(19)
(11) EP 0 622 493 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1994  Patentblatt  1994/44

(21) Anmeldenummer: 94106702.7

(22) Anmeldetag:  28.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E01C 5/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR LI LU NL

(30) Priorität: 28.04.1993 DE 9306286 U

(71) Anmelder: BETONWERKE MUNDERKINGEN REINSCHÜTZ GmbH
D-89597 Munderkingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Reinschütz, Peter
    D-89597 Munderkingen (DE)

(74) Vertreter: Fleuchaus, Leo, Dipl.-Ing. et al
Fleuchaus & Wehser Melchiorstrasse 42
D-81479 München
D-81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bausatz aus Betonplatten


    (57) Die Erfindung betrifft einen Bausatz aus Betonplatten zur Bahnenverlegung mit Platten bestimmter vorgegebener Breite und unterschiedlichen Längen, wobei jeder Bausatz aus mehreren Satzpaketen besteht, und alle in einem Satzpaket enthaltenen Platten eine gleiche Breite, jedoch eine unterschiedliche, durch ein Vielfaches eines Rastermaßes bestimmte Länge haben, und die Summe der Länge der Platten eines jeden Satzpaketes eine gleiche, die Bahnlänge bestimmende und durch das Rastermaß teilbare Größe ergibt.
    Mit einem solchen Bausatz läßt sich die Bahnenverlegung mit Natursteinen optisch kaum erkennbar nachahmen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn erfindungsgemäß der Bausatz aus zwei bis fünf Satzpaketen besteht, von welchen jedes Satzpaket eine Vielzahl von Platten mit vorzugsweise drei bis sechs verschiedenen Plattenlängen umfaßt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Bausatz aus Betonplatten zur Bahnenverlegung mit Platten bestimmter vorgegebener Breite und unterschiedlichen Längen.

    [0002] Für die flächige Verlegung von Natursteinen ist die Bahnenverlegung allgemein bekannt, wobei in jeder Bahn Platten gleicher Breite und frei gewählter Längen Verwendung finden. Damit lassen sich optisch sehr vielgestaltige und ansprechende Verlegemuster gestalten. Bei dieser bekannten Bahnenverlegung ergibt sich häufig die Notwendigkeit, daß die letzte Platte einer Bahn beschnitten werden muß, um die Länge der Bahn den übrigen anzupassen, damit die gleichbleibende Breite des Verlegemusters gewährleistet ist.

    [0003] Die Nachahmung der Bahnenverlegung aus Natursteinen mit Hilfe von Betonplatten ist mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die Herstellung von Betonplatten gleicher Breite mit freien Längen sich zumindest aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten verbietet. Das gleiche gilt auch für die Herstellung gleich großer Betonplatten, die auf unregelmäßige Längen zugeschnitten werden.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz aus Betonplatten zu schaffen, mit dem der optische Eindruck der Bahnenverlegung bei Natursteinen möglichst weitgehend nachgeahmt werden kann, wobei die Herstellung der Betonplatten noch wirtschaftlich möglich ist. Insbesondere soll dafür gesorgt werden, daß mit derartigen Betonplatten Verlegemuster möglich sind, bei denen keine speziellen Anfängersteine und ein Anpassen durch Beschneiden dieser Steine auch dann nicht notwendig ist, wenn das Verlegemuster eine bestimmte Breite hat, und die einzelnen Bahnen durch verschiedene Kombinationen von Betonplatten hergestellt werden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeder Bausatz aus mehreren Satzpaketen besteht, daß alle in einem Satzpaket enthaltenen Platten eine gleiche Breite, jedoch eine unterschiedliche, durch ein Vielfaches eines Rastermaßes bestimmte Länge haben, und daß die Summe der Länge der Platten eines jeden Satzpaketes eine gleiche, die Bahnlänge bestimmende und durch das Rastermaß teilbare Größe ergibt.

    [0006] Mit einem solchen Bausatz läßt sich die Bahnenverlegung mit Natursteinen optisch kaum erkennbar nachahmen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn erfindungsgemäß der Bausatz aus zwei bis fünf Satzpaketen besteht, von welchen jedes Satzpaket eine Vielzahl von Platten mit vorzugsweise drei bis sechs verschiedenen Plattenlängen umfaßt.

