[0001] Die Erfindung betrifft ein schlagend arbeitendes Druckluftwerkzeug, in dessen Gehäuse
eine mit einem linear oszillierend angetriebenen Kolben versehene Zylindereinheit
axial verschieblich gelagert ist, in deren vorderem Ende ein Schlagwerkzeug lösbar
befestigt ist und deren hinteres Ende von einem elastisch federnden Dämpfungsglied
nachgiebig abgestützt ist.
[0002] In bekannten Druckluftwerkzeugen dieser Art werden zur Bearbeitung von Gestein, Metallen
oder dergleichen Schlagwerkzeuge hammerartig durch angetriebene Kolben bewegt, die
sich linear oszillierend bewegen. Als Antriebsmittel wird im allgemeinen Druckluft
verwendet, die vorzugsweise mit einem Druck von 6 bar angeboten wird. Diese Druckluft
tritt als Frischluft in das Werkzeug ein, treibt den Kolben in Schlagrichtung vor,
und nach einer Richtungsumkehr sorgt die Druckluft für das Zurückholen des Kolbens
in linear entgegengesetzter Richtung usw.
[0003] Bei diesem Betrieb bekannter Druckluftwerkzeuge ist es unvermeidlich, daß die Zylindereinheit,
in welcher der Kolben seine oszillierende Bewegung vollführt, axial ebenfalls Schwingungen
geringerer Amplitude aber in der gleichen Richtung wie der Kolben durchführt. Das
von dem Bediener gehaltene Gehäuse des Druckluftwerkzeuges erfährt daher unerwünschte
Schwingungen, die man bestmöglich dämpfen will.
[0004] Es gibt daher bereits bekannte Vibrationsminderungssysteme, welche über ein Feder-Masse-System
die linear schwingende, axial verschiebliche Zylindereinheit abstützen, so daß das
Gehäuse mit geringerer Amplitude schwingt, aber nicht vibrationsfrei ist. Die mit
bekannten Dämpfungsgliedern versehenen Feder-Masse-Systeme haben bekanntlich eine
Eigenfrequenz, die sich beispielsweise durch Druckfedern bestimmter Kennlinien ergeben,
und infolgedessen haben diese Dämpfungssysteme nur bei bestimmten Schlag- oder Erregerfrequenzen
der Druckluftwerkzeuge gute Vibrationsminderungseigenschaften. Es ist kaum möglich,
die bekannten Feder-Masse-Systeme mit besseren Dämpfungseigenschaften zu versehen,
so daß es mit Nachteil große Bereiche von Erregerfrequenzen im Betrieb der bekannten
Druckluftwerkzeuge gibt, in denen die unerwünschten Vibrationen kaum gemindert werden
können.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, das eingangs näher bezeichnete Druckluftwerkzeug
mit Maßnahmen zu versehen, welche eine bessere Vibrationsminderung über einen breiteren
Bereich von Erregerfrequenzen gewährleisten.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zusätzlich am vorderen Ende
der Zylindereinheit eine Dämpfungseinrichtung in Form einer zwischen dem Gehäuse und
der Zylindereinheit angeordneten Druckkammer vorgesehen ist. Diese Druckkammer ist
mit den Abluftleitungen erfindungsgemäß derart verbunden, daß von der vorhandenen
Abluft Druckimpulse in diese Druckkammer geleitet werden mit der Folge des Aufbaues
eines Überdruckes in der Druckkammer, welcher höher als der umgebende Atmosphärendruck
ist. Dieser impulsartig in der Druckkammer auftretende Überdruck wirkt der Bewegung
der Zylindereinheit in einer Richtung entgegen, so daß die vom Kolben insbesondere
in Schlagrichtung auf die Zylindereinheit übertragene, impulsartige Bewegung gedämpft
wird.
