[0001] Die Erfindung betrifft eine Stapelvorrichtung für tafelförmige Güter (Tafeln), insbesondere
Blechtafeln, mit einer Transportvorrichtung, auf dessen Transportfläche die Tafeln
in zueinander beabstandeter Hintereinanderanordnung aufeinanderfolgenden aufliegen
und einem Stapelablageort zugeführt werden.
[0002] Derartige Stapelvorrichtungen dienen dazu, beispielsweise von einer Tafellackier-
und Trocknungsstation kommende Blechtafeln einer Stapelablage zuzuführen, wo sie dann
-insbesondere unter Verwendung von Paletten übereinandergestapelt und abtransportiert
werden. Die Transportvorrichtung weist eine hohe Tafeltransportgeschwindigkeit auf,
um beispielsweise 6000 bis 10 000 Tafeln pro Stunde abführen zu können. Durch diese
hohe Tafeltransportgeschwindigkeit entsteht am Ort der Stapelablage die Schwierigkeit,
daß die Tafeln sehr stark abgebremst werden müssen. Diese starke Bremsung kann zu
Tafelbeschädigungen führen. Bekannt ist es, am Stapelablageort einen federnden Anschlag
vorzusehen, gegen den die zugeführten Tafeln mit ihren Vorderkanten anschlagen, wodurch
sie gestoppt werden. Je größer die Zahl der stündlich zugeführten Tafeln ist, um so
größer muß die Tafeltransportgeschwindigkeit sein, so daß die Gefahr einer Tafelbeschädigung
wächst.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Stapelvorrichtung für tafelförmige
Güter der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der trotz eines sehr großen Tafeldurchsatzes
die Gefahr einer Tafelbeschädigung bei der Stapelablage der Tafeln verringert wird.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Transportvorrichtung eine
oszillierende Weiche zum Aufteilen der Tafeln aufweist und daß im Anschluß an die
Weiche die Zuführung der Tafeln zu mindestens zwei Tafelablageorten mit Zuführeinrichtungen
erfolgt, deren Tafeltransportgeschwindigkeit gegenüber der Tafeltransportgeschwindigkeit
einer der Weiche vorgeschalteten, der Transportvorrichtung angehörenden Zuführeinrichtung
verringert ist. Die oszillierende Weiche erlaubt es, bestimmte Tafeln auszusondern,
so daß der der Weiche zugeführte Tafelstrom in zwei Teilströme aufgeteilt wird. Die
Tafeln dieser beiden Tafelströme werden separat abgelegt, das heißt, es werden zwei
Tafelstapel gebildet. Durch die Aufteilung steht für das Abbremsen und Stapeln die
doppelte Zeit zur Verfügung. Dies ermöglicht es, die Tafeltransportgeschwindigkeit
der Teilströme zu verringern, insbesondere zu halbieren. Die jeweils geringere Tafeltransportgeschwindigkeit
erlaubt eine "sanftere" Ablage bei der Stapelung, das heißt, die Gefahr von Beschädigungen
wird stark vermindert. Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Aufteilung
in zwei Teilströme beschränkt. Es ist auch möglich, eine oszillierende Weiche vorzusehen,
die mit mehr als zwei Zuführeinrichtungen zusammenwirkt, also mehr als zwei Teilströme
erzeugt. Es wird dann eine entsprechende Stapelanzahl gebildet. Mit der erfindungsgemäßen
Stapelvorrichtung kann die Anzahl der Tafeln pro Zeiteinheit gegenüber herkömmlichen
Einrichtungen erhöht werden, wobei dennoch relativ niedrige Tafeltransportgeschwindigkeiten
bei der jeweiligen Stapelablage vorliegen. Es ist auch möglich, die Weiche nicht oszillierend
einzusetzen, sondern zunächst einen Ablagestapel aufzuschichten, dann die Weiche umzuschalten
und einen weiteren Tafelstapel abzulegen.
