[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen einer Bahn, insbesondere
ein latentes Bahnkühlungsverfahren, und eine Vorrichtung zum Kühlen einer Bahn.
[0002] Vorrichtungen aus dem Stand der Technik kühlen über Leitungen oder Konvektion, wobei
entweder zu schnell oder zu langsam gekühlt wird. Das bedingt einen unerwünschten
Investitionsaufwand im Sinne von Kosten und Qualitätsproblemen, wie z.B. Verlust des
Glanzes oder Bildung von Dampf aufgrund fortwährender Verdampfung von Lösungsmitteln.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung werden die Unzulänglichkeiten des Standes der Technik
behoben, indem die Bahn überwiegend durch Verdampfung von Flüssigkeit - und nicht
über ein Leitsystem oder Konvektion - gekühlt wird, wodurch Feuchtigkeit auf die Bahn
gelangt, die das Risiko des Zusammenschrumpfens oder des Wellens der Bahn sowie die
statische Elektrizität in der Bahn verringert. Bei einem Offsettrockner wird die Bahn
bis auf eine Restfeuchtigkeit von 2% getrocknet. Um den Feuchtigkeitsgehalt wieder
auf 4-6% zu erhöhen, entzieht die Bahn der Raumluft Feuchtigkeit. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann dieser Vorgang durch das Bereitstellen einer verfügbaren Wasser- oder
anderen Flüssigkeitsquelle schneller herbeigeführt werden.
[0004] Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist das Kühlen einer Bahn in
einem Kühlverfahren, bei dem Flüssigkeit, wie z.B. Wasser, auf eine Bahn aufgetragen
wird, wobei die Temperatur der Flüssigkeit niedriger ist als die der Bahn. In dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel verhält sich die Temperatur der Bahn gegenüber der
Temperatur der Flüssigkeit so, daß es zu einem verdampfungs-bedingten Kühlen kommt,
wobei man sich die latente Verdampfungswärme zunutze macht.
[0005] Andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung und viele der mit der vorliegenen Erfindung
einhergehenden Vorteile sind besser verständlich in Verbindung mit der nachfolgenden
ausführlichen Beschreibung und den dazugehörigen Zeichnungen, bei denen in allen Figuren
identische Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind.
- Fig. 1
- ist eine Draufsicht auf eine Flüssigkeitauftragsvorrichtung;
- Fig. 2
- zeigt das Auftragen einer kühlen Flüssigkeit auf eine heiße Bahn;
- Fig. 3
- zeigt - ähnlich der Ansicht von Fig. 2 - ein Temperaturprofil und einen Wärmefluß
an der Verbindungsstelle von Bahn und Flüssigkeit;
- Fig. 4
- zeigt den Temperaturausgleich zwischen Bahn und Flüssigkeit im Diagramm;
- Fig. 5
- ist eine Schnittansicht eines Trockners, der in Betrieb ist, und einer durch diesen
hindurchlaufenden Bahn;
- Fig. 6
- zeigt eine Bahnkühlungsvorrichtung und einen Bahntrockners;
- Fig. 7
- zeigt eine Bahnkühlungsvorrichtung;
- Fig. 8
- zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung und eines horizontal angeordneten
Trockners;
- Fig. 9
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung und eines vertikal
angeordneten Trockners;
- Fig. 10
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung und eines Trockners;
und
- Fig. 11
- zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung und eines Trockners.
[0006] Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Flüssigkeitsauftragsvorrichtung 10, die Wasser
auf beide Seiten einer heißen Bahn 16 aufträgt, um die Bahn in einem Verdampfungsprozeß
zu kühlen. Ein Gehäuse 12 ist neben einem Trockner 14 angeordnet und umfaßt eine Anzahl
darin enthaltener vertikal angeordneter Bauteile, die nachfolgend im einzelnen beschrieben
werden. Eine heiße Bahn 16 läuft durch einen in dem Trockner 14 vorgesehenen Schlitz
18 in das Innere des Gehäuses 12, wo die Bahn zuerst zwischen einer Preßwalze 20 und
einer Stützwalze 22 hindurchläuft. Sodann läuft die heiße Bahn 16 über eine Flüssigkeitauftragswalze
24 einer einen Trog 27 und einen Vorratsbehälter 29 umfassenden Befeuchtungseinrichtung
26, die die Oberfläche der Flüssigkeitsauftragswalze 24 und eine Seite 16a der Bahn
16 fortwährend feucht hält. Danach läuft die Bahn 16 über eine andere Flüssigkeitauftragswalze
28 einer einen Trog 33 und einen Vorratsbehälter 35 umfassenden Befeuchtungseinrichtung
30, um die Oberfläche der Flüssigkeitauftragswalze 28 und die andere Seite 16b der
Bahn 16 feucht zu halten. In den nachfolgenden Abbildungen sind Befeuchtungseinheiten
zu sehen, die einen Trog und einen Vorratsbehälter umfassen. Die Bahn 16 läuft dann
über eine Kühlwalze 31 und verläßt das Gehäuse 12, wobei der Verdampfungsprozeß dafür
sorgt, daß beide Seiten der heißen Bahn 16 gekühlt werden. Die Flüssigkeitauftragswalzen
24 bzw. 28 werden von Motoren 32 bzw. 34 angetrieben.
