[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsmaschine zur Beseitigung von Mineralölen und Fetten
auf insbesondere mit ökologischen Flächenbelägen versehenen Verkehrsweg-Oberflächen,
vorgesehen auf einem selbstfahrenden Fahrgestell.
[0002] Öle und Fette, die auf Verkehrswege, wie beispielsweise Straßen oder Rollwege auf
Flughäfen, gelangen, bilden die Sicherheit des rollenden Verkehrs behindernde Ölspuren;
das Beseitigen dieser Ölspuren ist an sich Aufgabe des Verursachers, der jedoch in
vielen Fällen nicht mehr ermittelt und daher auch nicht in Anspruch genommen werden
kann. Im Regelfall wird zur Beseitigung derartiger Ölspuren die Feuerwehr eingesetzt,
die den verunreinigten Bereich mit einem Sauggranulat abstreut, das nach einiger Zeit
wieder aufgekehrt wird, wobei davon ausgegangen wird, daß das Sauggranulat das die
Spur bildende Öl bzw. das Fett aufgesaugt hat, so daß die Gefahr beseitigt ist. Diese
Beseitigung durch Abstreuen hat jedoch den Nachteil, daß die für eine wirksame Beseitigung
notwendige mechanische Einwirkung auf die verunreinigte Oberfläche des Verkehrsweges
erst im Zuge des Kehrens erfolgt, so daß das Aufsaugen mehr oder weniger zufällig
erfolgt und eine durchgehende Reinigung des Verkehrsweges im Bereich der Ölspur nicht
sichergestellt werden kann.
[0003] Hier setzt sie Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt, eine Vorrichtung zum
Beseitigen derartiger Öl- oder Fettspuren vorzuschlagen, mit der eine überdeckende
Reinigung erfolgen kann, wobei die bei der Reinigung gelösten Verunreinigungen im
Zuge des Reinigungsfortschrittes direkt aufgenommen und einer Entsorgung zugeführt
werden können.
[0004] Diese Aufgabe wird nun nach der Erfindung dadurch gelöst, daß auf dem Fahrgestell
zumindest je ein Vorratsbehälter für das aufzusprühende Wasser und für rückgesaugtes,
öl- bzw. fettbeladenes Wasser angeordnet sind, wovon zumindest letzterer als Druck-/Vakummbehälter
ausgebildet ist, daß eine an den Vorratsbehälter angeschlossene Druckpumpe für das
aufzusprühende Wasser sowie eine Verbindungsleitung zu Sprühdüsen in einem Bürstenkopf
an der Frontseite des Fahrgestells einen Bürstenkopf vorgesehen sind, der mit zwei
gegenläufig rotierenden Topfbürsten versehen ist, wobei die Sprühdüsen für das aufzusprühende
Wasser in Bereich der Topfbürsten, vorzugsweise durch deren Achsen geführt, angeordnet
sind, und daß die Rückseite des Fahrgestells einen Saugbalken aufweist, zum Aufnehmen
der aufgesprühten, nun öl- bzw. fetthaltigen Flüssigkeit, wobei die Aufnahme unter
Wirkung eines im Vorratsbehälter für das rückgesaugte Wasser gezogenen Vakuums erfolgt.
