[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Druckkontakt für voll- oder halbautomatische
Schienenfahrzeug-Kupplungen, mit einer in eine Aufnahmebohrung einer Kunststoff-Tragplatte
der Kupplung einsetzbaren Traghülse, einer in der Traghülse entgegen der Kraft einer
Feder von einer radial vorstehenden Schulter der äußeren Traghülse abhebbaren, axial
verschiebbar gelagerten Gleithülse mit einem aus der Traghülse axial vorstehenden,
hohl ausgebildeten Kontaktstift, der eine mit dem einen Ende eines Kabels verbundene
stirnseitige veredelte Kontaktplatte umfaßt, und einem mit seinem einen Ende mit dem
Kontaktstift an dessen der Kontaktplatte abgelegenem Ende verbundenen, die Gleithülse
axial durchsetzenden Abschnitt eines flexiblen Kabels, dessen anderes Ende mit einem
in der Traghülse festgelegten hinteren Anschlußstück verbunden ist.
[0002] Druckkontakte dieser Art finden nebeneinander angeordnet in größerer Zahl zum selbsttätigen
Schließen von Stromkreisen beim Kuppeln aufeinanderfolgender Schienenfahrzeuge Anwendung.
Bei einer herkömmlichen seit Jahrzehnten bekannten Ausführung eines derartigen Druckkontaktes
sind sowohl die Traghülse als auch die Gleithülse metallisch ausgeführt, und zwischen
beiden befindet sich eine Isolierstoffhülse. Dabei hat sich die Tatsache als nachteilig
herausgestellt, daß die metallischen Hülsen wegen der bestehenden Korrosionsgefahr
versilbert werden müssen. Mit der zwischengeschalteten Isolierstoffhülse sind sie
besonders aufwendig in der Herstellung, und zwar vor allem wegen der erforderlichen
verwickelten Formgebung, um im stirnseitigen Bereich eine ausreichende Kriechstromfestigkeit
zu gewährleisten. In den mit der Gleithülse einstückig ausgebildeten, hohl ausgeführten
Kontaktstift ist ein zylindrischer Lötstift eingeführt, an dessen freies Ende auch
das eine Ende des die Gleithülse durchsetzenden flexiblen Kabels angelötet ist, während
das andere Kabelende in das hintere Anschlußstück in Form eines Gewindebolzenabschnitts
eingelötet ist, das durch Einschrauben in einen Innengewindeabschnitt der Traghülse
in letzterer festlegbar ist. Diese Ausbildung trägt ebenso wie die Festlegung des
anderen Kabelendes an dem hinteren Anschlußstück über eine Lötverbindung zur verwickelten
Formgebung der bekannten Druckkontakte bei.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten elektrischen Druckkontakt
so weiter auszugestalten, daß sich eine wesentliche Vereinfachung des Aufbaues insbesondere
im Hinblick auf die Gewährleistung der erforderlichen Kriechstromfestigkeit, sowie
der Herstellung und somit eine Reduzierung der Fertigungskosten ergibt.
[0004] Der Druckkontakt nach der Erfindung, bei dem diese Aufgabe gelöst ist, zeichnet sich
im wesentlichen dadurch aus, daß mindestens die Traghülse aus Kunststoff gebildet
ist und daß der Kontaktstift der Gleithülse eine axiale Bohrung aufweist, in die stirnseitig
von außen eine metallische Kontakthülse einführbar ist, die stirnseitig die veredelte
Kontaktplatte trägt und an ihrem rückwärtigen Ende mit dem einen Kabelende durch einen
Crimpanschluß verbindbar ist.
