[0001] Die Erfindung betrifft eine Halterungsanordnung für querbewegliche Bremsklotzeinheiten
an Schienenfahrzeugen mit querverschieblichen Radsätzen, mit doppelwangigen Halterungshebeln,
deren beide, parallel nebeneinander angeordnete Hebelwangen durch zumindest einen
Steg fest miteinander verbunden, an ihren einen Enden schwenkbar am Fahrzeugrahmen
und an ihren anderen Enden schwenkbar zumindest nahe des oberen Endes an der Bremsklotzeinheit
angelenkt sind.
[0002] Eine im wesentlichen den vorstehend genannten Merkmalen entsprechende Halterungsanordnung
für eine Bremszangeneinheit einer Radscheibenbremse ist aus dem DE-GM 6 751 080 bekannt.
Je zu haltender Bremszangeneinheit ist dabei ein doppelwanaiger Halterungshebel vorgesehen,
dessen Anlenkungen mit horizontal und parallel zur Längsrichtung des Schienenfahrzeuges
verlaufenden Drehachsen ausgebildet sind.
[0003] Aus den DE-OS 38 16 157 und 40 33 405 sind ähnliche Halterungsanordnungen für Bremsklotzeinheiten
bekannt, bei welchen allerdings eine feste Verbindung der beiden Hebelwangen des je
Bremskloctzeinheit vorgesehenen, einen Halterungshebels fehlt. Bei diesen beiden bekannten
Halterungsanordnungen erstrecken sich die Drehachsen der Anlenkungen der Halterungshebel
horizontal in Querrichtung des Schienenfahrzeuges und sind zudem in dieser Querrichtung
pendelfähig ausgebildet. Diese Halterungsanordnungen offenbaren, die Bremsklotzeinheiten
nahe ihres unteren Endes mit einer Drehmomentabstützung zur Aufnahme einer aus einer
Bremsklotzandrückkraft resultierenden Kraftkomponente auszustatten; die Drehmomentabstützung
kann in Art einer Pendelstütze zu einem fahrzeugrahmenfesten Widerlager oder, bei
bezogen auf das Fahrzeugrad beidseitiger Bremsklotzanordnung, als Zugstange ausgebildet
sein, welche seitlich am abzubremsenden Rad vorbei zum unteren Ende eines Zuspannhebels
führt, welcher im wesentlichen vertikal verläuft, an seinem oberen Ende am Fahrzeugrahmen
angelenkt ist und welcher mit dem andersseitigen Bremsklotz gekoppelt ist. Weiterhin
kann bei diesen bekannten Bremsklotzeinheiten eine Spurstange vorgesehen sein, welche
zwei zur vertikalen Längsmittelebene des Schienenfahrzeuges spiegelbildlich angeordnete
Bremsklotzeinheiten miteinander verbindet und so deren gegenseitigen Abstand auch
bei seitlichen Auslenkungen konstant hält.
[0004] Bei allen diesen bekannten Halterungsanordnungen verläuft die Längsrichtung der Halterungshebel
im wesentlichen vertikal. Auch bei kurzer Ausbildung der Halterungshebel, wie sie
für die Bremsklotzeinheiten vorgesehen ist, wird hierdurch oberhalb der Bremsklotzeinheiten
relativ viel Raum benötigt, der oftmals jedoch durch andere Fahrzeugteile, insbesondere
dessen Rahmen oder Wagenkasten verbaut ist: Das Unterbringen der Halterungsanordnung
kann also Schwierigkeiten bereiten. Außerdem treten während Bremsungen bei seitlich
ausgelenkten Bremsklotzeinheiten mit entsprechend aus der Vertikalen ausgelenkten
Halterungshebeln insbesondere bei deren kurzer Ausbildung aus dem Bremsmoment resultierende,
fahrtrichtungsabhängige Querkräfte auf.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Halterungsanordnung der eingangs genannten Art
mit einfachen Mitteln derart auszugestalten, daß sie auch bei ausreichend langer Ausbildung
der Halterungshebel keine Einbauschwierigkeiten bereitet und zudem während Bremsungen
keine aus dem Bremsmoment resultierende, unerwünschte Seitenkräfte verursacht.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß je Bremsklotzeinheit zwei
etwa in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Halterungshebel vorgesehen sind, die in
Querrichtung des Fahrzeuges zueinander versetzt angeordnet sind, und daß die Drehachsen
der Anlenkungen vertikal verlaufen. Durch diese Ausbildung wird oberhalb der Bremsklotzeinheiten
lediglich eine der Breite, nicht der Länge der Halterungshebel entsprechende, relativ
kleine Einbauhöhe benötigt, durch eine ausreichend lange Gestaltung der Halterungshebel
können deren Seitenauslenkwinkel gering gehalten werden und es ist eine gute Parallelführung
der Bremsklotzeinheiten in Querrichtung des Fahrzeuges möglich.
