[0001] Die Erfindung betrifft eine Membran für eine Membranpumpe, insbesondere eine Doppelmembranpumpe
zum Fördern hochreiner Produkte, mit am Umfang angeordneten, radial versetzten Ringwülsten,
wovon einer als Nutwulst ausgebildet ist und einem in die Nut eingesetzten Spannring
nach Patentanmeldung P 41 43 371.8-15.
[0002] Bei dieser Membran läßt sich die produktberührte Oberfläche flach, eben und gleichförmig
ausbilden und weist keine inneren Einbuchtungen auf, in denen sich Partikel ablagern
könnten. Es ist zudem nur eine Dichtfläche zum Zentralgehäuse hin vorhanden. Die Membran
läßt sich dadurch zwischen dem Zentralgehäuse und dem Gehäusedeckel einwandfrei abdichten
und wird dabei genau lagefixiert, was insbesondere bei Verwendung von Membranen aus
massivem PTFE-PFM ohne Metallkern oder Stützplatten erforderlich ist. Durch den Spannring
wird die Membran ständig gegen das Zentralgehäuse gedrückt. Zwei der drei Oberflächen
arbeiten radial; sie sind unabhängig vom Spannungsgrad der Zuganker, und eine Oberfläche
wirkt axial für eine größtmögliche Sicherheit. Bei einer Demontage der Gehäusedeckel
bleiben die Membranen im Zentralgehäuse fest und abdichtend sitzen und schützen so
das geförderte Produkt.
[0003] Auf diese Weise sind die Funktionen Lagefixierung und Abdichtung voneinander getrennt,
und die diese Funktionen übernehmenden Elemente lassen sich jeweils optimal ausbilden.
Die Abdichtung geschieht mit dem in die Nut eingelegten Spannring und den beiden großen
konzentrischen Ringflächen der Membranen zum Gehäuse. Diese Ringflächen werden durch
den zwischen ihnen angeordneten Spannring unabhängig von der axialen Vorspannung der
Pumpe immer gleichbleibend angepreßt. Selbst ein axialer Spalt zwischen den Gehäuseteilen
von bis zu einem Millimeter führt nicht zu Undichtigkeiten oder einem Ausreißen der
Membran. Eine Wartung und Überwachung der axialen Vorspannung entfällt.
[0004] Die Membran gemäß der Hauptanmeldung weist somit eine Reihe von Vorteilen auf, die
sie sehr geeignet für die Verwendung in einer Doppelmembranpumpe zum Fördern hochreiner
Produkte geeignet macht. Da indessen die aus Gründen der Korrosionsbeständigkeit aus
Fluorthermoplasten der PTFE-Familie bestehenden Gehäusebauteile zu einer Deformation
unter Last neigen, kann die konstante Vorspannung durch den Membranspannring aus Elastomer
hoher Shorehärte im Betrieb nachlassen und auch bei längeren Stillstandszeiten der
Pumpe zu Undichtigkeiten führen, weil die umgebenden Bauteile ausweichen und damit
die ursprünglich vorgegebene Vorspannung verringert wird. Des weiteren ist durch die
erforderliche starke Vorspannung des Membranspannrings die Montage der Pumpe erschwert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine stets gleichbleibende Dichtkraft auch
bei sich durch Kaltfluß der Gehäuseteile ergebenden Maßveränderungen zu erreichen.
[0006] Ausgehend von dieser Aufgabenstellung wird bei einer Membran der eingangs erwähnten
Art vorgeschlagen, daß erfindungsgemäß die Nut des Nutwulsts mit einem Druckmedium
in Verbindung steht. Auf diese Weise ist die Belastung der beiden radialen Dichtflächen
des Nutwulsts im Nutgrund konzentriert, so daß die Abdichtung weitgehend im vollen
Material erfolgt. Da der Spannring nicht mehr radial vorspannend wirken muß, kann
er aus einem Elastomer normaler Härte von ca. 60° Shore bestehen und braucht lediglich
einen leichten axialen Überstand zu besitzen, um die erforderliche Initialdichtwirkung
für das Druckmedium sicherzustellen.