[0007] Sowohl bei bekannten als auch bei dem erfindungsgemäßen Druckluftwerkzeug kann der
Bediener durch Betätigung eines Ventils im Bereich der Frischluftzufuhr die Erregerfrequenz
in weiten Bereichen verändern. Dadurch wird auch die Schlagfrequenz und damit die
Kolbenbewegung verändert. Bei zunehmendem Durchdrücken des Zufuhrventiles wird beispielsweise
zunehmend mehr Frischluft für den Kolbenantrieb zugeführt, so daß die Erregerfrequenz
steigt. Entsprechend steigt auch die Impulsfrequenz des sich in der Druckkammer aufbauenden
Überdruckes. Das bedeutet eine wirksame Minderung der unerwünschten und auf den Bediener
einwirkenden Vibrationen bei jeder der einstellbaren Erregerfrequenz unabhängig von
der Eigenfrequenz des am hinteren Ende der Zylindereinheit angeordneten Dämpfungsgliedes,
welches zusätzlich vorhanden ist. Mit anderen Worten wird in der erfindungsgemäßen
Druckkammer jeweils impulsartig eine Kraft durch den Überdruck aufgebaut, welche in
direkter Abhängigkeit von der Schlagfrequenz zwangsgesteuert wirkt. Ebenso wie die
Erregerfrequenz gesteuert wird, steuert sich damit auch die Dämpfungskraft.
[0008] Mit diesem neuen Aufbau können also über weite Bereiche von Erregerfrequenzen hervorragende
Vibrationsminderungen gewährleistet werden.
[0009] Vorteilhaft ist es dabei erfindungsgemäß, wenn die Druckkammer ringförmig ist und
über wenigstens einen Verbindungskanal mit einer Ringkammer für die Abluft in Verbindung
steht. Die durch die oszillierende Kolbenbewegung verdrängte Abluft ist zwangsläufig
immer vorhanden und wird erfindungsgemäß über eine Ringkammer abgeführt, mit weicher
die vorzugsweise ringförmig ausgestaltete Druckkammer direkt verbunden ist. Die Abluft
fällt zwangsläufig impulsartig an, wobei diese Impulsfrequenz der Schlagfrequenz bzw.
Erregerfrequenz des Werkzeuges genau entspricht. Ohne zusätzliche Steuermaßnahmen
stehen also Druckimpulse in der erfindungsgemäßen Druckkammer im richtigen Zeitpunkt
zur Verfügung, um auf die Zylindereinheit in der richtigen Richtung, nämlich entgegen
der Richtung des Schlages, welchen der Kolben gerade ausführt, zu wirken.
[0010] Damit sich besonders zuverlässig von selbst in der Druckkammer der gewünschte Überdruck
beim jeweiligen Schlagimpuls aufbaut, ist es erfindungsgemäß zweckmäßig, wenn die
der Ringkammer für die Abluft abstromseitig nachgeschalteten Bohrungen und/oder Austrittsöffnungen
als Drosselglieder ausgestaltet sind. Die zwangsläufig vorhandene Abluft muß sowohl
bei bekannten als auch bei dem erfindungsgemäßen Druckluftwerkzeug fortlaufend in
die umgebende Atmosphäre abgeführt werden. Dies erfolgt über Bohrungen und/oder Austrittsöffnungen.
Bildet man diese mit entsprechend kleinem Durchmesser aus, dann wirken sie wie eine
Drossel mit der Folge, daß sich der Überdruck der Abluft beim Eintritt in die beschriebene
Ringkammer nicht sofort abbaut sondern erst für die gewünschte Ausbildung der Dämpfungskraft
aufgebaut wird und danach abfällt.
[0011] Bei vorteilhafter weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfaßt die Druckkammer das
mit einem ersten kleinen Durchmesser versehene, teilweise zylinderförmige vordere
Endstück der Zylindereinheit und ist von der inneren, zylindermantelförmigen Oberfläche
des vorderen Gehäuseendes mit einem zweiten größeren Durchmesser begrenzt. Die Druckkammer
befindet sich also um das vordere Endstück der Zylindereinheit herum direkt außerhalb
derselben und innerhalb des vorderen Gehäuseendes. Die beiden in radialer Richtung
die Druckkammer begrenzenden Flächen liegen in unterschiedlichem Radius zur Längsmittelachse
des Werkzeuges. Mit anderen Worten unterscheidet sich der äußere große Durchmesser
der ringförmigen inneren Oberfläche des Gehäuseendes von dem kleineren Außendurchmesser
des besagten Endstückes der Zylindereinheit. Dies bedeutet konstruktiv einen Durchmessersprung,
der die Ausbildung der ringförmigen Druckkammer begünstigt und ihre Ausgestaltung
am Druckluftwerkzeug auf preiswerte und technisch zuverlässige, einfache Weise gestattet.