[0005] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Weiche mindestens
zwei Zwischentransportvorrichtungen nachgeschaltet sind, deren Tafeltransportgeschwindigkeit
nicht verringert sind und daß sich an die Zwischentransportvorrichtungen die in der
Tafeltransportgeschwindigkeit verringerten Zuführeinrichtungen anschließen. Hierdurch
werden die Tafeln zunächst über die oszillierende Weiche jeweils auf die Zwischentransportvorrichtungen
verteilt, wobei sie zunächst noch nicht abgebremst werden. Damit wird eine Kollision
der Hinterkante einer sich mit diesem Bereich noch auf der der Weiche vorgeschalteten
Transporteinrichtung befindlichen Tafel mit der Vorderkante der nachfolgenden Tafel
vermieden. Erst wenn die Tafeln die Zwischentransportvorrichtungen verlassen und von
den eine niedrigere Tafeltransportgeschwindigkeit vermittelnden Zuführeinrichtungen
übernommen werden, erfolgt die gewünschte Abbremsung, wobei aufgrund der Aufteilung
mittels der Weiche jedoch hinreichend Abstand zwischen den einzelnen Tafeln besteht,
so daß keine "Auffahrunfälle" zu befürchten sind.
[0006] Vorzugsweise leitet die Weiche alternierend jede zweite ankommende Tafel um. Sofern
mehr als zwei Stapel gebildet werden, nimmt die Weiche eine entsprechende gleichmäßige
Aufteilung der ankommenden Tafeln vor.
[0007] Wenn -nach einem bevorzugten Ausführungsbeispielzwei Zuführeinrichtungen der Weiche
nachgeschaltet sind, so weisen diese gegenüber der der Weiche vorgeschalteten Zuführeinrichtung
die halbe Tafeltransportgeschwindigkeit auf.
[0008] Die Zuführeinrichtungen und/oder die Zwischentransportvorrichtungen sind vorzugsweise
jeweils als Trum ausgebildet.
[0009] Die Weiche weist insbesondere ein Umlenkelement auf, das für eine Weichenstellung
verschwenkbar gelagert ist. Das Umlenkelement führt die jeweils ankommende Tafel -je
nach Stellung- der jeweils entsprechenden Zuführeinrichtung und/oder Zwischentransportvorrichtung
zu.
[0010] Das Umlenkelement der Weiche weist vorzugsweise eine stromaufseitige Achse auf, die
die Schwenkachse bildet. Unter "stromaufseitig" ist die Seite der Weiche zu verstehen,
die in Richtung des ankommenden noch nicht aufgeteilten Tafelstromes weist. Die andere
Seite der Weiche bildet somit einen "stromabseitigen" Bereich.
[0011] Ferner kann vorzugsweise vorgesehen sein, daß das Umlenkelement der Weiche eine stromabseitige
Achse besitzt, die einer Zuführeinrichtung zugeordnet ist und daß das stromaufseite
Ende des Umlenkelements in den Transportweg einer anderen Zuführeinrichtung einschwenkbar
ist. Unter "stromabseitig" ist -wie erwähnt- die Seite der Weiche zu verstehen, die
dem Stapelablageort zugewandt ist. Ragt das stromaufseitige Ende des Umlenkelements
durch entsprechendes Verschwenken der Weiche nicht in den Transportweg, so kann eine
dort ankommende Tafel den Transportweg ohne Beeinflussung passieren und wird dann
einem entsprechenden Stapel zugeführt. Wird die Weiche betätigt, so daß das stromaufseitige
Ende des Umlenkelements in den Transportweg ragt, so verläßt die ankommende Tafel
den bisherigen Transportweg und wird einer anderen Zuführeinrichtung zugeführt, die
sie zu einem anderen Stapelablageort transportiert.
[0012] Das Umlenkelement kann als passive Gleitbahn, insbesondere Umlenkplatte oder Umlenkstreifen
oder Rollenbahn ausgebildet sein. Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß das Umlenkelement
als angetriebenes Element, insbesondere als Trum oder angetriebene Rollenbahn, ausgebildet
ist. Es handelt sich dann also um ein aktives Element, das selbst zum Tafeltransport
beiträgt.
[0013] Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist das Trum der Weiche eine stromaufseitige
und eine stromabseitige Umlenkwalze oder dergleichen auf, wobei die Achse der stromaufseitigen
Umlenkrolle gleichzeitig die Schwenkachse zur Ausbildung der Weiche bilden kann.
