[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Falten von Materialbahnen
gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine Einrichtung dieser Art ist aus der DE-A-21 34 898 bzw. der entsprechenden US-Patentschrift
Nr. 3,747,917 bekannt. Sie weist ein Faltaggregat und eine diesem vorgelagerte Zuführvorrichtung
mit einer eine Auflage für die Materialbahn bildenden Auflageplatte auf. In Zuführrichtung
gesehen, ist bei einem Seitenrand der Platte an dieser ein profilförmiges Ausrichtelement
befestigt, das in Zuführrichtung verläuft und an das die zu faltende Materialbahn
mit einer ihrer Seitenkanten von Hand zur Anlage gebracht wird, um die Materialbahn
auszurichten und dann eine genau verlaufende Faltung zu erzielen. Diese Einrichtung
benötigt Handbedienung und ist zum genauen Falten von Materialbahnen ungeeignet. die
mit bezüglich dem Ausrichtelement versetzten Seitenkanten anfallen und somit nicht
an das Ausrichtelement zur Anlage gebracht werden können.
[0003] Die bekannte Einrichtung ist allenfalls geeignet, im online-Betrieb zusammen mit
einer vorgeschalteten Maschine (beispielsweise einem Heliographieapparat) betrieben
werden, welche sämtliche Materialbahnen, auch solche unterschiedlicher Breite, derart
anliefert, dass die eine der Seitenkanten der Materialbahnen sich immer in derselben
seitlichen Position befinden. Neuere Maschinen, insbesondere Hochleistungskopiergeräte,
geben aber die Materialbahnen unabhängig ihrer Breite immer mittig aus, so dass die
betreffenden Seitenkanten sich je nach Breite der Materialbahn an einem anderen Ort
befinden.
[0004] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemässe Einrichtung
zu schaffen, mit der Materialbahnen, die mit in Zuführrichtung gesehen seitlich versetzen
Seitenkanten anfallen, genau gefaltet werden können.
[0005] Diese Aufgabe wird mit einer gattungsgemässen Einrichtung gelöst, die die Merkmale
im Kennzeichen des Anspruchs 1 aufweist.
[0006] Erfindungsgemäss weist die Einrichtung ein Ausrichtelement und mindestens ein Ausrichtorgan
auf, wobei je nach Lage der betreffenden Seitenkante der anfallenden Materialbahn
das Ausrichtelement oder das Ausrichtorgan ausrichtaktiv ist. Dabei ist das Ausrichtorgan
in Abhängigkeit von der Lage der anfallenden Materialbahn gesteuert, um entweder eine
Ruhestellung einzunehmen, wenn die Materialbahn am Ausrichtelement ausgerichtet wird,
oder eine Arbeitsstellung einzunehmen, wenn die anfallende Materialbahn am Ausrichtorgan
auszurichten ist. Das Ausrichten und Zuführen der Materialbahn zum Faltaggregat erfolgt
automatisch mittels eines Fördermittels und dem Ausrichtelement und Ausrichtorgan.
[0007] Eine besonders bevorzugte Ausbildungsform der erfindungsgemässen Einrichtung ist
im Anspruch 2 definiert. Diese gewährleistet einen vollständig autonomen automatischen
Betrieb.
[0008] Besonders einfache Ausbildungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung sind in den
Ansprüchen 3 und 4 definiert.
[0009] Bei der Ausbildungsform gemäss Anspruch 5 ist die Materialbahn im Bereich der auszurichtenden
Seitenkante allseitig geführt. Dies verhindert ein Knicken oder Stauchen der Materialbahn
und gewährleistet somit ein äusserst genaues Ausrichten der Materialbahn.
[0010] Eine besonders bevorzugte Ausbildungsform der Fördermittel ist im Anspruch 6 definiert.
Ein Bandförderer kann kontinuierlich angetrieben sein, was zu einem ruhigen Betrieb
und einem einfachen Aufbau verhilft.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausbildungsform ist im Anspruch 7 angegeben. Diese Einrichtung
arbeitet besonders zuverlässig, da die Materialbahn definiert an den Bandförderer
angedrückt wird. Die Andrückkraft ist dabei derart gewählt, dass der Reibschluss zwischen
der Materialbahn und dem Bandförderer ein Gleiten quer zur Förderrichtung des Bandförderers
erlaubt, wenn die Materialbahn mit ihrer Seitenkante am Ausrichtelement bzw. am Ausrichtorgan
anliegt. Dadurch werden Verletzungen der Materialbahn vermieden.