[0005] Der bisher üblichen Zwischenschaltung einer Isolierstoffhülse bedarf es somit nicht
mehr. Die Korrosionsgefahr ist reduziert und gleichzeitig ist die Kriechstromfestigkeit
erhöht. Außerdem ergeben sich geringere Fertigungskosten, insbesondere wenn auch die
Gleithülse aus Kunststoff hergestellt ist. Die Traghülse und gegebenenfalls auch die
Gleithülse sind nämlich als Kunststoffspritzteile wesentlich preisgünstiger herstellbar
als die bislang verwendeten metallischen Hülsen. Durch Verwendung der von außen in
die axiale Bohrung des Kontaktstifts einführbaren Kontakthülse werden die Kosten weiter
gesenkt, da die Hülse einerseits mit dem Kabelende über einen Crimpanschluß verbindbar
sowie von vorn in die axiale Bohrung der Gleithülse bequem einführbar ist und andererseits
selbst stirnseitig die veredelte Kontaktplatte trägt.
[0006] Als besonders zweckmäßig im Hinblick auf eine weitere bauliche Vereinfachung und
damit Senkung der Fertigungskosten hat es sich erwiesen, wenn das hintere Anschlußstück,
das einen hülsenförmigen Ansatz besitzt, an dem das andere Ende des Kabelabsachnitts
durch einen Crimpanschluß festlegbar ist, in die Traghülse einpreßbar ist. Dabei ist
es sehr günstig, wenn das hintere Anschlußstück einen zylindrischen Mantel mit einer
Zahnung aufweist, die in mit der Traghülse verbundenen Zustand in letztere eingreift.
Auf diese elegante Weise wird die Ausbildung des hinteren Anschlußstücks in Form eines
Gewindebolzenabschnitts, der in einen Innengewindeabschnitt der Traghülse einschraubbar
ist, entbehrlich.
[0007] Als in fertigungstechnischer Hinsicht äußerst zweckmäßig hat es sich herausgestellt,
wenn sich an den Mantel des hinteren Anschlußstücks ein Flansch mit einem vergleichsweise
größeren Durchmesser anschließt, der in aufgepreßtem Zustand am rückwärtigen Rand
der Traghülse anliegt. Durch axiale Beaufschlagung der beiden Bauelemente aufeinander
zu stellt der Flansch automatisch eine Begrenzung des Pressweges der beiden Bauelemente
in Bezug zueinander sicher. Eine besonders haltbare Pressverbindung ergibt sich, wenn
die Zahnung des zylindrischen Mantels in Richtung zum Flansch schräg nach rückwärts
geneigt ist.
[0008] Eine besonders gute Stromübertragung ist gewährleistet, wenn der hülsenförmige Ansatz
des hinteren Anschlußstücks einstückig mit letzterem ausgebildet ist.
[0009] Als in fertigungstechnischer Hinsicht sowie im Hinblick auf die Montage besonders
vorteilhaft hat es sich herausgestellt, wenn der Kontaktstift der Gleithülse mit dem
äußeren Rand seiner axialen Bohrung eine Stützfläche für einen radial vorstehenden
Flansch der stirnseitig in die Bohrung einführbaren Kontakthülse bildet. Vorteilhafterweise
ist dabei der Durchmesser des Kontakthülsen-Flansches gleich dem Durchmesser des Kontaktstifts
der Gleithülse. Eine besonders effektive Stromübertragung zum Gegenkontakt des Druckkontaktes
ist gewährleistet, wenn der Durchmesser der stirnseitig am Kontaktstift festgelegten
veredelten Kontaktplatte gleich dem Durchmesser des Kontaktstifts der Gleithülse ist.
[0010] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung anhand der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
eines schematischen Axialschnitts veranschaulicht ist.
