[0001] Die Erfindung betrifft eine Kreiselpumpe axialer Bauart zur Förderung von faserige
Bestandteile enthaltende Flüssigkeiten, wobei in Strömungsrichtung hinter dem Laufrad
eine Mehrzahl von Leitschaufeln angeordnet sind, die Leitschaufeln sich zwischen Außen-
und Innengehäuse erstrecken und innerhalb des Innengehäuses Antriebselemente für das
Laufrad angeordnet sind.
[0002] Eine derartige Kreiselpumpe ist beispielsweise aus der EPA 0 475 920 bekannt. Diese
beschränkt sich zwar auf ein Motorpumpenaggregat, d. h. die Leitschaufeln dienen hier
gleichzeitig zur Halterung eines Motorgehäuses; im Prinzip entspricht die Bauart jedoch
der allgemein bekannten Axialpumpenbauart mit einem dem Laufrad nachgeordneten, Leitschaufeln
aufweisenden Gehäuseteil. Um Verstopfungen durch faserige Bestandteile zu vermeiden,
sind die Anströmkanten der Leitschaufeln in Strömungsrichtung gesehen nach hinten
geneigt. Damit soll vermieden werden, daß die bei der Abwasserförderung im Wasser
befindlichen Beimengungen sich möglichst weit entfernt vom Laufrad an den Leitschaufeln
verfangen.
[0003] Dieses Prinzip der rückwärts gekrümmten Leitschaufeln bei axial durchströmten Maschinen
ist bereits seit langem durch die DE-PS 459 798 bekannt. Hierbei sind ebenfalls die
Befestigungspunkte der Leitschaufeln am Außengehäuse sehr weit hinter das Laufrad
verlegt, um somit eine Ansammlung von Feststoffen zu verhindern bzw. möglichst weit
entfernt vom Laufrad stattfinden zu lassen. Beide Gestaltungen vermögen aber immer
noch nicht das Problem zu lösen, daß trotzdem Anhäufungen von faserigen Bestandteilen
innerhalb des Leitrades am Übergang zwischen Leitschaufel und Gehäuse stattfinden
und damit die Leistung der Pumpe negativ beeinflußt wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, für gattungsgemäße Kreiselpumpen
eine Lösung zu entwickeln, mit deren Hilfe ein problemloser Betrieb bei der Förderung
von faserige Bestandteile enthaltenden Medien gewährleistet wird. Die Lösung dieser
Aufgabe erfolgt gemäß dem kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches.
[0005] Durch die mit der Laufradnabe rotierenden Abstreifer oder Schneideinrichtungen sowie
in Verbindung mit den gegen die Strömungsrichtung geneigten Anströmkanten der Leitschaufeln
wird sichergestellt, daß an den Leitschaufelkanten sich verfangende Beimengungen des
Fördermediums zur Nabe hin transportiert werden. Die Leitschaufelkanten sind so ausgebildet,
daß daran auftreffende Faserteile entweder abgleiten oder daran entlang in Richtung
Innengehäuse gleiten. In dessen Bereich werden sie dann vom Abstreifer und/oder der
Schneideinrichtung entfernt und können problemlos durch das Leitrad abfließen. Somit
wird für jeden Betriebszustand gewährleistet, daß das Leitrad frei von die Leistungsdaten
beeinflussenden Ansammlungen bleibt.
[0006] Die Ausgestaltungen der Ansprüche 2 und 3 beschreiben die Neigung der Anströmkanten
bei Leitschaufeln, die nicht in rein radialer Richtung verlaufen. Deren Neigung verbessert
den hydraulischen Wirkungsgrad der Pumpe.
[0007] Nach einer anderen Ausgestaltung sind die Leitschaufeln teilweise nur am Außengehäuse
befestigt. Somit können an der Anströmkante der Leitschaufel entlanggleitende Fasern
zwischen Innengehäuse und Leitschaufelende von der Leitschaufel abrutschen. Durch
die nur einseitige Leitschaufelbefestigung am Außengehäuse ist ein sicheres Abrutschen
eventuell daran anhaftender Fasern gewährleistet.
[0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen die
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Strömungsmaschine, die
- Fig. 2 und 3
- zwei Ansichten von der Druckseite auf die Leitrad-Anordnung.