Mit dieser Arbeitsmaschine wird Sprühwasser auf die Oberfläche des Verkehrsweges aufgebracht,
dessen Oberfläche mit Hilfe der gegenläufig rotierenden Bürsten mit Wasser, ggf. Heißwasser
behandelt wird. Während das Fahrzeug sich mit (relativ) geringer Geschwindigkeit vorwärtsbewegt,
hat die aufgebrachte Flüssigkeit Zeit, um auf die Verunreinigungen einzuwirken. Nach
einer von Fahrzeuglänge und Fahrgeschwindigkeit gegebenen Zeit überfährt der Saugbalken
die abgesprühte Stelle und nimmt dort das nun mit Öl oder Fett verunreinigte Wasser
auf, das unter Vakuum-Wirkung in den dem verschmutzten Wasser zugeordneten Aufnahmebehälter
gesaugt wird; daher bedarf es hier keiner Pumpe. Vorteilhaft ist dabei die Breite
des Saugbalkens etwa doppelt so groß, wie die Breite des Bürstenkopfes; dadurch wird
sichergestellt, daß der gesamte mit den Bürsten bearbeitete Bereich auch der Absaugung
unterworfen wird. Alternatiov können auch Hochdruckspritzdüsen vorgesehen sein, die
vorzugsweise in einem Spritzbalken zusammengefaßt sind. Mit entsprechendem Druck lassen
sich dabei auch harte Oberflächen -etwa Rollbahn-Beton- abtragen, so daß eine Sanierung
auch dieser Oberflächen ermöglicht wird. Dazu wird dann das Fahrzeug mit einer den
Spritzdruck erzeugenden Hochdruckpumpe versehen; es versteht sich dabei von selbst,
daß zur Verringerung des Gewichtes Druckpumpe und Hochdruckpumpe je nach vorgesehemen
Einsatzfall austauschbar sind.
[0005] Vorteilhaft ist weiter, wenn der Saugbalken in Fahrrichtung vorn mit einer Gummiabdeckung
und in Fahrrichtung hinten mit einer Gummilippe versehen ist; während die vorlaufende
Gummiabdeckung überflüssige Falschluft fernhält, bewirkt die hintere Gummilippe ein
Abstreifen der aufgesprühten Flüssigkeit, verbessert somit die Reinigungswirkung und
verhindert wesentliche Wasserrückstände auf der Verkehrsweg-Oberfläche.
[0006] Um Bürstenkopf und Saugbalken in eine dem Zweck zuträgliche Lage gegenüber der Oberfläche
des Verkehrsweges zu bringen, sind beide höhenverstellbar an dem Fahrgestell angeordnet.
Ein Parallel-Gestänge sorgt dabei dafür, daß die Höhenverlagerung parallel erfolgt.
Um eine Neigung der Oberfläche des Verkehrsweges zur Seite hin ausgleichen zu können,
ist es vorteilhaft, wenn Bürstenkopf und Saugbalken um eine horizontale Achse schwenkbar
sind, wobei die hier notwendige Schwenkbarkeit auf (relativ) geringe Schwenkwinkel
im Bereich bis etwa 15° hinreicht, um unterschiedliche Straßen-Neigungen auszugleichen.
Vorteilhaft wird dabei auch der Bürstenkopf und der Saugbalken derart am Fahrgestell
angeordnet, daß horizontale Verlagerungen vorgenommen werden können. Dadurch können
auch randnahe Bereiche erfaßt werden, ohne daß die Arbeitsmaschine gezwungen wäre,
unmittelbar am Rand zu fahren. Die Verlagerung von Bürstenkopf und Saugbalken erfolgt
dabei vorteilhaft so, daß beide korrespondierend zueinander verlagert werden. Daher
bleibt der Saugbalken bei seitlicher Verlagerung immer in der Fahrspur des Bürstenkopfes.
[0007] Zur Verbesserung der Wirkung ist in der Wasserzuführung, der Hochdruckpumpe vor-
oder nachgeschaltet, ein Wassererhitzer vorgesehen, der vorzugsweise mit dem Treibstoff
des die Arbeitsmaschine antreibenden Motors betreibbar ist. Mit dieser Erhitzung des
aufzusprühenden Wassers wird ein besonderer Reinigungseffekt dann erreicht, wenn hochviskose
Massen zu beseitigen sind. Vorteilhaft ist weiter, wenn eine Dosiervorrichtung vorgesehen
ist, um dem aufzusprühenden Wasser Detergenzien, Tenside und/oder Enzyme zusetzen
zu können. Mit diesen Mitteln, die dem vorliegenden Anwendungsfall angepaßt werden
können, wird das Lösen der Öle oder Fette erleichert, wobei diese im Regelfall in
dem aufgesprühten Wasser emulgiert werden. Für diese Zusatzmittel sind vorteilhaft
Vorratsbehälter auf dem Fahrgestell vorgesehen. Als Dosiereinrichtung wird vorteilhaft
eine wasserstrahlpumpen-ähnliche Einrichtung eingesetzt, bei der das aufzusprühende
Wasser unter hoher Geschwindigkeit durch eine Venturi-Düse geführt wird, wobei der
dynamische Druck des Wassers erhöht und bei gegebenem Gesamtdruck der statische Druck
abgesenkt wird, wobei die Auslegung derart ist, daß diese Absenkung des statischen
Druckes ausreicht, um die Zusatzmittel anzusaugen. Zur Dosierung des Zusatzmittels
wird der Zuströmquerschnitt verengt, wobei vorteilhaft eine in die Ansaugöffnung der
Dosiereinrichtung einschraubbare Nadel eingesetzt ist, mit der der Ansaugquerschnitt
einstellbar verändert werden kann.