[0011] Der in der Zeichnung veranschaulichte elektrische Druckkontakt ist für voll- oder
halbautomatische Schienenfahrzeug-Kupplungen bestimmt und umfaßt eine Traghülse 1,
die in eine Aufnahmebohrung 2 einer der Kupplung zugeordneten Kunststoff-Tragplatte
3 vorgesehen ist. Gezeigt ist lediglich eine einzige Aufnahmebohrung 2 mit einer Traghülse
1 des Druckkontakts. In der Praxis sind eine Vielzahl derartiger Aufnahmebohrungen
für jeweils einen Druckkontakt nebeneinander in der Tragplatte 3 vorgesehen. In der
Traghülse 1 ist eine Gleithülse 4 axial verschiebbar gelagert, und zwar entgegen der
Kraft einer Feder 5, die bestrebt ist, die Gleithülse 4 an einer radial nach innen
vorstehenden Schulter 6 der Traghülse 1 in Anlage zu halten. Die Gleithülse 4 weist
zu diesem Zweck ebenfalls eine radial nach innen vorstehende Schulter 7 auf, an der
das eine Ende der als Schraubenfeder ausgebildeten Feder 5 anliegt. Die Gleithülse
4 umfaßt ausgehend von der Schulter 7 einen aus der Traghülse 1 schulterseitig axial
vorstehenden Kontaktstift 8. Dieser ist hohl ausgebildet, genauer gesagt weist er
eine axiale Bohrung 9 auf. In diese Bohrung 9 ist stirnseitig von außen eine metallische
Kontakthülse 10 einführbar, die stirnseitig eine veredelte Kontaktplatte 11 trägt.
Der Kontaktstift 8 der Gleithülse 4 bildet mit dem äußeren Rand seiner axialen Bohrung
9 eine Stützfläche 12 für einen radial vorstehenden Flansch 13 der stirnseitig in
die Bohrung einführbaren Kontakthülse 10. Der Durchmesser des Kontakthülsenflansches
13 ist gleich dem Durchmesser des Kontaktstifts 8 der Gleithülse 4. Analog entspricht
der Durchmesser der stirnseitig am Kontaktstift 10 beispielsweise durch Auflöten festsgelegten
veredelten Kontaktplatte 11 dem Durchmesser des Kontaktstifts 8 der Gleithülse 4.
[0012] Im Inneren der Traghülse 1 und der Gleithülse 4 ist ein flexibles Kabel 14 mit teilweise
schraubenwendelförmiger Formgebung vorgesehen. Mit seinem einen Ende ist das Kabel
14 in die Kontakthülse 10 eingeführt und mit dieser durch einen Crimpanschluß 15 verbunden.
Das andere Ende des flexiblen Kabels 14 ist in einen hülsenförmigen Ansatz 16 eines
hinteren Anschlußstücks 17 eingeführt und ebenfalls durch einen Crimpanschluß 18 in
diesem festgelegt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Traghülse 1 aus Kunststoff
gebildet, die Gleithülse 4 dagegen aus Metall. Stattdessen ist es auch in vorteilhafter
Weise möglich, die Gleithülse 4 ebenfalls aus Kunststoff herzustellen. Sie kann dann
ebenfalls wie die Traghülse als Kunststoffspritzteil gefertigt werden.
[0013] Die Ausführung der Traghülse 1 aus Kunststoff ist mit dem Vorteil verbunden, daß
das hintere Anschlußstück im Bereich seines zylindrischen Mantels mit einer Zahnung
19 versehen werden kann, die in mit der Traghülse 1 verbundenem Zustand in letztere
eingreift. An den Mantel des hinteren Anschlußstücks 17 schließt sich zweckmäßigerweise
ein Flansch 20 mit einem vergleichsweise größeren Durchmesser an, der in aufgepreßtem
Zustand am rückwärtigen Rand der Traghülse 1 zur Anlage gelangt. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, ist die Zahnung des zylindrischen Mantels des hinteren Anschlußstücks
17 in Richtung zum Flansch 20 schräg nach rückwärts geneigt. Dadurch wird der Gefahr
eines ungewollten Lösens der auf das Anschlußstück 17 aufgepreßten Traghülse 1 vermindert.
[0014] Das hintere Anschlußstück 17 ist mit einem seitlich abgeflachten Anschlußzapfen 21
verbunden, der eine rückseitige Bohrung 22 der Tragplatte 3 durchsetzt und über den
auf nicht naher veranschaulichte Weise die elektrische Verbindung zu Stromversorgungsleitungen
bzw. Signalanschlüssen erfolgt.