[0012] Besonders einfach kann die Kraft, mit welcher die Materialbahn angedrückt wird, mit
Gewichtskugeln gemäss Anspruch 8 eingestellt werden.
[0013] Die Ausbildung der erfindungsgemässen Einricht gemäss Anspruch 9 erlaubt die Anpassung
der Einrichtung an jeweils dieser vorgeschaltete, die Materialbahn ausgebende Maschine.
[0014] Eine weitere besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemässen Einrichtung
gemäss Anspruch 9 erlaubt die automatische Verarbeitung von mehreren Materialbahnen
mit unterschiedlicher Lage der Seitenkante.
[0015] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
- Fig. 1
- in schräger Draufsicht die erfindungsgemässe Einrichtung mit einem Faltaggregat und
einer Zuführvorrichtung, die eine nur teilweise gezeigte Richtstation aufweist, in
welcher eine zu faltende Materialbahn an einem Richtmittel ausgerichtet wird;
- Fig. 2
- in Draufsicht und bezüglich Fig. 1 vergrössert den Bereich der Zuführvorrichtung bei
der Richtstation;
- Fig. 3
- eine Ansicht des in der Fig. 2 gezeigten Teils der erfindungsgemässen Einrichtung
in Richtung des Pfeiles III der Fig. 2;
- Fig. 4
- gegenüber den Fig. 2 und 3 vergrössert eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III der
Fig. 2 eines Ausrichtorgans mit seinem Antrieb; und
- Fig. 5
- einen Schnitt entlang der Linie V-V der Fig. 2.
[0016] Fig. 1 zeigt eine einer Kopiermaschine, von welcher nur ein am Ausgang angeordnetes
Förderwalzenpaar 10 gezeigt ist, nachgeschaltete Einrichtung mit einem Faltaggregat
12 und einer, in Zuführrichtung Z gesehen, vor dem Faltaggregat 12 angeordneten Zuführvorrichtung
14. Derartige Faltaggregate 12 sind beispielsweise aus der DE-A-21 34 898, CH-A-602
465 und EP-A-0 379 712 bzw. der entsprechenden US-Patentschriften Nrn. 3,747,917;
4,109,902 und 5,047,003 bekannt. Was den Aufbau und die Funktionsweise derartiger
Faltaggregate 12 entspricht, wird ausdrücklich auf diese Schriften verwiesen.
[0017] Die Zuführvorrichtung 14 ist tischartig ausgebildet und weist eine Platte 16 auf,
die eine Auflage 16' für eine Papierbahn 18 bildet. Die Auflage 16' legt die Zuführebene
für die Papierbahn 18 fest.
[0018] Die Zuführvorrichtung 14 weist weiter eine Richtstation 19 mit einem als Bandförderer
22 ausgebildeten Fördermittel 22' auf, das dazu bestimmt ist, die Papierbann 18 einerseits
in Zuführrichtung Z dem Faltaggregat 12 zuzufördern und andererseits in einer Richtung
rechtwinklig zur Zuführrichtung Z gegen ein Richtmittel 24 zu drängen, so dass die
dem Richtmittel 24 zugewandte Seitenkante 18' der Papierbahn 18 am Richtmittel 24
zur Anlage kommt und während dem Zuführen daran in Anlage verbleibt. Zu diesem Zweck
weist der Bandförderer 24 eine zur Zuführrichtung Z schräg verlaufende Förderrichtung
F auf, deren in Zuführrichtung Z wirkende Komponente in der Fig. 1 mit Fz und die
rechtwinklig dazu in Richtung gegen das Richtmittel 24 gerichtete Querkomponente mit
Fq bezeichnet ist. Die Komponente Fq ist wesentlich kleiner als die Komponente Fz.
Das Förderband 26 des Bandförderers 22 ist im Anfangsbereich und im Endbereich der
Platte 16 Umlenkwalzen 28 geführt, wovon die faltaggregatseitige Umlenkwalze 28 mittels
eines Antriebsmotors 30 kontinuierlich angetrieben ist (Fig. 2). Bei den Umlenkwalzen
28 weist die Platte 16 in den Fig. 1 und 2 nicht gezeigte Ausnehmungen auf, durch
welche hindurch das Förderband 26 geführt ist, um mit dem oberen förderwirksamen Trum
26' zwischen den beiden Umlenkwalzen 28 über die Platte 16 zu gleiten, wie dies aus
den Fig. 4 und 5 erkennbar ist. Der Trum 26' befindet sich somit im wesentlichen in
der Zuführebene. Es wäre selbstverständlich auch denkbar, den Bereich der Platte 16
zwischen den beiden Umlenkwalzen 28 um die Dicke des Förderbandes 26 abzusenken, so
dass die obere Fläche des Trums 26' genau in der Zuführebene liegt.