[0008] Zur Sicherung des Vakuumaggregates gegen Tröpfchen oder mitgerissene feste Verunreinigungen
ist in die Verbindungsleitung von Saug/Druckkessel des Aufnahmebehälters für die rückgesaugte
Flüssigkeit zum Vakuumaggregat ein Zyklonabscheider eingeschaltet. Dessen Abscheidewirkung
beugt einer Beschädigung des Vakuumaggregates vor. In einer bevorzugten Ausführungform
ist neben dem Fahrgestell ein Ausblasbalken vorgesehen, der von der Vakuumpumpe mit
Luft , ggf. über ein Zusatzluft-Ventil, versorgt wird. Mit diesem Ausblasbalken, der
vorteilhaft einen Linear-Luftauslaß enthält, wird eine Abschirmung mit einem ebenen
Luftstrahl erreicht, wobei die ausgeblasene Luft gleichzeitig Treibluft ist, die aufgesprühte
Flüssigkeit, die beispielsweise wegen geneigter oder gewölbter Oberfläche seitlich
ablaufen könnte, zurücktreiben zu können. Vorteilhaft ist dabei der Ausblasbalken
auf seiner der zugeordneten Fahrgestellseite Fahrgestell zugewandten Seite mit einer
Schürze aus einem im wesentlichen luftundurchlässigen Stoff, einer Kunststoff-Folie
o.dgl. versehen.
[0009] Eine vorteilhaft Weiterbildung ist dadurch gegeben, daß dem Bürstenkopf ein Granulat-Streuer
vorgeschaltet ist, der über eine Fördereinrichtung mit einem Granulat-Vorratbehälter
verbunden ist. Mit diesem Streuer ist eine Granulat-Aufgabe in Fahrrichtung vor den
Scheibenbürsten möglich, wobei das Granulat die Reinigungswirkung durch mechanisches
Scheuern verbessert. Das Granulat wird beispielsweise pneumatisch zur Aufgabe gefördert.
Dieser Granulat-Streuer ist auch für Wintereinsatz vorteilhaft, verhindert es doch
ein Rutschen der selbstfahrenden Arbeitsmaschine bei Schneeglätte oder Glatteis. Um
in den Wintermonate mit dieser Arbeitsmaschine Öl- oder Fettspuren beseitigen zu können,
versteht es sich von selbst, daß das aufgesprühte Wasser etwa durch zugesetztes Glykol
frostsicher ist und keine Eisspur auf dem Verkehrsweg bildet. Um Eisbildungen mit
Sicherheit zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn aus Sicherheitsgründen am Heck des
Fahrzeuges ein Flüssigtaumittel-Sprühbalken angebracht ist, um bei evtl. Wasserrückständen
die Verkehrsteilnehmer vor Eisglätte zu schützen.
[0010] Die Arbeitsweise der Arbeitsmaschine ist folgende: Eine Wasser-Hochdruckpumpe mit
regelbarem Druckteil nimmt die für den Reinigungsvorgang vorprogrammierte Wassermenge
auf. Über eine Dosierpumpe wird je nach Verschmutzung der Ölspur ein Emulgator zugeführt.
