[0001] Die Erfindung betrifft eine elektronische Steuereinrichtung für eine modulartig aufgebaute
Ventilstation, die eine mit elektrisch steuerbaren Ventilen bestückte Fluidverteileranordnung
aufweist, wobei die Ventile über wenigstens ein Steuermodul gesteuert werden, mit
Eingangs- und/oder Ausgangsmoduln und mit einer zentralen elektronischen Steuereinheit,
an die die einzelnen Moduln zur Steuerung und/oder zur Datenkommunikation angeschlossen
sind.
[0002] Steuereinrichtungen dieser Art werden von der Anmelderin schon seit längerem unter
der Bezeichnung "Ventilinseln" oder "Installationsinseln" vertrieben, wobei im wesentlichen
ein ein- oder mehrstückiger plattenähnlicher Fluidverteiler mit Mehrwegeventilen bestückt
ist. Darüber hinaus kann eine solche modulartig aufgebaute Ventilstation auch noch
Eingangs-/Ausgangsmoduln zum Empfang von Sensorsignalen oder zur Steuerung weiterer
externer Einrichtungen aufweisen. Die zentrale Steuereinheit steuert dabei über ein
Busleitungssystem die verschiedenen Moduln. Eine derartige elektronische Steuereinrichtung
bzw. Ventilstation ist beispielsweise auch aus der DE-GM 92 11 109 bekannt.
[0003] In bekannter Weise besitzt bei derartigen Einrichtungen jedes Modul einen Adreßdecoder,
der eine fest eingestellte Adresse des jeweiligen Moduls mit der aktuell auf dem Adreßbus
erscheinenden Adresse vergleicht. Nur bei Gleichheit kann ein steuernder Mikroprozessor
der zentralen Steuereinheit auf dieses Modul zugreifen. Die Adressen werden dabei
üblicherweise über Schalter oder über eine feste Verdrahtung festgelegt. Bei der Zusammenstellung
einer derartigen bekannten Ventilstation müssen daher für jedes Modul die Adressen
eingestellt und mit der Programmierung der zentralen Steuereinheit in Einklang gebracht
werden. Dies ist sehr zeitaufwendig und umständlich, insbesondere bei einer Erweiterung
der Ventilstation um weitere Moduln, beispielsweise wenn weitere Sensoren installiert,
weitere externe Einrichtungen gesteuert oder weitere zusätzliche Ventile betätigt
werden sollen.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, die Adressierung von
Moduln einer Ventilstation zu vereinfachen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Steuereinheit mit den
Moduln über eine Busleitungssystem verbunden ist, daß jedes Modul einen programmierbaren
Adreßdecoder aufweist und daß Mittel zur sequentiellen Konfigurierung der Moduln und
zur automatischen Zuweisung von individuellen Adressen für die einzelnen Moduln vorgesehen
sind.
[0006] Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt eine hochflexible, automatische Adreßzuweisung,
ohne daß irgend welche manuellen Einstellungen erforderlich wären. Die automatische
Adreßzuweisung bleibt auch bei einer nachträglichen Erweiterung der Ventilstation
um zusätzliche Moduln wirksam, und die elektronische Steuereinheit vergibt automatisch
zusätzliche Adressen.
[0007] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Steuereinrichtung möglich.
[0008] Die Adreßdecoder weisen zur Speicherung der zugewiesenen Adressen insbesondere Schreib-/Lesespeicher
auf. In diese kann jeweils von der zentralen Steuereinheit her die jeweils aktuell
gültige Adresse eingelesen werden.
[0009] In vorteilhafter Weise sind in einer Konfigurierungsphase aktive Mittel zur sequentiellen
Weiterschaltung des Zugriffs auf die einzelnen Adreßdecoder durch die Steuereinheit
vorgesehen, wobei während des Zugriffs eine Adresse oder eine Adreßmaske in den jeweiligen
Adreßdecoder eingespeichert wird. Hierdurch werden die einzelnen Adreßdecoder nacheinander
mit Adressen versehen, bzw. vorhandene Adressen werden mit neuen Adressen überschrieben.
Die einzuspeichernden Adressen werden dabei über einen Adreßbus den Adreßdecodern
zugeführt. Die Programmierung erfolgt daher ohne Verwendung von Datenleitungen, da
die Daten über die Adreßleitungen transferiert werden.