[0014] Die sich an die Weiche anschließenden Zuführeinrichtungen und/oder Zwischentransportvorrichtungen
sind vorzugsweise übereinanderliegend angeordnet. Durch Umschalten der Weiche wird
also die jeweilige Tafel in eine entsprechende Transportebene überführt, wobei die
einzelnen Transportebenen übereinanderliegend angeordnet sind. Nach einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung bildet die Unterseite der obenliegenden Zuführeinrichtung(en)
und/oder Zwischentransportvorrichtung(en) die Transportfläche, an der die Tafeln in
Über-Kopf-Lage gehalten werden. Gegenüber einer untenliegenden Zuführeinrichtung,
auf dessen Transportfläche die entsprechenden Tafeln aufliegen, halten die vorstehend
erwähnten obenliegenden Zuführeinrichtung(en) und/oder Zwischentransportvorrichtung(en)
die Tafeln durch entsprechende Mittel in Über-Kopf-Lage. Dies hat den Vorteil, daß
die Weiche nur einen relativ kleinen Schwenkwinkel durchlaufen muß, wobei die Tafeln
dennoch verschiedenen Stapeln zugeführt werden können. Hierdurch wird die Umschaltgeschwindigkeit
der Weiche vergrößert. Die Betätigung der Weiche erfolgt -unabhängig davon, ob eine
Tafelauflage und/oder eine Tafel-Über-Kopf-Lage vorliegtmit einem geeigneten Aktor
auf maschinellem Wege.
[0015] Das Halten der Tafeln in Über-Kopf-Lage wird vorzugsweise mittels Vakuumeinrichtungen
und/oder Magneteinrichtungen vorgenommen. Die Magneteinrichtungen können selbstverständlich
nur bei ferromagnetischen Tafeln eingesetzt werden.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Weichenstellung mittels
Anheben der entsprechenden Tafeln vorgenommen. Die angehobenen Tafeln verlassen die
ursprüngliche Bahn und münden durch das Anheben in einen entsprechenden Teilstrang
ein. Das Anheben kann insbesondere mittels einer getakteten Vakuumeinrichtung der
oberen Zuführeinrichtung und/oder Zwischentransportvorrichtung erfolgen. Wird das
Vakuum eingeschaltet, so wird die entsprechende Tafel von ihrer Unterlage abgehoben
und in Über-Kopf-Lage auf den neuen Transportweg überführt. Wird die Vakuumeinrichtung
nicht aktiviert, so verbleibt die Tafel auf ihrem Transportweg. Zusätzlich oder alternativ
ist es auch möglich, daß das Anheben der entsprechenden Tafeln mit einer getakteten
elektrisch erregbaren Magneteinrichtung der oberen Zuführeinrichtung und/oder Zwischentransportvorrichtung
erfolgt. Einsetzbar ist diese Magneteinrichtung allerdings nur -wie vorstehend bereits
erwähnt- bei ferromagnetischen Tafeln. Wird keine Magneterregung vorgenommen, so verbleibt
eine transportierte Tafel auf ihrem ursprünglichen Transportweg; erfolgt jedoch eine
Erregung, so wechselt sie in Über-Kopf-Lage an die darüber angeordnete Zuführeinrichtung
beziehungsweise Zwischentransportvorrichtung.
[0017] Zusätzlich oder alternativ ist es schließlich möglich, das Anheben durch Anblasen
der entsprechenden Tafeln mittels einer getakteten Blasvorrichtung durchzuführen.
Wird eine ausgewählte Tafel von unten her angeblasen, so verläßt sie ihre Transportebene
und wird in die darüberliegende Transportebene überführt, wo sie -insbesondere in
Über-Kopf-Lage mit den vorstehend genannten Mitteln gehalten und transportiert wird.
[0018] Schließlich sind vorzugsweise mehrere Stapelablageeinrichtungen vorgesehen, die jeweils
einem der Zweige der Weiche zugeordnet sind. Diese Stapelablageeinrichtungen nehmen
jeweils die Stapelung der mit verringerter Geschwindigkeit ankommenden, aufgeteilten
Tafeln vor.
[0019] Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und
zwar zeigt:
- Figur 1
- eine Stapelvorrichtung, die zwei Stapelboxen und eine vorgeschaltete Weiche aufweist,
- Figur 2 bis 7
- unterschiedliche Ausführungsbeispiele von Weichen sowie Zuführeinrichtungen und/oder
Zwischentransportvorrichtungen.
[0020] Die Figur 1 zeigt eine Stapelvorrichtung 1, die zwei Stapelboxen 2 und 3 aufweist.
