[0001] Die Erfindung betrifft eine Gießgarnitur für eine Druckgießmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Stand der Technik:
[0002] Aus der Literaturstelle Ernst Brunhuber: Praxis der Druckgußfertigung, dritte Auflage
1980, Seite 28 i.V.m. Seite 41 sowie Seiten 126, 127 ist eine Gießgarnitur in einer
Gießeinheit einer Druckgießmaschine bekannt geworden, mit einer Gießkolbenschmierung
zur Verbesserung der Qualität der Druckgußteile. Dabei kann eine automatische Schmierung
des Gießkolbens dadurch erzielt werden, daß von einer Fettpumpe Leitungen zu zwei,
drei oder vier Bohrungen an der Gießkammer führen, die in eine Ringnut münden. Der
Schmiervorgang wird von der Maschinensteuerung ausgelöst und die Dosierung der Schmiermittelmenge
erfolgt zeitabhängig. Nachteilig ist, daß die pastösen Schmiermittel nach Betriebspausen
u. U. verhärten und die Leitungen verstopfen. Als günstiger werden deshalb sprühbare
Schmier- und Trennmittel bezeichnet.
[0003] Aus der weiteren Literaturstelle CH-PS 436 588 ist ebenfalls eine Einrichtung zur
selbsttätigen Schmierung des Gießkolbens einer Kaltkammer-Druckgießmaschine bekannt
geworden. Bei dieser Einrichtung wird das Schmiermittel über radiale Bohrungen durch
die Gießkammerwandung zur Innenmantelfläche der Gießkammer geführt. Dabei werden die
drei am Umfang der Mantelfläche symmetrisch angeordneten Bohrungen mittels eines federunterstützten
kugelförmigen Verschlußelements verschlossen. Hierfür ragt die kugelförmige Außenkontur
des Verschlußelements in den Zylinderraum hinein und wird durch die Gießkolben-Außenmantelfläche
radial nach außen verschoben, um den Schmiermittelzufluß zum Gießkolben zu ermöglichen.
[0004] Diese Ausführungsform weist zunächst die gleichen Nachteile auf, wie zu der Literaturstelle
Brunhuber zuvor beschrieben. Darüber hinaus kann mittels einer solchen Anordnung nur
an mehreren Stellen der Gießkammer-Innenmantelfläche ein Schmiermittelaustritt erfolgen.
Eine gleichmäßige Beschichtung des Gießkolbens mit Schmiermittel ist deshalb mit einer
solchen Anordnung mit fehlender Ringnut nicht möglich.
[0005] Grundsätzlich stellt sich bei derartigen Anordnungen das Problem der Gießkolbenschmierung
dahingehend, daß eine genaue und reproduzierbare Dosierung inbesondere auch deshalb
nicht möglich ist, da das Schmiermittel aufgrund der Hitzeeinwirkung der Metallschmelze
verklebt und sich insbesondere an unzugänglichen Stellen verfestigt, so daß eine ungleichmäßige
Schmierung des Gießkolbens erfolgt.
[0006] Aus der DE-AS 21 62 186 ist darüber hinaus eine automatische Sprühölschmierung für
den Gießkolben einer Kaltkammer-Druckgießmaschine bekannt geworden, bei welcher die
Kolbenstange der Gießgarnitur mit einer Durchgangsbohrung oder einem Kanal durchsetzt
ist, durch welchen die Schmiermittelzufuhr zum Gießkolben erfolgt. Dabei werden ähnlich
wie in Brunhuber, Seite 127 beschrieben, sprühbare Schmiermittel verwendet, die mittels
Spritzdüsen unmittelbar hinter dem Gießkolben auf die Innenwandung der Gießkammer
ausgetragen werden. Auf diese Weise wird das sprühbare Schmiermittel bei dieser bekannten
Einrichtung gemäß der DE-AS durch die Kolbenstange direkt auf die Innenwandung der
Gießkammer aufgebracht und durch die Bewegung des Gießkolbens gleichmäßig über die
gesamte Länge der Gießkammer verteilt.
[0007] Eine derartige Anordnung des Schmiermittelauftrages hat jedoch hohen technischen
bzw. baulichen Aufwand zur Folge, da separate Leitungen durch den Gießkolben gelegt
werden müssen. Für die Weiterführung von der Kolbenstange zu dem Schmieraggregat werden
flexible Leitungen benötigt, die die Kolbenbewegung mitmachen müssen. Speziell im
Bereich der Metalldosierung sind diese Schläuche jedoch absolut unerwünscht. Weiterhin
wird die Mantelfläche des Gießkolbens selbst nicht gezielt geschmiert. Eine Schmierung
erfolgt demnach durch Besprühung der Gießkammer-Innenwandung.
[0008] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-GM 1 939 227 ist eine Einrichtung zur Druckschmierung
der Kolben an Druckgießmaschinen mit vertikal angeordneter Gießkammer bekannt. Dabei
wird der Gießkammer in ihrem oberen Bereich ein Schmierblock aufgesetzt, der einen
Ringkanal um den Gießkolben bildet, das Schmiermittel wird über eine Schmiermittel-Zuführleitung
mittels einer Kolben-Schmiermittelpumpe dem Ringkanal zugeführt, wobei eine Steuerkurve
die Schmiermittelmenge während der Zuführung regelt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, derartige Schmiersysteme für den Gießkolben
insbesondere einer Kaltkammer-Druckgießmaschine noch weiter zu verbessern, wobei insbesondere
eine möglichst gleichmäßige Schmierung von Gießkolben und Gießkammer erzielt werden
soll.
[0010] Aufgabe ist es weiterhin, eine möglichst stufenlos einstellbare Dosiermenge zu erhalten.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Gießgarnitur nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen der Druckgießgarnitur
nach Anspruch 1 angegeben.
Vorteile der Erfindung:
[0013] Die erfindungsgemäße Gießgarnitur mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1 hat gegenüber den bekannten Einrichtungen den Vorteil, daß zunächst eine stark verbesserte
und gleichmäßige Schmierung des Gießkolbens möglich ist. Dabei wird der Grundgedanke
verfolgt, daß der Gießkolben zum einen ringsherum mit Schmier- und Trennmittel - im
weiteren "Schmiermittel" genannt - zu benetzen ist, um eine gleichmäßige Schmierung
des Gießkolbens an allen Stellen zu erhalten. Durch die langsame Vorwärtsbewegung
des Gießkolbens während des Schmiervorganges wird der Kolben in seiner ganzen Länge
ringsherum geschmiert. Dabei ist das Schmiersystem derart ausgelegt, daß der den Gießkolben
umschließende Ringkanal in der Druckgießkammer von einer Schmiermittel-Zuleitung mit
Schmiermittel beaufschlagt wird, wobei eine weitere, separate Schmiermittel-Abführleitung
vorgesehen ist, in die das Schmiermittel gepreßt wird. Dabei sind Zuführleitung und
Abführleitung derart angeordnet, daß das Schmiermittel rings um den Gießkolben herumgepreßt
wird. Hierdurch ist sichergestellt, daß der gesamte Gießkolben gleichmäßig mit Schmiermittel
beaufschlagt wird. Der Restschmierstoff kann in einem separaten Behälter aufgenommen
und wiederverwendet werden.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, daß eine stufenlos einstellbare
Dosiermenge des Schmiermittels dem Gießkolben zugeführt werden kann. Durch die zusätzliche
Abführleitung können dabei der Restschmierstoff aufgefangen und wiederverwendet werden.
[0015] Es ist weiterhin vorgesehen, daß nach der Schmiermitteldosierung die Schmiermittel-Zuführleitung
und der Ringkanal mit Druckluft beaufschlagt wird. Diese Druckluft dient dann als
Transportmedium für das Schmiermittel, um dieses gleichmäßig auf dem Kolbenumfang
zu verteilen. Die Austrittsbohrung garantiert die Vermeidung eines Rückstaus in dem
Ringkanal und zusätzlich kann auch überdosiertes Schmiermittel abgeführt werden. Hierdurch
wird auch sichergestellt, daß keine überflüssigen Schmiermittelreste im Schmierstoffkanal
und insbesondere in der Gießkammer verbleiben, die zu Verbackungen und Verfestigungen
führen können. Es wird weiterhin vermieden, daß beim nächstfolgenden Zyklus der Schmierstoff
überdosiert wird.
[0016] Der Schmierstoff kann über eine Schmiermitteldosierpumpe oder direkt aus einem Druckbehälter
ohne zusätzliche Dosierpumpe zugeführt werden. Hierdurch ist sichergestellt, daß keine
Verstopfungen in einer Schmierstoffleitung vorkommen können.
[0017] Die erfindungsgemäße Gießgarnitur läßt sich weiterhin sowohl an konventionellen Druckgießmaschinen
als auch bei Vakuum-Maschinen mit einem Vakuumsystem vorteilhaft einsetzen. Dabei
kann der Ringkanal zur Zuführung des Schmiermittels gleichermaßen zur Herstellung
des Unterdrucks am Gießkolben verwendet werden.
[0018] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, die in den nachfolgenden
Ausführungsbeispielen unter Angabe weiterer Vorteile näher erläutert sind.
[0019] Es zeigen
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Gießgarnitur bei einer herkömmlichen
Horizontal-Kaltkammer-Druckgießmaschine, wobei
- Figur 1a
- eine Teilansicht der Gießkammer mit Gießkolben und
- Figur 1b
- eine Ansicht entsprechend der Darstellung nach Schnittlinie A-A in Figur 1a und
- Figur 1c
- eine Ausführungsvariante der Schmiermittelzuführung darstellt und
- Figur 2a-2c
- eine entsprechende Darstellung einer Gießgarnitur bei einer Vakuum-Druckgießmaschine.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele:
[0020] Der grundsätzliche Aufbau einer Kaltkammer-Druckgießmaschine ist in der einleitend
genannten DE-AS 21 62 186 beschrieben. Auf den sachlichen Inhalt dieser Druckschrift
wird hiermit Bezug genommen.
[0021] Bei einer solchen Kaltkammer-Druckgußmaschine wird gemäß der Darstellung in Figur
1a eine Gießgarnitur 1 verwendet, die aus einer Gießkammer 2 und einem, in der Gießkammer
2 geführten Gießkolben 3 besteht, der von einer Gießkolbenstange 4 durch einen nicht
näher dargestellten Gießantrieb betätigbar ist.
[0022] Der Gießkolben 3 weist eine zylindrische Außenmantelfläche 5 mit der Länge l₁ auf.
Über einen Konus 6 schließt sich die Kolbenstange 4 an.
[0023] Die Außenmantelfläche 5 des Kolbens 3 mit einem Durchmesser d₁ ist an die zylindrische
Innenmantelfläche 7 des Gießkammer-Innenraums 8 der Gießkammer 2 mit dem Durchmesser
d₂ angepaßt. Eine Einfüllöffnung 9 im hinteren Bereich der Gießkammer 2 dient zur
Beschickung des Gießkammer-Innenraums 8 mit Metallschmelze.
[0024] Um die Außenmantelfläche 5 des Gießkolbens 3 zu schmieren, weist die Gießkammer 2
in ihrem, hinter der Einfüllöffnung liegenden Wandungsabschnitt eine umlaufende, zylindrische
Schmiermittelnut 10 auf, die eine Tiefe t₁ zur Bildung eines Ringdurchmessers d₃ aufweist.
Über diese Schmiermittelnut bzw. diesen Schmiermittel-Kanal 10 wird der Außenmantelfläche
5 des Gießkolbens 3 das Schmier- und Trennmittel - im weiteren "Schmiermittel" genannt
- zugeführt.
[0025] Wie aus Figur 1b ersichtlich, ist für die Zuführung des Schmiermittels eine Zuführleitung
11 vorgesehen, die mit einem Anschlußstutzen 12 in die Gießkammerwandung eingeführt
wird. Dabei mündet der Zuführkanal 13 der Schmiermittel-Zuführleitung 11 möglichst
tangential in den Schmiermittel-Kanal 10, wie dies in Figur 1b dargestellt ist. Hierdurch
wird das eingepreßte Schmiermittel gemäß der Pfeildarstellung 14 tangential in den
ringförmigen Schmiermittel-Kanal 10 eingepreßt und ringförmig möglichst um die gesamte
Außenmantelfläche des Gießkolbens 3 herumgeführt. Nach einer Führungsstrecke über
einen Winkelbereich von mindestens 270° gelangt das Schmiermittel zu einer Austrittsleitung
15 mit einem weiteren Anschlußstutzen 16 in der Gießkammerwandung der Gießkammer 2.
Der Anschlußstutzen 16 ist mit einer Schmiermittel-Abführleitung 17 verbunden. Eine
regelbare Drossel 18 in der Schmiermittel-Abführleitung 17 regelt den Gegendruck für
das durchzupressende Schmiermittel. Ein Schmiermittel-Auffangtank 19 dient zur Aufnahme
des überschüssigen Schmiermittels.
[0026] Zur Führung des Schmiermittels im ringförmigen Schmiermittel-Kanal 10 kann dieser
durch eine Sperrnase 20 geschlossen sein, um eine Zwangsführung des Schmiermittels
im Schmiermittel-Kanal 10 zur Austrittsleitung 15 zu erzielen.
[0027] Die Austrittsleitung 15 ist gemäß der Darstellung in Figur 1b nicht in einer tangential
fortgesetzten Richtung des Schmiermittelflusses im Schmiermittel-Kanal 10 entsprechend
der Pfeildarstellung 21, sondern in einem spitzen Winkel α hierzu angeordnet. Diese
Winkelumlenkung im Bereich der Sperrnase 20 dient ebenfalls zur Drosselung des Schmiermittelflusses
beim Austritt des Schmiermittels aus dem Schmiermittel-Kanal 10.
[0028] Der Schmiermittel-Zuführkanal 13 kann auch unmittelbar neben der in Figur 1b in oberster
Stellung angeordneten Sperrnase 20 in den Schmiermittel-Kanal 10 möglichst tangential
einmünden, um eine nahezu vollständige Umspülung der Gießkolben-Außenmantelfläche
5 mit Schmiermittel zu erzielen. Gleichermaßen kann auch die Austrittsleitung 15 tangential
in Strömungsrichtung aus dem Schmiermittel-Kanal 10 herausgeführt sein.
[0029] Das Schmiermittel selbst kann auf verschiedene Weise dem Schmiermittel-Kanal 10 zugeführt
werden. Gemäß der Darstellung in Figur 1b erfolgt dies über eine Schmiermittelpumpe
22, die unmittelbar an die Schmiermittel-Zuführleitung 11 im Punkt 23 angeschlossen
ist. Über eine über den Punkt 23 fortgesetzte Leitung 24 kann über ein Schaltventil
25 Druckluft (Pfeil 26) dem System zugegeben werden. Die Schmiermittelpumpe 22 ist
als Dosierpumpe ausgebildet, wobei dem Schmiermittel Druckluft zur Förderung des Schmiermittels
zugegeben werden kann. Hierdurch entsteht ein Schmierstoff-Luftgemisch, welches dem
Schmiermittel-Kanal 10 und damit dem Gießkolben 3 zugeführt wird. Die Druckluftzuführung
26 kann aber auch zur Entleerung aller Leitungen bzw. Schmiermittelkanäle dienen,
um Restbestände von Schmiermittel zu entfernen. Hierdurch können keine Schmiermittel
verkrusten bzw. Restbestände das System überschmieren und zur Gasbildung in der Schmelze
führen.
[0030] Anstelle der Dosierpumpe 22 und der Druckluftzuführung 26 über das Schaltventil 25
(Magnetventil) kann auch ein Schmierstoff-Luftgemisch 27 direkt aus einem Druckbehälter
28 entnommen und über ein ggf. zeitgesteuertes Schaltventil 25 der Schmiermittel-Zuführleitung
11 zeitabhängig zugeführt werden. Diese Variante ist in Figur 1c symbolisch neben
der Variante in Figur 1b dargestellt. Das Schaltventil 25 kann über eine Zeitschaltung
betätigt werden, so daß eine dosierte Zuführung des Schmiermittels bzw. des Schmierstoff-Luftgemisches
zum Schmiermittel-Kanal 10 erfolgt.
[0031] Um den Gießkolben 3 ist demnach ein spezieller, umlaufender Schmiermittel-Kanal 10
als Schmierstoffkammer gelegt, der mit einem Zulauf 13 und einem Ablauf 15 versehen
ist, so daß das Schmiermittel bzw. ein Schmierstoff-Gemisch aus Luft und Schmiermittel
unter Druck um den Gießkolben herum geführt wird und dieser somit ringsherum mit Schmierstoff
benetzt wird. Mittels der Dosierpumpe 22 bzw. des Schaltventils 25 kann das Schmierstoff-Gemisch
dem Gießkolben 3 dosiert zugegeben werden. Dadurch, daß in den Ablauf des Schmiermittels
eine Drossel 18 eingebaut ist, kann die Abluft geregelt werden.
[0032] Während des Schmiervorganges des Gießkolbens 3 wird dieser langsam vorwärts gefahren,
so daß sich die gesamte Lauffläche bzw. Außenmantelfläche 5 des Gießkolbens 3 mit
Schmierstoff benetzt. Unterstützt wird dieser Vorgang durch die zugeschaltete Druckluft.
Hiernach wird der Gießkolben komplett durch die Gießkammer gefahren und kann dadurch
den Schmierstoff von der Gießkolbenoberfläche in die Gießkammer verteilen, d. h. die
gesamte Innenwandung 7 des Gießkammer-Innenraums 8 wird über die ganze Länge mit Schmierstoff
benetzt, bevor der eigentliche Arbeitshub mit Metall erfolgt.
[0033] Nach dem erfolgten Schmieren des Gießkolbens 3 bzw. der Gießkammer 7 kann nach Rücklauf
des Gießkolbens 3 in seine Ausgangsstellung gemäß Figur 1a der gesamte Ringkanal 10
mit Druckluft ausgeblasen werden. Dabei wird der Restschmierstoff in den Schmiermittel-Auffangtank
19 befördert und kann von dort aus wiederverwendet werden.
[0034] Das Ausführungsbeispiel der Erfindung nach Figur 2a-2c zeigt eine Ausführungsvariante
mit einer Vakuum-Druckgußmaschine. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen wie
in Figur 1a-1c bezeichnet.
[0035] Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel nach Figur 1 besitzt die Gießgarnitur nach
Figur 2 eine Gießkammer 2, deren Innenraum 8 über eine Unterdruckleitung 29 mit Metallschmelze
befüllt wird. Hierfür ist die Schmelzen-Zuführleitung 29 im unteren Bereich der Gießkammerwandung
angeschlossen. Eine entsprechende Druckgießmaschine ist beispielsweise in der DE 41
01 592 A1 der Anmelderin dargestellt. Auf diese Beschreibung wird hiermit Bezug genommen.
[0036] Zur Zuführung der Metallschmelze durch die als Saugrohr ausgebildete Zuführleitung
29 wird an die Gießkammer ein Unterdruck angelegt, der als "Vakuum" bezeichnet wird.
Hierdurch strömt die Metallschmelze von einer nicht näher dargestellten Warmhalteeinrichtung
entsprechend der Pfeildarstellung 30 in den Gießkammer-Innenraum 8.
[0037] Die Anordnung zur Schmierung des Gießkolbens 3 über den Schmiermittel-Kanal 10 wird
hierfür durch ein Rückschlagventil 31 in der Schmiermittel-Zuführleitung 11 ergänzt.
Dabei sitzt das Rückschlagventil zwischen dem Knotenpunkt 23 zum Anschluß der Dosierpumpe
22 und dem Anschlußstutzen 12 zur Gießkammer 2. Das Rückschlagventil 31 weist eine
Druckfeder 32 auf, die das Ventil derart verschließt, daß der durch das Vakuumsystem
aufgebaute Unterdruck im Schmiermittel-Kanal 10 das Rückschlagventil 31 noch nicht
zu öffnen vermag. Hierdurch wird durch den Unterdruck kein Schmiermittel und keine
unerwünschte Luft aus der hinter dem Rückschlagventil 31 gelegenen Leitung angesaugt.
[0038] Umgekehrt kann der Druck der Dosierpumpe 22 bzw. der Druckluftzufuhr 26 das Rückschlagventil
31 gegen die Federkraft 32 öffnen und das Schmiermittel bzw. das Schmierstoff-Gemisch
in den Schmierstoff-Kanal 10 befördern. Für die Ausführungsvariante nach Figur 2c
mit der Zuführung des Schmierstoff-Gemisches aus dem Druckbehälter 28 gilt entsprechendes.
[0039] In Figur 2b ist ergänzend zur Darstellung in Figur 1b ein Mehrwegeventil 33 in der
Schmiermittel-Abführleitung 17 nach der Drossel 18 dargestellt. Dieses Mehrwegeventil
33 führt in der eingezeichneten Stellung zum Schmiermittel-Auffangtank 19. In einer
anderen Schaltstellung des Mehrwegeventils 33 kann der Kanal 10 über einen Unterdruckbehälter
34 evakuiert, d. h. mit Unterdruck beaufschlagt werden, um ein Vakuum bzw. einen Unterdruck
an der Gießkolben-Mantelfläche 5 zu erzeugen. Hierdurch wir der Schmiermittel-Kanal
10 nicht nur zur Schmierung des Gießkolbens 3 sondern auch zur Herstellung eines Unterdrucks
am Gießkolben 5 verwendet, d. h. der Kanal 10 hat eine Doppelfunktion für seinen Einsatz.
Der eingestellte Unterdruck am Gießkolben verhindert das Eindringen von atmosphärischer
Luft in die Gießkammer. Dieser Vakuumanschluß über den Unterdruckbehälter 34 geschieht
über die Anschlußleitung 35 an das Mehrwegeventil 33.
[0040] Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Es umfaßt auch vielmehr alle fachmännischen Weiterbildungen und Verbesserungen
im Rahmen des erfindungsgemäßen Gedankens.
- 1
- Gießgarnitur
- 2
- Gießkammer
- 3
- Gießkolben
- 4
- Gießkolbenstange
- 5
- Außenmantelfläche
- 6
- Konus
- 7
- Innenmantelfläche
- 8
- Gießkammer-Innenraum
- 9
- Einfüllöffnung
- 10
- Schmiermittel-Kanal
- 11
- Schmiermittel-Zuführleitung
- 12
- Anschlußstutzen
- 13
- Zuführkanal
- 14
- Pfeil
- 15
- Austrittsleitung
- 16
- Anschlußstutzen
- 17
- Schmiermittel-Abführleitung
- 18
- Drossel
- 19
- Schmiermittel-Auffangtank
- 20
- Sperrnase
- 21
- Pfeil
- 22
- Schmiermittelpumpe
- 23
- Punkt
- 24
- Leitung
- 25
- Schaltventil
- 26
- Druckluftzuführleitung
- 27
- Schmierstoff-Luftgemisch
- 28
- Druckbehälter
- 29
- Schmelzen-Zuführleitung
- 30
- Pfeil
- 31
- Rückschlagventil
- 32
- Druckfeder
- 33
- Mehrwegeventil
- 34
- Unterdruckbehälter
1. Gießgarnitur für eine Druckgießmaschine, bestehend aus einer Gießkammer, einem in
der Gießkammer geführten Gießkolben mit Gießkolbenstange, die von einem Gießantrieb
betätigbar ist, wobei zur Schmierung des Gießkolbens wenigstens eine Schmiermittel-Zuführleitung
zur Kolbenmantelfläche vorgesehen ist, der sich ein in der Gießkammer umlaufender
ringnutförmiger Schmiermittel-Kanal anschließt, dadurch kennzeichnet, daß der ringnutförmige
Schmiermittel-Kanal (10) mit einem Zulauf (11) und mit einem Ablauf (17) für das Schmiermittel
versehen ist und daß das Schmiermittel unter Druck dem Schmiermittel-Kanal (10) derart
zuführbar ist, daß die Gießkolben-Außenmantelfläche (5) weitestgehend mit Schmiermittel
benetzt ist.
2. Gießgarnitur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schmiermittel-Kanal
(10) in dem der Gießform abgewandten Endbereich der Gießkammer (2) befindet und als
im Querschnitt rechteckiger umlaufender Ringkanal an der Innenwandung des Gießkammer-Innenraums
(8) ausgebildet ist.
3. Gießgarnitur nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zuführkanal (13)
des Schmiermittels zum ringförmigen Schmiermittel-Kanal (10) tangential in diesen
einmündet und daß das Schmiermittel weitestgehend durch den Ringkanal (10) derart
gepreßt wird, daß die Gießkolben-Außemantelfläche (5) ringsherum mit Schmierstoff
benetzt ist.
4. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmiermittel-Kanal (10) eine Sperrnase (20) aufweist, die sich bis zur Gießkolbenoberfläche
(5) erstreckt und zu einem Schmiermittel-Auslauf (15) angrenzt.
5. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmiermittel-Auslauf (15) mit dem Auslaufbereich des Schmiermittel-Kanals (10)
(Pfeil 21) einen spitzen Winkel α einschließt.
6. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Zuführleitung (11) für das Schmiermittel eine Schmiermitteldosierpumpe (22)
unmittelbar angeschlossen ist.
7. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmiermittel-Zuführleitung (11) eine Dosierpumpe (22) für Schmiermittel und eine
Druckluftleitung (26) mit Schaltventil (25) zugeordnet ist.
8. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schmiermittel-Zuführleitung (11) ein Druckbehälter (28) für ein Schmierstoff-Gemisch
aus Luft und Schmiermittel zugeordnet ist, welches über ein, vorzugsweise zeitgesteuertes
Schaltventil (25) zuführbar ist.
9. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in die Schmiermittel-Zuführleitung (11) ein Rückschlagventil (31) mit Gegendruckfeder
(32) integrierbar ist, wobei das Rückschlagventil (31) bei angeschlossenem Unterdruck
einer Vakuum-Druckgießmaschine geschlossen bleibt.
10. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmiermittel-Abführleitung (17) eine regelbare Drossel (18) aufweist.
11. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmiermittel-Abführleitung (17) in einen Schmiermittel-Auffangtank (19) mündet.
12. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
an die Schmiermittel-Abführleitung (17) über ein Mehrwegeventil (33) ein Unterdruckbehälter
(34) zur Unterdruckbeaufschlagung des Gießkolbens (3) anschließbar ist.
13. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gießkammer-Innenraum (8) über eine obere Einfüllöffnung (9) oder über eine untere
Ansaugleitung (29) mit Metallschmelze auffüllbar ist.
14. Gießgarnitur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Gießkolben (3) nach erfolgter Benetzung mit Schmier- und Trennmittel einen Leerhub
in der Gießkammer zur Gießkammerschmierung ausführt.
15. Gießgarnitur nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß nach erfolgter Schmierung
der Gießkammer der Schmiermittel-Kanal (10) einschließlich zugehöriger Zu- und Abführleitungen
einer zusätzlichen Druckluftbeaufschlagung unterziehbar ist.