[0010] Die Konfigurierungsphase ist zweckmäßigerweise als Initialisierungsphase ausgebildet.
Dabei sind Mittel zur Abfrage und Identifizierung des jeweiligen Moduls während der
Zugriffsphase vorgesehen, wobei entsprechende individuelle Modul-Kennungsdaten über
einen Datenbus der Steuereinheit übermittelbar sind. Somit erfolgt vor der Adreßzuweisung
eine ebenfalls automatisch durchgeführte System-Konfigurationserkennung. Die übermittelten
Modul-Kennungsdaten werden in der Steuereinheit mit der dem entsprechenden Modul zugewiesenen
Adresse verknüpft.
[0011] Weiterhin sind in vorteilhafter Weise Mittel zur automatischen Umschaltung auf eine
Arbeitsphase nach Durchführung der Konfigurationsphase vorgesehen. Die Konfigurierungsphase
selbst wird durch einen Schreibzugriff auf eine dafür reservierte Adresse ausgelöst.
[0012] In der Ventilstation kann jedem Ventil ein Adreßdecoder zugewiesen werden, es ist
jedoch ebenfalls möglich, daß mehrere Ventile einem Adreßdecoder zugeordnet sind,
der mit einer Adreßmaske und einer entsprechenden Zahl von Adressen beaufschlagt ist.
[0013] Zur Steuerung des Durchgangs von Eingangs- und/oder Ausgangssignalen in den jeweiligen
Moduln sind Steuerausgänge der Adreßdecoder mit diese Eingangs- und/oder Ausgangssignale
steuernden elektronischen Schaltern verbunden, die beispielsweise als Buffer oder
Flipflops ausgebildet sein können.
[0014] Die zentrale Steuereinheit kann in vorteilhafter Weise auch als Feldbusstation ausgebildet
sein und in einem Verbund mit anderen Feldbusstationen oder auch autark arbeiten.
[0015] Eine zweckmäßige, leicht montierbare und erweiterbare mechanische Anordnung besteht
darin, daß eine variable Anzahl von Moduln an die zentrale Steuereinheit anbringbar
ist, vorzugsweise in einer aus wenigstens einer Reihe bestehenden Reihenanordnung.
Hierdurch können beliebige weitere Moduln an eine solche Reihe angefügt werden, wobei
automatisch in der nächsten Konfigurations- bzw. Initialisierungsphase eine Adresse
zugeteilt wird.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Gesamtansicht einer Ventilstation mit Ventilmoduln sowie Eingangs-
und Ausgangsmoduln,
- Fig. 2
- ein Schaltbild eines Ventilmoduls,
- Fig. 3
- ein Schaltbild eines Ausgangsmoduls und
- Fig. 4
- ein Schaltbild eines Eingangsmoduls.
[0017] Bei dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel einer Ventilstation ist eine
zentrale elektronische Steuereinheit 10 in aus dem eingangs genannten Stand der Technik
bekannter Weise als Feldbusstation ausgebildet und an einen üblicherweise zwei-adrigen
Feldbus 11 angeschlossen. Mehrere solcher Steuereinheiten 10 bzw. Ventilstationen
können an diesen Feldbus 11 angeschlossen sein, was durch eine gestrichelte Fortführung
des Feldbusses 11 angedeutet ist. Dabei kann ein an den Feldbus 11 angeschlossener
Zentralcomputer 12 die einzelnen Steuereinheiten 10 als Masterstation steuern, oder
aber dieser Zentralcomputer 12 überträgt lediglich das Steuerprogramm auf die Steuereinheit
10, und diese kann dann danach autark die Ventilstation steuern. In diesem Falle kann
dann auch an eine Schnittstelle 13 der Steuereinheit 10 ein Anzeige- und/oder Bediengerät
angeschlossen werden. Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß bei mehreren, über
den Feldbus 11 verbundenen Ventilinseln eine Steuereinheit 10 als Mastereinheit arbeitet,
der die übrigen Steuereinheiten untergeordnet sind.
