[0001] Die Erfindung betrifft ein Arbeitsgerüst nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Hierbei besteht das Arbeitsgerüst aus horizontalen, einen gegenseitigen Abstand voneinander
einnehmenden, Traversen, die durch eine Einstiegsbühne miteinander verbunden sind.
Am Ende jeder Traverse ist in ansich bekannter Weise ein Verstellfuss angeordnet.
Auf den Traversen sind vertikale Gerüstrahmen angeordnet, die durch Diagonalstreben
verbunden sind, wobei die Gerüstrahmen mit horizontalen Arbeitsbühnen verbunden sind,
welche Arbeitsbühnen parallel zu der untersten, auf der Traverse liegenden, Einstiegsbühne
angeordnet sind. Bei derartigen Arbeitsgerüsten besteht das Problem, daß bei höheren
Aufbauten es erforderlich ist, die Standbreite zu vergrößern.
[0002] Es ist bisher bekannt, die Standbreite bei einem derartigen Arbeitsgerüst dadurch
zu verändern, daß man die Traversen teleskopierbar ausbildet, wobei man am freien
Ende eines Teleskoparmes jeweils einen Verstellfuß anordnet.
[0003] Die teleskopierbare Ausbildung der Traversen hat jedoch den Nachteil, daß die Herstellung
und Wartung relativ aufwendig ist. Die Teleskopstreben neigen zum Verschmutzen und
Festfressen, so daß es nicht ohne weiteres möglich ist, die Arbeitsbreite zu verändern.
Außerdem ist der Herstellungsaufwand für das gesamte Arbeitsgerüst außerordentlich
hoch, weil man nur bei bestimmten, relativ wenigen Arbeitsgerüsten überhaupt die Notwendigkeit
vorsehen muß, die Standbreite zu verändern.
[0004] Bei derartigen Arbeitsgerüsten nach dem Stand der Technik wird aber unabhängig von
der Höhe die Teleskopierbarkeit der Traversen angeboten, was mit den erwähnten hohen
Herstellungskosten verbunden ist.
[0005] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitsgerüst mit veränderbarer
Standbreite so weiterzubilden, daß bei wesentlich geringeren Herstellungskosten eine
einfache und betriebssichere Veränderung der Standbreite gegeben ist.
[0006] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung durch die technische Lehre des
Anspruchs 1 gekennzeichnet.
[0007] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist, daß nun die Traversen nicht teleskopierbar
ausgebildet sind, sondern daß mit Hilfe eines Kupplungsbeschlages am freien Ende jeweils
einer Traverse ein Verlängerungsarm angesetzt werden kann, der mit dem Verstellfuß
ausgerüstet ist.
[0008] Es wird also ein Arbeitsgerüst mit einer relativ kleinen Standbreite vorgeschlagen,
wobei die Traversen selbst nicht verlängerbar sind.
[0009] Soll dieses Arbeitsgerüst nun an einer anderen Baustelle eingesetzt werden, wo eine
größere Arbeitshöhe erforderlich ist, muß entsprechend auch die Standbreite vergrößert
werden. Zu diesem Zweck wird einfach am einen Ende der jeweiligen Traverse der Verstellfuß
entnommen, und es wird an dieser Stelle ein Kupplungsbeschlag angesetzt der mit einem
zusätzlichen Verlängerungsarm verbunden wird.
[0010] Der Verlängerungsarm entspricht der Verlängerung der Traverse und trägt an seinem
freien, äusseren Ende wiederum eine Aufnahme (Rundteil) für die Halterung des Verstellfußes.
[0011] Auf diese Weise ist gewährleistet, daß mit einfachen Mitteln nachträglich das Arbeitsgerüst
von einer relativ kleinen Standbreite auf eine größere Standbreite vergrössert werden
kann.
[0012] Damit besteht der wesentliche Vorteil, daß das Arbeitsgerüst bei kleiner Standbreite
einem Standardmaß entspricht und dadurch - wegen des Wegfalls des Erfordernisses der
Vergrößerung der Standbreite - kostengünstig herstellbar ist.