[0015] Bei praktischem Einsatz des elektrischen Druckkontakts gelangt der Kontaktstift 8
mit der Kontaktplatte 11 an den in der unteren Hälfte der Figur lediglich schematisch
veranschaulichten Gegenkontakt des folgenden Schienenfahrzeugs zur Anlage. In der
Praxis wird der gezeigte Druckkontakt regelmäßig näher an den Gegenkontakt herangeführt,
wobei die Gleithülse 4 mit dem Kontaktstift 8 entgegen der Kraft der Feder 5 von der
Schulter 6 abgehoben und in Richtung auf das hintere Anschlußstück 17 bewegt wird.
Die als Schraubenfeder ausgebildete Feder 5 sorgt somit für den erforderlichen Kontaktdruck,
mit dem die Kontaktplatte 11 den Gegenkontakt beaufschlagt.
1. Elektrischer Druckkontakt für voll- oder halbautomatische Schienenfahrzeug-Kupplungen,
mit einer in eine Aufnahmebohrung (2) einer Kunststoff-Tragplatte (3) der Kupplung
einsetzbaren Traghülse (1) , einer in der Traghülse entgegen der Kraft einer Feder
(5) von einer radial nach innen vorstehenden Schulter (7) der Traghülse (1) abhebbaren,
axial verschiebbar gelagerten Gleithülse (4) mit einem aus der Traghülse (1) schulterseitig
axial vorstehenden, hohl ausgebildeten Kontaktstift (8), der stirnseitig eine veredelte
Kontaktplatte (11) umfaßt, und einem mit seinem einen Ende mit dem Kontaktstift (8)
an dessen der Kontaktplatte (11) abgelegenem Ende verbundenen, die Gleithülse (4)
axial durchsetzenden Abschnitt eines flexiblen Kabels (14), dessen anderes Ende mit
einem in der Traghülse (1) festgelegten hinteren Anschlußstück (17) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens die Traghülse (1) aus Kunststoff gebildet ist, und
daß der Kontaktstift (8) der Gleithülse (4) eine axiale Bohrung (9) aufweist, in die
stirnseitig von außen eine metallische Kontakthülse (10) einführbar ist, die stirnseitig
die veredelte Kontaktplatte (11) trägt und an ihrem rückwärtigen Ende mit dem einen
Kabelende durch einen Crimpanschluß (15) verbindbar ist.
2. Druckkontakt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das hintere Anschlußstück
(17), das einen hülsenförmigen Ansatz (16) besitzt, an dem das andere Ende des Kabelabschnitts
durch einen Crimpanschluß (18) festlegbar ist, in die Traghülse (1) einpreßbar ist.
3. Druckkontakt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das hintere Anschlußstück
(17) einen zylindrischen Mantel mit einer Zahnung (19) aufweist, die in mit der Traghülse
(1) verbundenem Zustand in letztere eingreift.
4. Druckkontakt nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den Mantel des hinteren
Anschlußstücks (17) ein Flansch (20) mit einem vergleichsweise größeren Durchmesser
anschließt, der in aufgepreßtem Zustand am rückwärtigen Rand der Traghülse (1) anliegt.
5. Druckkontakt nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahnung des zylindrischen
Mantels in Richtung zum Flansch (20) schräg nach rückwärts geneigt ist.
6. Druckkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenförmige
Ansatz (16) des hinteren Anschlußstücks (17) einstückig mit letzterem ausgebildet
ist.
7. Druckkontakt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstift
(8) der Gleithülse mit dem äußeren Rand seiner axialen Bohrung (9) eine Stützfläche
(12) für einen radial vorstehenden Flansch (13) der stirnseitig in die Bohrung einführbaren
Kontakthülse (10) bildet.
8. Druckkontakt nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Kontakthülsenflansches
(13) gleich dem Durchmesser des Kontaktstifts (8) der Gleithülse (4) ist.
9. Druckkontakt nach den Ansprüchen 1 und 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser
der stirnseitig am Kontaktstift (8) festgelegten veredelten Kontaktplatte (11) gleich
dem Durchmesser des Kontaktstifts der Gleithülse (4) ist.