[0018] An diese Steuereinheit 10 sind in einer Reihenanordnung auf einer Seite drei Eingangs-
und/oder Ausgangsmoduln 14-16 angeordnet, die beispielsweise in nicht näher dargestellter
Weise miteinander verschraubt sind. Auf der gegenüberliegenden Seite sind an der Steuereinheit
10 zwei Ventilmoduln 17, 18 in einer Reihenanordnung angeschlossen, die jeweils vier
Ventile 19-22 bzw. 23-26 tragen. Ein derartiges Ventilmodul besteht in an sich bekannter
und nicht näher dargestellter Weise aus einem Fluidverteiler für ein Pneumatik- oder
Hydraulikmedium, der im Innern verlaufende Speise- und Entlüftungskanäle aufweist.
Auf diesem Fluidverteiler sind im dargestellten Ausführungsbeispiel die vier Ventile
19-22 bzw. 23-26 montiert, die über Zweigkanäle mit den Kanälen des Fluidverteilers
kommunizieren. An den Ventilen vorgesehene Anschlußmittel erlauben das Anschließen
von Druckmittelleitungen, die zu druckmittelbetätigbaren Arbeitseinrichtungen führen,
die ebenfalls nicht dargestellt sind. Jedes Ventil 19-26 weist einen elektrisch betätigbaren
Ventilantrieb auf.
[0019] Die Steuereinheit 10 besitzt als zentrale programmgesteuerte Einrichtung einen Mikroprozessor
27, der über ein Busleitungssystem 28 mit programmierbaren Adreßdecodern 29-33 in
den Moduln 14-18 verbunden ist. Bei den Eingangs- und/oder Ausgangsmoduln 14-16 steuern
diese Adreßdecoder 29-31 den Durchgang von Eingangs- bzw. Ausgangssignalen zu Eingangs-
bzw. Ausgangsanschlüssen 34-36. Bei den Ventilmoduln 17, 18 steuern diese Adreßdecoder
32, 33 die einzelnen Ventile 19-26.
[0020] Beim Zusammenstecken der einzelnen Moduln 14-18 werden automatisch durch entsprechende
Steckvorrichtungen die Busleitungsverbindungen hergestellt, beispielsweise durch quer
durch die Moduln verlaufende Platinen, die an ihren Enden als Stecker bzw. Kupplungen
ausgebildet sind. Bei den Ventilmoduln 17, 18 werden gleichzeitig die fluidischen
Verbindungen zwischen den einzelnen Fluidverteilern hergestellt.
[0021] In Abweichung vom dargestellten Ausführungsbeispiel kann selbstverständlich auch
prinzipiell ein einzelner durchgehender Fluidverteiler vorgesehen sein, auf dem Ventilmoduln
zusammen montiert werden, die lediglich die Ventile, die Ventilsteuerungen und die
Adreßdecoder beinhalten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine größere Zahl
von Ventilen einem einzelnen Adreßdecoder zuzuweisen, oder aber auch beispielsweise
jedem Ventil einen eigenen Adreßdecoder zuzuordnen. Im erstgenannten Fall könnte beispielsweise
ein einziger Adreßdecoder alle Ventile steuern.
[0022] Die gesamte Ventilinsel kann selbstverständlich auch völlig autark arbeiten, das
heißt, die Steuereinheit 10 ist als unabhängige Steuereinheit ausgebildet und nicht
mit einem Feldbus od.dgl. verbunden.
[0023] In Fig. 2 ist als Ausführungsbeispiel das Ventilmodul 17 bezüglich seiner elektronischen
Schaltung dargestellt. Das ventilstationinterne Busleitungssystem 28 besteht aus einem
acht Datenleitungen BD 0 - BD 7 enthaltenden Datenbus 37, einem fünfzehn Adreßleitungen
A0 - A14 enthaltenden Adreßbus 38, Steuerleitungen 39, 40 (RDNOUT und WRNOUT) und
einer sogenannten Daisy-Chain-Verbindung 41 (DCI/DCO). Alle diese Leitungen sind mit
dem Adreßdecoder 32 verbunden. Der Aufbau eines solchen Adreßdecoders entspricht prinzipiell
den bekannten, nicht programmierbaren Adreßdecoden mit der Ausnahme, daß hier zusätzlich
ein interner Schreib-/Lesespeicher (nicht dargestellt) vorgesehen ist, in den Adressen
über den Adreßbus 37 eingelesen werden können. Weiterhin ist ein ebenfalls nicht dargestellter
Komparator vorgesehen, der die gespeicherte Adresse mit der jeweils am Adreßbus 37
anliegenden Adresse im Arbeitsbetrieb vergleicht und bei einer Übereinstimmung der
Adressen ein Steuersignal auf eine Ausgangsleitung 42 gibt. Weiterhin enthält dieser
Adreßdecoder 32 individuelle Modul-Kennungsdaten, die über entsprechende Leitungen
43 an den Datenbus 37 anlegbar sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein festbeschaltetes
Datenwort handeln.
