[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum endseitigen Ausformen von rohrförmigen
Werkstücken mit unterschiedlichen Durchmessern.
[0002] Wie die DE-27 09 418 C3 zeigt, sind Vorrichtungen zum Ausklinken von rohrförmigen
Metallwerkstücken seit langem bekannt und haben die Aufgabe, eine dem Rohrdurchmesser
des anzuschließenden Rohres angepaßte Ausnehmung in dem Endteil eines Rohres zu erzielen,
so daß dadurch eine satte Anlage des einen Rohres an der Wandung des anderen Rohres
erfolgt. Die bekannte handbetätigte Vorrichtung zum Ausklinken von Rohren kann dabei
nur drei Rohrdurchmesser bearbeiten und vor allen Dingen nur Rohre bearbeiten, die
genau senkrecht zu dem die Ausklinkwerkzeuge tragenden Stempel ausgeformt werden sollen.
[0003] Für größere Betriebe, bei denen häufig das Ausklinken von Rohren erforderlich ist
und bei denen der Anschlußwinkel der beiden Rohre aneinander nicht unbedingt 90
o beträgt, ist diese bekannte handbetätigte Vorrichtung nicht geeignet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine maschinelle Vorrichtung zum endseitigen
Ausformen von rohrförmigen Werkstücken zu schaffen, mit der es möglich ist, Rohre
jeden Durchmessers mit jedem gewünschten Winkel anzuschleifen. Hierbei soll außerdem
die diese Arbeit durchführende Vorrichtung kostengünstig arbeiten und kostengünstig
erstellbar sein.
[0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Hauptanspruches
gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen erläutert.
[0007] Bandschleifmaschinen sind in großem Umfang bekannt, beispielsweise auch aus der US-PS
26 71 993. Diese bekannten Maschinen haben aber üblicherweise weder eine leicht auswechselbare
Umlenkrolle, so daß damit schnell unterschiedliche Schleifdurchmesser geschaffen werden
können, noch einen eine Klemmvorrichtung aufweisenden Support, so daß Winkeleinstellungen
möglich sind.
[0008] Mit anderen Worten ausgedrückt wird demgegenüber aber gemäß der Erfindung eine Vorrichtung
vorgeschlagen, die im wesentlichen aus einem umlaufenden Schleifband besteht, d. h.
durch eine Bandschleifmaschine gebildet wird, wobei die vorderste Rolle dieser Schleifmaschine
aber einfach und schnell ausgewechselt werden kann so daß dadurch unterschiedliche
Durchmesser im vorderen Umlenkbereich des Schleifbandes erzielbar sind. Weiterhin
wird diese Maschine mit einem Kreuzsupport ausgerüstet, der es ermöglicht, das auszuformende
Rohr einerseits auf die vordere Umlenkrolle des Schleifbandes zuzuführen, andererseits
das Rohr quer vor dem vorderen Teil des Schleifbandes zu verfahren und wobei zusätzlichdieser
Kreuzsupport eine Klemmvorrichtung zum Festklemmen des Rohres aufweist, die vorzugsweise
auf einer Scheibe montiert ist, die um eine Achse drehbar ist, wobei diese Achse senkrecht
zur Achse der vorderen Umlenkrolle und senkrecht zu einer gedachten Verbindungslinie
zwischen vorderer Umlenkrolle und hinterer Umlenkrolle steht.
[0009] Eine solche Maschine ist weiterhin so ausgebildet, daß die vordere Umlenkrolle schnell
und auf einfache Weise durch Umlenkrollen anderer Durchmesser zu ersetzen ist und
damit die gewünschte Größe der Ausformung in dem aus zu formenden Rohr zu erreichen
ist. Gleichzeitig wird die erfindungsgemäße Maschine dabei so ausgebildet, daß der
Abstand zwischen vorderer Umlenkrolle und hinterer Umlenkrolle verändert werden kann,
so daß durch ein einfaches Schlaffstellen des Schleifbandes die vordere Rolle entnommen
werden kann und daß in gleicher Weise durch einfache Handbetätigung die Spannung des
Schleifbandes wieder hergestellt werden kann.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen erläutert.