Jede Stapelbox ist mit einem Hebetisch 4,5 versehen, auf dem jeweils eine Palette
6,7 angeordnet ist, auf der Stapel 8,9 von zugeführten Tafeln 10, insbesondere Blechtafeln,
gebildet werden. Die Tafeln 10 werden über eine Transportvorrichtung 11 seitlich mit
transversaler Geschwindigkeit zugeführt, wobei sie mit ihren entsprechenden Vorderkanten
12 gegen federnde Anschläge 13,14 treten, wodurch sie abgebremst werden und ihre Position
auf dem bereits vorhandenen jeweiligen Stapel 8 beziehungsweise 9 einnehmen. Die Ablage
der einzelnen Tafeln 10 erfolgt auf einem Luftkissen, das mittels Gebläsen 15 beziehungsweise
16 erzeugt wird. Dem jeweiligen Ende der Transportvorrichtung sind Luftaustrittsdüsen
17 beziehungsweise 18 zugeordnet, die Luftströme etwa parallel zur Transportrichtung
ausstoßen. Hierdurch wird nicht nur die Bildung von Luftkissen unterhalb der abzulegenden
Tafel 10 begünstigt, sondern durch den Düseneffekt der Luftaustrittsdüsen 17 und 18
jeweils ein Unterdruck erzeugt, der die entsprechende Hinterkante 19 der jeweils abzulegenden
Tafel 10 beschleunigt in Ablagerichtung, also in Richtung des jeweiligen Stapels 8
beziehungsweise 9 bewegt. Beim "Ablageflug" der jeweiligen Tafel werden die Seitenkanten
der Tafel mittels entsprechender, dem Tafelformat verstellbar anpaßbarer Wandungen
oder dergleichen geführt.
[0021] Die Transportvorrichtung 11 weist eine erste Zuführeinrichtung 20 auf, die als Trum
ausgebildet ist. An die erste Zuführeinrichtung 20 schließt sich eine oszillierende
Weiche 21 an, die ein schwenkbares Umlenkelement 22 aufweist. Das Umlenkelement 22
kann zwei verschiedene Stellungen einnehmen, wobei jeder Stellung eine Zwischentransportvorrichtung
23 beziehungsweise 24 zugeordnet sind, die jeweils als Trum ausgebildet sind, welche
sich in Übereinanderanordnung befinden. Die beiden Zwischentransportvorrichtungen
23 und 24 gehen jeweils in eine zweite Zuführeinrichtung 25 beziehungsweise eine dritte
Zuführeinrichtung 26 über, wobei diese beiden Zuführeinrichtungen 25 und 26 ebenfalls
als Trum ausgebildet sind und zu der entsprechenden Stapelbox 2 beziehungsweise 3
führen. Die Tafeltransportgeschwindigkeit der Zuführeinrichtung 20 ist doppelt so
groß wie die Tafeltransportgeschwindigkeiten der Zuführeinrichtungen 25 und 26. Die
Tafeltransportgeschwindigkeiten der Zwischentransportvorrichtungen 23 und 24 sind
eben so groß wie die Tafeltransportgeschwindigkeit der Zuführeinrichtung 20.
[0022] Es ergibt sich folgende Funktion:
Die Zuführeinrichtung 20 liefert Tafeln 10 in zueinander beabstandeter Hintereinanderanordnung
aufeinanderfolgend an. Die einzelnen angelieferten Tafeln 10 werden beispielsweise
mittels einer optischen Einrichtung erfaßt, wobei diese optische Einrichtung eine
Steuerung der Weiche 21 derart vornimmt, daß durch entsprechendes Verschwenken des
Umlenkelements 22 die Tafeln 10 alternierend der Zwischentransportvorrichtung 23 beziehungsweise
24 zugeordnet werden. Da die beiden Zwischentransportvorrichtungen 23 und 24 die gleiche
Tafeltransportgeschwindigkeit wie die Zuführeinrichtung 20 aufweisen, ist sichergestellt,
das nachfolgende Tafeln 10 im Weichenbereich nicht auf vorhergehende Tafeln auffahren.
Die Zwischentransportvorrichtungen 23 und 24 übergeben die jeweils auf ihnen vorhandenen
Tafeln 10 an die sich anschließenden Zuführeinrichtungen 25 und 26, wodurch die entsprechenden
Tafeln auf halbe Geschwindigkeit abgebremst werden. Das Auflaufen nachfolgender Tafeln
ist dadurch verhindert, da jedem so gebildeten Tafeltransportweg ja nur die Hälfte
der ursprünglichen Tafelanzahl zugeleitet wird. Am Ende der Zuführeinrichtungen 25
und 26 erfolgt jeweils die Überführung der einzelnen Tafeln 10 in die Stapelboxen
2 und 3, wo sie als Stapel 8 beziehungsweise 9 abgelegt werden. Da die Ablage dort
mit verringerter Tafeltransportgeschwindigkeit erfolgt, sind Beschädigungen der Tafeln
10 vermieden.