[0024] Die Ausgangsleitung 42 ist mit einem Freigabeeingang G eines Decoders 44 verbunden,
für den beispielsweise das handelsübliche Bauteil HC 239 verwendbar ist. Dieser Decoder
44 ist über zwei Adreßleitungen 45 mit dem Adreßbus 38 verbunden. Steuerausgänge dieses
Decoders 44 steuern vier D-Flipflops 46-49, die eine Schalterfunktion in Steuerleitungen
50-53 ausüben, die den Datenbus 37 mit elektrischen Ventilantrieben der Ventile 19-22
verbinden. Die Zahl der D-Flipflops 46-49, der Steuerleitungen 50-53 und der Adreßleitungen
45 hängt selbstverständlich von der Zahl der zu steuernden Ventile ab.
[0025] Die Wirkungsweise des gesamten selbstkonfigurierenden Systems wird im folgenden beschrieben.
Nach dem Einschalten der Betriebsspannung startet das Betriebssystem des Mikroprozessors
27 mit einer Konfigurierungs- bzw. Initialisierungsphase. Die Leitung DCI der Daisy-Chain-Verbindung
41 wird beim ersten Modul, also beispielsweise beim Ventilmodul 17, wenn dieses als
erstes Modul in der Daisy-Chain-Verbindung 41 geschaltet ist, an den Systemreset des
Mikroprozessors 27 angeschlossen. Dabei wird diese Leitung für kurze Zeit auf Null
gesetzt. Bei DCI = 0 wird auch die DCO-Leitung dieses Moduls auf Null gesetzt. Dies
führt wiederum zu DCI = 0 beim nächsten Modul usw. Dadurch werden alle angeschlossenen
Module in den Grundzustand versetzt. Nach Ablauf der Reset-Zeit nimmt die Leitung
DCI des ersten Moduls, also des Ventilmoduls 17, den Zustand 1 an. Alle anderen DCO-
und DCI-Leitungen behalten ihren Zustand 0. Nur bei dieser Signalkombination (DCI
= 1 und DCO = 0) kann auf das betreffende Modul während der Initialisierungsphase
zugegriffen werden.
[0026] Der Mikroprozessor 27 generiert nun einen Lesezugriff und wenigstens einen Schreibzugriff.
Der Adreßdecoder 32 besitzt acht Konfigurations-Ausgänge 43 mit "open-drain"-Eigenschaften.
Der Mikroprozessor liest nun die Kennung des Adreßdecoders 32 bzw. des Ventilmoduls
17 über die Leitungen 43 und den Datenbus 37 aus. Hierbei erkennt er, um welche Art
von Modul es sich handelt, also beispielsweise ob es sich um ein Modul handelt, das
zur Steuerung einer einzigen Steuerleitung lediglich eine Adresse benötigt, oder das
zur Steuerung mehrerer Ausgangsleitungen mehrere Adressen benötigt. Nun ordnet der
Mikroprozessor 27 in zwei Schreibzugriffen dieser Kennung eine Adresse und eine Adreßmaske
zu und transferiert diese über den Adreßbus 38 zum interen Speicher des Adreßdecoders
32. Mit WRN = 0 wird die zu programmierende Moduladresse vom Adreßbus 38 in den als
Adreßregister fungierenden Speicher des Adreßdecoders 32 übernommen. Beim Ventilmodul
17 wird eine Adreßmaske über den Adreßbus 38 in den Adreßdecoder 32 übertragen. Diese
Adreßmaske bestimmt die Anzahl von Bytes, auf die im Betriebsmodus, ausgehend von
der Basisadresse, sowohl lesend als auch schreibend zugegriffen werden kann. Hierdurch
wird ein aktiver Adreßbereich vorgegeben. Nach diesem zweiten Schreibzugriff ist die
Initialisierung dieses Moduls 17 abgeschlossen, und die DCO-Leitung wechselt zu einem
1-Signal. Damit ist die Bedingung DCI = 1 und DCO = 0 beim nächsten Modul erfüllt,
und dieses kann initialisiert werden. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis
alle Moduln identifiziert und mit einer Adresse versehen sind. Die Initialisierung
ist dann beendet. Das Abbruchkriterium für die Initialisierung ist erfüllt, wenn alle
Datenleitungen mit einem 1-Signal beaufschlagt sind. Nun erfolgt durch einen Lesezugriff
auf eine reservierte Adresse eine Umschaltung in den Arbeitsmodus. Durch einen Schreibzugriff
auf die reservierte Adresse können gleichzeitig alle Adreßdecoder 29-33 in den Initialisierungsmodus
zurückgeschaltet werden.