[0019] Anhand der Fig. 2 bis 5 wird nun die Richtstation 19 mit den Richtmitteln 24 näher
beschrieben. Diese weist ein profilförmiges, sich in Zuführrichtung Z erstreckendes
Ausrichtelement 34 und drei ebenfalls profilartige und sich in Zuführrichtung Z erstreckende
Ausrichtorgane 36 auf. Das den Querschnitt eines liegenden U aufweisende Richtelement
34 ist über Halteelemente 38 an zwei an einem nicht gezeigten Gestell abgestützten
Querträgern 40 befestigt. Zwischen dem Förderband 26 und dem Ausrichtelement 34 befindet
sich nur ein sehr enger Luftspalt gerade solcher Weite, dass sich das Förderband 26
unter dem Ausrichtelement 34 hindurchbewegen kann.
[0020] Die Ausrichtorgane 36 sind bezüglich dem Ausrichtelement 34 entsprechend der Breiten
B der zu verarbeitenden Papierbahnen 18 in einer Richtung rechtwinklig zur Förderrichtung
Z versetzt und voneinander beabstandet angeordnet. Die Ausrichtorgane 36 sind ebenfalls
U-profilförmig ausgebildet und von einer in der Fig. 4 strichpunktiert angedeuteten
Ruhestellung 42, in welcher sie vom Förderband 26 entfernt angehoben sind, in eine
mit ausgezogenen Linien dargestellte Arbeitsstellung 44 und wieder zurück verbringbar.
Das jeweils in Arbeitsstellung 44 verbrachte Ausrichtorgan 36 nimmt eine zum Ausrichtorgan
36 ähnliche Lage ein, wie dies Fig. 3 besonders gut zeigt. Es ist einzig bezüglich
diesem seitlich versetzt angeordnet. An jedem der beiden Querträger 40 ist zu jedem
Ausrichtorgan 36 ein Lagerelement 46 befestigt, an welchen je ein Lagerhebel 48 schwenkbar
gelagert ist, an dessen freiem Ende stirnseitig das betreffende Ausrichtorgan 36 befestigt
ist. Durch diese Konstruktion ist jedes Ausrichtorgan 36 um eine in Zuführrichtung
Z verlaufende Achse 50 schwenkbar. Zwischen den beiden Querträgern 40 ist an jedem
Ausrichtorgan 36 ein Betätigungsarm 52 befestigt, der andernends an eine Lasche 54
angelenkt ist, die ihrerseits an das Abgangsglied 56 einer Elektromagnetanordnung
58 gekoppelt ist. Es ist somit jedes Ausrichtorgan 36 individuell mittels einere Elektromagnetanordnung
58 verschwenkbar. Wie dies insbesondere aus der Fig. 2 hervorgeht, sind die Elektromagnetanordnungen
58 über Tragbügel 60 je an einem der Querträger 40 abgestützt und aus Platzgründen
in Zuführrichtung Z gegeneinander versetzt. Das schaftartige Abgangsglied 56 durchdringt
den Stator der Elektromagnetanordnung 58 und ist auf seiner der Lasche 54 abgewandten
Seite mittels Zugfedern 62 vorgespannt, derart, dass bei entregter Elektromagnetanordnung
58 das betreffende Ausrichtorgan 36 in die Ruhestellung 42 verschwenkt ist.
[0021] Durch Erregen einer Elektromagnetanordnung 58 wird somit das betreffende Ausrichtorgan
36 in die Arbeitsstellung 44 verschwenkt.
[0022] Der obere Schenkel 64 des Ausrichtelements 34 und der Ausrichtorgane 36 steht jeweils
über den unteren Schenkel 66 (im Querschnitt) vor und weist im vorstehenden Bereich,
in Zuführrichtung Z in einem Abstand hintereinander, kreisförmige Durchlässe 68 auf,
in die je ein kronenartiger Käfig 70 eingreift, in welchem je eine Gewichtskugel 72
frei drehbar und in Richtung rechtwinklig zur Ebene des oberen Schenkels 64 begrenzt
verschiebbar gelagert ist. Die Gewichtskugeln 72 stehen über den oberen Schenkel 64
in Richtung gegen das Förderband 26 vor, so dass sie mit ihrem Gewicht die Papierbann
18 an das Förderband 26 andrücken können.