[0023] Die Figur 2 veranschaulicht eine Weiche 21, die - ebenso wie die Weiche 21 des Ausführungsbeispiels
der Figur 1- ausgebildet ist. Das Umlenkelement 20 der Weiche 21 ist als Platte ausgebildet,
das heißt, es handelt sich um eine passive Gleitbahn, die den Tafeln 10 selbst keine
Geschwindigkeit verleiht. Das Umlenkelement 22 ist kürzer als die Länge der Platten,
so daß der Plattentransport auch beim Passieren der Weiche 21 gewährleistet ist. Auf
ihrem stromaufseitigen Ende 27 weist das Umlenkelement 22 eine Schwenkachse 28 auf,
so daß es mittels eines nicht dargestellten Aktuators verschwenkt werden kann. Dies
ist mittels des Doppelpfeiles 29 angedeutet. Je nach Stellung des Umlenkelements 22
wird eine ankommende Tafel 10 entweder der Zwischentransportvorrichtung 23 oder der
Zwischentransportvorrichtung 24 zugeführt.
[0024] Die Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Weiche 21, die ebenfalls
ein schwenkbar gelagertes Umlenkelement 22 aufweist, wobei jedoch dessen stromabseitiges
Ende 30 um eine Schwenkachse 28 schwenkbar gelagert ist und das stromaufseitige Ende
27 entweder in den von der Zuführeinrichtung 20 und der Zwischentransportvorrichtung
24 gebildeten Transportweg ragt oder nicht. Ragt das Ende 27 in den Transportweg,
so verlassen die ankommenden Tafeln 10 die Zuführeinrichtung 20 und gelangen zur Zwischentransportvorrichtung
23. Weist das Umlenkelement 22 seine andere Stellung auf, so wird eine auf der Zuführeinrichtung
20 ankommende Tafel 10 nicht beeinflußt, das heißt, sie wird auf die Zwischentransportvorrichtung
24 übergeben.
[0025] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungbeispiel einer Weiche 21, bei der das Umlenkelement
22 aktiv ausgebildet ist, das heißt, es nimmt einen Tafeltransport vor. Im dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Umlenkelement 22 als Trum ausgebildet. Dies kann -wie
vorstehend bereits bei den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 und 3 beschrieben-
mittels eines geeigneten Aktors verschwenkt werden, um die einzelnen Tafelteilströme
zu erzeugen.
[0026] In den Figuren 5 bis 7 sind Anordnungen dargestellt, die denen der Figuren 2 bis
4 entsprechen, das heißt, sie zeigen entsprechende Weichen 21 sowie deren Zuführeinrichtung
20 und Zwischentransportvorrichtungen 23 und 24. Im Gegensatz zu den Ausführungsbeispielen
der Figuren 2 bis 4 ist die Zwischentransportvorrichtung 23 der Figuren 5 bis 7 jedoch
in der Lage, die Tafeln 10 in Über-Kopf-Lage zu halten. Dies bedeutet, daß die Tafeln
10 nicht auf der Oberseite des Trums der Zwischentransportvorrichtung 23 aufliegen,
sondern an der Unterseite des entsprechenden Trums gehalten werden (Untertrum). Dies
ist möglich, weil die Zwischentransportvorrichtung 23 entweder eine Vakuumeinrichtung
(zum Beispiel Vakuumriemen, dies sind Riemen, die an eine Vakuumquelle angeschlossene,
über die Länge der Riemen verteilt angeordnete Saugöffnungen besitzen) oder Magneteinrichtungen
aufweisen. Mittels der Vakuumeinrichtungen lassen sich Tafeln 10 aus beliebigen Material
in Über-Kopf-Lage transportieren. Die Magneteinrichtungen können nur bei ferromagnetischen
Tafeln eingesetzt werden. Das Ausführungsbeispiel der Figur 5 entspricht dem Ausführungsbeispiel
der Figur 2, das heißt, es ist eine Weiche 21 eingesetzt, die ein passives Umlenkelement
22 aufweist. Da jedoch die Zwischentransportvorrichtung 23 die Tafeln 10 in Über-Kopf-Lage
transportieren kann, ist der Schwenkwinkel des Umlenkelements 22 gegenüber dem Schwenkwinkel
des Umlenkelements 22 des Ausführungsbeispiels der Figur 2 verkleinert, was hohe Umschaltgeschwindigkeiten
ermöglicht.
