[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Drehmechanismus für ein Drehkreuz resp.
einen Drehsperrbalken mit einem um eine Achse rotierbaren Sperrelement.
[0002] Herkömmlicherweise werden Drehkreuze resp. Drehsperrbalken mittels mechanischer Einrichtungen
ausgerüstet, welche eine Drehen in eine Richtung ermöglichen, während in der anderen
Richtung die Drehung gesperrt ist. Die einfachen derartigen Einrichtungen haben den
Nachteil, dass sie nur in einer Richtung wirken, und dass die Drehresp. Sperrwirkung
nicht umgekehrt werden kann. Weiter besteht ein Problem, wenn zusätzlich die Drehrichtung
vorübergehend gesperrt werden soll, wie es für Zugangskontrolleinrichtungen üblich
ist. Hier soll die Sperre erst geöffnet werden, wenn eine Identifkation des durchzulassenden
Gegenstandes oder Person erfolgt ist. Diese Sperre wird herkömmlicherweise mittels
Sperrbolzen realisiert, welche ein Drehen der Drehkreuze verhindern. Diese Sperrvorrichtung
weist nun den gravierenden Nachteil auf, dass sie unter Last nicht geöffnet werden
kann. D.h. dass der Sperrbolzen nicht aus seiner Sperrlage bewegt werden kann, da
er durch die gegen die Öffnungsrichtung drückende Last verkeilt wird. Dies führt insbesondere
dann zu Problemen, wenn beispielsweise Personenschleusen in einem Notfall sofort entsperrt
werden sollen, und bereits durch erste Personen Druck auf die Sperr-organe ausgeübt
wird.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand nun darin, einen Mechanismus zu finden,
welcher eine zuverlässige Sperre von solchen Sperrorganen erlaubt, wobei die Sperre
auch unter Last problemlos aufzuheben ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass als Sperrorgan wenigstens
ein Schlingfederfreilauf vorgesehen ist, welcher auf die Drehachse des Sperrelementes
wirkt. Ein solcher Schlingfederfreilauf weist den grossen Vorteil auf, dass er auch
unter Last, d.h. wenn gegen die Sperrrichtung Druck auf den Drehmechanismus ausgeübt
wird, lösbar ist. Weiter zeichnet er sich durch einen sehr einfachen Aufbau auf, was
ihn störsicher macht und günstig in der Produktion ist.
[0005] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass der
Schlingfederfreilauf eine vorzugsweise mehrfach um einen Drehzylinder gewickelte,
wendelförmige Feder aufweist, deren eines Ende an einem stationären Trägerteil befestigt
ist, und deren anderes Ende frei am Drehzylinder anliegt. Bevorzugterweise ist vorgesehen,
dass das freie Ende der Feder mittels eines Betätigungsorganes in zwei gegenseitigen
Richtungen tangential zum Drehzylinder derart verschiebbar ist, dass in einer Endposition
des Federendes der Drehzylinder in beiden Richtungen frei rotierbar ist, und dass
in der anderen Endposition des Federendes der Drehzylinder nur noch in einer Richtung
frei rotierbar ist und in der anderen Richtung blockiert. Damit kann das Drehkreuz
einerseits derart eingerichtet werden, dass es sich nur in einer Richtung drehen lässt,
und andererseits lässt sich das Drehkreuz dadurch auch entsperren und in beide Richtungen
drehen. Dies ist insbesondere unter dem Aspekt der Sicherheit ein Vorteil, indem diese
Einrichtung beispielsweise mit einer Brandmeldeanlage gekoppelt werden kann, welche
eine solches Drehkreuz in einem Brandfall freigibt. Dabei kann beispielsweise die
Ruheposition des Federendes derart gewählt sein, dass sich das Drehkreuz in beide
Richtungen drehen lässt, und die einseitige Sperrwirkung kann durch aktives Schalten
eingerichtet werden. Weiter ist es auch möglich, anstelle der Blockierwirkung eine
bestimmte Bremswirkung zu erreichen. Damit kann beispielsweise ein Rutschkupplungseffekt
erreicht werden, bei welchem unter Aufbringung einer gewissen Kraft das Sperrorgan
gegen die Sperrichtung hin bewegt werden kann. Dieser Bremseffekt kann durch Positionieren
des freien Endes des Federbandes zwischen den beiden Endpositionen praktisch beliebig
von frei drehbar bis zu blockiert eingestellt werden.