Beide Medien werden auf Temperatur gebracht und über flexible Leitungen den kontinuierlich
fernbedienbaren Rotierdüsen zugeführt. Die Rotierdüsen lassen sich in ihrer Drehgeschwindigkeit
kontinuierlich verändern und werden über ein Feinregelventil auf die zu reinigende
Fläche aufgedrückt. Weiterhin besteht die Möglichkeit die gesamte Düseneinheit etwa
um eine halbe Fahrgestellbreite zur Seite zu fahren, um an unzugänglichen Bordsteinen
und Flächen eine optimale Einmassage der Emulsion vorzunehmen. Seitlich am Fahrzeug
ist eine mit Dieseltreibstoff betriebene Heiß-Dampf-Anlage installiert, die bis 150
°C stufenlos geregelt werden kann.
[0011] Zur Aufnahme der Wasser-Öl-Emulsion ist im hinteren Bereich des Fahrzeuges ein Saugbalken
mit Sauginjektionsdüsen angeordnet, die über flexible Leitungen die Öl-Wasser-Emulsion
in den Saug/Druckbehälter leiten. Dieser Saugbalken mit den Düsen selbst ist seitlich
in gleicher Weise verlagerbar, wie auch der Bürstenkopf, um ebenfalls bei unzulänglichen
Randzonen die Aufnahme von Flüssigkeiten rückstandsfrei zu gewährleisten. Um den Unterdruck
zu erzeugen, ist seitlich am Fahrzeug eine Seitenkanalpumpe mit Schalldämpfer angeordnet,
um bei Höchstleistungen unter dem für die Umgebung kritischen Schallpegel zu bleiben;
Rohrleitungen, die im oberen Bereich des Saug/ Druckbehälter über zwei Saugdom-Kugelventile
zu zwei seitlich vorgesehen Zyklon-Abscheidern mit integrierter Doppelkugel-Abschalt-Ventileinheit
führen, wird die Luft über eine gemeinsame Leitung zum 4-Wege-Hahn und zum Seitenkanalgebläse
geführt. Die Abluft aus dem Seitenkanalgebläse wird über den Auslaßschalldämpfer zum
4-Wege-Hahn geführt und ins Luftverteiler-System eingeleitet. Dieses Luftrohr-Verteilersystem
wird dazu benutzt, um bei starker Fahrbahnneigung die Wasser-Öl-Emulsionen zwangsläufig
zu den Saugdüsen zu leiten.
[0012] Wird mit Hochdruck gearbeitet, bleibt die Arbeitsweise im Grunde die Gleiche: Das
mit hohen Druck auf die zu reinigende Oberfläche aufgesprühte Wasser, das ggf. mit
Zusätzen versehen und/oder erhitzt ist, wird zusammen mit dem abgetragenen Material
zurückgesaugt, wobei mit abgesaugter, teilchenförmiger Abtrag je nach Beschaffenheit
in einem Vorabscheider abgeschieden werden kann.
[0013] Des weiteren ist eine Anschlußstelle für eine handmechanischen Reinigungsvorrichtung
installiert, um überall dort die Oberflächenreinigung vornehmen zu können, wo es mit
maschineller Reinigung nicht geht. Die zwei Zyklon-Abscheider mit Doppelkugelventil
sind aus Sicherheitsgründen vorgesehen, um bei unwegsamen Straßen und falscher Fahrweise
ein Mitreißen der Öl-Wasser-Emulsion (und damit auch fester Verunreinigungen) zu verhindern.
Mit der mobilen Arbeitsmaschine werden in erster Linie verkehrsgefährdende Öl- oder
Fettspuren auf Fahrwegen beseitigt, wobei Umwelt und Kanalisation nicht mit den aufgenommenen
Ölrückständen belastet werden, die bei Abstreuen mit Ölbindemitteln bis heute noch
erfolgt. Ebenfalls wird die Unfallhäufigkeit gemindert, da das Ausbringen von körnigen
Ölbindemitteln zu gesteigerter Rutschgefahr führt. Die Reinigung mit der vorgeschlagen
Arbeitsmaschine vermeidet diese Nachteile.