[0027] Beim Ausführungsbeispiel der Figur 6 wird eine Weichenstellung durch entsprechendes
Anheben der ankommenden Tafeln 10 vorgenommen, wobei das Anheben mittels einer getakteten
Blasvorrichtung 31 vorgenommen wird. Eine die Zuführeinrichtung 20 verlassende Tafel
10 wird von unten her mit einem Luftstrom aus einer Düse 32 der Blasvorrichtung 31
angeblasen, so daß die Tafel 10 angehoben und dadurch der Zwischentransportvorrichtung
23 in Über-Kopf-Lage übergeben wird. Erfolgt kein Anblasen, so verbleibt die ankommende
Tafel 10 in ihrer Transportebene, das heißt sie wird von der Zwischentransportvorrichtung
24 übernommen, die unterhalb der Zwischentransportvorrichtung 23 angeordnet ist. Sofern
die Magneteinrichtung und/oder die Vakuumeinrichtung taktbar ist, kann gegebenenfalls
auch auf ein Anblasen verzichtet werden.
[0028] Im Ausführungsbeispiel der Figur 7 wird die Weiche 21 dadurch gebildet, daß die Zwischentransportvorrichtung
23, die ein Über-Kopf-Transport der Tafeln 10 vornimmt, schwenkbeweglich angeordnet
ist, das heißt, ihr stromabseitiges Ende ist schwenkbeweglich gelagert und ihr stromaufseitiges
Ende kann in Richtung auf die Zwischentransportvorrichtung 24 verlagert werden. Erfolgt
diese Verlagerung, so wird eine ankommende Tafel 10 angehoben und übernommen. Wird
die Verlagerung nicht vorgenommen (dies ist in der Figur 7 gestrichelt dargestellt),
so wird die ankommende Tafel 10 von der Zuführeinrichtung 20 auf die Zwischentransportvorrichtung
24 übergeben.
[0029] Erfindungsgemäß ist durch die oszillierende Weiche somit eine Stapelung mit verringerter
Geschwindigkeit möglich. Die Erfindung ist nicht auf eine Doppelstapelung, also zwei
Stapel, beschränkt, sondern es können bei entsprechenden Weichenstellungen auch mehr
als zwei Stapel vorgesehen sein. Durch die Geschwindigkeitsreduktion steht jeder Tafel
eine längere Bremszeit zur Verfügung, so daß die Beschädigungsgefahr, auch für sehr
dünne Tafeln, wesentlich verringert ist.
[0030] Ein Vorteil der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist der zuvor beschriebene Einsatz
bei beispielsweise einer Doppelstapelung mit verringerter Geschwindigkeit oder -wenn
eine Vergrößerung sämtlicher Geschwindigkeiten der Anlage durchgeführt wird, um die
Tafelanzahl pro Zeiteinheit zu erhöhen- es ist durch die Doppelstapelung dennoch eine
Geschwindigkeitsreduktion herbeigeführt. Entspricht diese reduzierte Geschwindigkeit
der Geschwindigkeit wie sie bei heutiger Einzelstapelung vorgesehen ist, so kann eine
sehr hohe Anzahl von Tafeln pro Zeiteinheit verarbeitet werden.
[0031] Wie bereits erwähnt, kann die Weiche als Gleitbahn oder als Rollenbahn ohne eigenen
Antrieb ausgestaltet sein. Alternativ ist es auch möglich, sie mit einem Antrieb zu
versehen, wobei einige oder alle Rollen angetrieben werden oder ein Treibriemen eingesetzt
wird. Sofern ein Über-Kopf-Transport erfolgt, können Vakuumrollen oder Magnetrollen
eingesetzt werden. Anstelle von Rollen ist es auch möglich, breite Walzen einzusetzen.
Möglich ist auch der Einsatz von Vakuumriemen, das heißt, diese Riemen weisen Öffnungen
auf, an denen ein Unterdruck erzeugt wird, so daß die Tafeln in Über-Kopf-Lage gehalten
werden können.
