[0001] Die Neuerung betrifft eine Garnverwirbelungsvorrichtung zum Verwirbeln von Multifilamentgarnen.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind zwischenzeitlich in einer Vielzahl bekannt. Einige hiervon
sind zum Einlegen des Fadens zu öffnen, wobei zum einen die Druckluft weiter bläst
und zum anderen über eine Sperre, getrennt vom Einlegevorgang, von Hand abgestellt
wird. Dieser zusätzliche Handbedienungsvorgang wird oftmals übersehen oder zum unpassenden
Zeitpunkt eingeleitet. Die Folge hiervon ist ein fehlerhaftes Garn und unnötig hoher
Luftverbrauch.
In der DE 37 11 759 A1 wird eine derartige Verwirbelungsdüse beschrieben. Diese Düse
ist zum Einlegen des Fadens zu öffnen. Es wird zwar von abgestellter Druckluftzufuhr
gesprochen, jedoch erfolgt kein Hinweis darauf, wann oder wie dies zu geschehen hat.
In der DE 41 15 368 A1 wird eine Garnbehandlungsvorrichtung mit einer Düse für BCF-Garne
vorgestellt, wobei das Schließen und Öffnen der Vorrichtung über einen Druckzylinder
mit zwei Druckluftanschlüssen erfolgt. Diese Lösung ist vertretbar bei der Ausrüstung
von BCF-Maschinen, wobei nur geringe Stückzahlen anfallen. Bei der Verarbeitung von
Multifilamentgarnen, wo auf einer Maschine bis zu 200 Arbeitsstellen vorhanden sind,
ist eine derartige Düsenanordnung unwirtschaftlich.
[0003] Desweiteren ist es wichtig, daß bei einer derartigen Verwirbelungsdüse der Faden
für das Bedienungspersonal sichtbar und geradlinig in den Garnkanal eingelegt werden
kann, ohne daß ein Verrutschen oder gar Einklemmen des Fadens befürchtet werden muß.
[0004] Es ist Aufgabe der Neuerung, eine derartige Verwirbelungsvorrichtung so zu verbessern,
daß unter Einhaltung des geraden Fadenlaufs nach dem Schließen der Düse die Druckluftzufuhr
zwangsläufig erfolgt und nach dem Öffnen der Düse die Druckluft zwangsläufig abgestellt
wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs
1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Ansprüchen 2 bis 6 enthalten.
[0006] Die Garnverwirbelungsvorrichtung ist mit einem über ein Druckluftpolster beweglich
gehaltenen Druckluftkolben, in den die Blasdüse, die auch den Garnkanal beinhaltet,
eingebracht ist, ausgerüstet. Die Prallplatte ist in einem über eine Torsionsfeder
schwenkbar ausgebildeten Halter eingebracht. Dieser Halter trägt ebenfalls die Ein-
und Auslauffadenführer, die unter bestimmten Winkeln zum Garnkanal einstellbar sind.
Eine Öffnungs- bzw. Schließklappe, der Halterung gegenüberliegend, ist ebenfalls schwenkbar
ausgelegt und wird von einer Druckfeder beaufschlagt. Der Halter ist mit je einer
in Höhe der Fadenführer eingebrachten Einrastung für die Arretierung versehen, in
die eine Rasternase, welche an der Öffnungs- bzw. Schließklappe angebracht ist, einrastet.
[0007] Die Verwirbelungsvorrichtung wird von Hand betätigt und zwar derart, daß nach dem
Einlegen des Fadens in den Garnkanal der Halter in Richtung Düse bewegt wird und somit
den Garnkanal schließt, wobei mit leichtem Druck der Halter zum Einrasten in die Öffnungs-
bzw. Schließklappe gebracht wird. Hierbei wird der Druckluftkolben gegen das Druckluftpolster
nach hinten verschoben und gibt über eine Zuluftbohrung der Druckluft freie Bahn zum
Garnkanal. Die Düse ist in Funktion.
[0008] Beim Neueinfädelprozeß bzw. Öffnen der Verwirbelungsvorrichtung wird die Öffnungs-
bzw. Schließklappe gegen die eingebrachte Druckfeder bewegt, wobei sich sodann der
Halter über die Torsionsfeder automatisch öffnet und den Garnkanal freilegt. Gleichzeitig
bewegt das Druckluftpolster den Druckluftkolben nach vorne und sperrt die Druckluftzufuhr.