[0007] In den Unteransprüchen sind weitere, vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten für
eine derartig nach der Erfindung ausgebildete Halterungsanordnung aufgezeigt.
[0008] In den Zeichnungen sind Ausführungbeispiele für nach der Erfindung ausgebildete Halterungsanordnungen
dargestellt, und zwar zeigt
- Figur 1
- eine aufgeschnittene Halterungsanordnung in Verbindung mit einer Bremsklotzeinheit
in Seitenansicht,
- Figur 2
- in vergrößertem Maßstab eine Aufsicht auf eine teilweise aufgeschnittene Halterungsanordnung
gemäß Figur 1,
- Figur 3
- eine Aufsicht gemäß Figur 2 auf eine abgewandelte Ausführungsform der Halterungsanordnung,
- Figur 4
- in entsprechender Darstellung eine Aufsicht auf eine weitere Ausführungsform und
- Figur 5
- die Halterungsvorrichtung in Verbindung mit einer beidseitigen Bremsklotzanordnung.
[0009] Die Figur 1 zeigt eine Bremskotzeinheit 1 üblicher Bauart, an welcher vermittels
eines Pendelhebels 2 ein Bremsklotz 3, bestehend wie üblich aus einem Bremssohlenhalter
und an diesem gehalterten Bremssohlen, aufgehängt ist, welcher vermittels eines der
Bremsklotzeinheit 1 zugehörenden Druckstößels 4 an die Lauffläche eines abzubremsenden
Fahrzeugrades 5 anpreßbar ist. In ihrem unteren Bereich ist die Bremsklotzeinheit
1 vermittels eines im wesentlichen horizontal in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden
Pendelhebels 6 kardanisch an einem fahrzeugrahmenfesten Widerlager 7 angelenkt; der
Pendelhebel 6 dient als Drehmomentabstützung für die Bremsklotzeinheit 1 , er nimmt
während Bremsungen einen Teil der Reaktionskraft aus der Anpreßkraft des Bremsklotzes
3 an das Fahrzeugrad 5 auf. An ihrer Oberseite ist die Bremsklotzeinheit 1 mit zwei
auch aus Figur 2 ersichtlichem, in Fahrzeugquerrichtung zueinander versetzt angeordneten
Lageraugen 8 zur um eine horizontale Querachse 9 drehbaren Aufhängung am Fahrzeugrahmen
ausgestattet. Insoweit entspricht die Bremsklotzeinheit 1 mit der Drehmomentabstützung
durch den Pendelhebel 6 und der durch die Lageraugen 8 verlaufende Querachse 9 dem
Stand der Technik. In Figur 2 sind von der Bremsklotzeinheit 1 lediglich die Lageraugen
8 aufgeschnitten dargestellt.
[0010] Wie aus Figur 1 unds 2 ersichtlich, sind die Lageraugen 8 von einem Bolzen 10 drehbar
durchsetzt, die Achse des Bolzens 10 verläuft koaxial zur Querachse 9. Außenseitig
zu den beiden Lageraugen 8 ist der Bolzen 10 mit jeweils einem Lagerauge 11 bzw. 11'
versehen, dessen Achse 12 die Querachse 9 rechtwinklig schneidet und im wesentlichen
vertikal verläuft. Die Lageraugen 11 und 11' greifen jeweils zwischen die beiden Hebelwangen
13 und 14 zweier doppelwangiger Halterungshebel 15 bzw. 16 ein, die sich von den Lageraugen
11 bzw. 11' im wesentlichen horizontal und in Richtung zum Fahrzeugrad 5 in Fahrzeuglängsrichtung
erstrecken. Vermittels vertikaler, die Achsen 12 beinhaltender Bolzen 17 sind die
Halterungshebel 15 und 16 drehbar an den Lageraugen 11 bzw. 11' angelenkt; diese Anlenkungen
sind insgesamt durch die Bezugszeichen 18 und 18' verdeutlicht.