[0023] Jede Elektromagnetanordnung 58 ist mit einer Steuerung 74 verbunden, dies ist in
der Fig. 2 mit strichpunktiert gezeichneten Leitungen 76 angedeutet. Weiter ist die
Steuerung 74 über Leitungen 76' mit Lichtschranken 78 einer, in Zuführrichtung Z gesehen,
vor der Richtstation 19 angeordneten Abtasteinrichtung 80 verbunden. Dem Ausrichtelement
34 und jedem Ausrichtorgan 36 ist eine der Lichtschranken 78 vorgelagert. Diese dienen
zum Erkennen der Breite B der anfallenden und zu faltenden Papierbahn 18.
[0024] Die mit seinen Förderwalzen 10 dargestellte Kopiermaschine kann Papierbahnen 18 unterschiedlicher
Breite B verarbeiten und liefert diese immer symmetrisch zu einer Längsmittelebene
der Zuführvorrichtung 14 in Förderrichtung Z zu. Im vorliegenden Fall können Papierbahnen
18 vier unterschiedlicher Breiten B verarbeitet werden. Entsprechend dieser Breiten
B sind das Ausrichtelement 34 und die Ausrichtorgane 36 an den Querträgern 40 ausgerichtet
befestigt, so dass die Kehle des Ausrichtelements 34 bzw. Ausrichtorgans 36 bezüglich
dem in Zuführrichtung Z gesehen rechten Seitenrand 18' der Papierbahn 18 in der Lage,
in welcher sie von der Kopiermaschine ausgegeben wird, um den Abstand A beabstandet
ist (Fig. 1). Dieser Abstand A entspricht in etwa der halben Tiefe des vom Ausrichtelement
34 bzw. dem Ausrichtorgan 36 begrenzten Führungskanal 82. Dadurch wird sichergestellt,
dass die Seitenkante 18' und der daran anschliessende Randbereich der Papierbahn 18
mit Sicherheit in den betreffenden Führungskanal 82 einläuft und darin einlaufen kann,
ohne am Ausrichtelement 34 bzw. Ausrichtorgan 36 anzustehen.
[0025] Zwischen der Kopiermaschine 10 und der Zuführvorrichtung 14 wird die Papierbahn 18
zu einer Pufferschlaufe 84 gebogen; dies lässt das seitliche Verschieben der Papierbahn
18 zum Ausrichten zu, selbst wenn die Papierbahn 18 im Förderwalzenpaar 10 noch geführt
ist, ohne dass die Papierbahn 18 beschädigt wird. Bezüglich der Bildung der Pufferschlaufe
84 wird auf die gleichdatierte CH-Patentanmeldung "Einrichtung zum Falten nacheinander
anfallender Materialbahnen" (Vertreterakte A 9828 CH) verwiesen.
[0026] Von der Kopiermaschine 10 herkommend wird, wie in der Fig. 1 gezeigt, die Papierbahn
18 zuführvorrichtungsseitig 14 um eine Walze 86' geführt. Diese Walze 86' kann aber,
wie dies Fig. 5 zeigt, durch ein Umlenkblech 86 ersetzt sein. Um den Einlauf der Seitenkante
18' in das Ausrichtelement 34 bzw. das Ausrichtorgan 36 sicherzustellen, wird die
Papierbahn 18 durch einen von sich über die gesamte Breite der Zuführvorrichtung 14
erstreckenden Führungsblechen 88 begrenzten Leitspalt 90 geführt, der oberhalb der
Platte 16 in einer Höhe ausmündet, die innerhalb dem Bereich des Führungskanals 82
des Ausrichtelements 34 bzw. der in die Arbeitsstellung 44 verschwenkten Ausrichtorgane
36 liegt.