[0007] Abhängig von der Walzengeschwindigkeit, der Oberflächenbeschaffenheit der Walze -
je nachdem, ob die Walze unterschiedliche Ätzmuster aufweist oder glatt ausgebildet
ist, oder ob sich die Walze in oder entgegen der Bahnlaufrichtung dreht - können unterschiedliche
Mengen von Flüssigkeit auf die Bahn aufgetragen werden. Wieviel Flüssigkeit aufgetragen
wird, hängt auch von dem Durchmesser der Walze in Relation zu der Bahnlaufgeschwindigkeit
und dem Flüssigkeitsstand im Befeuchtungseinrichtung ab.
[0008] Fig. 2 zeigt eine Flüssigkeitauftragswalze 24, die eine kühle Flüssigkeit 36 auf
die heiße Bahn 16 aufträgt (die Bezugszeichen beziehen sich auf die zuvor erwähnten
Elemente). Die kalte sich auf der Flüssigkeitauftragswalze 24 befindende Flüssigkeit
36 wird an der Übergangsstelle 39, an der sie mit der heißen Bahn 16 in Kontakt kommt,
sofort auf einen Siedepunktbereich 38 gebracht und zum Teil von der heißen Bahn 16
absorbiert, wodurch während des Verdampfungsprozesses die heiße Bahn 16 gekühlt wird.
Ein Teil der Flüssigkeit 36 verbleibt in Form von zurückgeführter Flüssigkeit auf
der Flüssigkeitsauftragswalze 24 und wird in den Befeuchtungseinrichtung 26 zurücktransportiert.
Ein kleiner Teil der Flüssigkeit 36 verbleibt auf der Oberfläche der heißen Bahn 16
an der Stelle 42, verdampft zusammen mit dem kühlenden Verdampfungsprozeß und sorgt
so an der Stelle 16a für eine Bahn mit einer niedrigeren Temperatur.
[0009] Da die Temperatur der Flüssigkeitsmenge 36, die auf der Flüssigkeitswalze 24 verbleibt
und in Form von zurückgeführter Flüssigkeit 40 wieder zurücktransportiert wird, normalerweise
höher ist als die Temperatur in der Befeuchtungseinrichtung 26, kann die Temperatur
in der Befeuchtungseinrichtung 26 auf ein nicht gewünschtes Niveau ansteigen. Demgemäß
können Mittel vorgesehen sein, die dafür sorgen, daß die Flüssigkeit in der Befeuchtungseinrichtung
eine bestimmte Temperatur nicht übersteigt, indem diese Mittel der Befeuchtungseinrichtung
in regelmäßigen Abständen oder fortwährend Flüssigkeit zuführen oder der Trog, der
Vorratsbehälter oder die Auftragswalze mit einem Wärmetauscher (nicht abgebildet)
versehen wird.
[0010] Fig. 3 ist eine Ansicht, ähnlich der von Fig. 2, die ein Temperaturprofil und einen
Wärmefluß in der Verbindungsstelle 39 von Bahn und Flüssigkeit veranschaulicht, wobei
alle Bezugszeichen sich auf die zuvor beschriebenen Elemente beziehen. T₁ - T₈ veranschaulichen
das Temperaturgefälle entlang der heißen Bahn 16, die sich bis zu dem Punkt 16a erstreckt,
an dem die Bahn als Ergebnis des Verdampfungsprozesses abgekühlt worden ist, wobei
T₁ für die höchste Temperatur und T₈ für die niedrigste Temperatur steht. T₄ bezieht
sich auf die Verdampfungstemperatur, die niedriger ist als T₁ - T₃. Große Temperaturschwankungen
in der Bahn treten nur in einem relativ kleinen Bereich auf. Die Konturen der Temperaturverläufe
T₁ - T₈ veranschaulichen die unterschiedlichen Temperaturen auf sich genau gegenüberliegenden
Seiten der Bahn 16. Die Linien 44a - 44n im Bereich der Temperaturverläufe T₁ - T₈
veranschaulichen den Wärmefluß von der Bahn 16 und in die Flüssigkeit 36.