[0013] Für einige Anwendungsfälle, wenn eine Vergrößerung der Standbreite erwünscht wird,
wird dann einfach ein Verlängerungsarm hinzugenommen, der mit einem dazugehörenden
Kupplungsbeschlag mit der Traverse gekuppelt wird und der wiederum an seinem äusseren
Ende die Aufnahme für den Verstellfuß aufweist.
[0014] Zur Vergrößerung der Standbreite eines Arbeitsgerüstes sind daher nur mindestens
zwei Verlängerungsarme erforderlich.
[0015] Zur Kupplung des jeweiligen Verlängerungsarmes mit der zugeordneten Traverse gibt
es mehrere Möglichkeiten:
Zunächst wird es bevorzugt, wenn als Kupplungsbeschlag ein Klemmbeschlag verwendet
wird, der im wesentlichen wie eine Gerüstkupplung aufgebaut ist, um den Verlängerungsarm
an dem Rohrteil der Traverse zu befestigen, um so eine erste von zwei vorhandenen
Befestigungen zu schaffen.
[0016] Die zweite Befestigung des Verlängerungsarmes besteht darin, daß entweder das Rohrteil
der Traverse mit einer Öse des Verlängerungsarms umgriffen wird und hierdurch eine
formstabile Halterung geschaffen wird.
[0017] In einer zweiten Ausführungsform wird statt der Verwendung einer Öse ein abgekantetes
Hakenteil vorgeschlagen, welches die Traverse von unten umgreift.
[0018] Bei beiden Ausführungsformen wird es bevorzugt, wenn in der Arbeitsstellung der Verlängerungsarm
die Fortsetzung der Längsachse der Traverse bildet, um so zu vermeiden, daß sich der
Verlängerungsarm in der Arbeitsstellung unbeabsichtigt zu der Traverse erstreckt.
[0019] Es ist aber vorgesehen, bei Lockerung des Klemmbeschlages den Verlängerungsarm einwärts
und auswärts schwenkbar zu gestalten, um beispielsweise das Arbeitsgerüst durch enge
Durchfahrten hindurchfahren zu können und dergleichen mehr.
[0020] Bei der erstgenannten Lösung, wo der Verlängerungsarm mit einer unteren Öse ausgebildet
ist, welche das Rohrteil der Traverse umgreift, muß bei der Montage des Verlängerungsarmes
aus diesem Rohrteil zunächst der Verstellfuß herausgenommen werden, um diesen dann
am Ende des Verlängerungsarmes montieren zu können. In dieser Zeit muß die Traverse
abgestützt werden.
[0021] Um dies zu vermeiden, ist die zweite Lösung vorgesehen, die vorsieht, daß bei in
dem Rohrteil befindlichem Verstellfuß der Verlängerungsarm an diesem Rohrteil befestigt
werden kann. Der Verstellfuß kann dann an dieser Stelle verbleiben und der Verlängerungsarm
trägt dann an seinem äußeren Ende einen weiteren Verstellfuß, so daß eine zusätzliche
Abstützung über zwei im Abstand voneinander angeordnete Verstellfüsse gegeben ist.
[0022] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden Erfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegenstand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander. Alle in den Unterlagen, einschließlich der Zusammenfassung,
offenbarten Angaben und Merkmale, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellte
räumliche Ausbildung werden als erfindungswesentlich beansprucht, soweit sie einzeln
oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind.
[0023] Im folgenden wird die Erfindung anhand von mehrere Ausführungswege darstellende Zeichnungen
näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere
erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0024] Es zeigen:
- Figur 1:
- die Stirnansicht des unteren Teils eines Arbeitsgerüstes mit zwei verschiedenen Standbreiten,
- Figur 2:
- das nach Figur 1 umgerüstete Arbeitsgerüst mit vergrößerter Standbreite,
- Figur 3:
- die Draufsicht auf die Traverse,
- Figur 4:
- die Seitenansicht der Traverse,
- Figur 5:
- die Draufsicht auf den Kupplungsbeschlag,
- Figur 6:
- die Seitenansicht des Kupplungsbeschlages,
- Figur 7:
- der Kupplungsbeschlag in montiertem Zustand in Schwenkstellung,
- Figur 8:
- der Kupplungsbeschlag nach Figur 7 in Arbeitsstellung,
- Figur 9:
- die Seitenansicht der Traverse,
- Figur 10:
- die Draufsicht auf die Traverse,
- Figur 11:
- die Seitenansicht eines Kupplungsbeschlages in einer zweiten Ausführungsform,
- Figur 12:
- die Draufsicht auf den Kupplungsbeschlag nach Figur 11,
- Figur 13:
- der montierte Kupplungsbeschlag nach den Figuren 11 und 12,
- Figur 14:
- Schnitt gemäss der Linie XIV-XIV nach Figur 11.
