[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Müllbehältersystem gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
[0002] Zum Sammeln von Abfällen der verschiedensten Art, die im folgenden kurzerhand als
Müll bezeichnet werden, dienen herkömmlich verschiedene Behältnisse wie Körbe, Eimer,
Tonnen usw. Im Hausinneren sind Kleinbehälter aus Blech oder Kunststoff üblich, in
die man Beutel oder Säcke einlegen kann. Der meist lose gesammelte Müll wird in größere
Behälter umgefüllt, deren Abfuhr gewöhnlich von öffentlichen Diensten organisiert
ist. Weil zwischen den Abfälle regelmäßig große Lufträume verbleiben, quellen die
Behälter nicht selten über; auch werden zusätzliche Pendelfahrten des Abfuhrdienstes
notwendig, selbst wenn dessen Fahrzeuge mit Preßvorrichtungen ausgestattet sind, die
am Ende aber nur unzureichend kompaktieren können.
[0003] Um in wirtschaftlichem Verfahren jeweils größere Mengen abzutransportieren, muß man
den eingeworfenen Müll vorher zusammenpressen. Dazu sieht DE-U-7 813 581 als eigenständiges
Gerät eine Verdichterplatte vor, die rückseitig einen Handbügel hat. Mit ihm soll
die Platte - ohne Beschmutzung von Hand oder Kleidung - in den Hausmüllbehälter hineingedrückt
werden, was erst bei höherem Füllgrad einigermaßen bequem möglich ist und dann viel
Körperkraft verlangt.
[0004] Bei einer Preßvorrichtung nach DE-A-40 13 107 ist ein Schubhebelgetriebe bis auf
die Bauhöhe eines Hubzylinders zusammenklappbar, mit dem eine Preßplatte ausgefahren
werden kann, die größere Kräfte auszuüben gestattet. Ferner sind z.B. in DE-U-7 737
376 und DE-U-8 706 920 Hebelpressen vorgeschlagen worden, deren verhältnismäßig schwere
Mechanik recht hoch auslädt. Das gilt auch für andere Abfallpressen, etwa wie in DE-A-2
419 369 beschrieben. Alle diese Vorrichtungen erfordern wegen der bisweilen sehr hohen
Druckkräfte überdimensioniert stabile Behälter.
[0005] Aus DE-A-2 446 894 geht ein in einer Nische, einem Kasten o.dgl. kipp- und entnehmbar
angeordneter Müllbehälter hervor, über dem ein Verdichter mit zwei motorgetriebenen
Preßwalzenpaaren sitzt, wobei der untere Walzenspalt z.B. gequetschte Dosen in die
benachbarte Behälteröffnung abwirft. Häufig steht allerdings keine so große Bauhöhe
des Aufnahmekastens zur Verfügung, wie sie das aufgesetzte Preßwerk verlangt, das
mit seinem Antrieb außerdem aufwendig ist.
[0006] Weitere Entwicklungen konzentrierten sich namentlich auf das getrennte Sammeln unterschiedlicher
Abfallarten in Sortierbehälter, um eine Material-Wiederverwendung zu ermöglichen.
[0007] Dennoch besteht nach wie vor ein Bedürfnis nach besseren Möglichkeiten, insbesondere
Hausmüll nicht bloß irgendwie, sondern mit geringem Platzbedarf und mäßigem Aufwand
derart zwischenzulagern, daß die Entsorgung auf einfache Weise möglich ist. Hierzu
zielt die Erfindung auf Schaffung eines verbesserten Müllbehältersystems, das sich
vor allem im Wohnbereich bei Trennbarkeit unterschiedlicher Abfälle zu deren komprimierter
Zwischensammlung und einfacher Beseitigung eignet. Außerdem soll die Handhabung weitestgehend
narrensicher sein, einschließlich der Abfallverdichtung sowie der Entleerung der Behälter
wenig Anstrengung erfordern und möglichst hygienisch vor sich gehen.
[0008] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 16.