[0027] Im Arbeitsmodus arbeiten alle Adreßdecoder 29-33 entsprechend ihrer vorherigen Programmierung
während der Initialisierungsphase, das heißt, sie können über den ihnen zugewiesenen
Adreßbereich angesprochen werden. Die softwaremäßige Umschaltung zwischen dem Initialisierungs-
und Arbeitsmodus erfolgt allein durch die Adreß- (38), RDN- (39) und WRN-Leitungen
(40), das heißt, es sind hierfür keine speziellen Daten- oder Steuerleitungen erforderlich.
Liegt auf dem Adreßbus 38 eine einer zugewiesenen Adresse in einem der Adreßdecoder
entsprechende Adresse vor, so spricht dieser Adreßdecoder an und generiert mit dem
Lesesignal (RDN) und/oder Schreibsignal (WRN) logisch verknüpfte Ausgangssignale.
[0028] Im Falle des Adreßdecoders 32 wird dann der Decodierer 44 freigeschaltet, der in
Abhängigkeit von der über die Adreßleitungen 45 zugeführte Adresse einen seiner vier
Ausgänge freischaltet und mit dem entsprechenden Ausgangssignal einen der vier D-Flipflops
46-49 über den Takteingang anspricht. Hierdurch wird das über den Datenbus 37 anliegende
Signal auf den Ausgang des jeweiligen D-Flipflops 46-49 übertragen, und das entsprechende
Ventil 19-22 wird angesteuert.
[0029] In Fig. 3 ist als Ausführungsbeispiel die Schaltung eines Ausgangsmoduls dargestellt,
beispielsweise die des Ausgangsmoduls 14. Gleiche und gleich wirkende Bauteile sind
mit denselben Bezugszeichen versehen und nicht nochmals beschrieben. Die Ausgangsleitung
42 ist mit dem Takteingang eines einzigen D-Flipflops 54 verbunden, dessen Ausgang
über einen Ausgangsverstärker 55 mit dem Ausgangsanschluß 34 verbunden ist, der beispielsweise
als Steckdose oder Steckkupplung ausgebildet sein kann. Die Wirkungsweise entspricht
ebenfalls weitgehend dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel. Wenn der Adreßdecoder
29 durch die ihm zugewiesene Adresse angesprochen wird, so wird über seine Ausgangsleitung
42 das am Datenbus 37 anliegende Steuersignal durch das D-Flipflop 54 auf den Ausgangsanschluß
34 übertragen, um eine damit verbundene externe Einheit zu steuern, beispielsweise
ein externes Hydraulikventil, ein Stellglied, einen Motor od.dgl.
[0030] Die Schaltung des in Fig. 3 dargestellten Moduls kann auch zur Steuerung von Ventilen
19-26 der Ventilstation verwendet werden, wenn diese individuell mit Adreßdecodern
versehen sind.
[0031] In Fig. 4 ist als Ausführungsbeispiel ein Eingangsmodul dargestellt, beispielsweise
das Eingangsmodul 15. Auch hier sind gleiche oder gleich wirkende Bauteile mit denselben
Bezugszeichen versehen und nicht nochmals beschrieben.
[0032] Dieses Eingangsmodul 15 dient zur Zuführung von externen Signalen zum Mikroprozessor
27, beispielsweise von Sensorsignalen, Endschaltersignalen od. dgl. Das externe Signal
gelangt über den Eingangsanschluß 35 in ein Buffer 56, für das beispielsweise das
handelsübliche Bauteil HC 244 verwendbar ist. Wird der Adreßdecoder 30 angesprochen,
so wird mittels eines Signals auf der Ausgangsleitung 42 das Signal vom Buffer 56
auf den Datenbus 37 und von dort auf den Mikroprozessor 27 übertragen.
