[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennkraftmaschine gemäß dem Oberbergriff des Patentanspruches
1.
[0002] Aus DE-39 16 512 C1 ist eine gattungsgemäße Brennkraftmaschine mit einer V-förmigen
Zylinderreihenanordnung bekannt, bei der von einem der Schwungradseite gegenüberliegenden
Ende der Kurbelwelle eine parallele Zwischenwelle angetrieben wird. Diese Zwischenwelle
wiederum treibt von jeweils einem Ende aus die Nockenwelle einer Zylinderreihe an.
Vorteilhafter Weise wird der aufgrund des Versatzes der Zylinderreihen zueinander
entstehende Bauraum durch die darin angeordneten Nockenwellenantriebe genutzt.
Nachteilig ist, daß die am freien, der Schwungradseite gegenüberliegenden Ende der
Kurbelwelle auftretenden Drehschwingungen vollständig auf die Zwischenwelle und von
dieser auf die Nockenwellen übertragen werden. Insbesondere für die vom schwungradseitigen
Ende der Zwischenwelle angetriebene Nockenwelle können sich die Drehschwingungen der
Zwischenwelle und der Kurbelwelle addieren und die Steuerzeiten negativ beeinflussen,
wodurch das Abgasverhalten und der Kraftfstoffverbrauch verschlechtert wird.
[0003] Ein Vorschlag zur Lösung dieses Problemes ist in US-PS 4.230.074 offenbart, wobei
von beiden Enden der Kurbelwelle aus jeweils eine Zwischenwelle angetrieben wird,
welche dann ihrerseits jeweils mit einer Nockenwelle in antreibender Verbindung steht.
Diese Anordnung ist kompakt und treibt zumindest eine Zwischenwelle vom schwungsradseitigen
Ende der Kurbelwelle aus an, während die andere Zwischenwelle jedoch weiterhin den
Drehschwingungen der Kurbelwelle ausgesetzt ist. Zudem erfordert diese Lösung einen
vergrößerten Bauteilaufwand.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine zweireihige Brennkraftmaschine
mit möglichst kompakten Abmessungen und einem bezüglich auftretender Drehschwingungen
optimierten Verhalten zu schaffen.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen genannt.
[0006] Wenn bei einer derartigen Brennkraftmaschine der Antrieb der Zwischenwelle von den
drehschwingungsarmen, das Schwungrad tragenden Endabschnitt der Kurbelwelle aus erfolgt,
so sind die auf die Zwischenwelle übertragenen Drehschwingungen zu vernachlässigen.
Infolgedessen ist die bauraumsparende Anordnung der beiden Antriebsverbindungen zu
den Nockenwellen schwingungstechnisch unkritisch. Die Lage der Zwischenwelle unterhalb
der Kurbelwelle bietet eine gute Raumausnützung des ohnehin für die Anordnung von
Ölsaugkorb, Ölwanne etc. benötigten Volumens. Eine Anordnung oberhalb der Kurbelwelle
würde den im V zwischen den Zylinderreihen dringend für eine Nebenaggregatanordnung
benötigten Bauraum ungünstigerweise einschränken. Bei einem V-Winkel von 180° Grad
würde sie die Bauhöhe des Motors unnötig vergrößern.
[0007] Eine symmetrische Anordnung der Zwischenwelle unterhalb der Kurbelwelle schafft die
Voraussetzung für ein gleiches Antriebsverhalten zu den Nockenwellen beider zylinderreihen.
[0008] Die Baulänge der Brennkraftmaschine in Längsrichtung der Kurbelwelle kann weiter
reduziert werden, wenn der Antrieb der Zwischenwelle zwischen der zweiten Antriebsverbindung
und dem Schwungrad angeordnet ist.
[0009] In vorteilhafter Ausgestaltung kann ein Antrieb von jeweils zwei Nockenwellen je
Zylinderreihe realisisert werden, wenn diese beiden Nockenwellen über ein etwa mittig
entlang ihrer Längserstreckung angeordnes Getriebe, z.B. Zahnräder oder Ketten, miteinander
verbunden sind. Die Baulänge der Brennkraftmaschine bleibt dabei ebenso unverändert
wie die Gesamtanordnung der Antriebe.
[0010] Weiterhin kann die erfindungsgemäße Anordnung zusätzlich zum Antrieb eines Nebenaggregates,
z.B. einer Ölpumpe, genutzt werden. Hierfür trägt der schwungradferne Endbereich der
Zwischenwelle einen Drehantrieb, beispielsweise in Form eines eckigen Zapfens, welcher
antreibend in eine Ölpumpe eingreift. Ein separater Antrieb der Ölpumpe entfällt.
[0011] Die vorgschriebene Anordnung läßt sich bezüglich der Baulänge in der kürzesten Erstreckung
realisieren, wenn, ausgehend vom Schwungrad, zunächst der Antrieb der Zwischenwelle,
dann die zweite Antriebsverbindung für eine Nockenwelle, anschließend die erste Antriebsverbindung
für die andere Nockenwelle und abschließend der Drehantrieb angeordnet ist.