[0009] Bei einem Müllbehältersystem mit einem Aufnahmekasten, der einen allgemein durch
Wände sowie eine Abdeckung begrenzten Stellraum für wenigstens einen nach vorne kipp-
und entnehmbaren Einzelbehälter aufweist, der sich unterhalb eines Verdichters befindet,
sieht die Erfindung vor, daß der Verdichter als unter der Abdeckung vorbewegbare und
in einer vorderen Endposition in den vorgekippten Einzelbehälter herabschwenkbare
Handpreßplatte ausgebildet ist. Diese Anordnung ist außerordentlich einfach und bequem
zu handhaben. Weil motorische Antriebe nicht vorgesehen sind, ist der Anschaffungsaufwand
stark gesenkt, so daß ein solches System dank preisgünstiger Herstellung von jedem
Haushalt erworben werden kann. Die Bedienung erfordert nur mäßige Muskelkraft, wobei
die eingeworfenen Abfälle in relativ kleinen Portionen zusammengepreßt werden können.
[0010] Gemäß Anspruch 2 haben Einzelbehälter und Handpreßplatte im wesentlichen rechteckige
Grundform und bilden mithin eine Art schmaler Einschübe. Beiderseits der hinteren
Schmalseite hat die Handpreßplatte nach Anspruch 3 je ein Schiebelager, das in der
vorderen Endposition auch als Drehlager wirkt. Diese besonders einfache Konstruktion
ist in Fertigung und Montage gleichermaßen vorteilhaft und ebenso leicht zu bedienen
wie zu pflegen.
[0011] Laut Anspruch 4 hat die Handpreßplatte an Seitenschienen geführte Gleitnuten mit
inneren Auslauf-Enden, die in der vorderen Endposition die Schienen verlassen, wodurch
die Abwärts-Schwenkbewegung der Handpreßplatte um die Schiebelager freigegeben ist.
Zweckmäßig sind gemäß Anspruch 5 die Schiebelager der Handpreßplatte durch parallele
Leisten, Schienen o. dgl. unterhalb der Abdeckung seitlich geführt. Anspruch 6 sieht
vor, daß die Schiebelager von Gleitköpfen gebildet sind, die beiderseits an der Handpreßplatte
z.B. von einer an der hinteren Schmalseite befindlichen Stange vorstehen. Man erkennt,
daß der übersichtliche Aufbau sehr kostengünstig zu verwirklichen ist.
[0012] Gemäß Anspruch 7 hat die Handpreßplatte an ihrer Unterseite einen nach innen/unter
vorstehenden Preßkörper, der laut Anspruch 8 an der Oberseite als Mulde mit Griffleiste
ausgebildet sein kann, welche in der vorbewegten Handpreßplatte von oben/außen zugänglich
ist und somit als Preßfläche und Hebegriff dienen kann.
[0013] Laut Anspruch 9 ist der Preßkörper nach innen/unten federnd ausgebildet und/oder
mit einem Anschlag versehen. Die elastische Gestaltung sorgt für eine Kräfte- bzw.
Druckverteilung während des Preßvorganges, so daß auch Randbereiche im Einzelbehälter
mitkompaktiert werden. Der Anschlag kann als Mitnehmer dienen, indem gemäß Anspruch
10 der obere Hinterrand des Einzelbehälters bei dessen Kipp-Bewegung nach vorn die
Handpreßplatte mitnimmt. Nach Anspruch 11 kann der Preßkörper rückseitig den Anschlag
tragen oder bilden. Man erkennt, daß das bloße Öffnen des Einzelbehälters auch schon
die Handpreßplatte nach vorn bewegt, die dann von Hand weiter herausgezogen und abwärts
geschwenkt werden kann, um den Preßvorgang auszuführen.
[0014] Gemäß Anspruch 12 stützt sich der Einzelbehälter mit einem bodenseitig vorn befindlichen
Absatz auf einer als Kipplager dienenden Rippe eines Sockels im Aufnahmekasten ab.
Diese besonders einfache Konstruktion erlaubt jederzeitige Entnahme des Einzelbehälters,
der beim Wiedereinstellen automatisch wieder auf seinem Kipplager zu sitzen kommt.
[0015] Eine wichtige Weiterbildung besteht laut Anspruch 13 darin, daß eine Frontplatte
des Einzelbehälters oben einen Abdichtanschlag hat, der in der Behälter-Ruhestellung
am Vorderrand der Abdeckung zur Anlage kommt. Dadurch ist ein Geruchsverschluß gewährleistet,
ohne daß das Öffnen und Schließen des Müllbehälters irgendwie erschwert wäre.