[0011] Fig. 4 ist ein Diagramm, das den Temperaturausgleich zwischen der Bahn und der Flüssigkeit
36, also die Wärmeübertragung von der Bahn an die Flüssigkeit veranschaulicht. Alle
Bezugszeichen beziehen sich auf die zuvor beschriebenen Elemente. In dem Koordinatensystem
sind die Zeit auf der x-Achse und die Temperatur auf der y-Achse aufgetragen.
| Zeit |
Zeit oder Bahnposition |
| 0-t₁ |
Bahn vor Walzenkontakt |
| t₁-t₂ |
Bahn wird auf Verdampfungstemperatur der Flüssigkeit abgekühlt (TV) |
| Flüssigkeit verdampft |
| t₂-t₃ |
Flüssigkeit verdampft und absorbiert Wärme |
| t₃-t₄ |
Temperaturausgleich zwischen Bahn und Flüssgkeit, durch Wärmeübergang an die Flüssigkeit |
[0012] Fig. 5 ist eine Schnittansicht eines Trockners 50 mit einer durch diesen hindurchlaufenden
Bahn 52; dabei handelt es sich lediglich um ein Anwendungsbeispiel der Lehren der
vorliegenden Erfindung, auf das die Erfindung als solche nicht beschränkt ist. Durch
einen Schlitz 56 läuft die Bahn 52 in eine Trockenkammer 54. Eine Reihe von in der
Luftkammer angeordneten sich gegenüberliegenden Luftstangen 58a-58n und 60a-60n sorgen
für eine normale Lufterwärmung und dafür, daß die Bahn 52 schwebt. Dieses Verfahren
des luftbedingten Schwebens der Bahn ist Stand der Technik. Die Größe des mit der
Horizontalen gebildeten Winkels, den die Bahn in dieser Trockenkammer durchläuft,
bewegt sich zwischen der Vertikalen (also 90°) und der Horizontalen (also bis zu 180°).
Diese Abbildung zeigt den Winkel, der sich ergibt, wenn die obere Begrenzung der Luftkammer
62 horizontal verläuft. Eine luftunterstützte Wendeeinrichtung 64 ändert die Laufrichtung
der Bahn 52 um fast 180°. Aufgrund des Drucks, den der aus den Luftstangen kommende
Luftstrom erzeugt, und der Bahnspannung nimmt die Bahn eine bestimmte Position in
bezug auf die Luftstangen 58a-58n und 60a-60n ein. Die Luft wird erwärmt und erwärmt
wiederum die Bahn; außerdem entfernt sie die verdampfenden Lösungsmittel von beiden
Bahnenseiten. Besondere Sorgfalt wird bei dieser Konstruktion darauf gelegt, daß das
Entstehen eines Unterdrucks zwischen der Luftstange und der Bahn vermieden wird, um
so die Bahn vielmehr nach unten an die Luftstange zu bewegen, anstatt sie von der
Luftstange wegzubewegen. Dieses Vorgehen ist Stand der Technik. Bis die Bahn 52 an
eine zweite Wendeeinrichtung 70 gelangt, durchläuft sie eine weitere Anordnung von
in der Luftkammer angebrachten, sich gegenüberliegenden Luftstangen 66a-66n und 68a-68n.