Die Zeichnungen zeigen dabei in
- Fig. 1
- eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung von der Seite gesehen, in
- Fig. 2
- eine Ansicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung von oben, in
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäß der Linie 3 - 3 in Fig. 2, in
- Fig. 4
- in größerem Maßstab eine Ansicht auf den Kreuzsupport mit eingespanntem Rohr, in
- Fig. 5
- in nochmal größerem Maßstab die bei den vorderen Gehäusewangen des Maschinenrahmens
mit ausgewechselter Umlenkrolle, in
- Fig. 6
- in einem der Fig. 5 entsprechenden Maßstab eine andere Ausführungsform der auswechselbaren
Halterung der Umlenkrolle, in
- Fig. 7
- eine Umlenkrolle mit kleinerem Durchmesser und in
- Fig. 8
- in einem größeren Maßstab die untere Klemmvorrichtung.
[0011] In den Zeichnungen ist mit 1 ein Ständer bezeichnet, der einen Maschinenrahmen 38
trägt, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf der rechten Seite einen Antriebsmotor
10 und auf der linken Seite einen Support 3 trägt. Der Antriebsmotor 10 schließt,
wie dies auch Fig. 2 zeigt, über einen Träger 23 an den Maschinenrahmen 38 unter Zwischenschaltung
eines Schwenklagers 6 an, wobei der Träger 23 mit dem Motor 10 um das Schwenklager
6 geschwenkt werden kann. Diese Schwenkbewegung wird einerseits verhindert und andererseits
ermöglicht durch eine Spindel 8, die einenendes ein Handrad 7 trägt und anderenendes
an den Träger 23 anschließt, und zwar unter Zwischenschaltung einer Schwenkplatte
40. Die Spindel 8 führt sich in einer vom Maschinenrahmen 38 getragenen Spindelmutter
24. Zwischen dem Schwenklager 40 und dem mit Gewinde versehenen Bereich der Spindel
24 ist eine Feder 9 eingeschaltet, die zum Ausgleich der Spannung eines Schleifbandes
2 dient.
[0012] Das Schleifband 2 wird über eine hintere, mit dem Motor 10 verbundene Umlenkrolle
5 und eine vordere Umlenkrolle 4 geführt. Die Zeichnung in Fig. 1 zeigt dabei deutlich,
daß die Verbindungswelle zwischen dem Motor 10 und der hinteren Umlenkrolle 5 in einer
Langlochführung 41 liegt, so daß die Längenänderung zwischen vorderer Umlenkrolle
4 und hinterer Umlenkrolle 5 möglich sind.
[0013] Im linken Bereich des Maschinenrahmens 38 ist ein Support 3 vorgesehen, der im wesentlichen
aus drei einzelnen Elementen besteht, nämlich
1. einem Längsschlitten 14, dessen Verstellung über ein Handrad 15 erfolgen kann und
der dadurch gegenüber der vorderen Umlenkrolle 11 hin- und herbewegt werden kann,
2. einem Querschlitten 16, der über ein Handrad 17 betätigt wird und der parallel
zur Achse der vorderen Umlenkrolle 4 hin und her verstellt werden kann,
3. einer Klemmvorrichtung 18, die aus einer feststehenden Klemmbacke 19 und einer
beweglichen Klemmbacke 20 besteht, wobei die bewegliche Klemmbacke 20 über eine Spindel
22 hin- und hergeschoben werden kann, wobei die Spindel 22 einen Handgriff 21 aufweist.
[0014] Durch diese Ausbildung des Supports ist es möglich, Rohre
R jeden Durchmessers in der Klemmvorrichtung 18 festzulegen, die Rohre parallel zur
Längsachse der vorderen Umlenkrolle 4 zu verschieben und ggf. gleichzeitig das Rohr
R auf die vordere Umlenkrolle 4 zu zu bewegen.
[0015] Um nunmehr auch unterschiedliche Winkelausformungen des Rohres
R vornehmen zu können, erfolgt der Anschluß der Klemmvorrichtung 18 an den Querschlitten
16 unter Zwischenschaltung einer Scheibe 35, die um eine Achse gedreht werden kann,
die quer zur Achse der vorderen Umlenkrolle 4 und quer zur gedachten Verbindungslinie
zwischen vorderer Umlenkrolle 4 und hinterer Umlenkrolle 5 ausgerichtet ist. Wie dies
Fig. 3 zeigt, kann dabei der Rand der Scheibe 35 mit einer Winkelmarkierung ausgerüstet
sein, so daß ein leichtes Kontrollieren der Winkeleinstellung des Rohres
R möglich ist.
