[0001] Die Erfindung betrifft eine Stromquellenanordnung mit einer Stromquelle, die zwei
antivalent gesteuerte parallel liegende Transistoren speist.
[0002] Schaltungen mit Stromausgang sind in vielfältigen Anwendungen bekannt. Man unterscheidet
dabei Schaltungen, die den Ausgangsstrom ein- bzw. ausschalten und solche Schaltungen,
die den Strom zwischen einem Ausgangspfad und einem anderen Pfad umschalten. Der letztere
Schaltungstyp eignet sich sehr gut für schnelle Schaltungen, d. h. für Schaltungen
mit hohen Grenzfrequenzen.
[0003] Ein typisches Einsatzgebiet für Schaltungen mit Stromausgang sind D/A-Wandler. So
ist aus der Veröffentlichung Y.Nakamura: A 10-b 70-MS/s CMOS D/A Converter", IEEE
Journal of Solid-State Circuits, Vol. 26, No. 4, April 1991, pp. 637-642 ein D/A-Umsetzer
mit einer Stromzellenmatrix bekannt. Jede Stromzelle enthält eine von einer Vorspannung
gesteuerte Stromquelle, die antivalent, d. h. mit komplementären Signalen gesteuerte
parallel liegende Transistoren speist. Die Veröffentlichung führt aus, daß es günstig
ist, eine derartige Stromzelle aus p-Kanal-Transistoren aufzubauen. Weitere übliche
Parameter derartiger Schaltungen in CMOS-Technologie ist ihre Versorgungsspannung
von 5 V mit einer Schwankung von +/-10%, eine Ausgangsspannung von 1,4 V an 75 Ohm
sowie eine obere Grenzfrequenz von einigen 10 Mhz bei einer Auflösung von mindestens
8 bit.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stromquellenanordnung und ihre Verwendung
anzugeben, die sich für hohe Grenzfrequenzen einsetzen läßt und bei Schaltvorgängen
nur geringe Störungen erzeugt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 7 gelöst.
[0006] Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Verbindungspunkt der beiden Transistoren der
als Stromquelle verwendeten Kaskodestufe und der Einspeisepunkt der Stromquelle in
die Schalteranordnung statisch und dynamisch ausgezeichnet entkoppelt sind, so daß
die Schaltvorgänge der Schaltertransistoren von dem empfindlichen und langsamen, von
einer Vorspannung gesteuerten Stromquellentransistor ferngehalten werden können. Weiterhin
können kleine Schaltertransistoren verwendet werden, so daß Störeinkopplungen auch
bei hohen Grenzfrequenzen gering bleiben. Die Erfindung bietet den weiteren Vorteil,
daß sich mit ihr auch größere Schaltungsanordnungen aufbauen lassen, deren einzelne
Stromquellenanordnungen voneinander entkoppelt sind.
[0007] Ausgestaltungen der Erfindung sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Figuren der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform der Erfindung und
- Figur 2
- eine weitere erfindungsgemäße Stromquellenanordnung.
[0009] In der Stromquellenanordnung gemäß Figur 1 bilden die als Kaskode geschalteten Transistoren
P1 und P2 die eigentliche Stromquelle. Der p-Kanal-Transistor P1 liegt mit seinem
Ausgangskreis in Reihe zum Ausgangskreis des p-Kanal-Transistors P2. P1 wird von einer
an der Klemme B1 liegenden Vorspannung gesteuert und bildet einen Stromquellentransistor.
Der Transistor P2 ist ein Kaskodetransistor für den Transistor P1. Der Verbindungspunkt
K 1 der Ausgangskreise von P1 und P2 steuert einen Regeltransistor P3, der mit einem
Ausgangsanschluß ebenso wie P1 an einer positiven Versorgungsspannung VCC angeschlossen
ist. Der andere Ausgangsanschluß des p-Kanal-Transistors P3 ist einerseits mit dem
Steueranschluß des Kaskodetransistors P2 und andererseits mit einem Ausgangsanschluß
eines Transistors N1 verbunden. Der andere Ausgangsanschluß des Transistors N1 liegt
auf Bezugspotential GND, während sein Steueranschluß an über eine Klemme B2 an einer
weiteren Vorspannung liegt. Der Transistor N1 dient als Stromquelle für den Transistor
P3.