[0025] Bei dem Arbeitsgerüst 1 nach den Figuren 1 und 2 soll die Standbreite 10 auf die
Standbreite 11 vergrößert werden. Das Arbeitsgerüst besteht in ansich bekannter Weise
aus horizontalen Traversen 3, die einen gegenseitigen Abstand voneinander einnehmen
und die (zeichnerisch nicht dargestellt) durch entsprechende Horizontalbühnen miteinander
verbunden sind.
[0026] Auf jeder Traverse 3 ist jeweils mindestens ein Gerüstrahmen 2 mit Hilfe von zugeordneten
Klemmbeschlägen 4 befestigt. An den Aussenseiten jeder Traverse 3 ist jeweils ein
Verstellfuß 5 angeordnet, der in einem mit der Traverse 3 verbundenen Rohrteil 6 verstellbar
gehalten ist.
[0027] Das Arbeitsgerüst 1 weist nun gemäss Figur 1 bei der Standbreite 10 den rechten Verstellfuss
5 auf.
[0028] Um die Standbreite 11 zu erhalten, ist erfindungsgemäss vorgesehen, daß am Ort des
rechten Verstellfußes 5 mit Hilfe eines Kupplungsbeschlages 7 ein Verlängerungsarm
8 montiert wird, der an seiner Aussenseite wiederum das Rohrteil 6 aufweist, an dem
ein Verstellfuss 5' montiert werden kann.
[0029] Hierbei kann entweder der rechte Verstellfuß 5 am Ort verbleiben, oder er kann entnommen
werden (in Figur 1 gestrichelt dargestellt) und am Ort des Verstellfusses 5' montiert
werden.
[0030] Auf diese Weise ist in einfacher Art die Standbreite 10 auf die Standbreite 11 vergrößert
worden. In Figur 2 ist das Arbeitsgerüst 1 mit vergrößerter Standbreite 11 dargestellt.
[0031] Die Montage des Verlängerungsarmes 8 an der Traverse erfolgt dadurch, daß am freien
Endes des Verlängerungsarmes 8 unten eine Öse 12 angeordnet ist, welche den unteren
Teil des Rohrteils 6 umfasst, so daß in montiertem Zustand die Mittelachse 13 durch
das Rohrteil 6 der Mittelachse 13 des Kupplungsbeschlages 7 entspricht.
[0032] Zum Einfahren der Öse 12 wird hierbei die Teil des Kupplungsbeschlages 7 bildende
Gerüstkluppe 22 geöffnet. Gemäss Figur 5 besteht die Gerüstkluppe 22 im wesentlichen
aus einem Schließteil 15, welches über einen Drehbolzen 17 schwenkbar an einem ortsfesten
Halter 21 befestigt ist. Am gegenüberliegenden Ende des Schließteiles 15 ist ein Schlitz
angeordnet, durch welchen eine Hammerkopfschraube 18 greift, auf welche eine Ringmutter
14 aufgeschraubt ist.
Es handelt sich um eine ansich bekannte Gerüstkluppe 22.
[0033] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Verhältnisse nach den Figuren 3 bis 6 in montiertem
Zustand. Hierbei ist erkennbar, daß die Öse 12 den unteren Teil des Rohrteil 6 umgreift,
während der obere Teil des Rohrteiles von der Gerüstkuppe 22 umschlossen ist.
[0034] Das Rohrteil 6 greift dann die Spindel 9 des Verstellfusses 5, wobei die Höhe des
Verstellfusses durch Verdrehung der Spindelmutter 16 einstellbar ist.
[0035] In den Figuren 9 - 14 ist eine zweite Ausführungsform eines Kupplungsbeschlages dargestellt.