[0016] Die vordere Umlenkrolle 4 soll zwecks Anpassung an verschiedene Ausformungen
A eines Rohres
R leicht auswechselbar sein, was durch die im größeren Maßstab in Fig. 5 dargestellte
Anordnung erreicht wird. In Fig. 5 sind die beiden Gehäusewangen 25 und 26 erkennbar,
wobei die Gehäusewange 25 eine Verlängerung des in Fig. 2 erkennbaren Maschinenrahmens
38 sein kann. In der Gehäusewange 25 ist eine Bohrung 28 vorgesehen, während das vordere
Ende der Gehäusewandung 26 als Gabel ausgebildet ist, so daß der Gabelfreiraum 27
geschaffen wird. In Fig. 5 ist die vordere Umlenkrolle 4 erkennbar, die eine Welle
39 aufweist, wobei diese Welle 39 auf beiden Seiten der Umlenkrolle 4 Laufringe 33
besitzt. An den Gehäusewangen 25 und 26 sind Kugellager oder Laufräder 29 und 30 bzw.
31 und 32 angeordnet, so daß bei Einsetzen der Welle 39 der vorderen Umlenkrolle 4
in die Bohrung 28 und Einschieben des gegenüberliegenden Wellenendes in die Gabel
27 nunmehr die Laufringe 33 an den Laufrädern 29 und 30 bzw. 31 und 32 zur Anlage
kommen. Hier stützt sich nun die Welle 39 der vorderen Umlenkrolle 4 ab.
[0017] Eine andere Ausführungsform, um die vordere Umlenkrolle zwecks Anpassung an verschiedene
Ausformungen
A eines Rohres
R leicht auszuwechseln, ist in den Fig. 6 bis 8 dargestellt. Hierbei tragen die Gehäusewangen
25 und 26 U-förmige Aufnahmen 45 und 46, wobei bei dem dargstellten Ausführungsbeispiel
die offene Seite des U's nach vorne gerichtet ist. Selbstverständlich ist es auch
möglich, das "U" in einer anderen Richtung auszurichten. An den vorderen Enden des
U's sind bei der Darstellung in Fig. 6 Drucklager erkennbar, die - wie dies besonders
deutlich Fig. 8 zeigt - aus einer Kugel 48 bestehen, die von einer Feder 49 nach oben
über die Innenfläche des U's gedrückt wird.
[0018] Sowohl im oberen wie im unteren Schenkel der U-förmigen Aufnahmen 45 und 46 sind
solche Drucklager vorgesehen.
[0019] Die Umlenkrolle 4 ist an ihren Wellenenden mit Laufringen 47 ausgerüstet, die vorzugsweise
als Kugellager ausgebildet sind, und es ist möglich, nunmehr - wie dies die Fig. 6
zeigt - die vordere Umlenkrolle 4 über die Drucklager, d. h. also über die Kugel 48
in Richtung auf das untere Ende der U-förmigen Aufnahmen 45 und 46 zu schieben, wobei
nunmehr die Kugeln 48 die Laufringe 47 festhalten.
[0020] Zur Verdeutlichung des Erfindungsgedankens ist in Fig. 7 eine Umlenkrolle 4 dargestellt,
die einen wesentlich geringeren Durchmesser als die obere Umlenkrolle 4 aufweist,
wobei aber die auf den Wellen 39 angeordneten Laufringe 47 gleichen Außendurchmesser
aufweisen.
[0021] Anschließend ist es möglich, das schlaffgestellte Schleifband 2 wieder über die vordere
Umlenkrolle 4 zu schieben und durch Verstellen des Motors 10 bzw. der hinteren Umlenkrolle
5 durch Betätigen des Handrades 7 und der Spindel 8 das Schleifband 2 wieder stramm
zu ziehen, so daß erneut gearbeitet werden kann.