[0010] Der Ausgang der Stromquelle am Knotenpunkt K2 speist zwei parallel liegende n-Kanal-Schaltertransistoren
S1 und S2. Die Steueranschlüsses der Schaltertransistoren S1 bzw. S2 werden antivalent,
d. h. mit komplementären Signalen gesteuert und sind dazu mit jeweiligen Klemmen SQ
bzw. S verbunden, an denen die komplementären Signale liegen. Die freien Ausgangsanschlüsse
der Transistoren S1 und S2 bilden die Ausgänge der Stromquellenanordnung mit den Klemmen
IQ bzw. I.
[0011] Die Schaltung gemäß Figur 1 arbeitet folgendermaßen. Mit der an der Klemme B1 liegenden
Vor-bzw. Referenzspannung wird der Ausgangsstrom der Stromquellenanordnung im wesentlichen
definiert. P1 ist typischerweise ein relativ großer Transistor, so daß an P1 größere
Koppelkapazitäten und damit längere Zeitkonstanten beachtet wewrden müssen.
[0012] Der zweite Transistor P2 der Stromquelle erfüllt zwei Funktionen: Zum einen erhöht
der Transistor P2 den differentiellen Ausgangswiderstand der Stromquelle, wodurch
sich die statische Kennlinie verbessert. Zum anderen gewährleistet P2 eine dynamische
Entkopplung der Schaltungsknoten K1 und K2, d. h. der Ausgangsanschlüsse des Transistors
P2. Dadurch ergibt sich ein schnelles Einschwingen der Stromquellenanordnung. Mit
der Entkopplung der Knoten K1 und K2 wird verhindert, daß Störungen an K1 aufgrund
von Schaltvorgängen der Schaltertransistoren über den Transistor P1 an die Klemme
B1 gelangen und weitere von der Klemme B1 gesteuerte Stromquellenanordnungen beeinflussen
können.
[0013] Die Anordnung mit den Transistoren P2, P3 und N1 bildet einen geschlossenen Regelkreis,
der das Potential an K1 unabhängig von den Vorgängen an K2 auf einen konstanten Wert
regelt. Der von der weiteren Vorspannung an der Klemme B2 gesteuerte n-Kanal-Transistor
N1 bildet die Stromquelle für den Transistor P3. Der eigentliche Regelkreis besteht
somit lediglich aus den relativ kleinen Transistoren P2 und P3. Das bedeutet, daß
der Regelkreis eine schnelle Regelung ermöglicht. Der Regelkreis aus P2 und P3 sorgt
somit dafür, daß das Potential am Knoten K1 gegenüber einer Änderung am Knoten K2
im Sinne einer Konstanthaltung an K1 ausgeregelt wird.
[0014] Die n-Kanal-Transistoren S1 und S2 arbeiten als Schalter und sind somit nicht zusätzliche
Kaskodetransistoren. Grundsätzlich sind als Schaltertransistoren auch p-Kanal-Typen
möglich. Bei einer geringen Spannungsreserve ist aber nicht vorgesehen, anstelle der
n-Kanal-Schaltertransistoren S1 und S2 Transistoren vom p-Kanal-Typ einzusetzen. Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung ist es möglich, für die Schaltertransistoren S1 und
S2 vergleichsweise kleine Transistoren zu verwenden, da aufgrund der verfügbaren,
vergleichsweise hohen Steuerspannung kein hoher Spannungsabfall am jeweiligen Schaltertransistor
auftritt. Damit können auch bei hohen Grenzfrequenzen die von der Stgromquellenanordnung
erzeugten Störungen klein gehalten werden.
[0015] Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Stromquellenanordnung, in der
gleiche Elemente wie in Figur 1 mit gleichen Bezugszeichen dargestellt sind. Die Anordnung
unterscheidet sich von der Figur 1 in der Realisierung der Stromquelle für den Transistor
P2 und in einem parallel zu den Schaltertransistoren S1 und S2 geschalteten Transistor
TC, der als Kondensator wirkt. Der Kondensator TC soll den Spannungsverlauf am Knotenpunkt
K2 beim Stromübergang von einem Schalter S1 zum anderen Schalter S2 und umgekehrt
glätten.