[0009] Ein weiterer Vorteil dieser Verwirbelungsvorrichtung liegt darin, daß der Druckluftkolben
durch einfache Demontage und Wiedermontage mit einer anderen Blasdüse bestückt werden
kann. Hierbei ist natürlich sowohl der Garnkanal wie auch die Druckluftzufuhr den
zu verwirbelnden Titern angepaßt. Es können so mit nur einer Verwirbelungsvorrichtung
durch Austausch der Blasdüse Garne mit verschiedenen dtex verwirbelt werden.
[0010] Die Verwirbelungsvorrichtung hat den weiteren Vorteil, daß sie bedienungsseitig sowohl
links wie auch rechts eingesetzt werden kann, wobei oftmals die Fadenlaufrichtung
(von oben nach unten bzw. von unten nach oben) ausschlaggebend ist.
[0011] Neben der beschriebenen Funktionsweise kann die Verwirbelungsvorrichtung selbstverständlich
auch über geradlinige Hebelbewegungen geöffnet bzw. geschlossen werden. Die Neuerung
soll anhand von Beispielen noch näher erläutert werden.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der Verwirbelungsvorrichtung im Schnitt in geschlossenem Zustand,
- Fig. 2
- eine Draufsicht der Verwirbelungsvorrichtung in geschlossenem Zustand,
- Fig. 3
- eine Draufsicht der Verwirbelungsvorrichtung im geöffneten Zustand,
- Fig. 4
- eine Variante der Verwirbelungsvorrichtung, wobei die Öffnungs- bzw. Schließmöglichkeit
geradlinig ausgeführt ist.
[0012] In der Fig. 1 wird die Verwirbelungsvorrichtung 1 in der Seitenansicht im geschlossenen
Zustand, also in Funktionsstellung im Schnitt dargestellt. Der Halter 2 verschließt
mit der Prallplatte 10 den Garnkanal 16 der Blasdüse 15. Diese ist mit dem Druckluftkolben
12 verbunden. Über den Zuluftstutzen 20 wird die Druckluft in das Verwirbelungsgehäuse
11 geführt und bildet bei 13 das Druckluftpolster. Vom Druckluftkolben 12 gelangt
die Druckluft über die Zuluftbohrung 14 in die Blasdüse 15. Die Torsionsfeder 3 bewirkt
bei der Öffnung das Ausschwenken des Halters 2 nach außen. Bei 6 ist der Drehpunkt
des Halters 2 sichtbar. Ober- und unterhalb, und zwar fest verbunden mit dem Halter
2, sind die einstellbaren Fadenführer 4 installiert.
[0013] Die Fig. 2 stellt die Verwirbelungsvorrichtung 1 in der Draufsicht und zwar in der
Funktionsstellung dar. Das Verwirbelungsgehäuse 11 trägt den Zuluftstutzen 20, über
den die Druckluft eingeführt wird. Der Halter 2 ist im Drehpunkt 6 über die Torsionsfeder
3 schwenkbar gelagert. Im Drehpunkt 17 ist die Öffnungs- bzw. Schließklappe 7 bewegbar
gegen die Druckfeder 8 angeordnet. Die Arretierung des Halters 2 sowie der Öffnungs-
bzw. Schließklappe 7 erfolgt über die Einrastung 5 und die Rasternase 9. Bei 4 ist
der Fadenführer sichtbar, der im Halter 2 angeordnet ist.
[0014] In der Fig. 3 wird die Verwirbelungsvorrichtung 1 im geöffneten Zustand dargestellt
und zwar in der Draufsicht. Das Verwirbelungsgehäuse 11 trägt den Zuluftstutzen 20.
Der Druckluftkolben 12 mit der Blasdüse 15, in der sich der Garnkanal 16 befindet,
ist frei und hat die Zuluftbohrung 14 verschlossen (nicht sichtbar). Im Drehpunkt
6 ist der Halter 2, in den die Prallplatte 10 eingelassen ist, schwenkbar gelagert.
Am Kopfende des Halters 2 ist der Fadenführer 4 sichtbar. Die Einrastung 5 zur Arretierung
ist ebenfalls im Halter 2 sichtbar. Die Öffnungs- bzw. Schließklappe 7 ist im Drehpunkt
17 gegen die Druckfeder 8 bewegbar angeordnet. Die Rasternase 9 zur Arretierung im
Halter 2 ist an der Öffnungs- bzw. Schließklappe 7 erkennbar.