[0014] An Hand der in den Figuren 1 bis 8 dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert; dabei zeigen
Fig. 01: Arbeitsmaschine, Seitansicht;
Fig. 02: Arbeitsmaschine, Aufsicht;
Fig. 03: Einzelheit "Bürstenkopf", Seitansicht;
Fig. 04: Einzelheit "Bürstenkopf", Aufsicht;
Fig. 05: Einzelheit "Saugbalken", Seitansicht;
Fig. 06: Einzelheit "Saugbalken", rückwärtige Ansicht;
Fig. 07: Verfahrensschema "Vakuum";
Fig. 08: Verfahrensschema "Wasser".
[0015] Die Figuren 1 und 2 zeigen die Arbeitsmaschine 1 zur Beseitigung von Öl- oder Fettspuren
auf Verkehrswegen mit einem mit Rädern 2 versehenen Fahrgestell mit den Längsträgern
9, auf dem das Fahrerhaus 3 sowie Reinwasserbehälter 7 beidseits des als Saug-/Druckkessel
ausgebildeten Aufnahmebehälters 4 angeordnet sind. Eine Verbindungsleitung 7.1 verbindet
die Frischwasser-Vorratsbehälter 7 mit der auf dem Fahrgestell vorgesehenen Hochdruckpumpe
6.1, deren Antrieb über einen gesonderten, beispielsweise einen Hydraulikmotor erfolgt,
oder analog zum Antrieb des ebenfalls auf dem Fahrgestell vorgesehenen Vakuumaggregats
5 vom Motor des Fahrzeugs abgenommen wird. Das unter Druck stehende Wasser wird über
nicht näher dargestellte Leitungen zum Bürstenkopf 10 geleitet und dort im Bereich
der Topfbürsten 1, vorzugsweise durch die die Topfbürsten 15 tragenden Wellen auf
die Oberfläche des zu reinigenden Bereichs des Verkehrsweges gesprüht. Ein (nicht
näher dargestellter) Vorratsbehälter, oder auch mehrere für Zusatzstoffe, wie Detergenzien,
Enzyme oder andere, dem Anwendungsfall angepaßte Stoffe ist im Fahrzeugaufbau vorgesehen
und mit einer Ansaugleitung mit der Frischwasser-Vorlaufleitung 7.1 verbunden, wobei
diese Leitungen im Bereich einer Dosiereinrichtung 29 (Fig. 8) zusammengeführt sind.
Die (nicht näher dargestellte) Dosiereinrichtung besteht vorteilhaft aus einer wasserstrahlpumpenähnlichen
Einrichtung, deren mit der Zusatzstoff-Leitung 29.1 (Fig. 8) verbundener Sauganschluß
mit einer verstellbaren Dosiernadel versehen ist; mit dieser Dosiernadel läßt sich
der Ansaugquerschnitt der Dosiereinrichtung einstellbar verändern und somit auch das
Zusatz-Verhältnis für die Zusatzstoffe. Eine Aufheizeinrichtung 6.2, die ebenfalls
am Fahrgestell vorgesehen ist, gestattet ein Aufheizen des Frischwassers bis in einen
(vom Druck begrenzten) Temperaturbereich, der im allgemeinen bis zu 150 °C reicht.
Am Fahrzeug-Heck ist der Saugbalken 20 vorgesehen, mit dem die auf die zu reinigende
Oberfläche aufgsprühte Flüssigkeit wieder aufgesaugt wird. Um ein seitliches Ablaufen
insbesondere bei quer zum Fahrbahnverlauf geneigten oder gewölbten Oberflächen zu
vermeiden, wird Luft so auf diese Oberfläche geblasen, daß ablaufende Flüssigkeit
zurückgedrängt wird. Dazu wird über die Blasbalken 30, die unter dem Fahrzeug innerhalb
dessen Radstandes verlaufen und die zur Fahrzeug-Vorderseite hin etwa V-förmig öffnen,
diese Treibluft ausgeblasen, wobei seitliche, bis etwa an die Oberfläche reichende
Schürzen 31 ein Abfließen dieser ausgeblasenen Luft verhindern.