[0012] Erfindungsgemäß ist es dabei auch vorteilhaft, wenn die innere, zylindermantelförmige
Oberfläche des vorderen Gehäuseendes auch die Ringkammer für die Abluft und vorzugsweise
auch den Verbindungskanal außen begrenzt. Dadurch wird die Herstellung des Leitungssystems
ganz erheblich vereinfacht, mit welchem die Abluft in die aktive Druckkammer geleitetwird.
Man braucht nämlich bei der Herstellung lediglich die Zylindereinheit außen entsprechend
abzudrehen und zwischen der Ringkammer einerseits für die Abluft und der Druckkammer
andererseits einen Steg mit dem größeren zweiten Durchmesser zu belassen, in den von
außen Verbindungskanäle eingefräst werden können. Die ganze Abdeckung und Begrenzung
von außen erfolgt dann in der beschriebenen Weise durch die innere, zylindermantelförmige
Oberfläche des vorderen Gehäuseendes.
[0013] Sehr günstig ist es dabei, wenn erfindungsgemäß ferner die Druckkammer eine an der
Zylindereinheit gebildete kegelstumpfförmige Rückwand aufweist und gegenüber an ihrer
Vorderseite von einer Ringdichtung abgedichtet ist, welche zwischen der zylindermantelförmigen
Oberfläche des vorderen Endstückes der Zylindereinheit und der inneren, zylindermantelförmigen
Oberfläche des vorderen Gehäuseendes angeordnet ist. Diese Ringdichtung kann ein O-Ring
sein, der zwei Funktionen hat. Zum einen dichtet er die Druckkammer nach außen und
vorn in Schlagrichtung ab, damit die Abluft nicht etwa durch Leckagen der Druckkammer
über Ringschlitze oder dergleichen in die umgebende Atmosphäre entweichen kann; sondern
in gewünschter Weise gezielt in die erwähnten Bohrungen und/oder Austrittsöffnungen
strömt, die als Drosselglieder wirken und den impulsartigen Druckaufbau begünstigen.
Die andere Funktion der erfindungsgemäßen Ringdichtung liegt darin, Staub am Eindringen
in die Druckkammer zu hindern. Die Ringdichtung wirkt sozusagen als Abstreifer für
sich etwa außen auf dem vorderen Endstück der Zylindereinheit ansetzenden Staub. Der
Abstreifereffekt kommt dadurch zustande, daß die Ringdichtung von der inneren Oberfläche
des vorderen Gehäuseendes gehäusefest gehalten wird, während die axial verschiebliche
Zylindereinheit durch die zu mindernden und tatsächlich auch gedämpften Vibrationen
geringfügige Oszillationen ausführt.
[0014] Die erfindungsgemäße Dämpfungseinrichtung läßt sich ergänzend zu bekannten Feder-Masse-Systemen
für die optimale Vibrationsminderung einsetzen. Bei den bekannten Feder-Masse-Systemen
am hinteren Ende der Zylindereinheit lassen sich nämlich ausgesuchte Dämpfungsglieder,
z.B. mit niedriger Eigenfrequenz und progressiver Federkennlinie einsetzen, wodurch
das gesamte System mit hinterem, mechanischem Dämpfungsglied einerseits und der erfindungsgemäß
vorgesehenen Dämpfungseinrichtung am vorderen Ende andererseits überraschend optimiert
wird.
