(19)
(11) EP 0 622 500 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.11.1994  Patentblatt  1994/44

(21) Anmeldenummer: 94105755.6

(22) Anmeldetag:  14.04.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E04D 13/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR LI LU NL

(30) Priorität: 28.04.1993 DE 9306397 U

(71) Anmelder: Henn, Klaus
D-35713 Eschenburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Henn, Klaus
    D-35713 Eschenburg (DE)

(74) Vertreter: Knefel, Siegfried, Dipl.-Math. 
Postfach 19 24
D-35529 Wetzlar
D-35529 Wetzlar (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Belüften von Dächern


    (57) Vorrichtung zur Belüftung von Dächern, bei der auf den unteren Enden der Dachsparren (1) eine quer zum Dach verlaufende Traufbohle vorgesehen ist, über die eine die Dachziegel (23) unterdeckende Kunststoffolie (2) geführt ist. Die Traufbohle ist durch ein zwischen Dachsparren (1) und Folie (2) auf den Dachsparren (1) befestigbares, im Querschnitt im wesentlichen trapezförmig ausgebildetes Siebgitter (3) gebildet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Belüftung von Dächern, bei der auf den unteren Enden der Dachsparren eine Traufbohle vorgesehen ist, über die eine die Dachziegel unterdeckende Kunststoffolie geführt ist. Die Kunststoffolie soll verhindern, daß durch die Stoßfugen der Ziegel Wasser dringt oder sich unter den Ziegeln bildendes Schwitzwasser in den abzudeckenden Raum tropft. Die Folie wird hierzu auf die Dachsparren gelegt und mit Hilfe einer Konterlattung auf den Dachsparren befestigt. Auf der Konterlattung ist die Querlattung befestigt, die die Dachziegel trägt. Damit zum Beispiel das sich auf der Folie sammelnde Wasser in die Traufe (Regenrinne, Dachrinne) geleitet wird, tragen die Sparren an ihrem unteren Ende eine in Längsrichtung des Daches verlaufende Traufbohle, über die die Folie bis in die Traufe geführt ist. Die Traufe liegt üblicherweise in Haltern, deren Enden auf der Traufbohle unterhalb der Folie liegend befestigt sind, beispielsweise dort angenagelt sind. Sind die Ziegel im Querschnitt gewellt, wie es zum Beispiel bei "Frankfurter Pfannen" der Fall ist, stützen sich die Täler der Pfannen auf der Traufbohle ab. Durch die erhabenen Wölbungen der Pfanne kann Luft unter die Ziegel treten, welche über die untergelegte Folie nach oben zum Dachfirst steigt, um dort durch vorgesehene Öffnungen auszutreten.

    [0002] Liegen die Ziegel flach auf der Traufbohle auf, zum Beispiel bei Verwendung von "Biber-Ziegeln", dann wird üblicherweise längs der Traufbohle, oberhalb der Folie ein Zuluft-Element angeordnet, das beispielsweise wellenförmig ausgebildet ist, so daß die Luft wie bei Verwendung der "Frankfurter Pfannen" durch die erhabenen Teile des Zuluft-Elementes unter die Ziegel streichen kann.

    [0003] Bei diesen Ausbildungen findet keine Belüftung des Daches unterhalb der Folie zwischen den Dachsparren statt, weil die Folie und die Traufbohle keine Außenluft zwischen die Dachsparren treten laßt. Deshalb werden die Dachsparren selbst nicht von der Außenluft belüftet, so daß sich hier Schwitzwasser niederschlagen kann.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung anzugeben, welche eine Belüftung der Dachsparren gewährleistet.

    [0005] Diese Aufgabe wird durch das kennzeichnende Merkmal des Anspruches 1 gelöst. Dadurch, daß jetzt die Traufbohle durch ein Siebgitter ersetzt ist, das wenigstens teilweise der Querschnittsform der Traufbohle folgt, das heißt, einen etwa trapezförmigen Querschnitt aufweist, kann durch die Öffnungen des Siebgitters Luft unterhalb der Folie durch das Siebgitter zwischen die Dachsparren treten und unterhalb der Folie zwischen den Dachsparren bis zum First strömen.

    [0006] Das Siebgitter besteht vorzugsweise aus einem Metallblech, zum Beispiel einem Aluminiumblech oder aus einem Blech aus einer Aluminiumverbindung, derart, daß es die Druckbelastung durch die aufliegenden Dachziegel und gegebenenfalls die aufliegenden Halterungen für die Traufe aushält. Das Gitter ist deshalb vorn und hinten senkrecht nach unten abgewinkelt und stützt sich mit in Richtung der Dachsparren verlaufenden Randflächen auf den Dachsparren ab.

    [0007] Die Grundfläche des Siebes kann offenbleiben, so daß das Siebgitter trotz abgewinkelter Vorder- und Hinterteile sowie der abgewinkelten Randflächenauflagen aus einem flächenförmigen Stück gefaltet werden kann.