[0006] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass das Betätigungsorgan
elektromagnetisch betätigbar ist. Damit lässt sich die oben beschriebene Funktion
vollautomatisch über eine entsprechende Steuerung ein- resp. Ausschalten.
[0007] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zwei entgegengesetzt
wirkende Schlingfederfreiläufe vorgesehen sind. Damit lässt sich ein Drehkreuz mit
wenig Aufwand beliebig in zwei Durchgangs/Sperrrichtungen betreiben.
[0008] Weiter ist vorzugsweise vorgesehen, dass das Sperrorgan mittels eines Motors, vorzugsweise
eines Elektromotors angetrieben ist. Damit lassen sich vollautomatische Drehkreuze
erstellen.
[0009] Weiter ist vorzugsweise vorgesehen, dass als Sperrorgan lediglich ein einzelner,
senkrecht zur Drehachse angeordneter Sperrbalken oder zwei in einem stumpfen Winkel
zueinander angeordnete Sperrbalken vorgesehen ist resp. sind. In Kombination mit einem
Antrieb lassen sich damit Personenvereinzelungen realisieren, welche keine störenden,
gegen die Durchgangsrichtung bewegenden Arme eines Drehkreuzes aufweisen, was insbesondere
für Durchgänge bei Bahn- resp. Liftzugängen vorteilhaft ist.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird anhand von Zeichnungen noch
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Ansicht eines Sperrbügels mit zwei Schlingfederfreiläufen;
Fig. 2 die Dateilansicht eines Schlingfederfreilaufes nach Fig. 1; und
Fig. 3 die Aufsicht auf ein Sperrorgan mit zwei Sperrbalken.
[0011] In Fig. 1 ist die schematische Ansicht eines Drehsperrbalkens dargestellt. Ein Bügel
1 ist drehbar in einem Träger 2 gelagert. Die Enden des Drehzylinders 3 des Bügels
1 befinden sich in Freilaufbüchsen 4 und 5, welche ihrerseits mit dem Träger 2 verbunden
sind. Seitlich an den Freilaufbüchsen 4 und 5 sind hier beispielsweise zwei elektromagnetische
Schalter 6 und 7 angebracht. Mittels dieser Schalter 6,7 können die Freilaufbüchsen
4,5 derart eingestellt werden, dass der Drehzylinder 3 entweder in beide Richtungen
frei rotierbar ist, oder dass die Rotation in eine Richtung gesperrt ist. Durch die
Kombination der beiden Freilaufbüchsen 4 und 5, welche entgegengesetzte Sperrwirkung
aufweisen, ist nun der Bügel 1 entweder vollständig blockiert, lässt sich nur in der
einen oder anderen Richtung drehen, oder lässt sich in beide Richtungen beliebig drehen.
[0012] Der Aufbau eines erfindungsgemäss vorgesehenen Schlingfederfreilaufs ist in Figur
2 schematisch dargestellt. Auf der oberen Trägerabstützung 2 ist ein Zapfen 8 befestigt,
welcher den gleichen Durchmesser wie der Drehzylinder 3 aufweist. Ein wendelförmiges
Federband 9 ist in der gezeigten Weise sowohl um den Zapfen 8 wie um das Ende des
Drehzylinders 3 gewickelt. Dabei ist das obere Ende (nicht dargestellt) beispielsweise
mit dem Zapfen 8 verbunden. Das untere Ende 9' des Federbandes liegt frei am Drehzylinder
3 an. Durch die Federwirkung wird dabei das Federband an den Umfang des Drehzylinders
angepresst. Wenn nun der Drehzylinder 3 in Richtung des Pfeiles A verdreht wird, so
erhöht sich der Anpressdruck und damit die Reibkraft der Feder 9 auf den Drehzylinder
3, und der Drehzylinder 3 lässt sich nicht mehr weiter drehen. Wenn aber der Drehzylinder
3 in die entgegengesetzte Richtung (Pfeil B) verdreht wird, so wird das Federband
9 durch die Reibung leicht mitgenommen, worauf sich der Anpressdruck vermindert, und
der Drehzylinder mit nur leichter Reibung am Federband 9 verdreht werden kann. Damit
ist auf einfache Weise eine einseitig wirkende Drehsperrung realisiert. Um den Drehzylinder
3 trotzdem in die Sperrrichtung (Pfeil A) zu verdrehen, kann das Ende 9' des Federbandes
mittels eines geeigneten Betätigungsorganes, vorzugsweise einem elektromagnetischen
Schalter, tangential zum Drehzylinder in Richtung des Pfeiles B gezogen werden, worauf
der Anpressdruck des Federbandes 9 auf den Drehzylinder 3 derart vermindert wird,
dass sich dieser problemlos auch in diese Richtung (Pfeil A) verdrehen lässt. Mit
wenig Aufwand lässt sich also die Sperrwirkung aufheben. Der besondere Vorteil liegt
auch darin, dass diese Aufhebung der Sperrwirkung auch vorgenommen werden kann, wenn
auf den Bügel 1 in Sperrrichtung eine Kraft einwirkt. Dies erlaubt die vollautomatisierte
Bedienung einer solchen Sperreinrichtung. Dazu wird vorzugsweise der Drehzylinder
3 mittels eines Motors angetrieben.
