[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein verfahren und eine Einrichtung zur Reinigung eines
langgestreckten elektrischen Leiters mit einer metallischen Oberfläche, die vorzugsweise
aus Kupfer besteht. Ein solcher elektrischer Leiter wird zum Bau von Elektromaschinen
oder elektrischen Apparaten, wie beispielsweise Magnetspulen, eingesetzt. Es kann
sich dabei insbesondere auch um ein Supraleitungskabel handeln, an das besonders hohe
Anforderungen gestellt werden.
[0002] Hinweise zur Reinigung langgestreckter metallischer Gegenstände, insbesondere metallischer
Bänder, gehen hervor aus dem Aufsatz "Aqueous Systems for Cleaning Strip" von C. Lawson
und W. Noble, Metal Finishing, 1987, Heft 5, Seite 51 ff. Demgemäß wird ein metallisches
Band unter Ultraschallbehandlung in einem wäßrigen Bad gereinigt, anschließend mit
Wasser aus dem normalen Wassernetz gespült und schließlich durch Anblasen mit Luft
getrocknet. Weitere Hinweise zur Reinigung und Trocknung langgestreckter metallischer
Gegenstände sowie zu hierfür geeigneten Lösungsmitteln und Reinigern gehen hervor
aus der WO 92/10596 A2, die speziell die Abtrocknung eines Lösungsmittels von einem
gereinigten Gegenstand betrifft, den US-Patenten 4,605,027 und 4,763,677, die Ausgestaltungen
der Reinigungsbäder und der diese aufnehmenden Vorrichtungen betreffen, und der DE
37 28 771 A1, die ein Verfahren zum Reinigen einer harten Werkstoffoberfläche durch
deren Behandlung mit Ultraschall in einem netzenden wäßrigtensidischen Bad betrifft.
Die spezifischen Probleme, die bei der Reinigung eines elektrischen Leiters auftreten,
sind in keinem dieser Dokumente abgehandelt. Auch gibt es aus diesen Dokumenten keinerlei
Hinweis auf die Einbindung einer dargestellten Reinigungseinrichtung in eine komplexere
Anlage.
[0003] Bei der Herstellung eines Drahtes, Drahtgeflechtes oder Drahtbandes, kurz: eines
elektrischen Leiters, ist eine Reinigung erforderlich, bevor ein Isoliermaterial auf
den Leiter aufgebracht wird. Bisher erfolgt eine solche Reinigung in einem Bad, in
dem sich als Reinigungsflüssigkeit ein Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoff (FCKW) oder ein
Chlor-Kohlenwasserstoff (CKW) befindet. Insbesondere wird dabei Freon eingesetzt.
Dadurch ergeben sich keine Probleme hinsichtlich der Brennbarkeit, der Verdunstungszeit,
der rückstandsfreien Verdampfung, so daß eine gute Reinigung und Beseitigung insbesondere
von ölhaltigen Substanzen erzielt werden kann.
[0004] Die besagten Reinigungssubstanzen werfen jedoch einige Probleme hinsichtlich der
Umweltverträglichkeit auf. In der Bundesrepublik Deutschland dürfen zum Beispiel aus
gesetzlichen Gründen freonhaltige Reinigungsmittel nicht mehr zu industriellen Reinigungsprozessen
eingesetzt werden. Für die Reinigung eines langgestreckten elektrischen Leiters müssen
daher geeignete Ersatzmittel gefunden werden, die ebenfalls die Anforderungen an die
Behandlung eines Leiters, insbesondere vor einem Isoliervorgang unter Aufbringung
von Isoliermaterial, erfüllen. Speziell für die Reinigung eines gezogenen Leiters
aus Kupfer bedeutet dies, daß ein Freon-Ersatz gefunden werden muß, der innerhalb
von etwa 20 Sekunden - insbesondere im Ultraschallbad - restlos die insbesondere öligen
Verschmutzungen entfernt und der innerhalb etwa der nächsten 100 Sekunden rückstandsfrei
abdampft. Dieses Mittel sollte weiterhin schwer entflammbar und ungiftig sein. Wie
dargelegt, sollte es bevorzugt im Ultraschallbad verwendbar sein.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es demnach, ein Verfahren und eine Einrichtung der eingangs
genannten Art anzugeben, bei denen ein langgestreckter elektrischer Leiter mit einer
metallischen Oberfläche innerhalb kurzer Zeit auf umweltschonende Art in einem kontinuierlichen
Prozeß gesäubert und fettfrei gemacht sowie getrocknet werden kann. Das Verfahren
und die Einrichtung sollen insbesondere geeignet sein für einen Kupfer-Leiter, der
zum Korrosionsschutz oder zur Erleichterung der Verarbeitung mit Öl eingefettet ist.