    [0008] Mit Hilfe der Löcher des Siebgitters kann dieses mit seinen an den Dachsparren liegenden Randflächen an den Dachsparren festgenagelt werden. Zur Befestigung einer Haltevorrichtung für die Traufe liegt die Haltevorrichtung vorteilhaft auf dem Siebgitter. Damit beim Annageln der Traufenhalter das Siebgitter nicht verletzt wird, insbesondere sich nicht durchbiegt, können in weiterer Ausgestaltung der Erfindung in den vom Siebgitter umschlossenen Querschnitt passende Holzkeile eingelegt sein, welche den Raum zwischen dem Sparren und der Oberfläche des Siebgitters ausfüllen.

    [0009] Weitere Einzelheiten können den Unteransprüchen entnommen werden.

    [0010] Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, und zwar zeigen
    Fig. 1
    einen Querschnitt durch ein Dachstück mit eingelegtem Siebgitter;
    Fig. 2
    die Ansicht des Siebgitters in Richtung des Pfeiles II der Fig. 1;
    Fig. 3
    die Ansicht des Siebgitters in Richtung des Pfeiles III der Fig. 1;
    Fig. 4
    einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3;
    Fig. 5
    ein geändertes Ausführungsbeispiel;
    Fig. 6
    eine Einzelheit der Fig. 5;
    Fig. 7
    eine geänderte Einzelheit der Fig. 5.


    [0011] Gemäß Fig. 1 ist auf die Dachsparren (1) eine Folie (2) gelegt. Die Folie (2) wird mit Hilfe von Konterlatten (20) auf den Dachsparren (1) gehalten. Auf die Konterlattung sind Querlatten (21) aufgebracht, welche die Dachziegel (23) tragen, indem diese sich mit Noppen (24) hinter die Latten (21) legen.

    [0012] Die Folie (2) ist über ein Siebgitter (3) bis in eine Traufe (4) geführt, so daß sich auf der Folie sammelndes Wasser in die Traufe (4) läuft und von dort abgeführt wird. Das Siebgitter (3) weist im Querschnitt die Form der bisher verwendeten Traufbohle auf, nur daß jetzt im entsprechend gefalteten Siebgitter (3) ein Hohlraum (5) vorgesehen ist, der vorne durch einen abgeknickten senkrechten Flächenteil (6) abgeschlossen ist und hinten durch einen abgeknickten senkrechten Flächenteil (7). An die Teile (6 und 7) schließen sich in Richtung des Dachsparrens (1) verlaufende abgeknickte Randflächen (8 und 9) des Siebgitters (3) an. Durch die Löcher der Randflächen (8 und 9) kann das Siebgitter (3) beispielsweise auf die Dachsparren (1) genagelt werden.

    [0013] Bei dieser Ausbildung kann die Luft durch den vorderen Flächenteil (6) des Siebgitters in Richtung des Pfeiles (10) durch den hinteren Flächenteil (7) des Siebgitters (3) streichen. Von hier aus kann die Luft zwischen den Sparren (1) unterhalb der Folie (2) bis zum Dachfirst gelangen, um hier in geeigneter Weise abgeführt zu werden.

    [0014] In den trapezförmigen Querschnitt des Siebgitters (3), nämlich in den Hohlraum (5), können Holzkeile (11 und 12) eingelegt werden, derart, daß sie den Raum zwischen den Dachsparren (1) und der Oberfläche (3a) des Siebgitters (3) längs des Daches an mehreren Stellen ausfüllen. Auf diese Holzkeile (11 und 12) kann der Haltesteg (13) der Traufenhalterung (14) genagelt werden. Die Traufe (4) ist in die Halter (14) eingelegt. Die Nägel können wiederum durch die Löcher des Siebgitters (3) geführt werden. Bei dieser Nagelung biegt sich das Siebgitter (3) in seiner Oberfläche (3a) nicht durch und wird auch nicht in diesem Bereich verletzt.

    [0015] Das Siebgitter (3) gewährleistet also den Luftdurchtritt und die Belüftung der Dachsparren (1) unterhalb der Folie (2). Es verhindert gleichzeitig, daß in den durch das Dach abgedeckten Bodenraum Insekten und dergleichen eindringen können, wenn nur die Löcher (15) des Siebgitters genügend klein gehalten werden. Auch verhindern die Teile (6 und 7) des Siebgitters (3), daß Schnee oder dergleichen durch das Siebgitter (3) in den unter dem Dach befindlichen Dachraum geweht wird.

    [0016] Fig. 5 zeigt eine Siebgitterausbildung zur Verwendung bei einem Dachüberhang (30). In den Sparren des Überhanges ist eine Ausnehmung (31) vorgesehen, in der üblicherweise aus ästhetischen Gründen Nut-Feder-Bretter (32) angeordnet sind. Die Nut-Feder-Bretter reichen bis an die mit (33) bezeichnete Hauswand.