[0016] In den Figuren 3 und 4 ist der Bürstenkopf 10 dargestellt, der mit einem Bürstenkopf-Träger
11 am Fahrgestell der Arbeitsmaschine 1 so befestigt ist, daß der Bürstenkopf 10 seitwärts
verschiebbar ist, und von der (dargestellten) Mittellage bis in eine der Seitenlagen
hin verschoben werden kann, wobei es sich von selbst versteht, daß auch ein beidseitiges
Verschieben möglich ist. Eine Tragplatte 12 ist mit einer Parallelführung 13 und einem
Vertikalzylinder 14 versehen, wobei an den freien Ende der Parallelführungen 12 die
gegenläufig ange triebenen Topfbürsten 15 angeordnet sind. Durch die Parallelführungen
12 ist sichergestellt, daß die Topfbürsten 15 gegenüber der Oberfläche des Verkehrsweges
immer die geeignete Lage aufweisen. Bei quer zum Verlauf des Verkehrsweges geneigter
Oberfläche ist die Tragplatte 12 derart ausgebildet, daß sie um eine parallel zur
Fahrrichtung liegende Horizontalachse schwenkbar ist, zum Ausgleich der Fahrbahnneigung,
wobei diese Schwenkbarkeit auch bei gewölbten Oberflächen vorteilhaft ist. Die Antriebe
der Topfbürsten 15 liegen vorteilhaft im Bereich der Bürstenaufnahmen der Parallelführungen
12 und sind als Hyraulikmotore 16 ausgebildet, die von der Fahrzeughydraulik antreibbar
sind; für die Kraftübertragung ist ein Riementrieb 17 vorgesehen. Es versteht sich
von selbst, daß auch ein Antrieb mit dem unter Druck stehenden Wasser, das den Sprühdüsen
in dem Bereich der Topfbürsten 15 zugeführt wird, möglich ist.
[0017] Am Heck des Fahrzeugs ist der in den Figuren 5 und 6 näher dargestellte Saugbalken
20 angeordnet, der die im Frontbereich aufgesprühte Flüssigkeit nach einer gewissen
Einwirkungszeit wieder aufnimmt. Da sich derartige Fahrzeug sehr langsam bewegen und
zwischen dem Bürstenkopf und dem Saugbalken eine ganze Fahrzeuglänge liegt, sind die
Zeiten zwischen dem Aussprühen und Einmassieren und der Wieder-Aufnahme im Bereich
von 10¹ Sekunden. Der Saugbalken wird von einem Saugbalkenträger 21 seitwärts verschiebbar
am Fahrgestell befestigt, wozu ein Horizontalzylinder 22.1 vorgesehen ist. Eine Saugbalkenhalterung
22 übernimmt das feste Ende der Parallelführungen 23, mit deren Hilfe der Saugbalken
25 in seiner Höhe gegenüber der Oberfläche des Verkehrsweges eingestellt werden kann,
wobei ein Vertikalzylinder 24, dessen eines Ende 24.1 gestellfest abgestützt ist,
den Antrieb liefert. Der Saugbalken 25, dessen Länge die Breite des Saugkopfes etwa
um das zweifache übertrifft, besteht aus einem Rohr 25.1 und einem linearen Saugschlitz
25.2. Die in Fahrrichtung vorlaufende Seite des Saugschlitzes 25.2 ist mit einer Schürze
26 versehen, die bis nahe der Oberfläche des Verkehrsweges reicht und die hinreichend
flexibel ist, um auch auf ihr aufliegen zu können. Die in Fahrrichtung nachlaufende
Seite des Saugschlitzes 25.2 ist mit einer stabilen Gummilippe 27 versehen, die auf
der Oberfläche des Verkehrsweges aufliegt und vorhandene Flüssigkeitsreste zusammenschiebt,
zur Aufnahme durch die Saugdüse 25.2. Die aufgesaugte Flüssigkeit wird zusammen mit
erfaßter Luft durch die Leitung 4.3 dem Aufnahmebehälter 4 zugeleitet, und zwar allein
unter Wirkung des im Aufnahmebehälter 4 gezogenen Vakuums; in dem Aufnahmebehälter
4 findet dann die Trennung von Luft und Flüssigkeit statt.