Das Verfahren und die Einrichtung sollen dabei insbesondere auch für einen Leiter
in Form geflochtener Drähte oder in Form eines Bandes geeignet sein.
[0006] Die genannte Aufgabe wird bezüglich des Verfahrens erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß der Leiter durch eine wäßrige Reinigungsflüssigkeit geführt wird, die umweltverträglich
ist und ein gegenüber Öl hochwirksames Reinigungsmittel, beispielsweise ein Tensid,
enthält, daß der Leiter anschließend durch ein flüssiges Entwässerungsmittel geleitet
wird, und daß der Leiter schließlich in einer Trockenstrecke getrocknet wird.
[0007] Die genannte Aufgabe wird durch eine Einrichtung gelöst, die erfindungsgemäß gekennzeichnet
ist durch
a) ein Reinigungsgefäß zur Aufnahme einer wäßrigen Reinigungsflüssigkeit, die umweltverträglich
ist und ein gegenüber Öl hochwirksames Reinigungsmittel, beispielsweise ein Tensid,
enthält, mit einer Einlaß- und einer Auslaßöffnung für den Leiter,
b) ein dem Reinigungsgefäß nachgeordnetes Entwässerungsgefäß zur Aufnahme eines flüssigen
Entwässerungsmittels
c) eine Trockenstrecke, in der das auf dem Leiter verbliebene Entwässerungsmittel
entfernbar ist und
d) eine Transporteinrichtung zum Transport des Leiters durch das Reinigungsgefäß,
das Entwässerungsgefäß und die Trockenstrecke.
[0008] Bevorzugte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Von besonderer Bedeutung ist die Verwendung der wäßrigen Reinigungsflüssigkeit. Es
sollte sich um eine Reinigungsflüssigkeit mit einem flüssigen Neutralreiniger handeln,
der frei ist von Alkalien, Säuren oder Lösungsmitteln. Auf dem Markt sind hierfür
geeignete Zweikomponentensysteme erhältlich. Eine besonders gute Reinigungswirkung
wird mit dem unter dem Produktnamen "Castrol Product 890/501" bekannten Reiniger erreicht.
Durch ein Bad mit einer solchen Substanz kann man den Leiter kontinuierlich hindurchziehen.
Ultraschall-Beaufschlagung erhöht die Reinigungswirkung. Besonders gute Reinigungsergebnisse
werden bei einer Arbeitstemperatur von 60 °C bis 80 °C und einer Einsatzkonzentration
von 1 bis 7 %, insbesondere 5 %, erzielt.
[0010] Von besonderer Bedeutung ist auch die Verwendung eines geeigneten flüssigen Entwässerungsmittels
für die Entwässerung des gereinigten Leiters. Auch hierfür stehen auf dem Markt geeignete
flüssige organische Substanzen zur Verfügung. Bevorzugt wird ein Entwässerungsmittel
verwendet, das im wesentlichen aus einem isoparaffinischen Kohlenwasserstoffgemisch
besteht. Ein geeignetes Produkt ist unter dem Markennamen "Castrol Safecoat DW 10
X" erhältlich. Es stellt ein leicht vom Leiter abdampfbares Kohlenwasserstoff-Gemisch
dar. Von Vorteil ist, daß ein solches Entwässerungsmittel am Einsatzort oder entfernt
davon wieder regeneriert, d.h. insbesondere entwässert, und zum erneuten Einsatz bereitgestellt
werden kann.