[0013] Die Luftkammern 62 und 72, die die oberen und die unteren Luftstangen 58a-58n und
60a-60n mit Luft versorgen, liegen an ihren jeweiligen Enden 62a und 72a mit dem größten
Querschnitt und an ihren jeweiligen Enden 62b und 72b mit dem kleinsten Querschnitt
aneinander. Dies erlaubt den Anschluß eines einzelnen Gebläses sowohl an die obere
Luftkammer 62 als auch an die untere Luftkammer 72 an einem Ende der Bahntrockeneinrichtung
14. Ein zweites Gebläse befindet sich an dem anderen Ende des Trockners mit umgekehrter
Anordnung einer oberen und einer unteren Luftkammer 74 bzw. 76. Werden zwei zusätzliche
Luftkammern in dieser Schichtungsweise vorgesehen, um einen längeren Bahndurchlauf
zu erreichen, kann die Höhe des Trockners effektiv ausgenutzt werden. Eine Wendeeinrichtung
78 ist am Ausgang der unteren Luftkammer 76 vorgesehen und wendet den Bahnlauf um
ca. 90°, um sich so der Vertikalen zu nähern. Mit Ausnahme des Wendegrades ist die
Wendeeinrichtung 78 ähnlich der Wendeeinrichtungen 64 und 70 ausgebildet. Die Höhe
der gesamten Trockenkammer 54 wurde dadurch reduziert, daß sich zwei Anordnungen aus
oberer 62 bzw. 72 und unterer Luftkammer 74 bzw. 76 gegenüberliegen, während ein gleichmäßiger
Luftstrom aus den Luftstangen austritt, die durch die Kammern 62, 72, 74, 76 versorgt
werden. Der Raum zwischen der Wendeeinrichtung 64 und 70 wird mit Luft aus zwei separaten
Druckluftkammern gefüllt. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, ein exaktes Druckgleichgewicht
auf der gegenüberliegenden Bahnseite zu erzeugen. Die Luftstangen sind daher weiter
voneinander beabstandet und die Luftzufuhr wird reduziert, damit die Bahn passieren
kann, ohne die Stangen zu berühren. In diesem Abschnitt wird die Berieselung der Bahn
durch die Dämpfe und die Bahnerwärmung reduziert. Diese geringe Einschränkung ist
ein unerhebliches konstruktives Zugeständnis, da andererseits die Länge des Trockners
durch die zwei 180°-Wenden nahezu halbiert wird. Jedes in diesem Bahndurchlauf erreichte
Heizen und Berieseln ist vorteilhaft, da dadurch die Gesamtlänge des Trocknungsweges
nochmals reduziert werden kann. Es ist offensichtlich, daß der Erwärmungs- und Berieselungsprozeß
in diesem Abschnitt maximal ist.
[0014] Walzen 84 und 86 werden so angeordnet, daß die Flüssigkeit, z.B. Wasser oder ein
anderes Medium, aus den Trögen 88 und 90 gleichmäßig auf die Bahn 52 aufgetragen werden
kann, wobei die Flüssigkeit eine bestimmmte Temperatur aufweist. Es ist möglich, in
diesem Abschnitt mehr als zwei Walzen und Tröge zu verwenden. Es ist denkbar, den
Trockner weiter oben anzubringen oder die Bahn an der Wendeeinrichtung nach oben zu
führen, um so zusätzlichen vertikalen Raum zu gewinnen. Die Auftragwalzen tragen die
Flüssigkeit auf, um die Temperatur der Bahn in dem Verdampfungsprozeß zu reduzieren.
Beim Verlassen des Gehäuses soll die Temperatur der Bahn unter der Verdampfungstemperatur
der Lösungsmittel liegen. Bei Offsetdruckfarben beträgt diese Temperatur ca. 80°C.
Dieser Prozeß vollzieht sich durch die ganze Maschine, wobei die Walze 92 mit der
Bahn Kontakt hat und sich in Bahnlaufrichtung dreht. Die Walze 92 kann auch durch
in ihrem Inneren zirkulierende Flüssigkeit gekühlt werden, wodurch für den Kontakt
mit der Bahn eine konstante Oberflächentemperatur beibehalten werden kann. Die Walze
92 setzt die Temperatur ferner dadurch herab, indem die Wärme von der Bahn abgeleitet
wird. Der Durchmesser dieser Walze 92 sowie ihr Umschlingungswinkel glätten jegliche
Falten, die möglichereise in vorangegangenen Verfahrensschritten entstanden sind.
Die gesamte Maschine kann somit auf den Einsatz von selbständigen, dem Trockner nachgeordneten
Kühl- und Auftragwalzen verzichten. Die dadurch erreichte Wirtschaftlichkeit schlägt
sich in dem geringeren Platzbedarf sowie in einer verminderten Anzahl von zu installierenden
Geräte nieder. Die vorliegenden Ausgestaltungsbeispiele dieser Erfindung können unabhängig
voneinander angewandt werden, ohne die Hauptwirkungsweise der jeweils anderen Ausgestaltungsbeispiele
zu beeinträchtigen.