[0009] Die in Fig. 1 gezeigte Kreiselpumpe axialer Bauart verfügt über ein Außengehäuse
1, innerhalb dessen ein Innengehäuse 2 mittels Leitschaufeln 3 gehalten ist. Das Innengehäuse
2 nimmt hier nicht weiter dargestellte Antriebselemente auf, von denen das Laufrad
4 angetrieben wird. Bei den Antriebselementen kann es sich um eine Welle mit Lagerungen,
ein das Laufrad antreibender Antriebsmotor oder ähnliche Antriebselemente handeln.
[0010] In Strömungsrichtung gesehen hinter dem Laufrad 4 ist eine Abstreif- oder eine Schneideinrichtung
5 angebracht. Diese kann direkt auf der Nabe des Laufrades angeordnet sein oder Bestandteil
eines mit der Nabe in Verbindung stehenden sowie davon angetriebenen Bauteiles sein.
[0011] Die Abstreif- und/oder die Schneideinrichtung 5 ist in demjenigen Nabenbereich angeordnet,
der dem Innengehäuse 2 gegenüberliegt. Des weiteren beginnen in diesem Bereich auch
die Anströmkanten 6 der Leitschaufeln 3. Bei der hier Anwendung findenden Abstreifeinrichtung
sind am strömungsseitigen Ende der Nabe 7 mehrere Nocken angebracht, mit denen an
der Anströmkante 6 im Bereich des Innengehäuses 2 sich ansammelnde Faserteile entfernbar
sind. In Abhängigkeit von dem Fördermedium kann eine Abstreif-, Schneideinrichtung
oder eine Kombination von beiden Verwendung finden.
[0012] Die Fig. 2 zeigt eine Ansicht gemäß Pfeil X von Fig. 1. Im Bereich des Innengehäuses
2 an den Anströmkanten der Leitschaufeln 3 angesammelte Fasern 8 werden durch die
daran vorbeistreichende Schneid- oder Abstreifeinrichtung in die Leitradkanäle 9 geleitet
und weggespült. Der gestrichelte Pfeil entspricht der Drehrichtung des hier nicht
dargestellten Laufrades. Die Leitschaufeln 3 sind hierbei - ausgehend vom Befestigungspunkt
am Innengehäuse 2 - in Umfangsrichtung gegen die Drehrichtung des Laufrades geneigt.
Somit unterstützt das aus dem Laufrad 2 austretende Fördermedium das Entlanggleiten
der Fasern an den Anströmkanten zur Schneid- oder Abstreifeinrichtung hin. Selbstverständlich
funktioniert diese Lösung auch bei Leitradschaufeln, die sich in radialer Richtung
zwischen Außen- und Innengehäuse erstrecken.
[0013] Eine andere Ausführungsform ist in der Fig. 3 gezeigt. Hierbei finden insgesamt sechs
Leitschaufeln 3.1, 3.2 Anwendung, wobei nur jede zweite Leitschaufel 3.2 das Innengehäuse
2 mit dem Außengehäuse 1 verbindet. Die anderen Leitschaufeln 3.1 sind nur am Außengehäuse
1 befestigt. Daran entlanggleitende Fasern können dann im Spalt 10 zwischen Innengehäuse
2 und Leitschaufeln 3.1 von den Leitschaufeln abgleiten und mit der Strömung abfließen.
1. Kreiselpumpe axialer Bauart zur Förderung von faserige Bestandteile enthaltende Flüssigkeiten,
wobei in Strömungsrichtung hinter dem Laufrad eine Mehrzahl von Leitschaufeln angeordnet
sind, die Leitschaufeln sich zwischen Außengehäuse und Innengehäuse erstrecken, und
innerhalb des Innengehäuses Antriebselemente für das Laufrad angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß an der Laufradnabe (7) in demjenigen Bereich, der dem Innengehäuse (2) gegenüberliegt,
eine Abstreif- und/oder Schneideinrichtung (5) angebracht ist und daß die Leitschaufeln
(3) mit ihren Anströmkanten (6) in Strömungsrichtung ganz oder teilweise nach vorn
geneigt sind.
2. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anströmkanten (6) in
Umfangsrichtung gegen die Drehrichtung des Laufrades (4) geneigt sind.
3. Kreiselpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anströmkanten in Meridionalkontur
gegen die Strömungsrichtung nach vorne geneigt sind.
4. Kreiselpumpe nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitschaufeln
(3.1) teilweise nur am Außengehäuse (1) befestigt sind.