[0013] Die Verwendung solcher Schlingfederfreiläufe eignet sich insbesondere auch für die
einfache und kostengünstige Nachrüstung von bestehenden Drehkreuzen.
[0014] Eine bevorzugte Ausführungsvariante eines Drehmechanismus ist in Figur 3 in der Aufsicht
dargestellt. In einem Gerätekasten ist ein doppelseitig wirkender Schlingfederfreilaufmechanismus
10 untergebracht, wie er beispielsweise in Fig. 1 dargestellt wurde. An der Drehachse
11 sind zwei Sperrbügel 12 und 12' angebracht. Die Sperrbügel 12 und 12' sind untereinander
in einem Winkel von hier angenähert 90° angeordnet. Dieser Drehsperrmechanismus ist
beispielsweise in einem durch seitliche Stangen 13 und 14 begrenzten Durchgangskanal
angeordnet. Wenn nun beispielsweise eine Person in Pfeilrichtung diesen Kanal passieren
will, so gelangt sie gemäss Fig. 3 a) zwischen die beiden Sperrbalken 12 und 12'.
Wenn nun die Sperre des Schlingfederfreilaufmechanismus 10, welcher in dieser gezeigten
Grundstellung die Bewegung der Drehachse 11 in beide Richtungen sperrt, beispielsweise
durch eine Identifikationseinrichtung (nicht dargestellt) in der Durchgangsrichtung
aufgehoben wird, so kann die Person in Durchgansrichtung diese Sperre passieren, wobei
jetzt der Sperrbalken 12' den Durchgang für nachfolgende Personen versperrt, wie in
Fig. 3 b) gezeigt. Nun kann beispielsweise durch eine Feder oder einen Antrieb die
Drehachse 11 in die in Fig. 3 a) gezeigten Grundstellung zurückgeschwenkt werden,
unter Aufhebung der Sperrwirkung in dieser Richtung.
1. Drehmechanismus für ein Drehkreuz resp. einen Drehsperrbalken mit einem um eine Achse
rotierbaren Sperrelement, dadurch gekennzeichnet, dass als Sperrorgan wenigstens ein
Schlingfederfreilauf vorgesehen ist, welcher auf die Drehachse des Sperrelementes
wirkt.
2. Drehmechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlingfederfreilauf
eine vorzugsweise mehrfach um einen Drehzylinder gewickelte, wendelförmige Feder aufweist,
deren eines Ende an einem stationären Trägerteil befestigt ist, und deren anderes
Ende frei am Drehzylinder anliegt.
3. Drebmechanismus nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende der Feder
mittels eines Betätigungsorganes in zwei gegenseitigen Richtungen tangential zum Drehzylinder
derart verschiebbar ist, dass in einer Endpositon des Federendes der Drehzylinder
in beiden Richtungen frei rotierbar ist, und dass in der anderen Endposition des Federendes
der Drehzylinder nur noch in einer Richtung frei rotierbar ist und in der anderen
Richtung blockiert.
4. Drehmechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das
Betätigungsorgan elektromagnetisch betätigbar ist.
5. Drehmechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwei
entgegengesetzt wirkende Schlingfederfreiläufe vorgesehen sind.
6. Drehmechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das
Sperrorgan mittels eines Motors, vorzugsweise eines Elektromotors angetrieben ist.
7. Drehmechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als
Sperrorgan lediglich ein einzelner, senkrecht zur Drehachse angeordneter Sperrbalken
oder zwei in einem stumpfen Winkel zueinander angeordnete Sperrbalken vorgesehen ist
resp. sind.
8. Verwendung eines Drehmechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Nachrüstung
bestehender Drehsperrorgane.