[0016] Nach Anspruch 14 ist der Einzelbehälter wahlweise mittels einer Fußdruckleiste oder
eines Handgriffs kippbar und/oder mittels eines Tragegriffs entnehmbar. Damit sind
einfachste Bedienungsmöglichkeiten gesichert.
[0017] Das System zeichnet sich nach Anspruch 15 dadurch aus, daß der Kasten zur Aufnahme
wenigstens zweier batterieartig nebeneinander angeordneter Einzelbehälter ausgebildet
ist. Eine Dreier- oder Vierer-Batterie ist für die Müllsortierung besonders vorteilhaft.
Auch Mehrfach-Kombinationen sind auf diese Weise übersichtlich zu realisieren.
[0018] Noch eine andere Ausgestaltung besteht nach Anspruch 16 darin, daß der Kasten vorzugsweise
oben an der Rückwand eine Schwenklager für die Abdeckung aufweist, so daß alle Einzelbehälter
von oben einsehbar und zugänglich sind. Außerdem läßt sich die Abdeckung auf diese
Weise besonders bequem reinigen. Ferner ermöglicht dieser Aufbau, wenn größerer Aufwand
kein Hindernis ist, das Aufsetzen von motorisch angetriebenen Müllzerkleinerungs-
und Preßgeräten.
[0019] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnung. Darin zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht eines Müllsystems mit vier Einzelbehältern,
- Fig. 2a
- eine Längsschnittansicht durch einen Einzelbehälter in Ruheposition,
- Fig. 2b
- eine Längsschnittansicht des Behälters von Fig. 2a in teilweise vorgekippter Position,
- Fig. 2c
- eine Längsschnittansicht des Einzelbehälters von Fig. 2a und 2b in ganz vorgekippter
Position,
- Fig. 2d
- eine Längsschnittansicht entsprechend Fig. 2c mit herabgeschwenkter Handpreßplatte,
- Fig. 2e
- eine Längsschnittansicht zur Veranschaulichung des Bewegungsablaufs entsprechend Fig.
2a bis 2d,
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht ähnlich Fig. 2a mit hochgeklappter Abdeckung und
- Fig. 4
- eine schematisierte Draufsicht auf das Müllbehältersystem von Fig. 1 bei abgenommener
Abdeckung.
[0020] Ein Müllbehältersystem nach der Erfindung ist in Fig. 1 insgesamt mit 10 bezeichnet.
Es hat einen Aufnahmekasten 12 mit Seitenwänden 14, einer Rückwand 16 (Fig. 2a bis
2e) und einer als Deckplatte ausgebildeten Abdeckung 18. Der Aufnahmekasten 12 umschließt
einen Stellraum 20 für eine Anzahl von Einzelbehältern 22, die den Kasten 12 mit ihrer
Frontplatte 24 abschließen. Dort ist unten eine Fußdruckleiste 26 und oben ein Handgriff
28 vorgesehen, um den Einzelbehälter 22 in eine Kippstellung und zurück zu bewegen.
[0021] Aufbau und Benutzung ergeben sich deutlicher aus Fig. 2a bis 2e. Unterhalb der Abdeckung
18 ist eine Handpreßplatte 30, die im vorderen Bereich eine Einfaßmulde 32 aufweist
und mit Schiebelagern 34 im hinteren Bereich innerhalb einer Seitenführung 40 abgestützt
ist. Die Schiebelager 34 können an einer Stange 36 an der hinteren Schmalseite der
Handpreßplatte 30 in Form von Gleitköpfen 38 angebracht sein (Fig. 4).
[0022] Jeder einzelne Behälter 22 hat oben eine Öffnung 42 zur Aufnahme von Abfall mit oder
ohne eingelegten Beutel (nicht dargestellt). Am unteren Behälter-Ende vorn definieren
ein Absatz 44 sowie ein Nocken 46 zusammen eine Hohlkehle, die auf einer Rippe 54
eines Sockels 52 des Aufnahmekastens 12 reitet. Man erkennt, daß auf diese Weise ein
einfaches Kipplager gebildet ist, das auch beim Wiedereinstellen des entnommenen Behälters
22 diesen sofort positioniert.