[0011] Die jeweils obere Hebelwange 13 der Halterungshebel 15 und 16 steigt in Richtung
zum Fahrzeugrad 5 hin an, die Halterungshebel 15 und 16 weisen daher fahrzeugradzugewandt
eine ansteigende Höhenerstreckung und damit größere Basisbreite für ihre fahrzeugradseitige
Anlenkung 19 bzw. 19' an einem fahrzeugrahmenfesten Teil 20 auf. Im Bereich zwischen
den Anlenkungen 18 und 19 bzw. 18' und 19' sind die Hebelwangen 13 und 14 jedes Halterungshebels
15 bzw. 16 durch einen vertikalen Hebelsteg 21 fest miteinander verbunden. Im Bereich
der Anlenkungen 19 und 19' übergreifen die Hebelwangen 13 und 14 der Halterungshebel
15 und 16 jeweils beidseitig ein Lagerauge 22 bzw. 22'. Die beiden Lageraugen 22 und
22' befinden sich an den Enden eines sich zwischen diesen erstreckenden Befestigungsteiles
23, welches mittels gemäß Ausführungsbeispiels zweier Verschraubungen 24, von welchen
eine Verschraubung 24 gestrichelt und die andere nur durch ihre Achse angedeutet ist,
fest mit dem Teil 20 verbunden ist. In den Anlenkungen 19 bzw. 19' sind die Halterungshebel
15 und 16 durch jeweils einen vertikalen Bolzen 25 schwenkbar am Lagerauge 22 bzw.
22' angelenkt.
[0012] Aus der Aufsicht auf die Halterungsanordnung gemäß Figur 2 ist klar erkennbar, daß
die beiden Halterungshebel 15 und 16 ein parallelogrammartiges Viergelenk bilden,
wodurch die Bremsklotzeinheit 1 horizontal parallel beweglich am Teil 20 und damit
am Fahrzeugrahmen gehaltert ist. Die Bremsklotzeinheit 1 kann somit Seitenverschiebungen
des Fahrzeugrades 5 unter entsprechendem Drehen der Halterungshebel 15 und 16 ohne
weiteres folgen.
[0013] Um die Bremsklotzeinheit 1 bezüglich ihres Bremsklotzes 3 in jeweils richtiger Lage
zur Lauffläche des Fahrzeugrades 5 zu haltern, kann es zweckmäßig sein, wie in Figur
2 dargestellt am fahrzeuginneren Lagerauge 11' des Bolzens 10 ein weiteres Lagerauge
26 anzuordnen: An diesem der Bremsklotzeinheit 1 zugeordneten Lagerauge 26 und einem
entsprechenden Lagerauge, welches einer andersseitig am Schienenfahrzeug, bezogen
auf eine vertikale Längsmittelebene des Schienenfahrzeuges zur Bremsklotzeinheit 1
spiegelbildlich angeordneten, weiteren Bremsklotzeinheit zugehört, sind die Enden
einer nicht dargestellten, horizontal und quer zum Schienenfahrzeug verlaufenden Spurstange
anzulenken. Bei Seitenverschiebungen des Radsatzes, welchem das Fahrzeugrad 5 zugehört,
nimmt jeweils ein Spurkranz der Fahrzeugräder über den Bremsklotz 3 die jeweilige
Bremseinheit 1 seitlich mit, diese Seitenbewegung wird dabei über die Spurstange auch
auf die andersseitige Bremsklotzeinheit übertragen, so daß auch diese eine entsprechende
Seitenversetzung erfährt. Die bezogen auf das Schienenfahrzeug beidseitigen Bremsklotzeinheiten
1 werden so vom Radsatz bei dessen Seitenverschiebungen stets derart mitgenommen,
daß sich die Bremsklötze 3 der beiden Bremsklotzeinheiten 1 stets in ihrer korrekten
Lage vor den Laufflächen der beidseitigen Fahrzeugräder 5 des Radsatzes befinden.
[0014] Bei Schienenfahrzeugrädern ist die Lauffläche zumeist sich zur Fahrzeugaußenseite
hin konisch verjüngend ausgebildet. Wird während Bremsungen der Bremsklotz 3 in parallel
er Richtung zur Fahrzeuglängsrichtung an diese konische Lauffläche angedrückt, so
erfährt er eine zur Fahrzeugseite hin gerichtete Kraftkomponete, einen "Hangabtrieb".