1. Stapelvorrichtung für tafelförmige Güter (Tafeln), insbesondere Blechtafeln, mit einer
Transportvorrichtung, auf dessen Transportfläche die Tafeln in zueinander beabstandeter
Hintereinanderanordnung aufeinanderfolgend aufliegen und einem Stapelablageort zugeführt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportvorrichtung (11) eine oszillierende Weiche (21) zum Aufteilen der
Tafeln (10) aufweist, und daß im Anschluß an die Weiche (21) die Zuführung der Tafeln
(10) zu mindestens zwei Stapelablagerorten (Stapelbox 1, Stapelbox 2) mit Zuführeinrichtungen
(25,26) erfolgt, deren Tafeltransportgeschwindigkeiten gegenüber der Tafeltransportgeschwindigkeit
einer der Weiche (21) vorgeschalteten, der Transportvorrichtung (11) angehörenden
Zuführeinrichtung (20) verringert ist.
2. Stapelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Weiche (21) mindestens zwei Zwischentransportvorrichtungen (23,24) nachgeschaltet
sind, deren Tafeltransportgeschwindigkeiten nicht verringert sind, und daß sich an
die Zwischentransportvorrichtungen (23,24) die in der Tafeltransportgeschwindigkeit
verringerten Zuführeinrichtungen (25,26) anschließen.
3. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche (21) alternierend jede zweite ankommende Tafel (10) umleitet.
4. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Zuführeinrichtungen (25,26) der Weiche (21) nachgeschaltet sind, die gegenüber
der der Weiche (21) vorgestalteten Zuführeinrichtung (20) die halben Tafeltransportgeschwindigkeiten
aufweist.
5. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführeinrichtungen (25,26) und/oder die Zwischentransportvorrichtungen
(23,24) jeweils als Trum ausgebildet sind.
6. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Weiche (21) ein Umlenkelement (22) aufweist, das für eine Weichenstellung
verschwenkbar gelagert ist.
7. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (22) der Weiche (21) eine stromaufseitige Achse aufweist,
die die Schwenkachse (28) bildet.
8. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (22) der Weiche (21) eine stromabseitige Achse (Schwenkachse
28) aufweist, die einer Zuführeinrichtung oder Zwischentransportvorrichtung (23) zugeordnet
ist, und daß das stromaufseitige Ende (27) des Umlenkelements (22) in den Transportweg
einer anderen Zuführeinrichtung (20) einschwenkbar ist.
9. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (22) als passive Gleitbahn, insbesondere Umlenkplatte oder
Umlenkstreifen oder Rollenbahn, ausgebildet ist.
10. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlenkelement (22) als angetriebenes Element, insbesondere als Trum oder
als angetriebene Rollenbahn ausgebildet ist.
11. Stapelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trum der Weiche (21) eine stromaufseitige und eine stromabseitige Umlenkwalze
oder dergleichen aufweist und daß die Achse der stromaufseitigen oder stromabseiten
Umlenkrolle die Schwenkachse (28) bildet.
12. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die sich an die Weiche (21) anschließenden Zuführeinrichtungen (25,26) und/oder
Zwischentransportvorrichtungen (23,24) übereinanderliegend angeordnet sind.
13. Stapelvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite der obenliegenden Zuführeinrichtungen beziehungsweise Zuführeinrichtung
(25) oder Zwischentransportvorrichtungen beziehungsweise Zwischentransportvorrichtung
(23) die Transportfläche bildet, an der die Tafeln (10) in Über-Kopf-Lage gehalten
werden.
14. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Halten in Über-Kopf-Lage mittels Vakuumeinrichtungen und/oder Magneteinrichtungen
erfolgt.
15. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Weichenstellung mittels Anheben der entsprechenden Tafeln (10) erfolgt.
16. Stapelvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheben mittels getakteter Vakuumeinrichtungen der oberen Zuführeinrichtung(en)
(25) und/oder der oberen Zwischentransportvorrichtung(en) (23) erfolgt.
17. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheben mittels getakteter elektrisch erregbarer Magneteinrichtungen der
oberen Zuführeinrichtung (25) und/oder der oberen Zwischentransportvorrichtung (23)
erfolgt.
18. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anheben durch Anblasen der entsprechenden Tafeln (10) mittels einer getakteten
Blasvorrichtung (31) erfolgt.
19. Stapelvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mehrere Stapelablageeinrichtungen, die jeweils einem der Zweige der Weiche (21) zugeordnet
sind.