[0023] Die Handpreßplatte 30 hat beiderseits Gleitnuten 58, deren Auslauf-Enden 72 einen
vorgegebenen Abstand von den Schiebelagern 34/38 haben. An der Unterseite der Handpreßplatte
30 hat diese einen Preßkörper 60 mit einem hinteren Anschlag 70, der vom Hinterrand
68 des Einzelbehälters 22 mitgenommen wird, sobald man diesen nach vorne kippt (Fig.
2b). Dadurch wird die Öffnung 42 frei zum Einwerfen von Abfall. Soll dieser komprimiert
werden, so bewegt man den Einzelbehälter 22 weiter nach vorn, sei es durch Druck auf
die Fußleiste 26 oder durch Zug am Handgriff 28. Damit wird zugleich die Handpreßplatte
30 weiter nach vorne gezogen (Fig.2c), so daß die Schiebelager 34 aus der Ruhestellung
nach vorne gehen. In einer vorderen Endposition 50 (Fig. 2d) haben die Auslauf-Enden
72 die Schienen 40 verlassen; nun kann die Handpreßplatte auf dem Weg 76 durch Druck
auf die Mulde 32 nach unten verschwenkt werden, um den Inhalt des Einzelbehälters
22 zu pressen.
[0024] Ein wichtiges Führungselement für die Handpreßplatte 30 ist das Führungsstück 56
nahe der vorderen Endposition 50, das ein Abgleiten der Schiebelager 34/38 verhindert.
Eine Griffleiste 78 erleichtert das Anfassen der Handpreßplatte 30 im Bereich der
Mulde 32 und bildet einen Hebegriff.
[0025] Um eine Geruchsbelästigung im geschlossenen Zustand zu vermeiden, hat jeder Einzelbehälter
22 an der Frontplatte 24 oben einen Abdichtanschlag 48, der am Vorderrand 74 der Abdeckung
18 zur Anlage kommt. Geeignetes (nicht gezeichnetes) Dichtungsmaterial kann die Dichtungswirkung
an diesen Stellen unterstützen.
[0026] Fig. 2e veranschaulicht die Handhabung des Müllbehältersystems 10, indem die Handhabung
gewissermaßen in Momentaufnahmen gezeigt wird. Eine allgemein mit I bezeichnete Ruhe-Position
entspricht der Darstellung von Fig. 2a. Unter Auslassung des anfänglichen Kippens
nach Fig. 2b ist sodann Position II (entsprechend Fig. 2c) dargestellt, wobei der
Hinterrand 68 des Einzelbehälters 22 am Anschlag 70 des Preßkörpers 60 angekommen
ist und die Handpreßplatte 30 bereits ein Stück vorbewegt hat. In der Position III
ist der Einzelbehälter 22 ganz vorgekippt, die Schiebelager 34, 38 sind in ihre Endpositionen
50 gelangt und die Handpreßplatte 30 kann daher ins Behälterinnere eingeschwenkt werden.
Ist der Preßvorgang beendet, so wird die Handpreßplatte 30 mit der Griffleiste 78
angehoben und in waagrechter Lage auf der Gleitführung 40/58 zurückgeschoben, wobei
der Anschlag 70 bereits den Hinterrand 68 des Einzelbehälters 22 mitnimmt. Man schwenkt
den Behälter 22 mit dem Handgriff 28 in die Ruhe-Position I zurück.
[0027] Varianten sind in Fig. 3 veranschaulicht. Man erkennt hier ein Schwenklager 62 für
die Abdeckung 18, die hier in hochgeklappter Stellung gezeichnet ist. Der Aufnahmekasten
12 ist daher von oben frei zugänglich und voll einzusehen.
[0028] Die Unterseite der Abdeckung 18 samt Handpreßplatte 30 und Preßkpörper 60 läßt sich
dann bequem reinigen. Außerdem genügt ein Blick, um den Füllgrad der einzelnen Behälter
22 des Systems 10 zu erkennen.