[0018] Die Figuren 7 und 8 zeigen die Verfahrensschemata "Vakuum" und Wasser", aus denen
das Zusammenwirken der einzelenen Komponenten erkennbar ist: Vom Saugbalken 20 wird
die auf der zu reinigenden Oberfläche des Verkehrsweges vorhandene Flüssigkeit aufgesaugt
und über die Anschlußleitung 4.3 dem Aufnahmebehälter 4 zugeleitet, in dem eine Trennung
von Luft und Flüssigkeit stattfindet. Die angesaugte Luft wird über die an die mit
Absperrventilen versehenen Saugdome 4.1 angeschlossenen Leitungen 8.1 den Zyklonen
8 zugeführt, in denen Rest-Tröpfchen und andere Partikel abgeschieden werden. Die
so gereinigte Luft verläßt die Zyklone über die Leitungen 8.3, die vereinigt zu einem
Vier-Wegeventil 8.4 geführt sind. In der gezeichneten Stellung dieses Ventils 8.4
ist die Saugleitung 8.3 auf den Sauganschluß 5.2 des Vakuumaggregates 5 geschaltet,
dessen Ausblas 5.3 wiederum zu dem Vier-Wege-Ventil 8.4 geführt ist, und von dessen
Abgang zu dem Blasbalken 30. Das Vier-Wege-Ventil gestattet ein Umschalten, so daß
der Behälter 4, etwa zum Entleeren, unter Druck gesetzt werden kann. Die Anschlußleitung
4.3 des Aufnahmebehälters 4 ist mit dem Saugbalken 20 verbunden, und saugt dort zusammen
mit der aufgesaugten Flüssigkeit die Luft an, die über den Blasbalken 30 wieder ausgeblasen
wird. Um den Aufnahmebehälter 4 unter Druck setzen zu können, wird die Saugbalken
30 als Lufteinlaß benutzt. Das Vorlauf-Wasser wird von den Vorratsbehältern 7 zu einer
Druckpumpe 6.1 geleitet, der ein Wasser-Erhitzer 6.2 nachgeschaltet ist. Das unter
Druck stehende Wasser wird nach dem Verfahrensschema "Wasser" der Figur 8 aus den
Taschen 7, die über Ausgleichsleitungen 7.1 miteinander und mit den Füllstutzen 7.2
verbunden sind, abgesaugt, in einer Druckpumpe 6.1 unter Druck gesetzt und in der
nachgeschalteten Auf-Heizeinrichtung ggf. aufgeheizt; dem so vorbehandelten Wasser
werden in einer Dosiereinrichtung 29 die über die Leitung 29.1 aus einem Vorratsbehälter
29.2 kommende Zusatzstoffe zugesetzt. Dieses Wasser wird dann über die Leitung 6.3
dem Bürstenkopf 10 zugeleitet, um auf die zu reinigende Oberfläche gesprüht zu werden.
In der zum Bürstenkopf 10 führenden Leitung 6.3 ist eine absperrbare Abnahme 6.4 angeordnet,
an die eine Schlauchtrommel 6.6 mit einem Schlauch 6.5 angeschlossen werden kann,
um eine Handreinigungs-Pistole 6.7 für eventuell notwendiges Nacharbeiten anschließen
zu können.