[0022] Um das leichte Abziehen des Schleifbandes zu ermöglichen, ist die vordere Gehäusewange
26 als Winkelstück 44 ausgebildet, das von dem Maschinenrahmen 38 getragen wird.
[0023] Aus der Beschreibung des Ausführungsbeispieles ist erkennbar, daß mit der neuen Vorrichtung
Rohre
R jeden Durchmessers auf jeden gewünschten Winkel ausgeschliffen werden können. Die
vordere Umlenkrolle 4 kann gegen andere vordere Umlenkrollen 4 des erwünschten Durchmessers
in einfachster Weise ausgetauscht werden.
1. Vorrichtung zum endseitigen Ausformen von rohrförmigen Werkstücken mit unterschiedlichen
Durchmessern,
gekennzeichnet durch
a) ein umlaufend angetriebenes Schleifband (2), dessen vordere Umlenkrolle (4) dem
Durchmesser der Ausformung (A) entspricht und
b) einen das auszuformende Rohr (R) auf einem Längsschlitten (14) in einer Klemmvorrichtung
(18) tragenden und festlegenden Support (3), der an die vordere Umlenkrolle (4) des
Schleifbandes heranfahrbar ist.
c) zwei vordere Gehäusewangen (25, 26), die zur auswechselbaren Lagerung der vorderen
Umlenkrolle (4) Aufnahmen (27, 28; 45, 46) aufweisen, aus denen nach Lockerung des
umlaufenden Schleifbandes (2) eine Umlenkrolle (4) leicht entnommen und eine Umlenkrolle
(4) leicht einsetzbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen (45, 46) als U-Körper ausgebildet sind und an den Achsen der Umlenkrollen
(4) Laufringe (47) angeordnet sind, die in die Aufnahmen (45, 46) einsetzbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufringe (47) als Kugellagerlaufringe ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung für die vordere Umlenkrolle (11) gebildet ist aus
a) zwei Gehäusewangen (25, 26), die vom Maschinenrahmen (38) getragen sind und von
denen wenigstens eine als Gabel (27) ausgebildet ist und die andere eine Bohrung (28)
aufweist,
b) je zwei der Bohrung (28) und der Gabel (27) zugeordnete Lagerräder (29, 30; 31,
32), die an Laufringen (33) der Welle (39) der Umlenkrolle (4) zur Anlage kommen können.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Support (3) als Kreuzsupport ausgebildet und zusätzlich einen auf dem Längsschlitten
(14) verschiebbar angeordneten Querschlitten (16) trägt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (18) durch eine ortsfeste Widerlagerbacke (19) und eine
bewegliche Klemmbacke (20) gebildet ist, wobei die bewegliche Klemmbacke (20) als
Spindel betätigter Schlitten ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (18) auf dem Support (3) um eine senkrecht zur Achse der
vorderen Umlenkrolle (11) ausgerichtete sowohl quer zur Verschiebeachse des Längsschlittens
(14) als auch quer zur Verschiebeachse des Querschlittens (16) gerichtete Achse schwenkbar
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmvorrichtung (18) von einer Scheibe (35) getragen ist, die mittels Blockiermittel
(36, 37) in ihrer Lage festlegbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Umlenkrolle (5) als Antriebsrolle ausgebildet ist und zusammen mit
einem Motor (10) um ein Schwenklager (6) derart schwenkbar ist, daß dadurch der Abstand
zwischen der Achse der hinteren Umlenkrolle (5) und der Achse der vorderen Umlenkrolle
(4) veränderbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine handbetätigbare Spindel (8) für die Schwenkbewegung des das Schwenklager (6)
und den Motor (10) tragenden Trägers (23).
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (8) sich in einer am Maschinenrahmen (38) gelagerten Spindelmutter
(24) führt und unter Zwischenschaltung einer Wendelfeder (9) an den Träger (23) anschießt.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschluß der Spindel (8) am Träger (23) um eine quer zur Spindelachse ausgerichtete,
aber parallel zur Achse des Schwenklagers (6) ausgerichtete Achse erfolgt.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Gehäusewange (26) als Winkelstück (44) ausgebildet ist, das von
dem Maschinenrahmen (38) getragen ist.