[0015] Fig. 6 veranschaulicht den Einsatz einer Bahnkühlungsvorrichtung 150 in Verbindung
mit einer Bahntrockeneinrichtung 152. Die Bahntrockeneinrichtung 152 umfaßt ein Trocknergehäuse
154, das auf einer Vielzahl von Füßen 156a-156n steht. Entlang der Seitenfläche ist
eine Vielzahl von Zugangstüren 158a-158n angebracht, und an der Unterseite des Trocknergehäuses
154 sind Düsenan- bzw. -abstellvorrichtungen 160 vorgesehen. Verbrennungsluftgebläse
161 und 162 sind an dem Trocknergehäuse 154 befestigt und versorgen die auf der Rückseite
des Trocknergehäuses 154 angebrachten Brenner über Leitungen 164, 166 und 168 mit
Verbrennungsluft. Explosionsentlüftungs- und Zugangsklappen 170a-170n befinden sich
auf dem Boden, der Rückseite, der rechten und linken Seite des Trocknergehäuses 154.
Zwischen der Bahntrocknereinrichtung 152 und der Bahnkühlungsvorrichtung 150 ist eine
Übergangskammer 172 vorgesehen. Sobald die Bahn 174 diese Übergangskammer 172 durchlaufen
hat, befinden sich in ihr Lösungsmittelrückstände, die wie bekannt (Stand der Technik)
entsorgt werden können. Die Übergangskammer 172 ist mit einer Zugangsklappe 176 versehen.
Zum Messen der Temperaturen der das Trocknergehäuse 154 und die Bahnkühlungsvorrichtung
150 durchlaufenden Bahn 174 sind an dem Trocknergehäuse oder dem Bahnkühlungsvorrichtungsgehäuse
182 Infrarot-Pyrometer 177, 178, 180 vorgesehen. Ein Motor 184 treibt eine obere Kühlwalze
186 und eine untere Kühlwalze 188 sowie andere Komponenten - wie nachfolgend in Fig.
7 beschrieben - an. Um Flüssigkeit auf die Bahn 174 aufzutragen, sind obere und untere
Flüssigkeitauftragswalze 190 und 192, einschließlich der zuvor beschriebenen Befeuchtungseinrichtung
, zwischen den oberen und den unteren Kühlwalzen 186 und 188 vorgesehen.
[0016] Fig. 7 veranschaulicht eine Bahnkühlungsvorrichtung 150. Verschiedene Komponenten
- einschließlich einer oberen Kühlwalze 186, einer gekühlten Anpreßwalze 194, einer
unteren Kühlwalze 188, einer oberen Flüssigkeitauftragsanordnung 196 und einer unteren
Flüssigkeitsauftragsanordnung 198 - sind an und um ein Gehäuse 182 herum angebracht.
Ein Antriebsmotor 184 ist an der Oberseite des Gehäuses 182 befestigt und umfaßt einen
Antriebsriemen 200, der um eine Kupplungsanordnung 202, eine fest angebrachte Spannrolle
204, die untere Kühlwalze 188, eine einstellbare Riemenleitrolle 206 und die obere
Kühlwalze 186 herumgeführt wird. Der Riemen 201 läuft zwischen der Kupplungsanordnung
202 und der gekühlten Anpreßwalze 194 auf den Antriebsriemenscheiben 208 und 210.
[0017] Die obere Auftragwalzenanordnung umfaßt eine auf einem Schwenkarm 212 gelagerte Flüssigkeitauftragswalze
190. Diese Flüssigkeitauftragswalze 190 ist in einem Behälter 214 angeordnet. Der
Übersichtlichkeit halber sind die Vorratsbehälter nicht abgebildet. Um den Schwenkarm
212 und die Flüssigkeitauftragswalze 190 seitlich zu bewegen und einzustellen, betätigt
ein Pneumatikzylinder 216 ein Gestänge 218 in einem Schwenkpunkt 220, so daß die benetzte
Flüssigkeitswalze einen Druckkontakt auf die erwärmte Bahn 174, die zwischen der oberen
Kühlwalze 186 und der unteren Kühlwalze 188 hindurchläuft, ausübt. Die untere Auftragwalzenanordnung
entspricht der oberen in Wirkungsweise und Konstruktion und umfaßt eine auf einem
Schwenkarm 222 angebrachte Flüssigkeitauftragswalze 192, einen Trog 224, einen Pneumatikzylinder
226, ein Gestänge 228 und einen Schwenkpunkt 230. Obere und untere Klappen 232 und
234 gewähren Zugang ins Innere des Gehäuses.