1. Arbeitsmaschine zur Beseitigung von Mineralölen und Fetten auf Verkehrswegen, vorgesehen
auf einem Fahrgestell, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Fahrgestell zumindest je ein Vorratsbehälter (4, 7) für das aufzusprühende
Wasser und für rückgesaugtes, öl- bzw. fettbeladenes Wasser angeordnet sind, wovon
zumindest letzterer (4) als Druck-/Vakuumbehälter ausgebildet ist, daß eine an den
Vorratsbehälter (7) angeschlossene Druckpumpe (6.1) für aufzubringendes Wasser sowie
eine Verbindungsleitung (6.3) zu Sprühdüsen in einem Bürstenkopf (10) an der Frontseite
des Fahrgestells vorgesehen sind, der mit zwei gegenläufig rotierenden Topfbürsten
(15) versehen ist, wobei die Sprühdüsen für das aufzusprühende Wasser in Bereich der
Topfbürsten (15), vorzugsweise durch deren Achsen geführt, angeordnet sind, und daß
die Rückseite des Fahrgestells einen Saugbalken (20) aufweist, zum Aufnehmen der aufgesprühten,
nun öl- bzw. fetthaltigen Flüssigkeit unter Wirkung eines im Vorratsbehälter (4) für
das rückgesaugte Wasser mit einem vorgesehenen Vakuumaggregat (5) gezogenen Vakuums.
2. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugbalken (20) etwa doppelt so breit ist, wie der Bürstenkopf (10).
3. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Saugbalken (20) in Fahrrichtung vorn mit einer Gummiabdeckung (26) und in
Fahrrichtung hinten mit einer Gummilippe (27) versehen ist.
4. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß Bürstenkopf (10) und Saugbalken (20) höhenverstellbar ausgebildet sind, wobei
jeweils ein Parallelgestänge (13, 23) zur Parallelverschiebung vorgesehen ist.
5. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Bürstenkopf (10) und der Saugbalken (20) zumindest über die halbe Breite des
Fahrgestells horizontal verlagerbar sind.
6. Arbeitsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Verlagern von Bürstenkopf (10) und Saugbalken (20) derart ausgebildet
sind, daß sowohl Bürstenkopf (10) als auch Saugbalken (20) korrespondierend zueinander
verlagerbar sind.
7. Arbeitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckpumpe als Hochdruckpumpe ausgebildet und die Sprühdüsen als Spritzdüsen
an einem Spritzdüsenbalken ausgebildet sind.
8. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in die Wasserzuführung (6.3) zu den Sprühdüsen, der Druckpumpe (6.1) bzw. der
Hochdruckpumpe vor- oder nachgeschaltet, ein Wassererhitzer (6.2) vorgesehen ist,
der vorzugsweise mit dem Treibstoff des die Arbeitsmaschine antreibenden Motors betreibbar
ist.
9. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Dosiervorrichtung (29) vorgesehen ist, um dem aufzusprühenden Wasser Detergenzien,
Tenside und/ oder Enzyme zusetzen zu können.
10. Arbeitsmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Dosiervorrichtung (29) wasserstrahlpumpen-ähnlich ausgebildet ist, wobei
zur Dosierung eine zur Querschnittsverengung einstellbare Nadel im Zusatz-Ansaug der
Dosiervorrichtung (29) angeordnet ist.
11. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung von Vakuum-/ Druckbehälter (4) zum Saugaggregat (5)
ein Zyklon-Abscheider (8) eingeschaltet ist.
12. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf einer der Fahrgestell-Längsseiten ein über etwa die gesamte Fahrgestell-Länge
reichender Blasbalken vorgesehen ist, der mit dem Ausblas des Vakuumaggregates verbunden
ist, um die mit dem öl- bzw. fetthaltigen Wasser angesaugte Luft im Bodenbereich auszublasen
als Treibluft zum Verhindern eines ungewollten Ablaufens des aufgesprühten Wassers.
13. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausblasbalken (20) auf seiner der zugeordneten Fahrgestellseite zugewandten
Seite mit einer Schürze aus einem im wesentlichen luftundurchlässigen Stoff, einer
Kunststoff-Folie o.dgl. versehen ist.
14. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß dem Bürstenkopf (10) ein Granulat-Streuer vorgeschaltet ist, der über eine Fördereinrichtung
mit einem Granulat-Vorratsbehälter verbunden ist.
15. Arbeitsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß am Heck des Fahrzeuges ein Flüssigtaumittel-Sprühbalken angeordnet ist.