[0011] Das beim Fertigungseinsatz des Entwässerungsmittels sich am Boden ansammelnde Wasser
kann kontinuierlich abgeführt werden. Entsprechendes gilt auch für die verschmutzte
Reinigungsflüssigkeit. Werden Grenzwerte für eine Direkteinleitung einer Ölemulsion
in das öffentliche Kanalnetz unterschritten, so ist eine solche Direkteinleitung ohne
Probleme möglich. Sollte dies nicht der Fall sein, so ist eine preiswerte Entsorgung
mit Schneid- und Bohröl-Emulsionen möglich.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand einer Figur näher erläutert.
[0013] Die Figur zeigt eine Einrichtung zur Reinigung und Isolierung eines Kabels, insbesondere
eines Supraleiter-Kabels.
[0014] Gemäß der Figur wird mit Hilfe einer Abzug-Einrichtung 2, beispielsweise einer Abzugraupe,
die zusammen mit Führungsrollen 16 und 48 sowie gegebenenfalls weiteren, der Übersicht
halber nicht dargestellten Komponenten eine Transporteinrichtung bildet, ein unisolierter
elektrischer Leiter 4 kontinuierlich in horizontaler Richtung von einer Kabeltrommel
6 abgezogen. Der Leiter 4 besteht im vorliegenden Fall aus Kupfer oder aus einem drahtförmigen
Kupfermantel mit einer Seele aus supraleitendem Material, zum Beispiel Niob-Titan,
und ist zum Schutz vor Korrosion und zur besseren Verarbeitung leicht eingefettet.
Insbesondere kann es sich dabei um ein Band handeln, das aus mehreren einzelnen Kupfer-Drähten
oder Kupfermänteln mit Seele aus Supraleitungsmaterial besteht, die zusammengeflochten
sind. Ein solches Band wird beispielsweise zur Herstellung einer elektrischen Maschine
oder eines Elektromagneten verwendet. Der Ausdruck "Kupfer-Leiter" soll vorliegend
ein jedes drahtförmiges, elektrisch leitfähiges Material unter Einschluß von Supraleitungsmaterial
umfassen, das auch von einem Mantel umgeben sein kann.
[0015] Der Leiter 4 wird zunächst durch eine wäßrige Reinigungsflüssigkeit 8 geführt. Diese
Reinigungsflüssigkeit 8 befindet sich in einem Reinigungsgefäß 10, das hier als Ultraschall-Reinigungsgefäß
ausgebildet ist. Es enthält dazu am Boden einen Ultraschall-Sender 12. Dieser Ultraschall-Sender
12 wirkt gleichzeitig als Heizvorrichtung. Damit ist die Reinigungsflüssigkeit 8 aufheizbar.
Natürlich kann auch eine (nicht gezeigte) getrennte Heizvorrichtung verwendet werden.
Das Reinigungsgefäß 10 ist mit einem Deckel 14 abgeschlossen. Der Leiter 4 wird mit
Hilfe einer Führungsrolle 16 über eine Eingangsschleuse 18 in die Reinigungsflüssigkeit
8 geleitet. Der gereinigte, insbesondere fettfreie, aber noch nasse elektrische Leiter
4 verläßt das Reinigungsgefäß 10 über eine Austrittsschleuse 20.