Zur Kompensation dieser Kraftkomponente kann es zweckmäßig sein, die Halterungsanordnung
derart auszugestalten, daß bei in Mittelstellung befindlichem Radsatz die Halterungshebel
15 und 16 in Richtung zum Fahrzeugrad 5 auf die vertikale Fahrzeuglängsmittelebene
hin geneigt verlaufen, und zwar um einen Winkel, welcher in etwa dem Kegelwinkel der
Radlauffläche entspricht. Die Halterungsanordnung übt dann während Bremsungen eine
den Hangabtrieb des Bremsklotzes 3 zumindest annähernd kompensierende, zur Fahrzeugmitte
hin gerichtete Seitenkraft auf die Bremsklotzeinheit 1 und damit den Bremsklotz 3
aus. Bei der vorstehend beschriebenen Koppelung zweier Bremsklotzeinheiten 1 vormittels
einer Spurstange ergibt sich hierbei ein besonders günstiges, seitliches Einstellverhalten
der Bremsklotzeinheiten 1.
[0015] Es ist auch möglich, den vorstehend erwähnten Winkel , unter welchem die Halterungshebel
15 und 16 zur Fahrzeuglängsmittelebene hin geneigt verlaufen, geringfügig größer als
den Konuswinkel der Radlauffläche des Fahrzeugrades 5 zu wählen: Es ergibt sich dann
während Bremsungen eine zur Fahrzeugmitte hin gerichtete, auf die Bremsklotzeinheit
1 wirkende Kraftkomponente, durch welche der Bremsklotz 3 in Richtung zur Fußwurzel
des Spurkranzes des Fahrzeugrades 5 gedrückt wird und somit seine axiale Lage, bezogen
auf die Breite der Radlauffläche, stets genau beibehält. Bei dieser Ausführungsart
kann es zweckmäßig sein, keine Spurstangen vorzusehen.
[0016] Die am Lagerauge 26 anzulenkende Spurstange muß andererseits nicht am entsprechenden
Lagerauge einer fahrzeugandersseitigen, zweiten Bremsklotzeinheit angelenkt sein,
sie kann vielmehr auch mit einem Achslagergehäuse oder einem querverschieblichen Getriebegehäuse
oder einem sonstigen, sich mit dem Radsatz querverschiebenden Teil gekoppelt sein.
Falls die vorstehend erwähnte, durch die konische Ausbildung der Radlauffläche bewirkte
Hangabtriebskraft bezüglich der Bremsklotzeinheit 1 nicht oder nicht vollständig durch
eine entsprechende Schräganordnung der Halterungshebel 15 und 16 oder in sonstiger,
nachfolgend beschriebener Art kompensiert ist, kann es zweckmäßig sein, die am Lagerauge
26 anzulenkenden Spurstangen durch ein nur Zugkräfte übertragendes Bauelement, beispielsweise
ein Seil oder eine Kette, zu ersetzen.
[0017] Die Halterungsanordnung nach Figur 3 entspricht weitgehend derjenigen nach Figur
2, es sind entsprechende Bezugszahlen eingetragen. Gemäß Figur 3 verlaufen die Halterungshebel
15 und 16 parallel zur Fahrzeugslängsrichtung, zur Kompensation der zu Figur 2 beschriebenen
Hangabtriebskraft ist ein Federpuffer 27 vorgesehen. Der Federpuffer 27 weist ein
Gehäuse 28 auf, welches am Befestigungsteil 23 auf der dem Teil 20 abgewandten Seite
mit quer zum Schienenfahrzeug verlaufender Achsrichtung 29 fest angeordnet ist. Das
eine zylindrische Bohrung 30 aufweisende Gehäuse 28 ist in Richtung zur Fahrzeugmitte
offen, in der Bohrung 30 befindet sich eine Feder 31, welche einen in der Bohrung
30 geführten, das Gehäuse 28 in Richtung zur Fahrzeugmitte überragenden Druckstößel
32 in Verschieberichtung zur Fahrzeugmitte hin belastet. Der fahrzeuginnenseitige
Halterungshebel 16 ist an seiner fahrzeugaußenseitigen Flanke mit einer Anschlagfläche
33 versehen, an welcher der Druckstößel 32 anliegt und abgefangen ist, die Feder 31
belastet somit den Halterungshebel 16 in Drehrichtung um die Anlenkung 19' in Bewegungsrichtung
des Bolzens 10 und damit der Bremsklotzeinheit zur Fahrzeugmitte hin. Die Spannung
der Feder 31 kann derart gewählt werden, daß die Hangabtriebskraft lediglich kompensiert
oder mit einem Kraftüberschuß überwunden wird, im letzeren Falle wird der Bremsklotz
der Bremsklotzeinheit gegen den Spurkranz bzw. die Spurkranzwurzel des zugeordneten
Fahrzeugrades gedrückt. Bei der Ausführung nach Figur 3 ist keine Spurstange vorgesehen,
das Lagerauge 26 nach Figur 2 fehlt daher.
