[0001] Die Erfindung betrifft einen Pflasterstein für Bodenbeläge, mit etwa vertikalen Seitenwänden,
               die im Verlegemuster annähernd fugenlos an die jeweiligen Seitenwände der benachbarten
               Pflastersteine ansetzbar sind.
 
            [0002] Derartige Pflastersteine sollen im Verlegemuster mit möglichst kleinen Fugen aneinandergesetzt
               werden, um einen ebenen, möglichst geschlossenen Bodenbelag zu erhalten. Wenn die
               Fugen zu groß sind, wird das Begehen mit kleinen Schuhabsätzen erschwert und kann
               zu Unfällen führen. Außerdem besteht bei größeren Fugen die Gefahr, daß sich überstehende
               Kanten bilden, die ebenfalls Unfälle verursachen können. Andererseits sollten aber
               die Fugen so groß sein, daß das Regenwasser ablaufen und in das Erdreich eindringen
               kann. Eine ausreichende Bewässerung des Erdbodens unterhalb der Pflastersteine ist
               insbesondere dann wichtig, wenn der Bodenbelag durch Bepflanzungen unterbrochen ist.
               Es besteht auch die Gefahr, daß durch die Fingen Schmutz und kleinere Steine nach
               unten geschwemmt werden, wodurch sich die relativ engen Fugen von unten her zusetzen
               und der Wasserabfluß erheblich beeinträchtigt werden kann.
 
            [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflasterstein der eingangs erwähnten
               Art zu schaffen, der im Verlegemuster ein annähernd fugenloses Aneinandersetzen der
               Pflastersteine erlaubt und gleichzeitig einen ausreichenden, störungsfreien Wasserablauf
               gewährleistet.
 
            [0004] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der untere Teil mindestens
               einer Seitenwand des Pflastersteins gegenüber dem oberen Teil der Seitenwand nach
               innen versetzt ist, so daß jeweils mindestens zwei benachbarte Pflastersteine im unteren
               Teil der aneinanderliegenden Seitenwände einen nach unten offenen Hohlraum bilden,
               der über mindestens eine etwa vertikale Aussparung im oberen Teil der Seitenwand mit
               der Oberseite des Pflastersteins verbunden ist.
 
            [0005] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind der Hohlraum und die Aussparung an
               mindestens einer Seitenwand des Pflastersteins angeordnet.
 
            [0006] Vorzugsweise sind der Hohlraum und die Aussparung jeweils an den Längsseiten des
               Pflastersteins angeordnet. Dabei kann je eine Aussparung in der Mitte der jeweiligen
               Längsseite der Seitenwände angeordnet sein. Es können auch an jeweils einer der beiden
               Längsseiten der Seitenwände mehrere Aussparungen vorgesehen sein.
 
            [0007] Zur Verbesserung des Wasserablaufes sind im Verlegemuster die durch benachbarte Pflastersteine
               gebildeten Hohlräume untereinander verbunden.
 
            [0008] Um ein Kippen des auf dem Boden liegenden Pflastersteins zu verhindern und wegen
               der bestehenden Bruchgefahr infolge des Hohlraumes, weist der untere Teil der Seitenwand
               des Pflastersteins mindestens eine Auflage auf.
 
            [0009] Damit das Wasser im Hohlraum ungehindert abfließen kann, aber andererseits die Stabilität
               des Pflastersteins nicht beeinträchtigt wird, reicht die seitliche Begrenzung der
               Auflage bis in die Nähe der seitlichen Begrenzung des oberen Teils der Seitenwand.
               Dadurch bleibt zwischen den Auflagen benachbarte Pflastersteine ein Spalt, durch den
               das Wasser abfließen kann.
 
            [0010] Zur Erzielung einer ausreichenden Festigkeit des Pflastersteins erstreckt sich die
               Auflage von der Unterseite des Pflastersteins nach oben bis zum oberen Teil der Seitenwand.
 
            [0011] Vorzugsweise sind zwei in Längsrichtung des Pflastersteins mit Abstand von einander
               angeordnete Auflagen vorgesehen.
 
            [0012] Aus Fertigungs- und Festigkeitsgründen ist es zweckmäßig, die Auflagen in die Geometrie
               des Pflastersteins zu integrieren, wobei die Auflagen etwa parallel zur Außenkontur
               des Pflastersteins verlaufen.
 
            [0013] Eine besonders gleichmäßige und rasche Ableitung des Wassers in den Hohlräumen wird
               bei einer Ausführung mit quadratischen Pflastersteinen dadurch erreicht, daß im Verlegemuster
               jeweils an eine Seitenwand des Pflastersteins eine Stirnwand des benachbarten Pflastersteins
               zur Anlage kommt und die Hohlräume aller Pflastersteine in Längsrichtung und in Querrichtung
               miteinander verbunden sind.
 
            [0014] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß durch die
               relativ großen Hohlräume, die unterhalb der Oberfläche und zwischen den Pflastersteinen
               gebildet werden, das Regenwasser rasch und sicher abgeleitet wird. Die nahezu fugenlos
               verlegten Pflastersteine ermöglichen eine glatte, ebene Oberfläche, die gut zu begehen
               ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nach dem Verlegen beim Einrütteln der
               Pflastersteine im Bereich der Hohlräume keine Verdichtung zwischen dem Stein und dem
               Feinbelag stattfindet und somit ein ungehinderter Wasserabfluß in das Erdreich gewährleistet
               ist.
 