[0016] Das Reinigungsgefäß 10 weist eine Auslaßöffnung 22 zum Auslaß von abgeschiedenem
Öl auf. Diese Auslaßöffnung 22 kann mit
[0017] Hilfe eines Ventils 24 abgesperrt werden. Durch eine nicht gezeigte Einfüllöffnung
kann kontinuierlich oder diskontinuierlich Reinigungsflüssigkeit 8 in das Gefäß 10
nachgefüllt werden. Die wäßrige Reinigungsflüssigkeit 8 ist umweltverträglich und
enthält mindestens ein gegenüber Öl hochwirksames Reinigungsmittel, insbesondere ein
Tensid oder mehrere Tenside. Tenside sind aus Haushalts-Waschmitteln bekannt. Es kann
sich bei der Reinigungsflüssigkeit 8 um eine der eingangs genannten Substanzen handeln,
insbesondere um den unter der Markenbezeichnung "Castrol Product 890/501" vertriebenen
wassermischbaren Neutralreiniger mit einer Konzentration von 5 %. Die Siedetemperatur
der Reinigungsflüssigkeit 8 liegt bei der Siedetemperatur von Wasser.
[0018] Der noch nasse elektrische Leiter 4 wird hinter dem Reinigungsgefäß 10 durch ein
flüssiges Entwässerungsmittel 26 geleitet. Dieses Entwässerungsmittel 26 befindet
sich in einem dem Reinigungsgefäß 10 unmittelbar nachgeordneten Entwässerungsgefäß
28. Das Entwässerungsgefäß 28 besitzt eine Eingangsschleuse 30 und eine gegenüberliegende
Ausgangsschleuse 32 für den elektrischen Leiter 4. Auch hier ist ein Deckel 34 vorgesehen.
Weiterhin ist am Boden des Entwässerungsgefäßes 28 eine Auslaßöffnung 36 für abgeschiedenes
Wasser vorgesehen. Diese Auslaßöffnung 36 kann mittels eines Ventils 38 mehr oder
weniger stark verschlossen werden.
[0019] Als Entwässerungsmittel 26 ist eine flüssige organische Substanz vorgesehen. Bevorzugt
kann es sich um eine Flüssigkeit handeln, die zu einem sehr hohen Anteil ein isoparaffinisches
Kohlenwasserstoffgemisch enthält. Auch hier kommen wieder die eingangs genannten Substanzen
in Betracht. Insbesondere kann es sich bei dem Entwässerungsmittel um das unter dem
Markennamen "Castrol Safecoat DW 10 X" bekannte Produkt handeln. Das Entwässerungsmittel
26 sollte nach Möglichkeit eine ganze Anzahl von Anforderungen gleichzeitig erfüllen.
Es sollte frei sein von Fluor-Chlor-Kohlenwasserstoffen und Chlor-Kohlenwasserstoffen.
Auch sollte es frei von Aromaten sein. Das Entwässerungsmittel 26 sollte ein Netzmittel
besitzen, das eine schnelle Wasserverdrängung gewährleistet und sehr beständig gegen
Einschleppung von Säuren und Alkalien ist. Dies bedeutet, daß es eine schnelle und
exakte Abtrennung des verdrängten Wassers ermöglichen und eine lange Standzeit gewährleisten
soll. Wichtig ist auch eine kurze Verdunstungszeit. Die Siedetemperatur des Entwässerungsmittels
26 sollte daher auch weit unter derjenigen von Wasser liegen. Im speziellen Beispiel
liegt sie bei 56° C bis 58 °C. Das saubere Entwässerungsmittel 26 ist rückstandfrei
verdampfbar. Über die Auslaßöffnung 36 kann auch das Entwässerungsmittel 26 abgelassen
werden. Es kann anschließend der Wiederaufbereitung oder Wiederaufarbeitung zugeführt
werden.