[0007] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Druckmedium um die Antriebsdruckluft der Membranpumpe,
die ohnehin stets zur Verfügung steht.
[0008] Um das Druckmedium in den Bereich des Nutgrundes der Nut des Nutwulsts zu leiten,
kann der Spannring axiale Druckmediumdurchlässe aufweisen.
[0009] Vorzugsweise erstreckt sich der Spannring axial in die Nut der Nutwulst und entgegengesetzt
in eine Nut in einem Pumpengehäusedeckel, wobei der Spannring im deckelseitigen Bereich
eine Ringnut und davon ausgehende, zur Nut der Nutwulst reichende Bohrungen aufweisen
und der deckelseitige Bereich des Spannrings den benachbarten Wulst der Membran mit
einem radialen Vorsprung übergreifen kann. Durch die deckelseitige Ringnut im Spannring,
die ständig mit Druckluft beaufschlagt ist, wird auch bei einer etwaigen axialen Spaltbildung
zwischen Pumpengehäuse und Gehäusedeckel im Betrieb der Pumpe, z.B. durch Wärmedehnungen,
eine ständige und zuverlässige Dichtung gewährleistet, da sich die ringförmigen Wandungen
der Ringnut im Spannring nach Art einer ringförmigen Lippendichtung durch die Druckluftbeaufschlagung
radial gegen die entsprechenden Flächen der Nut im Gehäusedeckel legen.
[0010] Vorzugsweise ist der in die Nut reichende Bereich des Spannrings etwas verkürzt,
so daß sich zwischen dem in die Nut des Nutwulst reichende Bereich des Spannrings
und dem Nutgrund ein Freiraum ergibt, in den vorzugsweise die Wand des Nutgrundes
des Nutwulsts konvex bzw. dachförmig aufgewölbt ist. Auf diese Weise ergibt sich bei
einer Beaufschlagung mit Druckluft eine Vergrößerung der Dichtkraft in radialer Richtung
und wird somit die Dichtwirkung verbessert. Um den Druck im Bereich des Spannrings
auch bei kurzfristigen Unterbrechungen der Antriebsdruckluft für die Pumpe aufrechtzuerhalten,
kann in der Druckmediumzuleitung wenigstens ein Rückschlagventil angeordnet sein,
das vorzugsweise als Kegelrückschlagventil aus einem Elastomer besteht und mit einem
Kreuzschlitz im Kegelteil versehen ist.
[0011] Die durch die axiale Vorspannung auf die axiale Fläche der Membran im Bereich der
Membranwülste aufgebrachte Kraft bewirkt ein Abdichten gegen das Fördermedium im Pumpenraum
und einen entsprechenden Druckabbau bis zur Nutwulst mit den beiden radial gerichteten
Dichtflächen und der konvex gewölbten axialen Dichtfläche. Der deckelseitige Bereich
des Spannrings in Verbindung mit dem hiervon übergriffenen Ringwulst ergeben eine
zusätzliche sekundäre Dichtung gegen evtl. noch durch die drei vorgeschalteten Dichtflächen
austretendes Fördermedium. Auch diese Flächen werden durch die axiale Vorspannung
und die Druckluft gegen das Gehäuse gedrückt.
[0012] Da die radiale und die axiale Vorspannung durch den Spannring erheblich verringert
ist, ergibt sich eine wesentlich vereinfachte Montage der Pumpe. Dennoch ist die Dichtwirkung
durch die Vielzahl der hintereinander geschalteten druckbeaufschlagten Dichtflächen
verbessert. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß nur beim Betrieb der Pumpe
Druckkräfte im Bereich der Membrandichtung auftreten, während bei längeren Stillstandszeiten
die Gehäusebauteile unbelastet sind und daher keine Deformation unter Last eintreten
kann.