Beispiel
[0018] Die optimale Temperatur der Flüssigkeit liegt normalerweise bei 30°C oder darunter.
Dies ist notwendig, um von der Bahn auf die Auftragwalzen 190 und 192 übertragene
Wärme abzubauen. Wenn die Auftragwalzen 190 und 192 zu warm werden, wird Farbe von
der Bahn 194 auf die Auftragwalzen 190 und 192 übertragen und setzt sich dort fest.
Die für die Auftragwalzen 190, 192 kritische Temperatur hängt von der Farbzusammensetzung
ab und liegt im allgemeinen bei ca. 60°C.
[0019] Bevor die Bahn mit den Auftragwalzen 190, 192 in Kontakt kommt, beträgt die Bahntemperatur
normalerweise zwischen 120°C und 100°C. Nach Kontakt mit beiden Auftragwalzen und
nachgeordneten Kühlwalzen muß die Bahntemperatur unter ca. 80°C liegen, wie zuvor
beschrieben.
[0020] Da bei einem schwankenden Flüssigkeitspegel unterschiedliche Mengen an Flüssigkeit
auf die Bahn aufgetragen würden, muß im Befeuchtungseinrichtung ständig Flüssigkeit
nachgefüllt werden. Dies wird normalerweise dadurch erreicht, indem mittels einer
Pumpe, die die Flüssigkeit über eine Prallplatte in den Befeuchtungseinrichtung befördert,
ein Flüssigkeitsüberschuß bereitgestellt wird. Über einen Überlauf oder ein Überlaufrohr
tritt dieser Flüssigkeitsüberschuß dann aus dem Befeuchtungseinrichtung aus und wird
in einen Hauptbehälter, z.B. einen Vorratsbehälter, der die Pumpe versorgt, zurückgeführt.
Über ein Schwimmerventil, Sensoren, die den Flüssigkeitsstand anzeigen, oder ein Magnetventil
kann der Befeuchtungseinrichtung entweder fortwährend oder schubweise neu aufgefüllt
werden. Es ist möglich, einen Wärmetauscher zu verwenden oder eine entsprechende Menge
an erwärmter Flüssigkeit gegen kalte Flüssigkeit auszutauschen, um so, wie oben beschrieben,
die gewünschte Temperatur beizubehalten. Wieder aus dem Trog in den Vorratsbehälter
zurückgeführte Flüssigkeit kann Papierfasern oder kondensiertes Farblösungsmittelöl
enthalten, das vorzugsweise gefiltert werden sollte, bevor es wieder in den Kreislauf
zurückgeführt wird.
[0021] Der Durchmesser der Auftragwalze beträgt bei einer etwa 1,4 m breiten Maschine etwa
10 cm. Dieser Durchmesser ist nicht kritisch, stellt jedoch einen Kompromiß dar, insofern
als er groß genug ist, nicht verformt zu werden, sein Radius groß genug ist, einen
angemessenen Abstand zwischen Bahn und Trog, groß genug, eine bevorzugte Kontaktfläche
zu der Bahn zu schaffen, ohne die Bahn übermäßig zu verformen oder kraftvoll auf sie
einzuwirken, und groß genug insofern als ihre Ausmaße günstig in bezug auf das Layout
sind. Unter zweckmäßigen Ausmaßen versteht man Ausmaße, die im Bereich von 7,5 bis
15 cm liegen.
[0022] Der Flüssigkeitsstand in den Trögen 214 und 224 reicht aus, um die Auftragwalzen
190, 192 z.B. ungefähr bis zu einem Viertel bzw. Drittel ihres Durchmesser einzutauchen;
dies ist nur ein Beispiel, das die Erfindung nicht einschränken soll. Dadurch können
sich die Walzenzapfen über den Trog hinaus erstrecken, wobei sie, um ein Auslaufen
der Flüssigkeit zu vermeiden, nicht versiegelt werden brauchen und dennoch einen angemessenen
Oberflächenbereich für den Transfer der Wärme von der Walze auf die Flüssigkeit bereithalten.
