstandsmittel
insbesondere zum Heraustrennen eines Zwischen-Querstreifens (9) zwischen den Blattlagen
(1) vorgesehen bzw. durch einen die Blattlagen (1) auf annähernd konstant einstellbare
Abstandslücken beschleunigenden Korrektur-Transporteur (28) gebildet sind und daß
vorzugsweise einer Bearbeitungseinrichtung (39, 40) mindestens eine Einrichtung (33,
33a) zur Bildung von im wesentlichen bündigen Blattlagen-Stapeln nachgeschaltet ist,
der die Blattlagen (1) vom Durchlauf durch die Bearbeitungseinrichtung (39, 40) im
weiteren kontinuierlichen Durchlauf bis zur Stapellage zuführbar sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine Einrichtung (25) zur Ausschleusung von Blattlagen (1) aus dem Transportweg vorgesehen
ist, daß insbesondere im Transportweg eine gemeinsame Ausschleus-Weiche (68) für zur
Kontrolle bestimmte, als Ausschuß erfaßte oder ähnliche Blattlagen (1) angeordnet
ist und daß vorzugsweise der Ausschleus-Weiche (68) eine Sortierweiche (70) zur wahlweisen
Überführung der ausgeschleusten Blattlagen (1) in gesonderte Transportbahnen, wie
einen Dokumenten-Zerkleinerer (27), nachgeschaltet ist, und/oder daß mindestens eine
Zähleinrichtung (24, 29, 31, 31a) zur Zählung der Blattlagen (1) vorgesehen ist, daß
insbesondere je eine Zähleinrichtung für die abgetrennten Blattlagen (1) einer Bearbeitungseinrichtung
(40), einer Ausschleuseinrichtung (25) bzw. einer Verteilweiche (30) zur Verteilung
der Blattlagen (1) auf gesonderte Transportebenen nachgeschaltet ist und daß vorzugsweise
mindestens zwei in Transportrichtung (11) aufeinanderfolgende Zähleinrichtungen über
einen Vergleichsrechner mit einer Signaleinrichtung für die Abgabe von Steuersignalen
wirkverbunden sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einem
Speicher (14) für die Materialbahn (2) entlang einer Förderbahn im wesentlichen nacheinander
Längsschneider (20), eine Erfassungseinrichtung (21) zur Erfassung von Blattlagen-Merkmalen
(7), ein den Vorschub der Materialbahn (2) nach Längenmaß erfassender Transporteur
(47), zwei in maßbezogener gegenseitiger Abhängigkeit arbeitende Querschneider (39,
40) zur registergenauen sowie maßhaltigen Herstellung der vorderen und hinteren Querkanten
(5, 6) der jeweiligen Blattlage (1), wenigstens ein Ausschleuser (25) zur Ausschleusung
von Blattlagen aus der Förderbahn in Abhängigkeit von einer den Vorschub und die Bearbeitung
der Materialbahn (2) erfassenden Auswerteinrichtung und mindestens eine Einrichtung
(32, 33) zur Aufschichtung der Blattlagen (1) nachgeordnet sind, daß insbesondere
die Blattlagen (1) von den Querschneidern (39, 40) bis zur Aufschicht-Einrichtung
(32, 33) im wesentlichen ununterbrochen in Förderbewegung gehalten sind und daß vorzugsweise
dem Ausschleuser (25) eine Verteilweiche (30) zur wahlweisen Zuführung der Blattlagen
zu gesonderten Aufschicht-Einrichtungen (32, 33; 32a, 33a) nachgeordnet ist.
9. Verfahren zur Bearbeitung von Ausgangs-Material (2) zu Blattlagen (1) mit jeweils
zwei voneinander im Abstand liegenden ersten und zweiten Querzonen (5, 6), insbesondere
mit der Vorrichtung (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, bei dem das gegenüber
der Blattlage (1) größere Material (2) in einer Längsrichtung (11) gegenüber mindestens
einem Bearbeitungs-Werkzeug (43 bis 46) lagegesichert wird und die Querzonen (5, 6)
im wesentlichen ohne Unterbrechung der Lagesicherung aufeinaderfolgend quer zur Längsrichtung
(11) mit dem jeweiligen Werkzeug in einem vorbestimmten Abstand voneinander bearbeitet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst die erste Querzone (5) bearbeitet und ein
Werkzeug (43) in Abhängigkeit von der Bearbeitungslage dieser ersten Querzone (5)
zur Einstellung auf den vorbestimmten Abstand im wesentlichen während der Lagesicherung
gesteuert sowie dadurch justiert in Bearbeitungseingriff mit der zweiten Querzone
(6) gebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß im kontinuierlichen sowie zur
Längsrichtung (11) etwa parallelen Durchlauf des Materiales (2) zuerst zur Bildung
einer ersten Querkante (5) der Blattlage (1) von einem vorderen Materialende ein Querstreifen
(9) abgetrennt und unmittelbar darauffolgend nach gegenseitiger, längenbezogener Justierung
von Werkzeug (43, 44) und Material (2) dahinter eine zweite Querkante (6) geschnitten
wird.