[0020] An das Entwässerungsgefäß 28 schließt sich eine Trockenstrecke 40 für den Leiter
4 an. Hierbei kann es sich um eine ganz normale Abluftstrecke handeln, in der der
Leiter 4 in der Umgebungsluft abtrocknet. Dabei wird das auf dem Leiter 4 verbliebene
Entwässerungsmittel 26 entfernt. Die Trockenstrecke 40 kann auch einen oder zwei Gebläse
42, 44 oder mehr umfassen. Das erste Gebläse 42 ist als Warmluftgebläse ausgeführt,
und das zweite Gebläse 44 ist als Kaltluftgebläse konzipiert, um die Temperatur des
Leiters 4 an die für den nächsten Verarbeitungsschritt erforderliche Temperatur anzupassen.
Die Gebläse 42, 44 unterstützen also durch Anblasen mit Luft den in der Trockenstrecke
40 stattfindenden Trockenvorgang. Mit dem ersten Gebläse 42 kann der Leiter 4 beispielsweise
auf eine Temperatur von 120 °C gebracht werden.
[0021] Von Bedeutung ist vorliegend, daß der Vorgang des Reinigens und des Trocknens nur
eine relativ kurze Zeit beansprucht. In einem Ausführungsbeispiel wurden die Parameter
so eingestellt, daß der Leiter 4 etwa 20 Sekunden lang durch die Reinigungsflüssigkeit
8 geführt und anschließend etwa 100 Sekunden lang entwässert und getrocknet wurde.
[0022] Bei der Herstellung eines isolierten elektrischen Kabels 4 ist der nächste Bearbeitungsschritt
nach dem Reinigen und Trocknen das Versehen mit einer Isolierung. Dafür ist vorliegend
eine Umspinnstation 46 vorgesehen. Diese kann von konventioneller Bauart sein. Sie
enthält Spinnköpfe zum Aufbringen von Isoliermaterial in Form von Folie und/oder Band.
Am Ausgang ist sie mit Führungsrollen 48 für den Leiter 4 versehen. Von dort aus wird
der Leiter 4 der Abzug-Einrichtung 2 zugeführt. Hier kann er aufgewickelt werden.
Es soll noch erwähnt werden, daß jeweils der Abstand zwischen zwei benachbarten Komponenten
der gezeigten Einrichtung zur Kabelisolierung klein gehalten wird, um ein Durchhängen
des Leiters 4 weitgehend zu verhindern.
[0023] Es soll noch einmal herausgestellt werden: Bei der vorliegenden Einrichtung zur Isolierung
eines Kabels 4 schließt sich an die Ultraschall-Reinigung im Reinigungsgefäß 10 und
an die Trocknung im Entwässerungsgefäß 28 und in der Trockenstrecke 40 eine Umspinnung
in der Umspinnstation 46 an. In der Praxis ist der Zeitrahmen für die Reinigung bis
zur Umspinnung auf maximal etwa 2 Minuten begrenzt. Diese Zeit wird durch den Bandzug
und die Bandgeschwindigkeit vorgegeben; dabei sind diese Werte material- und produktabhängig.
[0024] Senkt man die Bandgeschwindigkeit, so erhält man zwar einen längeren Zeitrahmen bis
zur Umspinnung. Jedoch besteht dann die Gefahr, daß das Band 4 stark durchhängen kann,
und eine einwandfreie Führung und damit eine faltenfreie sowie fehlstellen-freie,
lückenlose Umspinnung ist nicht gewährleistet. Auch eine Vielzahl von Stützrollen,
so hat die Erfahrung gezeigt, kann diesen Effekt nicht beheben. Erhöht man in diesem
Fall den Bandzug mit Hilfe der Abzug-Einrichtung 2, so kommt es zu Teilleitersprüngen
im Leiter 4 oder, was noch extremer ist, der Leiter 4 verjüngt sich, was ebenfalls
nicht erwünscht ist. Für den Bau von supraleitfähigen Spulen oder Magneten ist eine
extreme Maßgenauigkeit erforderlich. Das bedeutet für den vorliegenden Fall, daß -
unter Berücksichtigung üblicher technischer Gegebenheiten - für die Reinigung im Ultraschallbad
nur etwa 20 Sekunden zur Verfügung stehen. Dieser Wert ergibt sich aus der vorliegend
angewandten Bandgeschwindigkeit und der Größe des Reinigungsgefäßes 10. Bis zum Umspinnen
in der Umspinnstation 46 stehen dann nochmals etwa 100 Sekunden zur Verfügung.
