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EP 0 624 323 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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17.11.1994 Patentblatt 1994/46 |
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Anmeldetag: 10.05.1994 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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DE ES GB IT |
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Priorität: |
11.05.1993 DE 4315689
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Anmelder: SAAR-GUMMIWERK GmbH |
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D-66687 Wadern-Büschfeld (DE) |
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Erfinder: |
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- Wehling, Horst
D-66280 Sulzbach/Saar (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Schuhsohle und Sohlenplatte zur Herstellung von Schuhsohlen |
(57) Bei einer Schuhsohle (5) auf Gummibasis, insbesondere für flexible Schuhe, wobei
die Schuhsohle (5) sowohl den Vorderfußbereich (3) als auch den Gelenk- und Absatzbereich
(4) des Schuhes überdeckt, weist der Gelenk- und Absatzbereich (4) der Schuhsohle
(5) eine höhere Shore-Härte auf als der Vorderfußbereich (3) der Schuhsohle. Eine Sohlenplatte (6) zur Herstellung der Schuhsohlen ist aus zwei Gummimischungen
unterschiedlicher Shore-Härten homogen vulkanisiert derart, daß die Sohlenplatte (6)
in Richtung einer Längskante in abwechselnd aufeinanderfolgende Längsabschnitte (1,2)
unterschiedlicher Shore-Härten unterteilt ist.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Schuhsohle auf Gummibasis, insbesondere für flexible
Schuhe mit durchgehender, sowohl den Vorderfußbereich als auch den Gelenk- und Absatzbereich
des Schuhes überdeckender Schuhsohle, sowie eine Sohlenplatte zur Herstellung der
Schuhsohle.
[0002] Bei der Herstellung flexibler Schuhe, insbesondere leichter flexibler Damenschuhe
und Damenstiefel, unter Verwendung weicher Sohlen müssen speziell geschlitzte und/oder
schaumstoffkaschierte Brandsohlen eingebaut werden. Bei der Verwendung konventioneller
Brandsohlen besteht die Gefahr, daß die im Gelenkbereich angeordneten Stahlgelenke
oder der Zwickbereich sich verformen und/oder durch die flexible weiche Sohle durchdrücken.
Diese spezielle Brandsohle ist gegenüber konventionellen Brandsohlen wesentlich aufwendiger
und teurer.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schuhsohle sowie eine Schuhsohlenplatte
zur Herstellung der Schuhsohle anzugeben, die die Verwendung konventioneller Brandsohlen
auch bei der Herstellung flexibler, leichter Schuhe ermöglichen.
[0004] Bei einer Schuhsohle der eingangs genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Gelenk- und Absatzbereich der Schuhsohle eine höhere Shore-Härte
aufweist als der Vorderfußbereich der Schubsohle. Die Differenz der Shore-Härten sollte
ca. 5 bis 10 ° betragen und die Shore-Härten im Vorderfußbereich zwischen 75 und 90
° und im Gelenk- und Absatzbereich zwischen 85 und 98 ° liegen.
[0005] Die erfindungsgemäßen Schuhsohlen lassen die Verwendung konventioneller Brandsohlen
auch bei der Herstellung flexibler, leichter Schuhe zu. Es wird durch die größere
Shore-Härte im Gelenk- und Absatzbereich eine weitaus höhere Stabilität der Schuhkonstruktion
als bei herkömmlicher durchgehend weicher Schuhsohle erreicht. Ein weiterer Vorteil
ergibt sich durch die verbesserte Verarbeitbarkeit der erfindungsgemäßen Schuhsohle.
Aufgrund der höheren Härte im Gelenkbereich lassen sie sich problemlos und schneller
schärfen und spalten als bei flexiblen Gelenken und herkömlichen weichen Sohlen, die
bei diesen maschinellen Arbeitsprozessen zum Dehnen bzw. Verformen neigen und daher
bei der Absatzmontage nicht mehr passgenau sind, so daß sie oft nachgearbeitet bzw.
nachgeschliffen werden müssen.