[0018] Abweichend hierzu kann anstelle des Federpuffers 27 eine dessen Feder 31 entsprechende
Feder in anderer Weise mittel- oder unmittelbar in Belastungsrichtung zur Fahrzeugmitte
hin auf die Bremsklotzeinheit 1 wirkend vorgesehen sein.
[0019] In weiterer Ausbildung der Ausführung nach Figur 3 ist am Befestigungsteil 23 nahe
der Anlenkung 19 und dem Teil 20 abgewandt ein Anschlag 34 angeformt, gegen welchen
sich ein am Halterungshebel 15 angeordneter Gegenanschlag 35 in einer Drehstellung
dieses Halterungshebels 15 anzulegen vermag, welche der jeweils vorgesehenen bzw.
vorgegebenen, fahrzeuginnenseitigen Endstellung der Bremsklotzeinheit entspricht.
Bei entsprechend geringer Seitenverschieblichkeit des Fahrzeugradsatzes kann die Anordnung
derart gewählt werden, daß der Anschlag 34 mit dem Gegenanschlag 35 bereits in Eingriff
gelangt, wenn der Radsatz sich in seiner Mittellage befindet: Hierdurch kann erreicht
werden, daß, bezogen auf fahrzeuginnenseitige Versetzungen des Fahrzeugrades, bereits
ab der Mittellage des Radsatzes der Bremsklotz nicht mehr ständig am Spurkranz des
Fahrzeugrades anliegt und an diesem schleift.
[0020] Die Ausbildung der Halterungsanordnung nach Figur 4 entspricht wiederum weitgehend
derjenigen nach Figur 2, lediglich die Anlenkungen 18 und 18' sind, wie aus der aufgeschnitten
dargestellten Anlenkung 18' deutlich erkennbar, als sphärische Drehlager ausgebildet.
Der Bolzen 10 kann dann undrehbar mit den Lageraugen 8 verbunden sein. Im übrigen
entspricht die Ausführungsform nach Figur 4 derjenigen nach Figur 2.
[0021] Bei der Ausführungsform nach Figur 4 bedarf die Bremsklotzeinheit jedenfalls einer
Drehmomentabstützung, wie sie in Figur 1 dargestellt und vorstehend beschrieben ist.
Wird jedoch in Abänderung zu den Ausführungsbeispielen nach Figur 1, 2 und 3 den Anlenkungen
18 und 18' die Drehbeweglichkeit um die Querachse 9 genommen, beispielsweise durch
entsprechend starre Verbindung des Bolzens 10 oder unter Entfall dieses Bolzens 10
und der Lageraugen 8 der Bolzen 12 mit dem Gehäuse der Bremsklotzeinheit 1, so kann
auf eine gesonderte Drehmomentabstützung für die Bremsklotzeinheit 1 verzichtet werden:
Alle Reaktionskräfte werden dann durch die sehr biegesteif ausgebildeten Halterungshebel
15 und 16 von der Bremsklotzeinheit 1 auf das rahmenfeste Teil 20 übertragen.