    [0017] Bei dieser Ausbildung kann das Siebgitter (3) so weit verlängert sein, bis es die Hauswand (33) erreicht, damit sich die Folie (2) nicht auf die Nut-Feder-Bretter (32) legen kann und den Luftaustritt aus dem Siebgitter (3) behindert.

    [0018] Wird ein Siebgitter (3) gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 verwendet, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung ein zweites Siebgitter (35) hinter dem Siebgitter (3) angeordnet werden, so daß die Folie (2) auch über dieses Siebgitter (35) läuft. Die Luft streicht jetzt durch die Vorder- und Hinterflächen der Siebgitter (3 und 35) in Richtung der Pfeile (36) zwischen die Dachsparren (1).

    [0019] Wird ein zweiter Siebgitterteil (35) verwendet, so kann dessen Querschnitt, wie in Fig. 6 dargestellt, als U-förmig ausgebildetes Siebgitter (37) ausgebildet sein. Die U-Schenkel (38) dieses Siebgitters stützen sich auf der Nut-Feder-Bretterverbindung (32) ab, beziehungsweise mit ihrem vorderen Schenkel auf der hinteren Randfläche (9) des Siebgitters (3). Das Siebgitter (37) kann aber auch gemäß Fig. 7 nach vorne (39) und hinten (40) abgewinkelte Randflächen aufweisen, mit denen es auf der Nut-Feder-Bretterverbindung aufliegt oder mit ihrem hinteren Rand auf den Nut-Feder-Brettern und mit ihrem vorderen Rand auf dem Rand des Siebgitters (3). Durch die Löcher dieser abgewinkelten Teile (39, 40) kann das Siebgitter (37) mit Hilfe von Nägeln auf den Nut-Feder-Brettern (32) oder den Dachsparren (1) befestigt werden.

    [0020] Die erfindungsgemäße Belüftung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn zum Zwecke der Wärmeisolierung unter den Dachsparren oder auch noch in die Dachsparren hineinreichend zum Beispiel Wärmeisolierplatten angeordnet werden, so daß zwischen den Sparren Hohlräume verbleiben, wie es auch bei dem Überhang der Fall ist. Das erfindungsgemäße Siebgitter (3), gegebenenfalls in Verbindung mit dem Siebgitter (37) bewirkt eine Belüftung in diese zwischen den Sparren verbleibenden abgeschlossenen Lufträume ohne besondere Maßnahmen.

    Bezugszahlen



    [0021] 
    1
    Dachsparren
    2
    Folie
    3
    Siebgitter
    3a
    Oberfläche des Siebgitters
    4
    Traufe
    5
    Hohlraum
    6
    Siebflächenteil
    7
    Siebflächenteil
    8
    vordere Randfläche des Siebgitters
    9
    hintere Randfläche des Siebgitters
    10
    Pfeil
    11
    Holzkeil
    12
    Holzkeil
    13
    Steg
    14
    Traufenhalterung
    15
    Löcher
    16
    imaginäre Grundfläche des trapezförmigen Siebgitters (3)
    20
    Konterlatten
    21
    Querlatten
    23
    Dachziegel
    24
    Haltenoppen
    30
    Dachüberhang
    31
    Ausnehmung des Dachüberhangs
    32
    Nut-Feder-Bretter
    33
    Hauswand
    35
    Siebgitter
    36
    Pfeile
    37
    Siebgitter
    38
    U-Schenkel
    39
    vordere Randflächen
    40
    hintere Randflächen



    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Belüftung von Dächern, bei der auf den unteren Enden der Dachsparren eine quer zum Dach verlaufende Traufbohle vorgesehen ist, über die eine die Dachziegel unterdeckende Kunststoffolie geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Traufbohle durch ein zwischen Dachsparren (1) und Folie (2) auf den Dachsparren (1) befestigbares, im Querschnitt im wesentlichen trapezförmig ausgebildetes Siebgitter (3) gebildet ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die den Dachsparren (1) zugewandte Seite des Siebgitters (3) (Grundfläche des Siebgitters) offen ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter (3) in Richtung der Dachsparren (1) abgewinkelte Randflächen (8, 9) aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter vorn und hinten etwa senkrecht verlaufende abgewinkelte Siebflächenteile (6 und 7) aufweist, die in die abgewinkelten Randflächen (8, 9) münden.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter aus einem einzigen, geeignet gefalteten, flächenförmigen Stück besteht.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter (3) aus einem durchlöcherten, flächenförmigen Metallblech besteht.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter (3) aus Aluminium oder einer Aluminiumverbindung besteht.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter aus einem verzinkten Blech besteht.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgitter (3) aus Kunststoff besteht.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Hohlraum (5) des Siebgitters (3) den Hohlraum ausfüllende Holzkeile (11, 12) mit Abstand voneinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht