[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Schlupfminderung in einem schwellenartigen
dauerschwingbelasteten Betonfertigteil mit Vorspannung mit nachträglichem Verbund,
wie es im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben ist, sowie Formstäbe zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Bei durch Dauerschwingbeanspruchung hoch belasteten mit Vorspannung mit nachträglichem
Verbund hergestellten Betonfertigteilen - vornehmlich bei Eisenbahnschwellen - die
besonders hohe Betonfestigkeiten von über 60 N/mm² aufweisen, können im Bereich der
großen Zugspannungen Risse im Beton entstehen, die sich bei Entlastung nicht wieder
vollständig schließen. Diese bleibenden Risse können zu dauernden Schäden und zur
Zerstörung der Fertigteile führen (z.B. bei Schwellen, indem bei weiteren Lastwechseln
von unten Partikel in den Riß einwandern und die Rißbreite fortschreitend vergrößern).
[0003] Zur Verminderung derartiger Schäden ist es bekannt, die Vorspannung zu erhöhen, um
die Zugspannung stärker zu überdrücken. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß der
Spannstabquerschnitt vergrößert, oder höherwertiger Spannstahl verwendet werden muß,
was - besonders bei wegen großer Fertigungszahlen knapp kalkulierten Massenfertigteilen
- zu erheblichen wirtschaftlichen Nachteilen durch höhere Materialkosten führt.
[0004] Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, die schädliche Rissebildung durch Herstellungsverbesserungen
ohne Erhöhung der Vorspannkraft zu beheben.
[0005] Grundlage der erfindungsgemäßen Maßnahmen ist die durch eingehende Versuche gefundene
Erkenntnis, daß ein zwischen Fertigteilbeton und Spannstab im Rißereich des Betons
entstehender bleibender erhöhter Schlupf die Ursache für das Klaffen der Risse auch
nach Entlastung des Fertigteiles ist. Entsprechend zielen alle zur Lösung der Aufgabe
vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Maßnahmen darauf ab, den Schlupf zwischen Spannstab
und Fertigteilbeton zu vermindern.
[0006] Der Schlupf zwischen Fertigteilbeton und Spannstab hängt im wesentlichen ab von drei
Faktoren:
· der Güte des Verbunds zwischen Spannstab und Verpreßmörtel
· der Qualität und der Festigkeit des Verpreßmörtels, der die bei der Kraftübertragung
aus dem Spannstab in den Fertigteilbeton auftretende Schubkraft überleitet, und
· der Güte des Verbunds zwischen dem Verpreßmörtel und der Innenfläche des Spannkanals
im Beton des Fertigteils.
[0007] Verbesserungen an diesen drei Faktoren können für sich oder in Kombination die Lösung
der gestellten Aufgabe, weitgehende Verhinderung des Schlupfes zwischen Spannstab
und Fertigteilbeton und damit Vermeidung unzulässig großer, sich bei Entlastung nicht
mehr schließender Rißbreiten im Beton, bewirken.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch Maßnahmen, wie sie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 beschrieben sind, sowie Formstäbe zur Durchführung des Verfahrens.
[0009] Der Verbessung des Verbunds zwischen Spannstab und Verpreßmörtel kann durch Verwendung
von oberflächenprofilierten Stäben gesteigert werden.
Es ist an sich bekannt, gattungsmäßige Fertigteile mit endverankerten, gerippten Spannstäben
vorzuspannen, jedoch nur dort, wo keine oder geringfügige Umlenkungen der Stabachse
vorgesehen sind. Diese Bedingung ist bei gattungsmäßigen Schwellen nicht gegeben.
Spannbetonschwellen der gattungsmäßigen Art werden bisher mit haarnadelförmig gebogenen
glatten Spannstäben vorgespannt. Glatte Spannstäbe werden verwendet, weil die Biegung
bisher bekannter gerippter Stähle mit einem - bezogen auf den Stabduchmesser - relativ
kleinen Biegedurchmesser zu Sprödbrüchen im Verformungsbereich beim Biegen oder später
beim Spannen führen kann, und weil der Beton im Spannkanal am Stabwiderlager im Bereich
der Stabkrümmung beim Spannen von den Rippen zerstört werden würde.
[0010] Die Anmelderin hat die Herstellung eines Stahles mit dem erforderlichen Durchmesser
für die Verwendung in gattungsgemäßen Spannbetonschwellen veranlaßt, der die Vorteile
des glatten Stahls mit denen des gerippten verbindet, nämlich eines kaltgezogenen
glatten Stahls, in dessen Oberfläche nachträglich durch Kaltverformung Mulden eingedrückt
werden. Durch Verwendung derartiger Stäbe wird der Verbund zwischen Spannstab und
Verpreßmörtel erheblich verbessert.
[0011] Zerstörungen des Verpreßmörtels haben Ihre Ursache - auch bei Einhaltung der Vorschriften
- in einer zu geringen Festigkeit des Verpreßmörtels gegenüber der Festigkeit des
hochwertigen Fertigteilbetons bei gleichzeitigem Verzicht auf eine schlaffe Bewehrung
zur Begrenzung der Rißbreiten. Sie können durch Erhöhung der Festigkeit des Verpreßmörtels
über den in den Richtlinien für den Verpreßmörtel in Spannbetonkonstruktion vorgeschriebenen
Wert hinaus möglichst bis auf die Festigkeit des umgebenden Fertigteilbetons vermieden
werden. Erfindungsbegründend ist die neue Erkenntnis, daß ein Verpreßmörtel mit weit
über dem vorgeschriebenen Wert liegenden Festigkeiten erforderlich ist, um den schädlichen
Schlupf zu verhindern.
[0012] Zur Verbesserung des Verbunds zwischen Verpreßmörtel und Fertigteilbeton muß eine
bessere Verzahnung zwischen Verpreßmörtel und Innenfläche des Spannkanals erreicht
werden. Dabei scheiden verlorene, im Beton verbleibende, gewellte Hüllrohre, wie sie
normalerweise im Spannbetonbau verwendet werden, aus Kostengründen aus.
[0013] Bisher wurden die Spannkanäle bei gattungsgemäßen Fertigteilen durch vor dem Betonieren
eingebaute und im Grünzustand des Betons wieder gezogene glatte Formstäbe gefertigt.
Derartig hergestellte Spannkanäle weisen relativ glatte Innenflächen auf, die die
bei der Kraftübertragung aus den Spannstäben in den Fertigteilbeton auftretenden Schubkräfte
in der Trennfläche nicht übertragen können.
[0014] Der Mangel wird durch die Herstellung von Verzahnungen in der Trennfläche zwischen
Verpreßmörtel und Fertigteilbeton behoben. Zweckmäßige Verfahren zur Herstellung wirksamer
Verzahnungen sind in den Unteransprüchen zahnungen 2-4,14,16-18 beschrieben.
[0015] Zweckmäßige Ausbildungen eines Formstabes zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch
4 enthalten die Vorrichtungsansprüche 5 - 13, nach Anspruch 14 der Vorrichtungsanspruch
15.
Die Formstäbe nach den Ansprüchen 5 - 9 und 15 sind selbstständige Ausbildungsformen
zur Lösung des Verfahrens nach Anspruch 1. Mit ihrer Hilfe werden bleibende Ausnehmungen
mit Hilfe von Verdrängungskörpern, die aus einer glatten zylindrischen Mantelfläche
des Formstabes heraustreten, auf den Außenflächen des Spannkanals im Beton erzeugt.
Eine weitere wirtschaftliche Ausgestaltung des Verfahrens nach Anspruch 1 enthält
Anspruch 19.
[0016] Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren 1-9 erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1.1 u. 1.2
- eine Spannbetonschwelle mit Vorspannung mit nachträglichem Verbund; 1.1 im Längsschnitt,
1.2 im Querschnitt.
- Figur 2.1 u. 2.2
- einen mit Hilfe eines Formstabes hergestellten Spannkanal im Querschnitt nach Anspruch
3; 2.1 im eingebauten Zustand des Formstabes, 2.2 im Zustand nach dem Ziehen des Formstabs.
- Figur 3.1 u. 3.2
- einen Formstab im Querschnitt nach Anspruch 5; 2.1 im eingefahrenen, 2.2 im ausgefahrenen
Zustand des Verdrängungskörpers.
- Figur 4.1, 4.2, 4.3
- einen mit Hilfe eines Formstabes nach Anspruch 6 hergestellten Spannkanal; 4.1, 4.2
im eingebauten Zustand des Formstabs im Querschnitt; 4.1 vor dem Aufpumpen des schlauchartigen
Mantels, 4.2 nach dem Aufpumpen, 4.3 Anordnung der Zonen von geringerer Steifigkeit
auf der Innenseite des Mantels.
- Figur 5.1, 5.2
- einen Formstab nach Anspruch 7 im Querschnitt; 5.1 vor, 5.2 nach dem Aufpumpen der
Membrane.
- Figur 6.1, 6.2, 6.3
- einen mit Hilfe eines Formstabes nach Anspruch 14 hergestellten Spannkanal; 6.1 mit
eingebautem Formstab im Querschnitt, 6.2 im Längsschnitt in Stabachse durch das zahnartige
Element, 6.3 eine Innenansicht des Spannkanalabschnitts mit gewindegangartiger Ausnehmung.
- Figur 7
- einen Längsschnitt durch einen Formstab nach Anspruch 10 und 11.
- Figur 8
- einen Längsschnitt durch einen Formstab nach Anspruch 12 und 13.
[0017] Figur 1.1 und 1.2 zeigen eine Spannbetonschwelle als Beispiel eines erfindungsgemäßen
Fertigteils 1 aus Beton 2. In dem Fertigteil 1 sind mit Hilfe von Formstäben Spannkanäle
3 angeordnet, in die nach Erhärten des Betons die Spannstäbe 4 - im Beispiel in Haarnadelform
- eingelegt sind.
[0018] Figur 2.1 zeigt im Querschnitt einen in den Beton 2 eingelegten Formstab 5 nach Anspruch
3 mit Rippen 6 und in Figur 2.2 denselben Querschnitt mit dem nach dem Ausziehen des
Formstabs 5 entstehenden bruchrauhen Innenflächen 7 des Spannkanals 3.
[0019] Figur 3.1 zeigt im Querschnitt einen in den Beton 2 eingelegten Formstab 8 nach Anspruch
5 mit mechanisch nach außen bewegbarem Verdrängungskörper 9 im Einbauzustand und in
Figur 3.2 denselben Stab nach dem Ausschwenken des Verdrängungskörpers 9.
[0020] Figur 4.1 zeigt einen Formstab 10 nach Anspruch 6 mit schlauchartigem Mantel 11,
der Zonen hoher Steifigkeit 12 und Zonen geringer Steifigkeit 13 aufweist; in diesem
Fall werden die wechselnden Steifigkeiten durch unterschiedliche Wandstärken des Mantels
11 erzeugt.
[0021] Figur 4.2 zeigt denselben Querschnitt nach dem Aufpumpen des Mantels in noch weichem
Beton 2. Dabei kann das Druckmittel durch Kanäle 14 im Mantel zu allen Zonen geringer
Steifigkeit 13, durch deren Ausdehnung in den frischen Beton die Ausnehmungen 15 erzeugt
werden, sich ausbreiten.
[0022] Figur 4.3 zeigt die Zonen geringer Steifigkeit 13 mit verbindenden Kanälen 14 in
einer Aufsicht auf die Innenfläche des Mantels 11.
[0023] Figur 5.1 zeigt einen rohrförmig ausgebildeten Formstab 16 mit Perforationen 17 nach
Anspruch 8, der im Innern eine aufpumpbare Membran 18 aufweist, im Querschnitt unmittelbar
nach dem Einbau des Stabes.
[0024] Figur 5.2 zeigt denselben Formstab 16 nach Aufpumpen der Membran 18 und deren Ausweitung
durch die Perforationen 17 unter Bildung von Ausnehmungen 19 im Beton 2.
[0025] Figur 6.1 und 6.2 zeigen einen Formstab 20 mit zahnartigem Element 21 nach Anspruch
17.
[0026] Figur 6.3 zeigt den durch Ziehen unter drehender Bewegung des Formstabs 20 entstandenen
Spannkanal 22.
[0027] Figuren 7 u. 8 zeigen Ausführungsbeispiele nach Anspruch 9, bei denen der Formstab
23 einen schlauchförmigen Mantel 25, 28 mit Zonen größerer Steifigkeit 26, 29 und
Zonen geringerer Steifigkeit 27, 30 aufweist. Der schlauchförmige Mantel wird durch
Stauchung in Formstab-Längsrichtung auf dem Formstab verschoben, so daß sich die Zonen
mit geringerer Steifigkeit aufwölben und dabei Ausnehmungen in dem frischen Beton
erzeugen.
1. Verfahren zur Schlupfminderung in einem dauerschwingbelasteten Fertigteil mit Vorspannung
mit nachträglichem Verbund, dessen stählerne Spannstäbe in Spannkanälen verlegt sind,
die mit Hilfe von in den Beton eingelegten, im Grünzustand des Betons gezogenen Formstäben
geformt und nachträglich mit Verpreßmörtel verpreßt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbund zwischen Spannstab (4) und Fertigteilbeton (2) durch Maßnahmen an
mindestens einem der drei nachstehenden für den Verbund konstitutiven Faktoren gesteigert
wird:
· Verbesserung des Verbunds zwischen Spannstab und Verpreßmörtel durch Einlegen kaltgezogener
Spannstäbe, in deren sonst glatten Mantelfläche muldenförmig Vertiefungen eingepreßt
sind.
· Erhöhung der Festigkeit des Verpreßmörtels durch Verwendung eines an sich bekannten
Ankermörtels E1 der Firam Pagel oder eines gleichwertigen Mörtels als Verpreßmörtel.
· Verbesserung des Verbunds zwischen Verpreßmörtel und Fertigteilbeton durch Ausnehmungen
in der Betonoberfläche des Verpreßkanals, die über den vom Formstab freigehaltenen
Querschnitt hinausgehen, in für den gewünschten Verbund ausreichender Anzahl und Form
versehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an sich bekannte chemische Mittel, mindestens bereichsweise, auf dem Formstab
aufgetragen werden, daß die Erhärtung des Betons im Nahbereich der von dem chemischen
Mittel berührten Innenfläche des Spannkanals behindert wird und daß der nicht erhärtete
Beton nach Erhärtung des übrigen Betons durch geeignete ebenfalls bekannte Mittel
- z.B. Blasen, Bürsten, oder Spülen - aus dem Spannkanal entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Formstab (5) mit Längsrippen (6), deren Zwischenräume sich mit Beton füllen
zur Schalung des Spannkanals (3) verwendet wird, und daß der Formstab nach Einbringen
und Verdichten des frischen Betons gezogen wird und dabei den zwischen den Rippen
eingeschlossenen Beton unter Hinterlassung einer rauhen Bruchfläche (7) mitreißt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einbringen des Betons örtlich aus der Mantelfläche des Formstabes Verdrängungskörper
nach außen gedrückt werden, die an der Innenfläche des Spannkanals entsprechende Volumen
des Betons verdrängen, daß die Verdrängungskörper unter Zurücklassung bleibender Ausnehmungen
im Beton hinter die Mantelfläche des Formstabes eingezogen werden und danach der Formstab
aus dem Beton gezogen wird.
5. Formstab (8) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, der vor dem Einbringen
des Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons
im Grünzustand des Betons gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdrängungskörper (9) aus formstabilem Material - z.B. Metall oder hartem
Kunststoff- bestehen, die mechanisch aus dem Formstab (8) nach außen bewegbar sind.
6. Formstab (10) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, der vor dem Einbringen
des Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons
im Grünzustand des Betons gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß er von einem elastischen schlauchartigen Mantel (11) umhüllt ist, der im Wechsel
Zonen (12) von hoher und Zonen (13) von geringer Steifigkeit aufweist und aufpumpbar
ist, wobei nach dem Aufpumpen die Verdrängungskörper (15) im wesentlichen von den
Zonen mit geringer Steifigkeit gebildet werden.
7. Formstab zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, der vor dem Einbringen des
Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons im
Grünzustand des Betons gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formstab
· rohrförmig ist,
· aus elastischem dehnfähigem Material besteht,
· mit Wendeln oder im Abstand verlegten Ringen aus einem Material, daß gegenüber dem
des Formstabes eine wesentlich geringere Dehnfähigkeit aufweist,
und
· aufpumpbar ist, und
daß der Ringabstand bzw. die Ganghöhe der Wendeln und die Wandstärke des Rohres so
gewählt sind, daß sich in den bewehrungsfreien Abschnitten beim Aufpumpen des Rohres
Verdrängungskörper von vorbestimmter Größe bilden.
8. Formstab (16) zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, der vor dem Einbringen
des Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons
im Grünzustand des Betons gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß er als perforiertes Rohr (16) ausgebildet ist, das im Innern eine schlauchförmige,
aufpumpbare Membrane (18) aufweist, die, indem sie durch die Perforationen (17) der
Rohrwandung aus der Mantelfläche des Formstabes heraus ausdehnbar ist, die Ausnehmungen
(19) im Spannkanal erzeugenden Verdrängungskörper formt.
9. Formstab (23,24)zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, der vor dem Einbringen
des Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons
im Grünzustand des Betons gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Formstab (23,24) verschiebbar ein schlauchförmiger Mantel (25,28) angeordnet
ist, der durch geeignete bekannte Mittel zur Wellenform zusammenstauchbar ist und
die Wellenform durch Ziehen des Formstabs und/oder Zugeinwirkung auf den Mantel rückbildbar
ist.
10. Formstab (23,24) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der schlauchförmige Mantel (25,28) ringförmige Zonen wechselnder Steifigkeit
aufweist und daß die Zonen geringerer Steifigkeit (27.30) mit Hilfe des Stauchdrucks
zu Wellen zwischen den Zonen größerer Steifigkeit (26,29) aufwölbbar und die Aufwölbungen
durch Entspannen des Mantels (25,28) bzw. Ziehen des Formstabs (23,24) rückbildbar
sind.
11. Formstab (23) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Mantel (25) die Zonen (26) größerer Steifigkeit aus einem Material bestehen,
das gegenüber den Zonen (27) geringerer Steifigkeit einen höheren E-Modul aufweist.
12. Formstab (24) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen (29) größerer Steifigkeit eine gegenüber den Zonen (30) geringerer
Steifigkeit größere Wanddicke aufweisen.
13. Formstab nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zonen größerer Steifigkeit durch Einlegen einer ringförmigen Bewehrung herstellbar
sind.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit mindestens einem festen über die Mantelfläche hinausstehenden zahnartigen
Element versehene Formstäbe in den Beton eingebaut und nach ausreichender Verdichtung
und Formstabilität des Betons drehend aus dem Beton gezogen und gewindegangartige
Ausnehmungen erzeugt werden, und danach der Spannkanal gereinigt wird.
15. Formstab zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch 14, der vor dem Einbringen
des Betons in die Schalung eingelegt und nach ausreichender Verdichtung des Betons
im Grünzustand des Betons gezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zahnartigen Elemente Bürstenform aufweisen.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Formstab mit gewindeartiger Oberfläche verwendet wird, der mit drehender
Bewegung schraubenartig aus dem formstabil verdichteten Beton herausbewegt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit Formstab hergestellte Betonfläche des Spannkanals nach Erhärtung mit
Hochdruckwasserstrahl aufgerauht wird.
18. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betonfläche des Spannkanals durch die Perforation eines rohrförmigen Formstabs
mit Vakuum behandelt und durch Absaugung der Zementschlempe entwässert, verfestigt
und aufgerauht wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund des verbesserten Verbundes der Spannstäbe im Fertigteilbeton die Endverankerungen
der Spannstäbe nach ausreichender Erhärtung des Betons ausgebaut und wieder verwendet
werden.