Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Scheinwerfer für Fahrzeuge nach der Gattung des
Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher Scheinwerfer ist durch die DE 33 40 796 A1 bekannt. Dieser Scheinwerfer
weist einen Reflektor auf, in den eine Lichtquelle eingesetzt ist. In Lichtaustrittsrichtung
vom Reflektor entfernt ist eine Linse angeordnet und im Strahlengang zwischen dem
Reflektor und der Linse ist eine Blende angeordnet, welche eine Blendenkante aufweist,
die durch die Linse abgebildet wird. Das vom Scheinwerfer ausgesandte Lichtbündel
beleuchtet den vor dem Fahrzeug liegenden Bereich und ist nach oben durch eine von
der Blendenkante gebildete Helldunkelgrenze begrenzt. Die Helldunkelgrenze ist dabei
scharf ausgeprägt und oberhalb dieser wird der Bereich vor dem Fahrzeug nur sehr schwach
beleuchtet, so daß eine Blendung entgegenkommender Fahrzeuglenker sicher vermieden
ist. Nachteilig bei diesem Scheinwerfer ist jedoch, daß wegen der schwachen Beleuchtung
des oberhalb der Helldunkelgrenze liegenden Bereichs vor dem Fahrzeug dort sich befindende
Objekte, wie beispielsweise Verkehrsschilder oder ähnliches, nur schlecht zu erkennen
sind. In neuen gesetzlichen Regelungen sind daher auch Vorschriften für Beleuchtungsstärkewerte
oberhalb der Helldunkelgrenze enthalten.
Vorteile der Erfindung
[0003] Der erfindungsgemäße Scheinwerfer mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat demgegenüber
den Vorteil, daß durch das wenigstens eine Reflexionselement die Beleuchtung des vor
dem Fahrzeug liegenden Bereichs oberhalb der Helldunkelgrenze verbessert ist. Dabei
kann die Beleuchtungsstärke und die Beleuchtungsstärkeverteilung durch die Größe und
Form des Reflexionselements gezielt beeinflußt werden.
[0004] In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung angegeben.
Zeichnung
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Scheinwerfer in
einem Längsschnitt mit einem vor diesem angeordneten Meßschirm und Figur 2 den Meßschirm
mit einer vom Scheinwerfer auf diesem erzeugten Beleuchtungsstärkeverteilung.
Beschreibung des Ausführungsbeipiels
[0006] Ein Scheinwerfer für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, dient als Abblendlichtscheinwerfer
und weist einen Reflektor 10 auf, in dessen Scheitelbereich eine Lichtquelle 12 eingesetzt
ist, die eine Glühlampe oder eine Gasentladungslampe sein kann. In Lichtaustrittsrichtung
14, das heißt in Richtung der vom Reflektor 10 reflektierten Lichtstrahlen vom Reflektor
10 entfernt ist eine Linse 16 angeordnet und im Strahlengang zwischen dem Reflektor
10 und der Linse 16 ist eine Blende 18 angeordnet. Die Blende 18 erstreckt sich unterhalb
der optischen Achse 20 des Reflektors 10 und weist eine Oberkante 22 auf, die etwa
auf HÖhe der optischen Achse 20 angeordnet ist. Beim Ausführungsbeispiel ist der Reflektor
10 ellipsoid ausgebildet und enthält in axialen, das heißt die optische Achse 20 enthaltenden
Längsschnitten unterschiedliche Ellipsen. Diese Ellipsen besitzen alle einen gemeinsamen
inneren Brennpunkt F1 in dessen Bereich die Lichtquelle 12 angeordnet ist. Im in Figur
1 dargestellten vertikalen axialen Längsschnitt ergibt sich eine Ellipse, deren äußerer
Brennpunkt F2v im Bereich der Blende 18 liegt. Im horizontalen axialen Längsschnitt
ergibt sich eine Ellipse, deren äußerer Brennpunkt F2h im Bereich der Linse 16 liegt.
[0007] Die Linse 16 weist eine dem Reflektor 10 zugewandte plane Fläche 24 und diesem abgewandt
eine konvex gekrümmte Fläche 26 auf. Die konvex gekrümmte Fläche 26 kann sphärisch
oder asphärisch ausgebildet werden, je nachdem welche Abbildungseigenschaften für
die Linse 16 notwendig sind. Durch die Blende 18 wird das vom Reflektor 10 bezüglich
der optischen Achse 20 nach oben gerichtet reflektierte Licht abgeschirmt. Die Linse
16 bildet dabei die Oberkante 22 der Blende 18 ab, welche eine Helldunkelgrenze in
der vom Scheinwerfer auf einem senkrecht vor diesem angeordneten Meßschirm 28 erzeugten
Beleuchtungsstärkeverteilung bildet. Die Form der Oberkante 22 der Blende 18 bestimmt
damit den Verlauf der Helldunkelgrenze der Beleuchtungsstärkeverteilung, wobei jedoch
zu berücksichtigen ist, daß die Blendenkante 22 höhen- und seitenverkehrt durch die
Linse 16 abgebildet wird.