[0022] Die Ausführung nach Figur 5 ist für beidseitige Bremsklotzanordnungen bezüglich des
Fahrzeugrades 5 geeignet. Rechtsseitig des Fahrzeugrades 5 befindet sich eine Bremsklotzeinheit
1, die in ihrem Aufbau und in ihrer Halterung am Teil 20 weitgehend derjenigen nach
Figur 1 entspricht. Anstelle des Pendelhebels 6 (Figur 1) ist am unteren Ende der
Bremsklotzeinheit 1 gemäß Figur 5 eine Zugstange 36 angelenkt, welche das Fahrzeugrad
5 seitlich überquert und an ihrem anderen Ende am unteren Ende eines Zuspannhebels
37 angelenkt ist. Das obere Ende des Zuspannhebels 37 ist in gleicher Weise wie die
Bremsklotzeinheit 1 am Teil 20 gehaltert, in Figur 5 sind hierzu die Lagerungen 18''
und 19''entsprechend den Lagerungen 18 und 19 für die Bremsklotzeinheit 1, sowie der
Halterungshebel 15', entsprechend dem Halterungshebel 15, zu sehen. Vermittels eines
dem Pendelhebel 2 entsprechenden Pendelhebels 2' ist am Zuspannhebel 37 ein Bremsklotz
3' angelenkt, welcher gegenüberliegend zum Bremsklotz 3 an die Lauffläche des Fahrzeugrades
5 anpreßbar ist. Die Halterung des Zuspannhebels 37 am Teil 20 kann des weiteren wie
zu den vorstehend beschriebenen Ausführungsvarianten ausgebildet sein, lediglich eine
Drehung um die der Querachse 9 entsprechende Querachse 9' muß stets erhalten sein.
In mittlerer Höhenlage des Bremsklotzes 3' ist dieser gegen den Zuspannhebel 37 abgestützt,
von der Zugstange 36 auf den Zuspannhebel 37 übertragene Zugkräfte werden durch diese
Abstützung als Anpreßkräfte des Bremsklotzes 3' an die Lauffläche des Fahrzeugrades
5 übertragen. Der Bremsklotz 3' kann somit in gleicher Weise wie vorstehend zum Bremsklotz
3 beschrieben den Seitenverschiebungen des Radsatzes folgen, welchem das Fahrzeugrad
5 zugehört.
[0023] Kurzfassung:
Die Halterungsanordnung für querbewegliche Bremsklotzeinheiten (1) ist als ein parallelogrammartiges
4-Gelenk-Hebelwerk ausgebildet, welches einerseits, fahrzeugradseitig, am Fahrzeugrahmen
(20) und andererseits an der Oberseite einer Bremsklotzeinheit (1) jeweils um vertikale
Drehachsen (12) drehbar angelenkte, horizontal und im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung
verlaufende Halterungshebel (15) aufweist. Die Halterungshebel (15) können zur` Vergrößerung
ihrer Anlenkbasis und Versteifung doppelwangig mit 2 Hebelwangen (13, 14) ausgebildet
sein. Insbesondere bei um eine horizontale, zum Fahrzeug quer verlaufende Querachse
(9) schwenkbarer Anlenkung der Bremsklotzeinheit (1) an den Halterungshebeln (15)
ist am unteren Ende der Bremsklotzeinheit (1) eine Drehmomentabstützung vorzusehen,
welche als zu einem Widerlager (7) führender Pendelhebel (6) oder als Zugstange ausgebildet
sein kann, welche das Fahrzeugrad (5) überquert und mit einer andersseitigen Bremsklotzeinrichtung
gekoppelt ist. Bei konischer Ausbildung der Lauffläche des Fahrzeugrades 5 können
die Halterungshebel (15) in Vormallage um den Konuswinkel oder einen etwas größeren
Winkel zur Fahrzeuglängsrichtung geneigt angeordnet sein, derart, daß sie etwa rechtwinklig
zur Radlauffläche verlaufen; bei dieser Anordnung ergibt sich zumindest eine Kompensation
der auf den Bremsklotz (3) infolge der konischen Radlauffläche einwirkenden "Hangabtriebskraft".