[0027] Die Funktionsweise der in den Figuren gezeigten Einrichtung ist wie folgt. Die von
der Kopiermaschine angelieferte Papierbahn 18 läuft mit ihrer Vorlaufkante 18'' in
Zuführrichtung Z, im Anfangsbereich der Zuführvorrichtung 14, in den Leitspalt 90
ein und durchläuft dabei die Abtasteinrichtung 80 (Fig. 5). Wie dies in der Fig. 2
anhand der strichpunktiert angedeuteten Papierbahn 18 gezeigt ist, unterbricht diese
beispielsweise die allen drei Ausrichtorganen 36 vorgeschalteten Lichtschranken 78,
wogegen die dem Ausrichtelement 34 vorgelagerte Lichtschranke 78 nicht unterbrochen
ist. Diese Information der Abtasteinrichtung 80 wird in der Steuerung 74 ausgewertet
und erkennt, dass eine Papierbahn 18 der zweitgrössten Breite B anfällt. Die Steuerung
74 aktiviert nun die betreffende Elektromagnetanordnung 58, um das entsprechende Ausrichtorgan
36 von der Ruhestellung 42 in die Arbeitsstellung 44 zu verschwenken, wie dies in
der Fig. 3 dargestellt ist. Die Papierbahn 18 läuft nun mit ihrem in Zuführrichtung
Z gesehen rechten Seitenrand in den Führungskanal 82 dieses Ausrichtorgans 36 ein
und wird von den Gewichtskugeln 72 dieses Ausrichtorgans 36 am Förderband 26 angedrückt.
Die Reibung zwischen der Papierbahn 18 und dem Förderband 26 zieht die Papierbahn
18 in Förderrichtung F in Richtung gegen das Faltaggregat 12 und gegen das betreffende
Ausrichtorgan 36, bis die Seitenkante 18' in der Kehle anliegt, wie dies Fig. 4 zeigt.
Durch die Reibung wird während des gesamten Zuführvorgangs die Seitenkante 18' am
Ausrichtorgan 36 in Anlage gehalten und die Papierbahn 18 dem Faltaggregat 12 zugeführt.
Die Abtasteinrichtung 80 erkennt auch das Ende der zu faltenden Papierbahn 18, worauf
nach einer Zeitverzögerung die Elektromagnetanordnung 58 entregt wird, um das Ausrichtorgan
36 wieder in die Ruhestellung 42 zurück zu verschwenken. Die Verzögerungszeit ist
dabei durch die Zeit bestimmt die benötigt wird, bis das nachlaufende Ende der Papierbahn
18 die Richtstation 19 verlassen hat. Nun ist die Zuführvorrichtung 14 für die Verarbeitung
einer neuen Papierbahn 18 bereit.
[0028] Hat beispielsweise die nächste anfallende Papierbahn eine Breite B, die sämtliche
Lichtschranken 78 der Abtasteinrichtung 80 unterbricht, erkennt die Steuerung 74,
dass kein Ausrichtorgan 36 in die Arbeitsstellung 44 zu verbringen ist und somit das
der breitesten Papierbahn zugeordnete, fest angeordnete Ausrichtelement 34 ausrichtwirksam
wird. Wird weiter beispielsweise, in Zuführrichtung Z gesehen, nur die ganz links
angeordnete Lichtschranke 78, werden aber die andern drei nicht unterbrochen, wird
nur das links zu äusserst angeordnete Ausrichtorgan 36 in die Arbeitsstellung verschwenkt.
Dieses ist der Materialbahn 18 mit der kleinsten Breite B zugeordnet. Bleiben nach
der Verarbeitung einer Papierbahn 18 sämtliche Lichtschranken 78 ununterbrochen, kann
die Steuerung 74 auch den Antriebsmotor 30 stillegen. Dieser wird dann erst wieder
eingeschaltet, wenn die Vorlaufkante 18'' der nächsten zugeführten Papierbahn 18 mindestens
eine der Lichtschranken 78 unterbricht.
[0029] Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Gewichtskugeln 72 unterschiedlichen
Gewichts gewählt und in die Käfige 70 eingesetzt werden können, um die Reibung zwischen
der Papierbahn 18 und dem Förderband 26 einzustellen.
[0030] Es ist auch denkbar, dass die Steuerung der Kopiermaschine an die Steuerung 74 der
Zuführvorrichtung 16 die Breite B der nächsten zu verarbeitenden Papierbahn 18 übermittelt.
In diesem Fall ist es nicht notwendig, eine Abtasteinrichtung 80 vorzusehen.
[0031] Es wäre auch denkbar, das eine Förderband 26 durch mehrere nebeneinander angeordnete
Förderbändchen zu ersetzen, die in Abhängigkeit von der Breite B der zu verarbeitenden
Papierbahn 18 dann selektiv angetrieben sein könnten. Selbstverständloich ist es auch
möglich, das Förderband 28 bzw. die entsprechenden Förderbändchen intermittierend
anzutreiben.
[0032] Es ist auch denkbar, das Ausrichtelement 34 und die Ausrichtorgane 36 unterschiedlich
auszubilden und die Ausrichtorgane 36 anstelle mit einer rotativen Bewegung, beispielsweise
mit einer translativen, von der Arbeitsstellung in die Ruhestellung und zurück zu
verbringen.