[0015] Eine günstige Ausführungsform der Erfindung arbeitet mit einer Schlagfrequenz des
Kolbens von 4000 Schlägen pro Minute und einem Frischluftdruck von 6 bar. Durch die
erfindungsgemäße, pneumatische Dämpfungseinrichtung am vorderen Ende der Zylindereinheit
werden auf die kegelstumpfförmige Rückwand der Druckkammer wirkende Druckimpulse gerichtet,
welche die Verringerung der Schwingungsamplitude zur Folge haben, so daß der Bediener
eine deutliche Verbesserung des Arbeitskomforts des neuen Druckluftwerkzeuges bemerkt.
[0016] Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform in Verbindung
mit den Zeichnungen. In diesen zeigen:
- Figur 1
- teilweise abgebrochen den Längsschnitt durch ein Druckluftwerkzeug, bei welchem bewußt
einige konstruktive Einzelheiten weggelassen sind, und
- Figur 2
- eine vergrößerte Ansicht des vorderen Endes des Werkzeuges, um die Ausgestaltung der
pneumatischen Dämpfungseinrichtung besser veranschaulichen zu können.
[0017] Im Griffgehäuse 6 ist durch Verschraubung fest das Gehäuse 3 angebracht, welches
an seinem Vorderende 9 offen ist. Koaxial und unter Ausfüllung dieser mittigen Öffnung
befindet sich eine axial verschiebliche Zylindereinheit 1 im Gehäuse 3 und ist in
Richtung des Doppelpfeiles 10 um kleine Amplituden linear verschieblich. In der mittigen
Öffnung 11 des vorderen Endstückes 12 sitzt eine auswechselbare Buchse 13, welche
das Einsteckende 14 eines Meißels 15 mit Bund 16 führt. Gegen das Einsteckende 14
schlägt ein z.B. linear nach vom rechts durch Druckluft angetriebener Kolben 17 mit
Anfasung 18 an, wenn er die Schlagbewegung ausführt, während der Kolben 17 in die
entgegengesetzte Richtung zum hinteren Ende in Richtung des Doppelpfeiles 10 nach
links geführt wird, wenn er den Rückhub ausführt.
[0018] Dieser Kolben ist also linear oszillierend im Innenraum der Zylindereinheit 1 angeordnet.
[0019] Zum rückseitigen Ende, d.h. gemäß den Figuren 1 und 2 nach links hin, ist die Zylindereinheit
1 durch den fest angeschraubten Zylinderdeckel 19 abgeschlossen, weicher bewußt nur
als Umrißzeichnung dargestellt ist, um das Verständnis der Erfindung nicht durch Einzelheiten
zu erschweren.
[0020] Am linken hinteren Ende ist die Zylindereinheit 1 über ihren Zylinderdeckel 19 von
einem elastisch federnden Dämpfungsglied 8 abgestützt, welches als Torus in einem
Teil 20 sitzt, welches sich seinerseits am rückwärtigen Ende des Griffgehäuses befindet.
In diesem ist auch die Ventileinheit 7 angeordnet für die Freigabe der Einlaßöffnung
der durch die Zuleitung 21 strömenden Frischluft. In dem vorstehend erwähnten Teil
20 ist auch eine Ausgleichsbohrung 22 angeordnet, die mit der Bohrung 23 unter dem
Sintermetalleinsatz 24 in Verbindung steht, um bei der Bewegung der Zylindereinheit
1 nach hinten die im Raum 25 komprimierte Luft nach außen abzuführen.
[0021] Für die Funktion der Dämpfung ist die Betrachtung des vorderen Endes des Werkzeuges
wichtig, welches vergrößert in Figur 2 gezeigt und anhand dieser Figur nun erläutert
wird.