[0033] Liegt das Eingangssignal als analoges Signal vor, so muß noch ein Analog/Digital-Wandler
vorgeschaltet sein, wobei das gebildete digitale Datenwort über eine Buffer-Anordnung
und mehrere Datenleitungen auf den Datenbus 37 übertragbar ist. Durch die Ausgangsleitung
42 werden dann mehrere Buffer oder eine Buffer-Anordnung mit mehreren Leitungen parallelgesteuert.
Entsprechend könnten selbstverständlich auch bei der Anordnung gemäß Fig. 3 analoge
Ausgangssignale durch einen Digital/Analog-Wandler gebildet werden, dem eingangsseitig
mehrere Datenleitungen des Datenbusses 37 zugeführt sind. Selbstverständlich sind
auch kombinierte Eingangs-/Ausgangs-Moduln realisierbar, gemäß Fig. 3 als auch Eingangsleitungen
gemäß Fig. 4 steuert. Dies kann über einen entsprechend großen Adreßbereich des Adreßdecoders
realisiert werden.
1. Elektronische Steuereinrichtung für eine modulartig aufgebaute Ventilstation, die
eine mit elektrisch steuerbaren Ventilen bestückte Fluidverteileranordnung aufweist,
wobei die Ventile über wenigstens ein Steuermodul gesteuert werden, mit Eingangs-
und/oder Ausgangsmoduln und mit einer zentralen elektronischen Steuereinheit, an die
die einzelnen Moduln zur Steuerung und/oder zur Datenkommunikation angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuereinheit (10) mit den Moduln (14-18) über ein
Busleitungssystem (28) verbunden ist, daß jedes Modul (14-18) einen programmierbaren
Adreßdecoder (29-33) aufweist und daß Mittel zur sequentiellen Konfigurierung der
Moduln (14-18) und zur automatischen Zuweisung von individuellen Adressen für die
einzelnen Moduln (14-18) vorgesehen sind.
2. Steuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adreßdecoder (29-33)
Schreib-/Lesespeicher zur Speicherung der zugewiesenen Adressen aufweisen.
3. Steuereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Konfigurierungsphase
aktive Mittel zur sequentiellen Weiterschaltung des Zugriffs auf die einzelnen Adreßdecoder
(29-33) durch die Steuereinheit (10) vorgesehen sind, wobei während des Zugriffs eine
Adresse und/oder Adreßmaske in den jeweiligen Adreßdecodern (29-33) eingespeichert
wird und die einzuspeichernden Adressen vorzugsweise über einen Adreßbus (38) den
Adreßdecodern (29-33) zuführbar sind.
4. Steuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Konfigurierungsphase
als Initialisierungsphase ausgebildet ist.
5. Steuereinrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Abfrage
und Identifizierung des jeweiligen Moduls (14-18) während der Zugriffsphase vorgesehen
sind, wobei entsprechende individuelle Modul-Kennungsdaten über einen Datenbus (37)
der Steuereinheit (10) übermittelbar sind, die in der Steuereinheit (10) insbesondere
mit der dem entsprechenden Modul (14-18) zugewiesenen Adresse verknüpfbar sind.
6. Steuereinrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel
zur automatischen Umschaltung auf eine Arbeitsphase nach Durchführung der Konfigurierungsphase
vorgesehen sind und/oder daß die Konfigurierungsphase durch einen Schreibzugriff auf
eine dafür reservierte Adresse auslösbar ist.
7. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Ventil (19-26) einem Adreßdecoder zugeordnet ist oder daß mehrere Ventile
(19-22 bzw. 23-26) einem Adreßdecoder (32 bzw. 33) zugeordnet sind, der mit einer
Adreßmaske und/oder einer entsprechenden Zahl von Adressen beaufschlagt ist.
8. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß Steuerausgänge (42) der Adreßdecoder (29-33) mit den Durchgang von Eingangs- und/oder
Ausgangssignalen steuernden elektrischen Schaltern (44-49, 54, 56) verbunden sind.
9. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zentrale Steuereinheit (10) als Feldbusstation ausgebildet ist.
10. Steuereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine variable Anzahl von in wenigstens einer Reihe angeordneten vorzugsweise aneinanderschraubbaren
Moduln (14-18) an die zentrale Steuereinheit (10) anbringbar ist.