Im oberen Bereich weist der Kupplungsbeschlag 23 wiederum die vorher beschriebene
Gerüstkluppe 22 auf, wobei die Umfassung des unteren Teils des Rohrteils 6 nun anders
gelöst ist.
[0036] Hierbei ist in Verlängerung des Verlängerungsarmes 8 ein Verbindungsteil 20 vorgesehen,
an dessen freiem Ende ein Hakenteil 19 angeformt ist. Dieses Hakenteil 19 weist einen
abgekröpften Haken auf, der mindestens teilweise gemäss Figur 13 das Rechteckprofil
der Traverse 3 umgreift. Das Hakenteil bildet also eine nach oben geöffnete Aufnahme
24, welche sich an der Unterseite der Traverse 3 formschlüssig anlegt, und der nach
oben abgekröpfte Haken des Hakenteiles sich an den Seitenflächen der Traverse 3 anlegt.
[0037] Damit ist eine absolute Verdrehsicherheit gegeben, d.h. der Verlängerungsarm 8 ist
stets in montiertem Zustand in Verlängerung der Längsachse der Traverse 3 montiert.
Eine Verschwenkung gemäss Figur 7, wie sie anhand des Kupplungsbeschlages 7 beschrieben
wurde, ist bei dieser Ausführungsform nicht gegeben.
[0038] Ein Verschwenken ist allerdings dann möglich, wenn die Gerüstkluppe 22 geöffnet wird
und der Verlängerungsarm mit dem daran befestigten Kupplungsbeschlag 22 so nach unten
verfahren wird, daß das Hakenteil 19 außer Eingriff mit dem Profil der Traverse 3
kommt.
Zeichnungs-Legende
[0039]
- 1
- Arbeitsgerüst
- 2
- Gerüstrahmen
- 3
- Traverse
- 4
- Klemmbeschlag
- 5
- Verstellfuß 5'
- 6
- Rohrteil
- 7
- Kupplungsbeschlag
- 8
- Verlängerungsarm
- 9
- Spindel
- 10
- Standbreite
- 11
- Standbreite
- 12
- Öse
- 13
- Mittelachse
- 14
- Ringmutter
- 15
- Schließteil
- 16
- Spindelmutter
- 17
- Drehbolzen
- 18
- Hammerkopfschraube
- 19
- Hakenteil
- 20
- Verbindungsteil
- 21
- Halter
- 22
- Gerüstkluppe
- 23
- Kupplungsbeschlag
- 24
- Aufnahme
1. Arbeitsgerüst, bestehend aus horizontalen, einen gegenseitigen Abstand voneinander
einnehmenden Traversen, deren Länge veränderbar ist und die durch eine Einstiegsbühne
miteinander verbunden sind, wobei auf den Traversen vertikale Gerüstteile befestigt
sind und an jedem Ende der Traversen ein Verstellfuß lösbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einem freien Ende jeder Traverse (3) mittels eines Kupplungsbeschlages
(7) ein Verlängerungsarm (8) mit einem Verstellfuß (5,5') anbringbar vorgesehen ist.
2. Arbeitsgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlängerungsarm (8) um eine vertikale Mittelachse (13) in dem Kupplungsbeschlag
(7) schwenkbar gehalten ist.
3. Arbeitsgerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlängerungsarm (8) an seinem freien Ende ein vertikales Rohrteil (6) aufweist,
in welchem der Verstellfuß (5,5') verstellbar gelagert ist.
4. Arbeitsgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kupplungsbeschlag (7) im wesentlichen aus einem Klemmbeschlag (23) und einer
im vertikalen Abstand dazu angeordneten zweiten Halterung ausgebildet ist.
5. Arbeitsgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klemmbeschlag (23) als Gerüstkupplung aufgebaut ist, um das Rohrteil (6)
der Traverse (3) zu umgreifen.
6. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung in Form einer Öse (12) gebildet ist, welches das Rohrteil
(6) der Traverse (3) umgreift.
7. Arbeitsgerüst nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Halterung als abgekantetes Hakenteil (19) ausgebildet ist, welches
im horizontalen Abstand zu dem Rohrteil (6) der Traverse (3) eine Aufnahme (24) aufweist,
welche die Traverse (3) teilweise umgreift.