[0006] Eine Sohlenplatte zur Herstellung erfindungsgemäßer Schuhsohlen zeichnet sich dadurch
aus, daß die Sohlenplatte aus zwei Gummimischungen unterschiedlicher Shore-Härten
homogen vulkanisiert ist, und zwar derart, daß die Sohlenplatte in Richtung einer
Längskante in abwechselnd aufeinander folgende Längsabschnitte unterschiedlicher Shore-Härten
unterteilt ist. Um die Bereiche der weichen und harten Gummimischungen, z.B. zum Positionieren
der Stanzwerkzeuge einfach unterscheiden zu können, ist es zweckmäßig, die Lösungsabschnitte
optisch durch unterschiedliche Einfärbungen der beiden Gummimischungen zu kennzeichnen.
[0007] In der Figur sind Beispiele für den Aufbau der erfindungsgemäßen Sohlenplatte sowie
die Anordnung der auszustanzenden Sohlen dargestellt.
[0008] Eine Sohlenplatte 6 ist aus zwei Gummimischungen unterschiedlicher Shore-Härten homogen
vulkanisiert, derart daß in Längsrichtung der Sohlenplatte 6 jeweils Längsbereiche
2 geringerer Shore-Härte und Längsbereiche 1 höherer Shore-Härte aufeinanderfolgend
angeordnet sind. Im Beispiel a) sind die Bereichslängen so gewählt, daß aus jeweils
benachbarten Längsbereichen 1, 2 eine Reihe Schuhsohlen 5 ausgestanzt werden kann,
wobei die Stanzwerkzeuge so ausgerichtet sind, daß der Vorderfußbereich 3 der Schuhsohle
5 aus dem Längsbereich 2 mit geringerer Härte und der Gelenk- und Absatzbereich 4
der Schuhsohle 5 aus dem Längsbereich 1 mit größerer Härte ausgestanzt werden.
[0009] Im Beispiel b sind die Bereichslängen so gewählt, daß z.B. ein Längsbereich 1 mit
jeweils beiden benachbarten Längsbereichen 2a, 2b zwei Schuhsohlenreihen 5a, 5b abdeckt.
[0010] Die Trennlinien zwischen den einzelnen Längsbereichen 1, 2 sind gestrichelt eingezeichnet.
Zweckmäßigerweise sind jedoch die weichen Längsabschnitte 2 und die harten Längsabschnitte
1 unterschiedlich eingefärbt. Dadurch wird das Ausrichten der Sohlenplatte 6 bzw.
des Stanzwerkzeuges erleichtert.
1. Schuhsohle auf Gummibasis, insbesondere für flexible Schuhe, wobei die Schuhsohle
sowohl den Vorderfußbereich als auch den Gelenk- und Absatzbereich des Schuhes überdeckt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenk- und Absatzbereich (4) der Schuhsohle (5) eine
höhere Shore-Härte aufweist als der Vorderfußbereich (3) der Schuhsohle (5).
2. Schuhsohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Differenz der Shore-Härten
5 bis 10 ° beträgt.
3. Schuhsohle nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Shore-Härte im Vorderfußbereich
(3) zwischen 75 bis 90 ° und im Gelenk- und Absatzbereich (4) zwischen 85 und 98 °
beträgt.
4. Sohlenplatte auf Gummibasis zur Herstellung von Schuhsohlen gemäß den Ansprüchen 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatte (6) aus zwei Gummimischungen unterschiedlicher
Shore-Härten homogen vulkanisiert ist derart, daß die Sohlenplatte (6) in Richtung
einer Längskante in abwechselnd aufeinanderfolgende Längsabschnitte (1, 2) unterschiedlicher
Shore-Härten unterteilt ist.
5. Sohlenplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsabschnitte (1,
2) entsprechend der unterschiedlichen Shore-Härten unterschiedlich eingefärbt sind.