Der Gesamtinhalt in den Trögen ist klein, um das Gewicht zu minimieren, da sich die
Tröge beim Bahntransport mit den Walzen 190, 192 bewegen. Ein kleiner Inhalt erleichtert
die Flüssigkeitszirkulation zur Aufrechterhaltung einer einheitlichen Temperatur von
Flüssigkeit und Walze. Der Flüssigkeitsstand wirkt sich auf die Zeit und auf die Strecke
des Flüssigkeitsfilms auf der Walze und somit auf die Dicke des Flüssigkeitsfilms,
wenn die Flüssigkeit auf die Bahn aufgetragen wird. Aus diesem Grund ist ein konstanterr
Flüssigkeitsstand von großer Bedeutung.
[0023] In Tests brachte z.B. eine Walze, die sich mit einer Geschwindigkeit von 55 u/min
entgegengesetzt zur Bahn drehte, ausreichend Flüssigkeit auf eine mit 1000 m pro Minute
laufende Bahn. Die Walzengeschwindigkeit wurde so gesteuert, daß sie einen festen
Prozentsatz der Bahngeschwindigkeit ausmachte. Der maximale Flüssigkeitsauftrag wird
letztendlich von der Bahnfeuchtigkeit bestimmt. Ein Erhöhen der Bahnfeuchtigkeit verbessert
im allgemeinen die Handhabung im Bereich des Falzapparates; wobei ein Überschuß an
Bahnfeuchtigkeit jedoch Schnittprobleme im Falzapparat bereitet. Somit ist die bevorzugte
Walzengeschwindigkeit so schnell, wie es das Verfahren erlaubt. Bei Bahngeschwindigkeiten
unter 300 m pro Minute werden die Auftragwalzen von der Bahn zurückgenommen.
[0024] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung 240 und eines
Trockners 242, wobei eine Bahn 244 horizontal zwischen einer Anordnung horizontal
ausgerichteter und sich gegenüberliegender Luftstangen 246 angeordnet ist und in einer
Bahnkühlungsvorrichtung 240 gekühlt wird.
[0025] Fig. 9 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung 250 und
eines Trockners 252, wobei eine Bahn 254 vertikal zwischen einer Anordnung vertikal
ausgerichteter und sich gegenüberliegender Luftstangen 256 angeordnet ist und in einer
Bahnkühlungsvorrichtung 250 gekühlt wird.
[0026] Fig. 10 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung 260 und
eines Trockners 262, wobei eine Bahn 264 horizontal zwischen einer oberen und einer
unteren Anordnung horizontal ausgerichteter und sich gegenüberliegender Luftstangen
266, 268 und Wendeeinrichtungen 270, 272 angeordnet ist und dann in einer Bahnkühlungsvorrichtung
260 gekühlt wird.
[0027] Fig. 11 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel einer Bahnkühlungsvorrichtung 273 und
eines Trockners 274, wobei eine Bahn 276 vertikal zwischen einer linken und einer
rechten Anorndung vertikal ausgerichteter und sich gegenüberliegender Luftstangen
278, 280 und über Wendeeinrichtungen 282, 284 angeordnet ist und dann in einer Bahnkühlungsvorrichtung
273 gekühlt wird.
BEZUGSZEICHEN
[0028]
- 10
- Flüssigkeitauftragsvorrichtung
- 12
- Gehäuse
- 14
- Bahntrockner
- 16
- heiße Bahn
- 16a
- auf einer Seite benetzte Bahn
- 16b
- auf beiden Seiten benetzte Bahn
- 18
- Schlitz
- 20
- (gekühlte) Anpreßwalze
- 22
- (gekühlte) Stützwalze
- 24
- Flüssigkeitauftragswalze
- 26
- Befeuchtungseinrichtung
- 27
- Trog
- 28
- Flüssigkeitauftragswalze
- 29
- Vorratsbehälter
- 30
- Befeuchtungseinrichtung
- 31
- Kühlwalze
- 32
- Motor
- 33
- Trog
- 34
- Motor
- 35
- Vorratsbehälter
- 36
- Kühlflüssigkeit
- 38
- Siedepunktbereich
- 39
- Verbindungsstelle
- 40
- zurückgeführte Flüssigkeit
- 42
- Verdampfungspunkt
- 44a-n
