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EP 0 623 475 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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09.11.1994 Patentblatt 1994/45 |
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Anmeldetag: 03.05.1993 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT CH DE ES FR GB IT LI NL |
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Anmelder: INTRON, INGENIEUR-UNTERNEHMUNG AG |
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CH-8600 Dübendorf (CH) |
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Erfinder: |
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- Ganz, Karl
CH-6311 Finstersee (CH)
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Vertreter: Kern, Wolfgang, Dipl.-Ing. |
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Patentanwälte Kern, Brehm & Partner,
Albert-Rosshaupter-Strasse 73 D-81369 München D-81369 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zum Uebertragen von Motiven |
(57) Ein Motiv einer Originalvorlage wird mit Hilfe eines Zwischenträgers, der eine Laserkopie
der Originalvorlage ist, auf einen Träger, z. B. eine Metallplatte übertragen. Die
Metallplatte ist auf einer Oberfläche mit einer Lackschicht versehen, die bei erhöhter
Temperatur getrocknet wird. Das motivbildende Material dringt aufgrund der Anwendung
von Wärme und Druck in die dadurch erweichte Lackschicht ein, die in der Folge aushärtet.
Es entsteht eine witterungsbeständige und kratzfeste Kopie der Originalvorlage.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Übertragen von Motiven von einer Originalvorlage
auf einen Träger unter Verwendung eines Zwischenträgers gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1.
[0002] Aus der DE-OS 41 18 922 ist ein Verfahren zum Übertragen von Motiven bekannt, bei
dem das auf einer Originalvorlage befindliche Motiv auf einen Zwischenträger kopiert
wird, wobei das auf den Zwischenträger übertragene Motiv aus einem Material, z.B.
Toner besteht, und das motivbildende Material während eines bestimmten Zeitraumes
durch Wärme und unter zusätzlicher gleichzeitiger Aufbringung von Druck ohne Veränderung
seiner Struktur auf den Träger übertragen wird. Mit diesem Verfahren können Motive
auf jegliche Art von Trägern übertragen werden, jedoch haftet diesen der Nachteil
an, daß die übertragenen Motive nicht witterungsbeständig und kratzfest sind.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe ein Verfahren zum Übertragen von Motiven zu schaffen,
mit dem eine einfache und kostengünstige Übertragung von Motiven in witterungsbeständiger
und kratzfester Ausführung gewährleistet ist.
[0004] Durch die gleichzeitige Anwendung von Wärme und Druck dringt das motivbildende Material
in die durch Wärme erweichte Schicht ein und es wird eine geschlossene Oberflächenschicht
gebildet. Nachfolgend wird anhand von Ausführungsbeispielen die Erfindung erläutert.
Beispiel 1
[0005] Ein auf einer Fotografie vorhandener Schriftzug soll auf eine Metallplatte übertragen
werden.
[0006] In einem ersten Schritt wird die Metallplatte auf einer Oberfläche mit einer Schicht
aus einem wäßrigen, blei- und chromatfreiem Lack auf Vinyl-Copolymerharzbasis (Farbe)
versehen und getrocknet.
[0007] In einem zweiten Schritt wird der Schriftzug in einem an sich bekannten Laserkopiergerät
auf eine Folie kopiert, die den Zwischenträger bildet.
[0008] In einem dritten Schritt wird die Folie mit schriftzugbildenden Toner auf die Oberfläche
der beschichteten Metallplatte aufgelegt. Diese Anordnung wird danach während eines
bestimmten Zeitraumes, der im Bereich von 3 - 60 s liegt, einem Druck von ca. 5 -
70 N/cm2 und einer bestimmten Temperatur ausgesetzt, die zwischen 95 und 115 Grad
Celsius liegt, um den schriftzugbildenden Toner von der Folie in die Lackschicht zu
übertragen. Bei diesem Vorgang wird die Lackschicht zu Beginn des Vorganges erweicht,
so daß die Adhäsion der Lackpartikel verändert wird und die Poren sich öffnen, wodurch
der Toner in die Lackschicht eindringt.
[0009] Dabei tritt keine Änderung in der Struktur und Form des Schriftzuges auf. Aufgrund
der zugeführten Wärme härtet die Lackschicht nachfolgend aus. Das Resultat ist eine
den Schriftzug enthaltende ausgehärtete Lackschicht, die witterungsbeständig und kratzfest
ist. Das vorstehend beschriebene Verfahren wird auf dem Anlagesystem durchgeführt,
das in der DE-OS 41 18 922 beschrieben ist und wird daher nicht ausführlich beschrieben.
Beispiel 2
[0010] Ein auf einem Papierbogen vorhandener Schriftzug soll auf eine Metallplatte übertagen
werden.
[0011] In einem ersten Schritt wird die Metallplatte auf einer Oberfläche mit einer Schicht
aus waßerlöslichem Lack auf silikonmodifizierter Polyesterbasis aufgebracht und anschliessend
bei ca. 140 Grad Celsius getrocknet. Die nachfolgenden Schritte 2 und 3 werden gleich
wie die Schritte 1 und 2 im Beispiel 1 ausgeführt. In einem vierten Schritt die das
motivbildende Material enthaltende Lackschicht bei min. 160 Grad Celsius ausgehärtet.
1. Verfahren zum Übertragen von Motiven von einer Originalvorlage auf einen Träger unter
Verwendung eines Zwischenträgers, bei welchem Verfahren das auf der Originalvorlage
befindliche Motiv von dieser auf den Zwischenträger, z.B. eine Folie kopiert wird,
das auf den Zwischenträger übertragene Motiv aus einem Material ausgewählt aus der
Gruppe Toner, Pigment gebildet wird und bei welchem das auf den Zwischenträger aufgebrachte
motivbildende Material durch Wärme und Druck auf eine behandelte Oberfläche des Trägers
übertragen wird, dadurch gekennzeichnet , daß die zur Aufnahme des motivbildenden
Materials bestimmte Oberfläche des Trägers mit einer Schicht aus waßerlöslichem Lack
versehen wird und daß bei der Übertragung eine Wärmemenge zugeführt wird, welche die
zur Übertragung des motivbildenden Materials erweichte Lackschicht nach der Übertragung
aushärtet.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß ein blei- und chromatfreier
Lack auf Vinyl-Copolymerharzbasis verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, ein blei- und chromatfreier Lack
auf der Basis wäßriger Polyacrylate verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß eine auf den
Träger aufgelegte Folie, z. B. aus Polypropylen mit Wärme und Druck behandelt wird,
um die Oberflächenstruktur des übertragenen motivbildenden Materials zu verändern.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachte
Lackschicht bei ca. 140 Grad Celsius getrocknet wird, daß das motivbildende Material
auf die Lackschicht übertragen wird und daß die Lackschicht bei ca. 160 Grad Celsius
ausgehärtet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß der Lack weiß,
farbig oder farblos ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß der Lack ein
1-Komponenten Lack ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, daß der Lack ein
2-Komponenten Lack ist.