[0029] Jeder Einzelbehälter 22 kann mit einem Tragegriff 64 versehen sein, der bei Nichtgebrauch
wie mit ausgezogenen Linien gezeichnet nach hinten geschwenkt sein kann, sich aber
auch nach oben (gestrichelte Linien) und nach vorn schwenken läßt, wobei er in einer
Aussparung 66 einrastet. Ein solcher Griff 64 kann einen (nicht gezeichneten) Einlegebeutel
haltern.
[0030] Weiter entnimmt man der Fig. 3, daß der Einzelbehälter 22 im unteren Bereich weichere
Rundungen aufweisen kann, wie punktiert angedeutet. Dies trägt erheblich dazu bei,
Rückstände vollständig zu beseitigen und die Reinigung insgesamt zu erleichtern.
[0031] Die schematisierte Draufsicht von Fig. 4 zeigt das System 10 nochmals mit unterschiedlichen
Positionen der vier hier benutzten Einzelbehälter 22. Links ist die Ruhe-Position
(entsprechend I in Fig. 2c) dargestellt. Der anschließende Einzelbehälter 22 ist bereits
teilweise gekippt, doch ist die Handpreßplatte 30 noch in ihrer Ruhestellung. Beim
folgenden Behälter 22 ist die Zwischen-Position (II, Fig. 2c) erreicht, in der die
Handpreßplatte 30 bereits ein Stück weit ausgefahren und der Einzelbehälter 22 ganz
gekippt ist. Ganz rechts ist die Arbeits-Position III wiedergegeben, in der die ausgezogene
Handpreßplatte 30 abwärts gedrückt werden kann, wie mit einem strichpunktierten Bogenpfeil
schematisch angedeutet.
[0032] Aus Fig. 4 ersieht man ferner, daß die Einzelbehälter 22 durch (nicht bezeichnete)
Zwischenwände von einander getrennt sein können, doch genügen dafür auch Bodenschienen,
die der Anordnung der Seitenführungen 40 in der Abdeckplatte 18 entsprechen. Auch
dort sind die Gleitköpfe 38 der Schiebelager 34 durch Wandungen der Seitenführungen
40 von einander getrennt.
[0033] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Man
erkennt jedoch, daß ein bevorzugtes Müllbehältersystem 10 einen Aufnahmekasten 12
mit Stellraum 20 für nach vorne kipp- und entnehmbare Einzelbehälter 22 hat. Jedem
von diesen ist unter einer Abdeckung 18 eine in Gleitführungen 40, 58 vorziehbare,
in der Endposition 50 herabschwenkbare Handpreßplatte 30 zugeordnet, die hinten beiderseits
je ein Schiebe-/Drehlager 34 hat. An ihrer Unterseite steht von der Handpreßplatte
30 nach innen/unten ein Preßkörper 60 vor, dessen Oberseite eine von oben/außen zugängliche
Mulde 32 bildet und eine Griffleiste 78 aufweist. Ein Anschlag 70 am Preßkörper 60
wird vom oberen Hinterrand 68 des Einzelbehälters 22 beim Vorkippen nach vorn mitgenommen.
Der Einzelbehälter 22 stützt sich mit einem bodenseitig vorn befindlichen Absatz 42
auf einer als Kipplager dienenden Rippe 54 eines Sockels 52 im Aufnahmekasten 12 ab
und ist wahlweise mittels einer Fußdruckleiste 26 oder eines Handgriffs 28 kippbar
und/oder mittels eines Tragegriffs 64 entnehmbar. Ein Abdichtanschlag 48 oben an der
Frontplatte 24 kommt in der Behälter-Ruhestellung am Vorderrand 74 der Abdeckung 18
zur Anlage. Der Kasten 12 nimmt wenigstens zwei batterieartig nebeneinander angeordnete
Einzelbehälter 22 auf. An der Rückwand oben kann ein Schwenklager für die Abdeckung
18 vorhanden sein.