[0022] Das vordere Endstück 12 der Zylindereinheit 1 hat in seinem zylinderförmigen Teil
den ersten kleinen Durchmesser d und geht dann an der linken bzw. hinteren Ringkante
26 in eine sich nach außen öffnende und schräg nach hinten verlaufende, ring- und
kegelstumpfförmige Rückwand 27 über. Diese hat eine radiale Erstreckung bis zu einem
zweiten, größeren Außendurchmesser D, so daß das vordere Endstück 12 der Zylindereinheit
an dieser hinteren Ringkante 26 einen Durchmessersprung hat. Durch die Differenz des
zweiten größeren minus dem ersten kleineren Durchmesser wird eine radiale Ringfläche
vorgegeben, die sich an der Zylindereinheit 1 befindet. An z.B. drei Stellen sind
drei kleine Verbindungskanäle 5 eingebracht, welche eine Verbindung von der Druckkammer
2 vor der kegelstumpfförmigen Rückwand 27 zu der nach rückwärts angeordneten Ringkammer
4 schaffen. Die Ringkammer wird auf der Seite der Zylindereinheit 1 durch eine breite
und seichte, vom Außenumfang der Zylindereinheit radial nach innen eingebrachte Nut
gebildet.
[0023] Radial nach außen werden gleichzeitig und in gleichem radialem Abstand von der zentralen
Mittelachse 28 sowohl die Ringkammer 4 als auch der Verbindungskanal 5 als auch die
Druckkammer 2 von der inneren, zylindermantelförmigen Oberfläche 29 des vorderen Gehäuseendes
9 begrenzt. Die in Schlagrichtung am weitesten vom angeordnete Endkante 30 des vorderen
Gehäuseendes 9 liegt also ringförmig etwa im äußeren Mittelbereich des zylinderförmigen
Endstückes 12 der Zylindereinheit 1.
[0024] Die Druckkammer 2 ist nach vorn hin durch eine Ringdichtung 31 abgedichtet, welche
die Druckkammer 2 einerseits gegen Druckabfall nach außen abdichtet, damit Abluft
nicht zwischen den aufeinanderliegenden Oberflächen 40, 29 des vorderen Gehäuseendes
9 und des vorderen Endstückes 12 der Zylindereinheit 1 entweichen kann; und streift
andererseits im Betrieb während der Bewegung der axial verschieblichen Zylindereinheit
1 dort sich etwa ansammelnden Staub ab.
[0025] Am Umfang des Gehäuses 3 befinden sich gleichmäßig verteilte Bohrungen 32, welche
die Verbindung zwischen der Ringkammer 4 und einer Übergangsleitung 33 zu Austrittsöffnungen
34 hin schaffen. Die Austrittsöffnungen 34 befinden sich in einer drehbaren Hülse
35, die mit dem Gehäuse 3 (außer der erwähnten Drehbarkeit) fest verbunden ist. Durch
die Drehung dieser Hülse 35 kann man die Austrittsöffnungen 34 in eine gewünschte
Richtung lenken, so daß dort austretende Abluft den Bediener nicht stört.
[0026] Die Leitung 36 verbindet den Innenraum der Zylindereinheit 1 mit einer nicht dargestellten
Steuereinrichtung zum Umsteuern der Frischluftzufuhr vor oder hinter den Kolben 17.
[0027] Im Betrieb strömt Frischluft durch die Zufuhrleitung 21, vom Bediener mehr oder weniger
über die Ventileinheit 7 gedrosselt durch die Leitungen 37 und 38 und durch den Zylinderdeckel
19 in den Zylinderinnenraum hinter den Kolben 17, um diesen in Schlagrichtung nach
vom und gemäß Pfeil 10 nach rechts soweit zu bewegen, bis er mit seinem angefasten
Teil 18 gegen das Einsteckende 14 schlägt. Die hierbei vor dem Kolben 17 erzeugte
Abluft fließt über die Bohrung 39 in die Ringkammer 4, so daß sich über die Verbindungskanäle
5 der sich entwickelnde Druckimpuls auch in die ringförmige Druckkammer 2 fortpflanzt.