    [0007] Eine solche Vielzahl von Platten gleicher Breite in nur einigen Satzpaketen und einer beschränkten Vielzahl von Plattelängen bietet eine große Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten, mit der sich die Unregelmäßigkeit der Bahnverlegung bei Natursteinen sehr leicht nachahmen läßt, wobei die verschiedenen Plattelängen der Platten eines Satzpaketes beim Verlegen eine solche Auswahl der Platten zulassen, daß Kreuzfugen ohne Schwierigkeiten zu vermeiden sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Satzpakete für Verlegemuster ausgelegt sind, bei denen Platten gleicher Länge mehrfach in einem Satzpaket vorkommen.

    [0008] Ein derartiger Bausatz von Betonplatten läßt sich wirtschaftlich herstellen, da es möglich ist, für jedes Satzpaket mit einer Form auszukommen, in der Platten unterschiedlicher Länge untergebracht sind. Die Herstellung einer solchen Form für unterschiedliche Plattenlängen ist bei der heutzutage benutzten Laser-Schneidetechnik genauso einfach herzustellen wie eine Form für Platten gleicher Größe.

    [0009] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Vielfache des Rastermaßes derart ausgewählt ist, daß sich eine Kombination von sowohl geradzahligen und ungeradzahligen als auch ganzzahligen und gebrochenzahligen Werten für die Plattenlängen in einem Satzpaket ergibt. Damit wird eine ausreichende Vielzahl von unterschiedlichen Plattenlängen geschaffen, die es immer ermöglicht, Bahnen bestimmter Länge bzw. Verlegemuster bestimmter Breite
    durch die Kombination einzelner Platten derart zu gestalten, daß keine Kreuzfugen entstehen und das Beschneiden von Platten entfällt.

    [0010] Die für das Satzpaket vorgesehene Breite kann völlig unabhängig ausgewählt werden, jedoch wird die Kombinierbarkeit von Steinen weiter vergrößert, wenn die Breite ebenfalls einem Vielfachen des Rastermaßes der Plattenlänge entspricht.

    [0011] Es hat sich gezeigt, daß die Erfindung besonders vorteilhaft zu verwirklichen ist, wenn der Bausatz aus Dreisatzpaketen mit jeweils einer Plattenbreite von 14, 21 und 28 cm besteht, wobei die Plattenlängen vorzugsweise zwischen dem Einfachen bis Zweifachen der Plattenbreite unter Berücksichtigung des Vielfachen eines Rastermaßes von 3,5 cm betragen.

    [0012] Die Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung. Es zeigen:
    Fig. 1A
    ein Verlegemuster aus einem Bausatz mit drei verschiedenen Plattenbreiten;
    Fig. 1B
    den gleichen Bausatz wie in Fig. 1A, jedoch unterteilt in zwei nebeneinanderliegende Bahnenjeweils einer Paketbreite;
    Fig. 2
    ein Verlegemuster gemäß Fig. 1 mit einer anderen Verteilung der Plattenbreiten;
    Fig. 3
    ein Verlegemuster aus einem Bausatz mit nur zwei Plattenbreiten;
    Fig. 4
    ein Verlegemuster aus einem Bausatz mit nur einer Plattenbreite.


    [0013] Das in Fig. 1A dargestellte Verlegemuster ist aus einem Bausatz mit einer Vielzahl von Satzpaketen a, b und c aufgebaut, die drei unterschiedliche Plattenbreiten haben. Die Satzpakete a und b umfassen fünf unterschiedliche Plattenlängen in einem Vielfachen eines Rastermaßes, wogegen die Satzpakete c lediglich drei unterschiedliche Plattenlängen aufweisen.

    [0014] Mit einem derartigen Bausatz ist eine Bahnenverlegung möglich, die frei von Kreuzfugen ist und kein Anpassen bzw. Beschneiden der Randsteine benötigt. Dabei wird der optische Eindruck einer Bahnenverlegung mit Natursteinen in der gewünschten Weise erreicht.