[0008] In Figur 2 ist der senkrecht vor dem Scheinwerfer angeordnete Meßschirm 28 mit dem
vom Scheinwerfer auf diesem mit hoher Beleuchtungsstärke beleuchteten schraffierten
Bereich 30 dargestellt. Der Meßschirm 28 repräsentiert dabei einen vor dem Fahrzeug
liegenden Bereich mit einer Fahrbahn und dient zur Prüfung der vom Scheinwerfer erzeugten
Beleuchtungsstärkeverteilung unter Normbedingungen. Auf dem Meßschirm 28 sind eine
horizontale Mittelebene HH und eine vertikale Mittelebene VV eingezeichnet, die sich
im Punkt HV schneiden, durch welchen auch eine horizontale Verbindungslinie zwischen
dem Scheinwerfer und dem Meßschirm 28 hindurchtritt. Der Bereich 30 ist nach oben
durch die Helldunkelgrenze begrenzt, die auf der Gegenverkehrsseite, also bei dem
für Rechtsverkehr ausgelegten Scheinwerfer des Ausführungsbeispiels der linken Seite
in Figur 2, einen horizontalen Abschnitt 32, und auf der eigenen Verkehrsseite einen
zum Rand hin ansteigenden Abschnitt 34 aufweist. Der horizontale Abschnitt 32 ist
etwa 1 Prozent unterhalb der horizontalen Mittelebene HH des Meßschirms 28 angeordnet,
wobei sich diese Winkelangabe auf den Scheinwerfer als Drehpunkt bezieht. Der Verlauf
der Helldunkelgrenze richtet sich allgemein nach gesetzlichen Vorschriften, wobei
die vorstehend erläuterte Helldunkelgrenze mit dem horizontalen Abschnitt 32 und dem
geneigten Abschnitt 34 in Europa bestehenden gesetzlichen Vorschriften genügt. Es
gibt jedoch auch Länder mit anderen gesetzlichen Vorschriften, wonach die Helldunkelgrenze
auf der Gegenverkehrsseite den horizontalen Abschnitt 32 und auf der eigenen Verkehrsseite
einen gegenüber diesem höher angeordneten ebenfalls horizontalen Abschnitt 36 aufweist,
wie in Figur 2 gestrichelt eingezeichnet. Für den beleuchteten Bereich 30 ist an einer
Vielzahl von Meßpunkten die Mindestbeleuchtungsstärke gesetzlich vorgeschrieben.
[0009] Im Strahlengang des Lichts zwischen der Blende 18 und der Linse 16 ist erfindungsgemäß
wenigstens ein Reflexionselement 38 angeordnet, durch welches vom Reflektor 10 reflektiertes
und auf dieses treffendes Licht bezüglich der optischen Achse 20 nach oben geneigt
reflektiert wird, so daß es nach Durchtritt durch die Linse 16 den Meßschirm 28 oberhalb
der Helldunkelgrenze 32,34 bzw. 32,36 beleuchtet. Beim Ausführungsbeispiel ist lediglich
ein Reflexionselement 38 dargestellt, das als ebener Spiegel ausgeführt ist und nahe
der optischen Achse 20 etwas unterhalb von dieser angeordnet ist. Auf das Reflexionselement
38 treffen dabei von einem etwas oberhalb des optischen Achse 20 angeordneten Bereich
des Reflektors 10 reflektierte und mit geringer Neigung zur optischen Achse 20 verlaufende
Lichtstrahlen 40. Die vertikale Erstreckung des Reflexionselements 38 ist verglichen
mit der Blende 18 gering so daß von einem weiter oberhalb der optischen Achse 20 liegenden
Bereich des Reflektors 10 reflektierte und bezüglich der optischen Achse 20 stärker
nach unten geneigte Lichtstrahlen 42 durch das Reflexionselement 38 nicht beeinflußt
werden. Das Reflexionselement 38 kann wie in Figur 1 dargestellt an der Blende 18
gehalten sein, beispielsweise mittels Nieten, oder, wie in Figur 1 gestrichelt dargestellt,
an einem die Linse 16 haltenden Träger 44. Das Reflexionselement 38 kann auch einstückig
mit der Blende 18 oder dem Träger 44 ausgeführt werden. Die Größe des Reflexionselements
38 richtet sich danach, mit welcher Beleuchtungsstärke der Meßschirm 28 oberhalb der
Helldunkelgrenze beleuchtet werden soll. Es ist auch möglich anstelle eines relativ
großen Reflexionselements 38 mehrere kleinere Reflexionselemente vorzusehen. Die Reflexionsfläche
des Reflexionselements 38 kann abweichend zur Darstellung auch konvex oder konkav
gekrümmt ausgeführt werden und richtet sich allgemein nach der zu erzielenden Beleuchtungsstärkeverteilung
im Bereich oberhalb der Helldunkelgrenze. Außerdem kann durch das Reflexionselement