[0012] Der Antrieb der Zwischenwelle, die Antriebsverbindungen zu den Nockenwellen sowie
die zwischen benachbarten Nockenwellen angeordneten Getriebe können z.B. jeweils aus
Ketten und Zahnrädern gebildet sein.
[0013] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
[0014] Es zeigen:
- Fig.1
- schematisch und perspektivisch eine Kurbelwellen- und Zwischenwellenanordnung mit
teilweise dargestelltem Kurbeltrieb und
- Fig. 2
- eine Ansicht in Richtung des Pfeiles X gemäß Fig.1.
[0015] Eine Brennkraftmaschine weist zwei Zylinderreihen mit einem V-Winkel von 180° Grad
auf. Eine Kurbelwelle 1 ist Teil eines Kurbeltriebes. Fig. 1 zeigt zur Verdeutlichung
der Erfindung Kolben 2 und Pleuel 3 nur von einer Zylinderreihe.
[0016] Die Kurbelwelle 1 trägt an einem Endabschnitt 4 ein Schwungrad 5 und benachbart dazu
einen Antrieb 6 für eine unterhalb der Kurbelwelle 1 parallel zu deren Längsachse
A-A verlaufende Zwischenwelle 7. Diese Längsachse A-A und die entsprechende Achse
B-B der Zwischenwelle 7 liegen in einer Symmetrieebene E-E, zu welcher sich die Kolben
2 der Brennkraftmaschine senkrecht bewegen.
[0017] An einem schwungradfernen Endbereich 8 der Zwischenwelle 7 ist eine erste Antriebsverbindung
9 für eine Nockenwelle 10 einer Zylinderreihe angeordnet. Benachbart dem Antrieb 6
trägt die Zwischenwelle 7 auf ihrem schwungradnahen Endbereich 11 eine zweite Antriebsverbindung
12 für eine Nockenwelle 13 der anderen Zylinderreihe.
[0018] Jede Zylinderreihe weist jeweils eine zweite Nockenwelle 14, 15 auf, welche unter
Zwischenschaltung eines Getriebes 16 von der jeweils ersten Nockenwelle 10,13 angetrieben
wird. Die Getriebe 16 sind etwa mittig bezüglich der zur Kurbelwelle 1 parallelen
Längserstreckung der Nockenwellen 10, 13, 14, 15 angeordnet.
[0019] Der schwungradferne Endbereich 8 der Zwischenwelle 7 trägt einen Drehantrieb 17 für
eine Ölpumpe 18. Dieser Drehantrieb 17 ist als formschlüssige Steckverbindung derart
ausgeführt, daß eine Welle 19 der Ölpumpe 18 koaxial der Längsachse A-A liegt.
[0020] Die Antriebsverbindungen 9 und 12 sind auf ihrem Lasttrum jeweils mit einer von einem
hydraulischen Spanner 20 beaufschlagten Spannschiene 21 versehen und auf ihrem Lostrum
mit einer Gleitschiene 22.
1. Brennkraftmaschine mit zwei Zylinderreihen,
einer mit einem Schwungrad (5) versehenen Kurbelwelle (1) und mindestens einer von
dieser Kurbelwelle (1) angetriebenen, parallelen Zwischenwelle (7),
mit mindestens einer in Antriebsverbindung mit der Zwischenwelle (7) stehenden Nockenwelle
(10, 13) pro Zylinderreihe, wobei eine erste Antriebsverbindung (9) für eine Nockenwelle
(10) an einem schwungradfernen Endbereich (8) der Zwischenwelle (7) und
eine zweite Antriebsverbindung (12) für die andere Nockenwelle (13) an einem schwungradnahen
Endbereich (11) der Zwischenwelle (7) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb (6) der Zwischenwelle (7) an einem das Schwungrad (5) tragenden Endabschnitt
(4) der Kurbelwelle (1) angeordnet ist, und sich die Zwischenwelle (7) in Einbaulage
der Brennkraftmaschine unterhalb der Kurbelwelle (1) erstreckt.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Zwischenwelle (7) in einer vertikalen symmetrieebene (E-E) erstreckt,
welche eine Längsachse (A-A) der Kurbelwelle (1) aufnimmt.
3. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (6) der Zwischenwelle (7) zwischen der zweiten Antriebsverbindung
(12) und dem Schwungrad (5) angeordnet ist.
4. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zylinderreihe eine Zweite Nockenwelle (14, 15) aufweist, welche unter Zwischenschaltung
eines Getriebes (16) von der jeweils ersten Nockenwelle (10, 13) angetrieben ist,
wobei das Getriebe (16) etwa mittig bezüglich der Längserstreckung der Nockenwellen
(10, 13, 14, 15) angeordnet ist.
5. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der schwungradferne Endbereich (8) der Zwischenwelle (7) einen Drehantrieb (17)
für ein Nebenaggregat aufweist.
6. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Zwischenwelle (7) zunächst der Drehantrieb (17) und benachbart dazu
die erste Antriebsverbindung (9) angeordnet ist, und beabstandet dazu die zweite Antriebsverbindung
(12) und abschließend der Antrieb (6) der Zwischenwelle (7) angeordnet ist.