[0016] Gemäß Figur 2 ist die eigentliche Stromquelle von einer Versorgungsspannung VCCI
versorgt, während der Schaltungsteil mit dem Regeltransistor P3 von einer typischerweise
gleich hohen Versorgungsspannung VCCA versorgt wird. Gemäß Figur 2 wird ein an VCCI
angeschlossener p-Kanal-Transistor P4 von der Vorspannung an der Klemme B1 gesteuert
und erzeugt einen Strom, der mit Hilfe eines aus den n-Kakal-Transistoren N2 und N3
gebildeten Stromspiegels in den Zweig mit dem Regeltransistor P3 übersetzt wird. Dazu
ist der als Diode geschaltete Transistor N2 mit seinem Drain und Gate an P4 angeschlossen,
während der Transistor N3 mit seinem Drain am Transistor P3 angeschlossen ist. Die
Gate-Anschlüsse von N2 und N3 sind miteinander verbunden. Beide Transistoren N2 und
N3 sind sourceseitig an Bezugspotential GND angeschlossen.
[0017] Der Vorteil der in Figur 2 gezeigten Sromquellenanordnung besteht darin, daß die
für die Stromquellenanordnung bzw. Stromzelle der Figur 2 realisierte lokale Stromerzeugung
bei der Verschaltung mehrerer Stromzellen untereinander eine Verkoppelungsfreiheit
garantiert.
[0018] Bei der Stromquellenanordnung der Figur 2 ist vorgesehen, die Schaltertransistoren
S1 und S2 unsymmetrisch auszubilden. Der Schalttransistor S1 nimmt den Strom der Stromquelle
auf, wenn er am Ausgang 1 nicht gebraucht wird. Aus diesem Grund ist der Ausgang IQ
auf 0 V bzw. Bezugspotential GND gelegt. Da dieses Potential an der Klemme IQ niedriger
als das Potential an der Klemme 1 ist, kann mit einer unsymmetrischen Ausbildung der
Transistoren S1 und S2 erreicht werden, daß die Spannung am Knotenpunkt K2 beim Umschalten
zwischen den Schaltertransistoren nur kleine Sprünge macht. So kann das Verhältnis
von Kanalweite zu Kanallänge beim Transistor S1 niedriger sein als beim Transistor
S2. Ein möglicher Wert von Kanalweite/Kanallänge beträgt für S1 18/4 und für S2 75/4.
[0019] Die Erzeugung der Vor-bzw. Referenzspannungen und der komplementären Signale ist
bekannt.
[0020] Die in den Figuren dargestellte Erfindung ermöglicht eine gute statische und dynamische
Entkopplung der Schaltungspunkte K1 und K2. Dadurch können Schaltvorgänge an den Schaltertransistoren
S1 und S2 von dem empfindlichen und langsamen Stromquellentransistor P1 ferngehalten
werden. Die Verwendung kleiner Schalttransistoren S1 und S2 führt generell zu nur
geringen Störeinkopplungen der Schaltsignale in andere Schaltungsteile.
1. Stromquellenanordnung mit einer Stromquelle, die zwei antivalent gesteuerte parallel
liegende Transistoren speist, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquelle (P1, P2, P3, N1) als geregelte Kaskodestufe ausgebildet ist,
deren erster Transistor (P1) von einer Vorspannung (B1) gesteuert wird und deren zweiter
Transistor (P2) an seinem Eingang mit dem vom Ausgang eines Regeltransistors (P3)
verbunden ist, der eingangsseitig an dem Verbindungspunkt (K1) des ersten und des
zweiten Transistors angeschlossen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Stromquellentransistoren (P1, P2) und der Regeltransistor (P3) jeweils vom
p-Kanal-Typ und die parallel liegenden Transistoren (S1, S2) jeweils vom n-Kanal-Typ
sind.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Regeltransistor (P3) von einer Stromquelle (N1; P4, N2, N3) gespeist wird.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Serie zu dem Regeltransistor (P3) ein Transistor ( N3) eines Stromspiegels
(N2, N3) liegt, dessen anderer Transistor (N2) in Serie zu einem weiteren Transistor
(P4) geschaltet ist, der von der Vorspannung (B1) gesteuert wird.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu den parallel liegenden Transistoren (S1, S2) eine Kapazität (TC)
geschaltet ist.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel liegenden Transistoren (S1, S2) unterschiedliche Transistorgeometrien
haben.
7. Verwendung einer Stromquellenanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche in
einem Digital-Analog-Umsetzer.