[0034] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und räumlicher Anordnungen,
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
Bezugszeichen-Liste |
I |
Ruhe-Position |
II |
Teil-Kippstellung |
III |
Kippstellung |
10 Müllbehältersystem |
46 Nocken |
12 Aufnahmekasten |
48 Abdichtanschlag |
14 Seitenwände |
50 Endposition |
16 Rückenwand |
52 Sockel |
18 Abdeckung/Deckplatte |
54 Rippe |
20 Stellraum |
56 Führungsstück |
22 Einzelbehälter |
58 Gleitnut |
24 Front(platte) |
60 Preßkörper |
26 Fußdruckleiste/Pedal |
62 Schwenklager |
28 Handgriff |
64 Tragegriff |
30 Handpreßplatte |
66 Aussparung |
32 Einfaßmulde |
68 Hinterrand |
34 Schiebelager |
70 Anschlag |
36 Stange |
72 Auslauf-Enden |
38 Gleitköpfe |
74 Vorderrand |
40 Seitenführung |
76 Auszieh-Weg |
42 Öffnung |
78 Griffleiste |
44 Absatz |
|
1. Müllbehältersystem (10) mit einem Aufnahmekasten (12), der einen allgemein durch Wände
(14; 16) sowie eine Abdeckung (18) begrenzten Stellraum (20) für wenigstens einen
nach vorne kipp- und entnehmbaren Einzelbehälter (22) aufweist, der sich unterhalb
eines Verdichters (30) befindet, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichter als unter der Abdeckung vorbewegbare und in einer vorderen Endposition
(50) in den vorgekippten Einzelbehälter (22) herabschwenkbare Handpreßplatte (30)
ausgebildet ist.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Einzelbehälter (22) und Handpreßplatte (30) im wesentlichen rechteckige Grundform
haben und mit den Schmalseiten nach vorn bzw. nach hinten in die Tiefe des Aufnahmekastens
(12) gerichtet sind, während die Breitseiten parallel zu dessen Seitenwänden (14)
verlaufen.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Handpreßplatte (30) hinten beiderseits je ein Schiebelager (34) hat, das
in der vorderen Endposition auch als Drehlager wirkt.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handpreßplatte (30) an Seitenschienen (40) geführte Gleitnuten (58) mit
Auslauf-Enden (72) hat, die in der vorderen Endposition (50) die Schienen (40) verlassen,
wodurch die Abwärts-Schwenkbewegung der Handpreßplatte (30) um die Schiebelager (34)
freigegeben ist.
5. System nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß parallele Leisten (40), Schienen o.dgl. unterhalb der Abdeckung (18) die Schiebelager
(34) der Handpreßplatte (30) seitlich führen.
6. System nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebelager von Gleitköpfen (38) gebildet sind, die beiderseits an der
Handpreßplatte (30) z.B. von einer an der hinteren Schmalseite befindlichen Stange
(36) vorstehen.
7. System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Handpreßplatte (30) an ihrer Unterseite einen nach innen/unten vorstehenden
Preßkörper (60) hat.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine in der vorbewegten Handpreßplatte (30) von oben/außen zugängliche, vorzugsweise
die Oberseite des Preßkörpers (60) bildende und von einer Griffleiste (78) überbrückte
Mulde (32) vorhanden ist.
9. System nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (60) nach innen/ unten federnd ausgebildet und/oder mit einem
Anschlag (70) versehen ist.
10. System nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Hinterrand (68) des Einzelbehälters (22) dem Anschlag (70) derart
zugeordnet ist, daß die Handpreßplatte (30) beim Vorkippen des Einzelbehälters (22)
mitgenommen und nach vorn bewegt wird.
11. System nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Preßkörper (60) rückseitig den Anschlag (70) trägt oder bildet.
12. System nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzelbehälter (22) sich mit einem bodenseitig vorn befindlichen Absatz
(42) auf einer als Kipplager dienenden Rippe (54) eines Sockels (52) im Aufnahmekasten
(12) abstützt.
13. System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Frontplatte (24) des Einzelbehälters (22) oben einen Abdichtanschlag (48)
hat, der in der Behälter-Ruhestellung am Vorderrand (74) der Abdeckung (18) zur Anlage
kommt.
14. System nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzelbehälter (22) wahlweise mittels einer Fußdruckleiste (26) oder eines
Handgriffs (28) kippbar und/oder mittels eines Tragegriffs (64) entnehmbar ist.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (12) zur Aufnahme wenigstens zweier batterieartig nebeneinander angeordneter
Einzelbehälter (22) ausgebildet ist.
16. System nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kasten (12) vorzugsweise oben an der Rückwand (16) ein Schwenklager (62)
für die Abdeckung (18) aufweist.