[0033] Es wäre auch möglich, die Antriebsanordnung der Ausrichtorgane derart auszubilden,
dass deren Grundstellung die Arbeitsstellung ist und in Abhängigkeit der Breite der
gerade zu verarbeitenden Materialbahn die dieser im Wege stehenden Ausrichtorgane
in die Ruhestellung verschwenkt werden.
[0034] Schlussendlich sei die Möglichkeit erwähnt, ein Ausrichtorgan vorzusehen und dieses
in Abhängigkeit von der Lage der Seitenkante der Papierbahn in eine Richtung quer
zur Zuführrichtung zu verschieben.
1. Einrichtung zum Falten von Materialbahnen, mit einem Faltaggregat (12) und einer in
Zuführrichtung (Z) der Materialbahn (18) gesehen vor dem Faltaggregat (12) angeordneten
Zuführvorrichtung (14), die eine Auflage (16') für die Materialbahn (18) und eine
Richtstation (19) mit einem in Zuführrichtung (Z) verlaufenden Ausrichtelement (34),
an das die Materialbahn (18) zum Ausrichten mit einer seiner Seitenkanten (18') zur
Anlage bringbar ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zum Ausrichten und Falten
von Materialbahnen (18), die mit in Zuführrichtung (Z) gesehen seitlich versetzten
Seitenkanten (18') anfallen, die Richtstation (32) weiter ein mittels eines Antriebs
(58) von einer von der Auflage (16') entfernten Ruhestellung (42) in eine Arbeitstellung
(44) bei der Auflage (16') und wieder zurück verbringbares Ausrichtorgan (36) aufweist,
das in Arbeitstellung (44) in Zuführrichtung (Z) verläuft und bezüglich des Ausrichtelements
(34) entsprechend der unterschiedlichen Lage der Seitenkanten (18') der Materialbahnen
(18) versetzt angeordnet ist, der Antrieb (58) mit einer Steuerung (74) verbunden
ist, um in Abhängigkeit von der Lage der Seitenkante (18') der jeweils anfallenden
Materialbahn (18) das Ausrichtorgan (36) in die Arbeitstellung (44) oder Ruhestellung
(42) umzusteuern, und die Zuführvorrichtung (14) Fördermittel (22') aufweist, die
dazu ausgebildet sind, die Materialbahn (18) in Zuführrichtung (Z) zu Fördern und
gleichzeitig gegen das Ausrichtelement (34) bzw das Ausrichtorgan (36) zu drängen
und mit der Seitenkante (18') an diesem in Anlage zu halten.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Zuführrichtung (Z) gesehen
vor der Richtstation (19) eine mit der Steuerung (74) verbundene, vorzugsweise Lichtschranken
(78) aufweisende, Abtasteinrichtung (80) angeordnet ist um die Lage der Seitenkante
(18) der anfallenden Materialbahn (18) zu erkennen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtorgan
(36) um eine etwa in Zuführrichtung (Z) verlaufende Achse (50) schwenkbar ist.
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb
(58) ein Elektromagnetantriebsorgan aufweist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrichtorgan
(36) und vorzugsweise das Ausrichtelement (34) einen U-förmigen Querschnitt aufweist
um den an die Seitenkante (18') anschliessenden Randbereich der Papierbahn (18) zu
umgreifen.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel
(22') einen umlaufend angetriebenen Bandförderer (22) aufweisen, dessen Förderrichtung
(F) eine in Zuführrichtung (Z) und eine rechtwinklig dazu verlaufende Komponente (Fz;Fq)
aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der förderwirksame Trum
(26') des Bandförderers (22) etwa in der durch die Auflage (16') festgelegten Zuführebene
liegt und Andrückmittel (72) vorhanden sind, um die Papierbahn (18) an das förderwirksame
Trum (26') anzudrücken.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückmittel (72) Gewichtskugeln
aufweisen, die frei drehbar am Ausrichtelement (34) und Ausrichtorgan (36) angeordnet
sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lage
des Ausrichtorgans (36) und des Ausrichtelements (36) einstellbar ist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
mit je einem Antrieb (58) verbundene Ausrichtorgane (36) vorhanden sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung mit einer
vorgeschalteten, die Materialbahn (18) ausgebenden Maschine, insbesondere Kopiermaschine,
verbunden ist, die an die Steuerung ein der Lage der Seitenkante (18') der Materialbahn
(18) entsprechendes Signal abgibt.