    [0015] Für eine beispielsweise in der Praxis vorgesehene Ausgestaltung eines Bausatzes aus Betonplatten sind drei Satzpakete mit jeweils einer Plattenbreite von 14, 21 und 28 cm vorgesehen, wobei für ein Rastermaß von 3,5 cm für die einzelnen Breiten Plattenlängen entsprechend nachfolgender Tabelle ausgewählt worden sind:
    Tabelle
    Plattenbreite Plattenlänge / Rastermaß 3,5 cm
    14 cm 14; 17,5; 21; 24,5; 28
    21 cm 21; 24,5; 28; 31,5; 35; 38,5; 42
    28 cm 28;31,5; 35; 38,5; 42; 45,5; 49


    [0016] Bei den in der Tabelle wiedergegebenen Größen wurde ein Rastermaß von 3,5 cm sowohl für die Plattenbreite als auch die Plattenlänge vorgesehen.

    [0017] Es ist offensichtlich, daß für die Plattenbreite jedes beliebige Maß, das für die optische Gestaltung eines Verlegemusters zweckmäßig erscheint, verwendet werden kann. Die Plattenlänge ergibt sich jeweils durch das Vielfache des Rastermaßes von 3,5 cm. Bei der Auswahl des Rastermaßes ist es vorteilhaft darauf zu achten, daß sich eine möglichst vielgestaltige Kombination von Plattenlängen für ein Satzpaket ergibt, wobei sowohl geradzahlige und ungeradzahlige als auch ganzzahlige und gebrochenzahlige Werte für die Plattenlängen Verwendung finden können.

    [0018] Obwohl vorausstehend nur ein Beispiel für einen Bausatz gegeben worden ist, lassen sich unter den Voraussetzungen der Erfindung eine Vielzahl von Bausätzen mit unterschiedlichen Abmessungen vorsehen, je nach dem, wie es durch die Gestaltung der Verlegemuster vorgegeben wird.

    [0019] Für die Auswahl der in einer Form zur Herstellung der Platten vorgesehenen Längenmaße ist es von Vorteil, aus den in der Tabelle angegebenen Längenmaßen nur jeweils die ersten fünf Plattenlängen vorzusehen, da dies besondere Vorteile für den Formenaufbau bietet. Mit dieser Auswahl lassen sich die einzelnen Formen so gestalten, daß alle Platten in einer Form jeweils ein Satzpaket mit einer solchen Verteilung der verschiedenen Plattenlängen ergeben, daß die Summe der Länge aller Platten jeder einzelnen Formreihe der verschiedenen Formen gleich ist.

    [0020] Daraus ergeben sich erhebliche Vorteile, da einerseits alle Satzpakete nach der Herstellung in der aus der Form kommenen Zuordnung gleiche Breite haben und daher für den Transport eine einheitliche Paketbreite ergeben. Dies erleichtert die Handhabung mit einem Klammerstapler, der mit seiner Klammerbreite auf die einheitliche Paketbreite eingestellt ist.

    [0021] Diese Satzpakete einheitlicher Paketbreite bieten den weiteren Vorteil, daß sich dadurch nämlich ein weiteres, der Paketbreite entsprechendes Rastermaß für die Verlegemuster ergibt. Der Plattenbedarf für eine zu belegende Fläche läßt sich somit leicht ermitteln. Durch Aneinanderlegen der einzelnen Plattenreihen der Satzpakete und durch Austauschen von zumindest zwei nebeneinanderliegenden Platten an der Stoßstelle in jeder zweiten Reihe, wird dabei eine kreuzfugenfreie Verlegung gewährleistet. Dies ist aus dem Vergleich der beiden Fig. 1A und 1B leicht zu entnehmen.