[0013] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
des näheren erläutert. In der Zeichnung ist eine vergrößerte, ausschnittsweise Darstellung
einer Membran mit druckmittelbeaufschlagten Ringwülsten dargestellt.
[0014] Am äußeren Umfang einer Membran 7 sind Ringwülsten 9, 10 angeordnet, die radial zueinander
versetzt sind. Der Ringwulst 9 liegt in einer Ringnut eines Gehäusedeckels 12, die
auch zur Aufnahme eines deckelseitigen Bereichs 16 eines Spannrings 11 dient. Der
Ringwulst 10 ist in einer entsprechenden Ringnut in einem Zentralgehäuse 1 angeordnet
und weist eine umlaufende axiale, zum Spannring 11 hin gerichtete offene Nut auf.
In diese Nut ragt der gehäuseseitige Bereich 15 des Spannrings 11, der so bemessen
ist, daß gegenüber einer dachförmig aufgewölbten Wand 14 des Nutgrundes ein Freiraum
13 verbleibt.
[0015] Im Spannring 11 sind Axialbohrungen 18 angeordnet, die eine Verbindung zwischen dem
Freiraum und einer Ringnut 19 im deckelseitigen Bereich 16 des Spannrings 11 herstellen.
Die Ringnut 19 läßt sich mit einem Druckmedium, vorzugsweise der Antriebsdruckluft,
über eine Axialbohrung 20 beaufschlagen. In dieser Axialbohrung 20 ist ein Kegelrückschlagventil
21 aus einem Elastomer mit einem Kreuzschlitz in einem kegeligen Dichtteil 22 angeordnet,
so daß im Ringraum 19 und im Freiraum 13 auch dann jedenfalls für eine gewisse Zeit
der Dichtdruck aufrechterhalten bleibt, wenn die Zufuhr von Antriebsdruckluft unterbrochen
wird. Durch die Membran 7 werden eine gehäuseseitige Produktkammer 6 und eine deckelseitige
Druckmittelkammer 8 voneinander abgeteilt, die durch den druckmittelbeaufschlagten
Randbereich der Membran 7 sicher gegeneinander und nach außen abgedichtet sind, ohne
daß es erforderlich ist, auf das Gehäuse 1 und den Deckel 12 hohe axiale Vorspannungen
aufzubringen.
1. Membran für eine Pumpe, insbesondere eine Doppelmembranpumpe zum Fördern hochreiner
Produkte, mit am Umfang angeordneten, radial versetzten Ringwülsten, wovon einer als
Nutwulst ausgebildet ist und einem in die Nut eingesetzten Spannring nach Patentanmeldung
P 41 43 371.8-15, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut des Nutwulsts (10) mit einem Druckmedium in Verbindung steht.
2. Membran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Druckmedium die Antriebsdruckluft der Membranpumpe dient.
3. Membran nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannring (11) axiale Druckmediumdurchlässe (18) aufweist.
4. Membran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Spannring (11) axial in die Nut der Nutwulst (10) und entgegengesetzt
in eine Nut in einem Pumpengehäusedeckel (12) erstreckt.
5. Membran nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spannring (11) im deckelseitigen Bereich (16) eine Ringnut (19) und davon
ausgehende, zur Nut der Nutwulst reichende Bohrungen (18) aufweist.
6. Membran nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der deckelseitige Bereich (16) des Spannrings den benachbarten Wulst (9) der
Membran (7) mit einem radialen Vorsprung (17) übergreift.
7. Membran nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen dem in die Nut des Nutwulsts (10) reichenden Bereich (15) des
Spannrings (11) und dem Nutgrund ein Freiraum (13) befindet.
8. Membran nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wand (14) des Nutgrunds des Nutwulsts (10) in Richtung zum Freiraum (13)
konvex bzw. dachförmig aufgewölbt ist.
9. Membran nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Druckmediumzuleitung wenigstens ein Rückschlagventil (21) angeordnet
ist.
10. Membran nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch ein Kegelrückschlagventil (21) aus einem Elastomer mit einem Kreuzschlitz im Kegelteil
(22).