38 Licht horizontal gestreut reflektiert werden.
[0010] Insgesamt ist das Reflexionselement 38 so ausgelegt, daß durch das von diesem reflektierte
Licht gesetzliche Vorschriften über erforderliche Mindestbeleuchtungsstärkewerte und
maximal zulässige Beleuchtungsstärkewerte oberhalb der Helldunkelgrenze eingehalten
werden. In der ECE-Regelung 20 ist beispielsweise ein Meßpunkt B50L enthalten, in
dem die Beleuchtungsstärke maximal 0,4 lux betragen darf. Unter Beachtung der gesetzlichen
Vorschriften kann die Beleuchtungsstärkeverteilung oberhalb der Helldunkelgrenze frei
gewählt werden. Die Beleuchtungsstärkeverteilung kann beispielsweise so gewählt werden,
daß ein direkt oberhalb der Helldunkelgrenze liegender Bereich 46 des Meßschirms 28,
der sich bis etwa 2 Grad oberhalb der horizontalen Mittelebene HH und unter etwa 4
Grad beidseits der vertikalen Mittelebene VV des Meßschirms 28 erstreckt, durch das
vom Reflexionselement 38 reflektierte Licht nur schwach beleuchtet wird. Hierdurch
wird eine Blendung entgegenkommender Fahrzeuglenker vermieden oder zumindest gering
gehalten. Ein sich nach oben und seitlich an den Bereich 46 anschließender und vertikal
nach oben bis etwa 4 Grad zur horizontalen Mittelebene HH und sich beidseits bis etwa
8 Grad der vertikalen Mittelebene VV des Meßschirms 28 erstreckender Bereich 48 wird
durch das vom Reflexionselement 38 reflektierte Licht stärker als der Bereich 46 beleuchtet.
Die Beleuchtungsstärkeverteilung in den Bereichen 46 und 48 richtet sich dabei nach
gesetzlichen Vorschriften. Durch die Beleuchtung der Bereiche 46 und 48 kann vom Fahrzeuglenker
die dort liegende Verkehrssituation wahrgenommen werden, also dort sich befindende
Gegenstände wie hoch angebrachte Verkehrszeichen oder andere Verkehrsteilnehmer erkannt
werden können.
1. Scheinwerfer für Fahrzeuge mit einer Lichtquelle (12), einem Reflektor (10), einer
in Lichtaustrittsrichtung (14) vom Reflektor (10) entfernt angeordneten Linse (16)
und mit einer im Strahlengang zwischen dem Reflektor (10) und der Linse (16) angeordneten
Blende (18), die eine Blendenkante (22) aufweist, welche durch die Linse (16) als
Helldunkelgrenze (32,34;32,36) des vom Scheinwerfer ausgesandten Lichtbündels abgebildet
wird, dadurch gekennzeichnet daß im Strahlengang zwischen der Blende (18) und der
Linse (16) wenigstens ein Reflexionselement (38) angeordnet ist, durch welches ein
Teil des vom Reflektor (10) reflektierten Lichts so abgelenkt wird, daß es nach Durchtritt
durch die Linse (16) einen Bereich vor dem Fahrzeug oberhalb der Helldunkelgrenze
(32,34;32,36) beleuchtet.
2. Scheinwerfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wenigstens eine Reflexionselement
(38) nahe der optischen Achse (20) des Reflektors (10) unterhalb von dieser angeordnet
ist.
3. Scheinwerfer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Reflexionselement (38)
eine vertikale Erstreckung aufweist, die gegenüber der der Blende (18) wesentlich
geringer ist.
4. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Reflexionselement
(38) an der Blende (18) gehalten ist.
5. Scheinwerfer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Linse
(16) in einem Träger (44) gehalten ist und daß das Reflexionselement (38) am Träger
(44) gehalten ist.