    [0022] Das Verlegemuster der Fig. 1A besteht aus einem Bausatz mit genau den gleichen Platten wie das Verlegemuster der Fig. 1B, wobei jeder Bahn a, b und c der Fig. 1A zwei nebeneinanderliegende Bahnen a, b und c der Fig. 1B entsprechen. Dabei ist die jeweilige Länge gleich der Summe der Plattenlängen einer Formbreite, d.h. der Breite, welche das aus der Form entnommene Satzpaket hat. Um zu einer kreuzfugenfreien Verlegung zu kommen, sind jeweils aneinander angrenzende Platten vorzugsweise jeder zweiten Reihe, z.B. bei der Fig. 1A der Reihen 2, 4, 6 und 8 von oben gezählt, gegeneinander auszutauschen.

    [0023] In Fig. 2 ist ein Verlegemuster mit denselben Bahnbreiten, d.h. drei verschiedenen Bahnbreiten a, b und c, wie in Fig. 1A dargestellt. Jedoch sind insgesamt mehr Bahnen mit größeren Plattenbreiten und mit einem größeren Rastermaß für das Verlegemuster vorgesehen.

    [0024] Bei dem Verlegemuster nach Fig. 3 finden lediglich zwei verschiedene Bahnbreiten a und b Verwendung, wogegen die Ausführungsform gemäß Fig. 4 ein Verlegemuster zeigt, bei dem Platten mit nur einer einzigen Bahnbreite b Verwendung finden.

    [0025] Durch die Maßnahmen der Erfindung, Bausätze aus Betonplatten für eine Bahnenverlegung aus mehreren Satzpaketen aufzubauen, ergibt sich der Vorteil nicht nur einer kostengünstigen Herstellung der Betonplatten, sondern auch eine satzpaketweise einfache Verlegung, wobei die Disposition für die Verlegung und die Mengenermittlung sehr vereinfacht wird. Bei einer vorgegebenen Plattenbreite ist durch die Vielzahl der Plattenlängen eine verhältnismäßig große Vielfalt unterschiedlicher Verlegemuster möglich, wobei die Breite eines Verlegemusters ebenfalls ein Vielfaches des Rastermaßes ist und dadurch gleiche Bahnlängen mit Hilfe der einzelnen Satzpakete herstellbar sind. Die dadurch möglichen Gestaltungen der Verlegemuster zeigen die Attraktivität der Bahnenverlegung mit Natursteinen. Dabei ist hervorzuheben, daß kein vorgegebenes Verlegeschema notwendig ist, sondern jede Bahn entsprechend der aus dem Satzpaket entnehmbaren Platten frei gestaltet werden kann. Da die Satzpakete bezüglich der Menge der Betonplatten und der Plattenlängen so ausgelegt sind, daß eine ausreichend große Vielzahl der jeweiligen Größen vorgesehen ist, lassen sich Verlegemuster vorgegebener Breite ohne Schneiden und Anpassen gestalten.


    Ansprüche

    1. Bausatz aus Betonplatten zur Bahnenverlegung mit Platten bestimmter vorgegebener Breite und unterschiedlichen Längen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeder Bausatz aus mehreren Satzpaketen besteht,
    daß alle in einem Satzpaket enthaltenen Platten eine gleiche Breite, jedoch eine unterschiedliche, durch ein Vielfaches eines Rastermaßes bestimmte Länge haben,
    und daß die Summe der Länge der Platten eines jeden Satzpaketes eine gleiche, die Bahnlänge bestimmende und durch das Rastermaß teilbare Größe ergibt.
     
    2. Bausatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Bausatz aus zwei bis fünf Satzpaketen besteht, von welchen jedes eine Vielzahl von Platten mit vorzugsweise drei bis sechs verschiedenen Plattenlängen umfaßt.
     
    3. Bausatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
    daß das Vielfache des Rastermaßes derart ausgewählt ist, daß sich eine Kombination von sowohl geradzahligen, ungeradzahligen als auch gebrochenzahligen Werten für die Plattenlängen eines Satzpaketes ergibt.
     
    4. Bausatz nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
    daß der Bausatz aus drei Satzpaketen mit jeweils einer Plattenbreite von 14, 21 und 28cm besteht,
    und daß die Plattenlängen zwischen dem Einfachen bis Zweifachen der Plattenbreite unter Berücksichtigung des Vielfachen eines Rastermaßes von 3,5cm betragen.
     




    Zeichnung