1. Verfahren zur Reinigung eines langgestreckten elektrischen Leiters (4) mit einer metallischen
Oberfläche, die vorzugsweise aus Kupfer besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter (4) durch eine wäßrige Reinigungsflüssigkeit (8) geführt wird, die
umweltverträglich ist und ein gegenüber Öl hochwirksames Reinigungsmittel, beispielsweise
ein Tensid, enthält, daß der Leiter (4) anschließend durch ein flüssiges Entwässerungsmittel
(26) geleitet wird, und daß der Leiter (4) schließlich in einer Trockenstrecke (40)
getrocknet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter (4) unter Ultraschall-Beaufschlagung durch die Reinigungsflüssigkeit
(8) geführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter (4) in der Trockenstrecke (40) mit Luft angeblasen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Leiter (4) etwa 20 Sekunden lang durch die Reinigungsflüssigkeit (8) geführt
und anschließend etwa 100 Sekunden lang entwässert und getrocknet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das benutzte Entwässerungsmittel (26) ein solches ist, das rückstandsfrei von
einer Oberfläche abdampft.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das benutzte Entwässerungsmittel (26) eine flüssige organische Substanz und bevorzugt
im wesentlichen ein isoparaffinisches Kohlenwasserstoffgemisch ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Siedetemperatur des benutzten Entwässerungsmittels (26) unterhalb der Siedetemperatur
von Wasser liegt und bevorzugt 55° bis 60° C beträgt.
8. Einrichtung zur Reinigung eines elektrischen Leiters mit einer metallischen Oberfläche,
die vorzugsweise aus Kupfer besteht,
gekennzeichnet durch
a) ein Reinigungsgefäß (10) zur Aufnahme einer wäßrigen Reinigungsflüssigkeit (8),
die umweltverträglich ist und ein gegenüber Öl hochwirksames Reinigungsmittel, beispielsweise
ein Tensid, enthält, mit einer Einlaß- und einer Auslaßöffnung (18, 20) für den Leiter
(4),
b) ein dem Reinigungsgefäß (10) nachgeordnetes Entwässerungsgefäß (28) zur Aufnahme
eines flüssigen Entwässerungsmittels (26),
c) eine Trockenstrecke (40), in der das auf dem Leiter (4) verbliebene Entwässerungsmittel
(26) entfernbar ist, und
d) eine Transporteinrichtung (2, 16, 48) zum Transport des Leiters (4) durch das Reinigungsgefäß
(10), das Entwässerungsgefäß (28) und die Trockenstrecke (40).
9. Einrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgefäß (10) einen Ultraschall-Sender (12) zur Unterstützung der
Reinigung mit Ultraschall aufweist.
10. Einrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsgefäß (10) eine Auslaßöffnung (22) für abgeschiedenes Öl aufweist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenstrecke (40) als Abluftstrecke ausgebildet ist oder mindestens ein
Gebläse (42, 44) aufweist.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Entwässerungsgefäß (28) eine Auslaßöffnung (36) für abgeschiedenes Wasser
aufweist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß sie Bestandteil einer Einrichtung zur Isolierung eines Kabels (4), insbesondere
eines Supraleiter-Kabels, ist.
14. Einrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Umspinnstation (46) zur Isolierung des Leiters (4) vorgesehen ist.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß im Reinigungsgefäß (10) eine Heizvorrichtung (12) vorgesehen ist, mit der die
Reinigungsflüssigkeit (8) auf eine Temperatur insbesondere von 60° bis 80° C aufheizbar
ist.