- Wärmeflußverlauf (gestrichelte Darstellung)
- 50
- Trockner
- 52
- Bahn
- 54
- Trockenkammer
- 56
- Schlitz
- 58a-n
- Luftstangen
- 60a-n
- Luftstangen
- 62
- obere Luftkammer
- 62a
- Ende mit größstem Durchmesser
- 62b
- Ende mit kleinstem Durchmesser
- 64
- Wendeeinrichtung
- 66a-n
- Luftstangen
- 68a-n
- Luftstangen
- 70
- Wendeeinrichtung
- 72
- untere Luftkammer
- 72a
- Ende mit größstem Durchmesser
- 72b
- Ende mit kleinstem Durchmesser
- 74
- obere Luftkammer
- 76
- untere Luftkammer
- 78
- Wendeeinrichtung
- 84
- Auftragwalze
- 86
- Auftragwalze
- 88
- Trog
- 90
- Trog
- 92
- Kühlwalze
- 150
- Bahnkühlungsvorrichtung
- 152
- Bahntrockner
- 154
- Trocknergehäuse
- 156a-n
- Füße
- 158a-n
- Zugangstüren
- 160
- Düsenan- bzw. -abstellvorrichtung
- 161
- Verbrennungsluftgebläse
- 162
- Verbrennungsluftgebläse
- 164
- Rohr
- 166
- Rohr
- 168
- Rohr
- 170a-n
- Zugangsklappen
- 172
- Übergangskammer
- 174
- Bahn
- 176
- Zugangsklappe
- 177
- Pyrometer
- 178
- Pyrometer
- 180
- Pyrometer
- 182
- Gehäuse
- 184
- Motor
- 186
- obere Kühlwalze
- 188
- untere Kühlwalze
- 190
- Flüssigkeitauftragwalze
- 192
- Flüssigkeitauftragwalze
- 194
- Anpreßwalze
- 196
- obere Flüssigkeitauftragsanordnung
- 198
- untere Flüssigkeitauftragsanordnung
- 200
- Antriebsriemen
- 201
- Riemen
- 202
- Kupplungsanordnung
- 204
- befestigte Spannrolle
- 206
- einstellbare Riemenleitrolle
- 208
- Antriebsscheibe
- 210
- Antriebsscheibe
- 212
- Schwenkarm
- 214
- Befeuchtungseinrichtung
- 216
- Pneumatikzylinder
- 218
- Gestänge
- 220
- Schwenkpunkt
- 222
- Schwenkarm
- 224
- Befeuchtungseinrichtung
- 226
- Pneumatikzylinder
- 228
- Gestänge
- 230
- Schwenkpunkt
- 232
- Klappe
- 234
- Klappe
- 240
- Bahnkühlungsvorrichtung
- 242
- Trockner
- 244
- Bahn
- 246
- Luftstange
- 250
- Bahnkühlungsvorrichtung
- 252
- Trockner
- 254
- Bahn
- 256
- Luftstange
- 260
- Bahnkühlungsvorrichtung
- 262
- Trockner
- 264
- Bahn
- 266
- Luftstange
- 268
- Luftstange
- 270
- Wendeeinrichtung
- 272
- Wendeeinrichtung
- 273
- Bahnkühlungsvorrichtung
- 274
- Trockner
- 276
- Bahn
- 278
- Luftstange
- 280
- Luftstange
- 282
- Wendeeinrichtung
- 284
- Wendeeinrichtung
1. Verfahren zum Kühlen einer Bahn in folgenden Verfahrenschritten:
a) dem Bereitstellen einer Flüssigkeitauftragswalze;
b) dem Vorbeiführen einer heißen Bahn an der Walze; und
c) dem Vorbeiführen der heißen Bahn an einer Kühlwalze, wodurch es zu einem Verdampfungsprozeß
kommt und die Bahn gekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit aufgetragen wird, um das Erscheinen oder die Qualität des Papiers
oder des sich darauf befindenden Bildes günstiger erscheinen zu lassen.
3. Verfahren zum Kühlen einer Bahn in folgenden Verfahrensschritten:
a) dem Bereitstellen einer ersten Flüssigkeitauftragswalze in einem Behälter;
b) dem Vorbeiführen einer heißen Bahn über die Walze und dem Benetzen einer Seite
der Bahn;
c) dem Bereitstellen einer zweiten Flüssigkeitauftragswalze in einem Behälter;
d) dem Vorbeiführen der heißen Bahn über die Walze und dem Benetzen der anderen Seite
der Bahn, wodurch es zu einem Verdampfungsprozeß kommt und beide Seiten der heißen
Bahn gekühlt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit aufgetragen wird, um das Erscheinen oder die Qualität des Papiers
oder des sich darauf befindenden Bildes günstiger erscheinen zu lassen.