[0024] Infolge der im wesentlichen horizontalen Längserstreckung der Halterungshebel (15)
erfordert die Halterungsanordnung für die Bremsklotzeinheit (1) nur eine geringe Bauhöhe
und ist daher ohne Behinderung durch andere Bauelemente am Schienenfahrzeug unterbring-
und montierbar.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Bremsklotzeinheit
- 2,2'
- Pendelhebel
- 3,3'
- Bremsklotz
- 4
- Druckstößel
- 5
- Fahrzeugrad
- 6
- Pendelhebel
- 7
- Widerlager
- 8
- Lagerauge
- 9,9'
- Querachse
- 10
- Bolzen
- 11,11'
- Lagerauge
- 12
- Achse
- 13
- Hebelwange
- 14
- Hebelwange
- 15,15'
- Halterungshebel
- 16
- Halterungshebel
- 17
- Bolzen
- 18,18',18''
- Anlenkung
- 19,19',19''
- Anlenkung
- 20
- Teil
- 21
- Hebelsteg
- 22,22'
- Lagerauge
- 23
- Befestigungsteil
- 24
- Verschraubung
- 25
- Bolzen
- 26
- Lagerauge
- 27
- Federpuffer
- 28
- Gehäuse
- 29
- Achsrichtung
- 30
- Bohrung
- 31
- Feder
- 32
- Druckstößel
- 33
- Anschlagfläche
- 34
- Anschlag
- 35
- Gegenanschlag
- 36
- Zugstange
- 37
- Zuspannhebel
1. Halterungsanordnung für querbewegliche Bremsklotzeinheiten (1) an Schienenfahrzeugen
mit querverschieblichen Radsätzen, mit doppelwangigen Halterungshebeln (15, 16), deren
beide, parallel nebeneinander angeordnete Hebelwangen (13, 14) durch zumindest einen
Steg (21) fest miteinander verbunden, an ihren einen Enden schwenkbar am Fahrzeugrahmen
(Teil 20) und an ihren anderen Enden schwenkbar zumindest nahe des oberen Endes an
der Bremsklotzeinheit (1) angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet, daß je Bremsklotzeinheit
(1) zwei etwa in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Halterungshebel (15, 16) vorgesehen
sind, die in Querrichtung des Fahrzeuges zueinander versetzt angeordnet sind, und
daß die Drehachsen (12) der Anlenkungen (18, 19) vertikal verlaufen.
2. Halterungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fahrzeugrahmenseitige
Anlenkung der Halterungshebel (15, 16) sich an deren fahrzeugradseitigem Ende befindet.
3. Halterungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsklotzeinheit
(1) über eine zusätzliche, horizontal und quer zum Fahrzeug verlaufende Drehachse
(9) schwenkbar an den beiden ihr zugeordneten Halterungshebeln (15, 16) angelenkt
und nahe ihres unteren Endes mit einer Drehmomentabstützung (Pendelhebel 6, Zugstange
36) gekoppelt ist.
4. Halterungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Bremsklotzeinheit
(1) ein horizontal und quer zum Fahrzeug verlaufender Bolzen (10) drehbar gelagert
ist, an dessen Enden die bremsklotzeinheitseitigen Enden der Halterungshebel (15,
16) um die vertikalen Drehachsen (12) schwenkbar angelenkt sind.
5. Halterungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterungshebel
über sphärische Drehlager an der Bremsklotzeinheit angelenkt sind.
6. Halterungsanordnung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkung
der Halterungshebel (15, 16) am Bolzen (10) als sphärische Drehlager (18, 18') ausgebildet
sind (Figur 4).
7. Halterungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzen (10) fahrzeuginnenseitig
mit einem Lagerauge (26) zum Anlenken einer Spurstange versehen ist (Figur 2).
8. Halterungsanordnung nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet
durch eine vorgespannte Feder (31), welche direkt oder indirekt die Bremsklotzeinheit
(1) in Richtung zur Fahrzeuginnenseite belastet (Figur 3).
9. Halterungsanordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (31) einem
Federpuffer (27) zugehört, dessen Druckstößel (32) einen Halterungshebel (16) in fahrzeuginnenseitiger
Drehrichtung um dessen Anlenkung (19') am Fahrzeugrahmen (Teil 20) bzw. einem mit
diesem fest verbundenen Befestigungsteil (23) belastet.
10. Halterungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Federpuffer (27)
an einem fest mit dem Fahrzeugrahmen (20) verbindbaren, an seinen Enden die Anlenkungen
(19,19') für die beiden Halterungshebel (15, 16) aufweisenden Befestigungsteil (23)
angeordnet ist.
11. Halterungsanordnung nach Anspruch 3, in Ausbildung für beidseitige Bremsklotzanordnung,
wobei die Drehmomentabstützung als von der Bremsklotzeinheit (1) zur anderen Seite
des Fahrzeugrades (5) verlaufende und dort an einem im wesentlichen vertikalen Zuspannhebel
(37) angelenkte Zugstange (36) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das obere
Ende des Zuspannhebels (37) analog zur Bremsklotzeinheit (1) mittels zweier Halterungshebel
(15) am Fahrzeugrahmen (Teil 20) angelenkt ist (Figur 5).