[0028] Damit sich in der Ringkammer 4 der Druck impulsartig aufbauen kann, sind die abstromig
der Ringkammer 4 angeordneten Bohrungen 32 und Austrittsöffnungen 34 so dimensioniert,
daß sie eine Drosselwirkung haben, so daß sich die Abluft dort nicht sofort vollständig
entspannt, sondern der Druckimpuls bis in die ringförmige Druckkammer 2 hinein sich
entwickeln kann. Durch diesen in der Druckkammer 2 entstehenden kurzzeitigen Überdruck
erfährt die kegelstumpfförmige Rückwand 27 eine Kraft in Richtung nach links, welche
versucht, eine Bewegung der Zylindereinheit 1 in Schlagrichtung nach rechts auszugleichen
oder wenigstens erheblich zu mindern. Durch diese Bewegung bei hoher Frequenz entstehende
Vibrationen der Zylindereinheit werden also durch die pneumatische Dämpfungseinrichtung
erheblich gemindert, welche durch die Druckkammer 2 mit der Rückwand 27, die Kanäle
5 und die Ringkammer 4 in Verbindung mit den drosselnden Bohrungen 32 und/oder Austrittsöffnungen
34 gebildet wird.
[0029] Die auf die Rückwand 27 in der beschriebenen Weise wirkende Kraft dauert impulsartig
nur eine kurze Zeit lang an und wird danach zu Null, weil sich der Überdruck in der
Ringkammer 4 mit der Druckkammer 2 durch die abströmende Abluft abbaut.
[0030] Die äußere, zylindermantelförmige Oberfläche des vorderen Endstückes 12 ist mit 40
bezeichnet.
[0031] Durch die Leitung 36 abströmende Abluft hat inzwischen eine nicht gezeigte Steuereinrichtung
so geschaltet, daß diese die Frischluftzufuhr umsteuert und den Kolben 17 in Richtung
des Pfeiles 10 nach links, d.h. zum rückseitigen Ende rückführt. Danach beginnt das
gleiche Spiel erneut.
1. Schlagend arbeitendes Druckluftwerkzeug, in dessen Gehäuse (3) eine mit einem linear
oszillierend angetriebenen Kolben (17) versehene Zylindereinheit (1) axial verschieblich
gelagert ist, in deren vorderem Ende ein Schlagwerkzeug (14-16) lösbar befestigt ist
und deren hinteres Ende von einem elastisch federnden Dämpfungsglied (8) nachgiebig
abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet, zusätzlich am vorderen Ende der Zylindereinheit (1) eine Dämpfungseinrichtung (2,
4, 5, 27, 32) mit einer zwischen dem Gehäuse (3) und der Zylindereinheit (1) angeordneten
Druckkammer (2) vorgesehen ist.
2. Druckluftwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckkammer (2)
ringförmig ist und über wenigstens einen Verbindungskanal (5) mit einer Ringkammer
(4) für die Abluft in Verbindung steht.
3. Druckluftwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die der Ringkammer
(4) für die Abluft abstromseitig nachgeschalteten Bohrungen (32) und/oder Austrittsöffnungen
(34) als Drosselglieder ausgestaltet sind.
4. Druckluftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckkammer (2) das mit einem ersten kleinen Durchmesser (d) versehene, teilweise
zylinderförmige vordere Endstück (12) der Zylindereinheit (1) umfaßt und von der inneren,
zylindermantelförmigen Oberfläche (29) des vorderen Gehäuseendes (9) mit einem zweiten
größeren Durchmesser (D) begrenzt ist.
5. Druckluftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
innere, zylindermantelförmige Oberfläche (29) des vorderen Gehäuseendes (9) auch die
Ringkammer (4) für die Abluft und vorzugsweise auch den Verbindungskanal (5) außen
begrenzt.
6. Druckluftwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckkammer (2) eine an der Zylindereinheit (1) gebildete kegelstumpfförmige Rückwand
(27) aufweist und gegenüber an ihrer Vorderseite von einer Ringdichtung (31) abgedichtet
ist, welche zwischen der zylindermantelförmigen Oberfläche (40) des vorderen Endstückes
(12) der Zylindereinheit (1) und der inneren, zylindermantelförmigen Oberfläche (29)
des vorderen Gehäuseendes (9) angeordnet ist.