[0015] In der Fig. 4 wird eine Variante der Öffnungs- bzw. Schließmöglichkeit der Verwirbelungsvorrichtung
1 vorgestellt.
[0016] Hierbei werden über eine Parallelverschiebung, die als Führungselement 18 ausgebildet
ist, die Prallplatte 10 sowie die Fadenführer 4 in Richtung Blasdüse 15 bewegt. Ebenso
wird die Öffnungs- bzw. Schließklappe von einem Führungselement 19 betätigt. Die Arretierung
erfolgt wieder über eine Einrastung 5 im Führungselement 18 sowie eine Rasternase
9 im Führungselement 19. Die übrigen Funktionen werden von den bereits beschriebenen
nicht beeinträchtigt.
Bezugszeichenliste
[0017]
- 1
- Verwirbelungsvorrichtung
- 2
- Halter
- 3
- Torsionsfeder
- 4
- Fadenführer
- 5
- Einrastung
- 6
- Drehpunkt (Halter)
- 7
- Öffnungs- bzw. Schließklappe
- 8
- Druckfeder
- 9
- Rasternase
- 10
- Prallplatte
- 11
- Verwirbelungsgehäuse
- 12
- Druckluftkolben
- 13
- Druckluftpolster
- 14
- Luftzufuhrbohrung
- 15
- Blasdüse
- 16
- Garnkanal
- 17
- Drehpunkt (Öffnungsklappe)
- 18
- Führungselement (Halter)
- 19
- Führungselement (Öffnungsklappe)
- 20
- Zuluftstutzen
1. Garnverwirbelungsvorrichtung zum Verwirbeln von Multifilamentgarnen bestehend aus:
- einer mit Druckluft beaufschlagten Blasdüse, mit einem die Luftzufuhr stellungsabhängig
sperrenden bzw. freigebenden Kolben,
- einem Prallplatten und Fadenführer aufweisenden Halter, wobei der Halter zum Öffnen
bzw. Schließen des Garnkanals mit der Blasdüse über Rastelement arretierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Blasdüse (15), der Druckluftkolben (12) und der Halter (2) in einem Verwirbelungsgehäuse
(11) angeordnet sind, welches eine Öffnungs- bzw. Schließklappe (7) aufweist, und
daß der Halter (2) sowie die Öffnungs- bzw. Schließklappe (7) von Hand zu öffnen bzw.
zu schließen sind, wodurch sich der Luftdruckkolben (12) in Öffnungs- bzw. Schließstellung
bewegt.
2. Garnverwirbelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beweglichkeit des Druckluftkolbens (12), der die Blasdüse (15) trägt, über
ein Druckluftpolster (13) erfolgt, der Halter (2) über eine Torsionsfeder (3) im Drehpunkt
(6) schwenkbar im Verwirbelungsgehäuse (11) angeordnet ist und die Öffnungs- bzw.
Schließklappe (7) bei dem Drehpunkt (17) über eine Druckfeder (8) betätigt wird.
3. Verwirbelungsvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung der Verwirbelungsvorrichtung (1) über die Einrastung (5) des
Halters (2) sowie der Rasternase (9) in der Öffnungs- bzw. Schließklappe (7) erfolgt.
4. Verwirbelungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch einfaches Umkehren die Verwirbelungsvorrichtung (1) sowohl für einen Fadenlauf
von oben nach unten, die Öffnungs- bzw. Schließklappe (7) ist links, oder für einen
Fadenlauf von unten nach oben, die Öffnungs- bzw. Schließklappe (7) ist rechts angeordnet,
einsetzbar ist.
5. Verwirbelungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftkolben (12) durch einfache Demontage der Blasdüse (15) durch eine
beliebige, für ein anderes Mulitfilamentgarn, mit entsprechendem Garnkanal (16) und
entsprechender Düsenbohrung, geeignete Blasdüse neu ausgerüstet wird.
6. Verwirbelungsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Öffnen und Schließen der Verwirbelungsvorrichtung (1) durch geradlinig ausgebildete
Führungselemente (18, 19) durchgeführt wird.