            [0015] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, die mehrere Ausführungsbeispiele
               darstellt, näher erläutert. Es zeigen
               
               
                  - Fig. 1
- ein Verlegemuster für die erfindungsgemäßen Pflastersteine,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Pflasterstein gemäß der Linie II - II in Fig. 1,
- Fig. 3
- ein Verlegemuster für eine andere Ausführungsform des Pflastersteins,
- Fig. 4
- einen Schnitt durch den Pflasterstein gemäß der Linie IV - IV in Fig. 3.
- Fig. 5
- ein Verlegemuster für eine weitere Ausführungsform des Pflastersteins und
- Fig. 6
- einen Schnitt durch den Pflasterstein gemäß der Linie VI -VI in Fig. 5.
 
            [0016] Der Pflasterstein 1 weist etwa vertikale Seitenwände 2 bzw. 3, eine Unterseite 4
               und eine Oberseite 5 auf. Die von den Seitenwänden 2 eingeschlossene Fläche des Pflastersteins
               1 kann beispielsweise x-förmig (Fig. 1, 2) oder rechteckförmig (Fig. 3, 4) oder quadratisch
               (Fig. 5, 6) sein. Sie kann aber auch als Vieleck oder als eine beliebig andere geometrische
               Form ausgeführt sein.
 
            [0017] Der untere Teil 6 der beiden in Längsrichtung verlaufenden Seitenwände 2 ist gegenüber
               dem oberen Teil 7 der Seitenwand 2 nach innen versetzt. Dadurch entsteht im Verlegemuster
               nach Fig. 1 beim fugenlosen Aneinandersetzen der Pflastersteine 1 jeweils zwischen
               benachbarten Seitenwänden 2 in deren unterem Teil 6 ein nach unten offener Hohlraum
               8, der sich entlang der gesamten Längseite des einen Pflastersteins 1 und jeweils
               über die Hälfte der Längsseiten der beiden angesetzten Pflastersteine 1' und 1'' erstreckt.
               Wie aus dem Verlegemuster nach Fig. 1 und 3 ersichtlich, sind die in Längsrichtung
               verlaufenden Hohlräume 8 aller Pflastersteine 1, 1', 1'' miteinander verbunden.
 
            [0018] Die Verbindung des im unteren Teil 6 der Seitenwand 2 liegenden Hohlraumes 8 nach
               oben zur Oberseite 5 des Pflastersteins 1 wird durch eine vertikale Aussparung 9 im
               oberen Teil 7 der Seitenwand 2 hergestellt. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ist
               in der Mitte jeder Seitenwand 2 des x-förmigen Pflastersteins 1 an der Stelle der
               engsten Einschnürung im oberen Teil 7 der Seitenwand 2 je eine Aussparung 9 angeordnet.
               Zusammen mit den Enden der Seitenwände 2 der beiden angesetzten Pflastersteine 1',
               1'' wird ein vertikaler Kanal mit einer relativ kleinen Öffnung gebildet, durch den
               das Regenwasser von der Oberseite 5 des Pflastersteins 1 nach unten in den relativ
               großen Hohlraum 8 abfließen und in das Erdreich eindringen kann. Im Ausführungsbeispiel
               nach Fig. 3 und 4 ist die Aussparung 9 jeweils am vorderen und am rückwartigen Ende
               der beiden Seitenwände 2 angeordnet.
 
            [0019] Damit die Unterseite 4 des Pflastersteins 1 sicher und verkantungsfrei auf dem Boden
               aufliegt und der Pflasterstein durch den Hohlraum 8 keine Sollbruchstelle erhält,
               ist am unteren Tei 6 der Seitenwände 2 jeweils im vorderen und rückwärtigen Bereich
               je eine Auflage 10 angeordnet. Die Auflagen 10 erstrecken sich von der Unterseite
               4 des Pflastersteins 1 nach oben bis zum oberen Teil 7 der Seitenwände 2. In seitlicher
               Richtung reichen die Auflagen 10 bis in die Nähe der seitlichen Begrenzung des oberen
               Teils 7 der Seitenwand 2, so daß sich ein Spalt zwischen zwei benachbarten Pflastersteinen
               1, 1', 1'' ergibt, durch den das Wasser im Hohlraum 8 ungehindert fließen kann. Die
               Auflagen 10 können auch in die Geometrie des Pflastersteins integriert sein, indem
               sie etwa parallel zur Außenkontur des Pflastersteins verlaufen.
 
            [0020] An den Außenseiten des Verlegemusters nach Fig. 1 werden Pflastersteine 11 verwendet,
               deren äußere Seitenwand 12 geradlinig verläuft. Die innere Seitenwand 2 ist entsprechend
               der x-Form des Pflastersteines 1 ausgebildet und ist in gleicher Weise wie die Pflastersteine
               1 mit dem Hohlraum 8 und der Aussparung 9 versehen.
 
            [0021] Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 und 6 zeigt ein Verlegemuster für quadratische
               Pflastersteine 13, die ebenfalls an zwei gegenüberliegenden Seitenwänden 2 jeweils
               einen Hohlraum 8, eine vertikale Aussparung 9 und zwei Auflagen 10 aufweisen. Die
               Pflastersteine 13 werden so verlegt, daß jeweils an einer Seitenwand 2 des Pflastersteins
               eine Stirnwand 3 des benachbarten Pflastersteins zur Anlage kommt. Wie aus Fig. 5
               ersichtlich, werden dadurch die Hohlräume 8 aller Pflastersteine nach Art eines Drainagesystems
               in Längsrichtung und in Querrichtung miteinander verbunden. Damit wird für eine gleichmäßige
               und rasche Ableitung des Wassers in das Erdreich gesorgt.
 
          
         
            
            1. Pflasterstein für Bodenbeläge, mit etwa vertikalen Seitenwänden, die im Verlegemuster
               annähernd fugenlos an die jeweiligen Seitenwände der benachbarten Pflastersteine ansetzbar
               sind, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (6) mindestens einer Seitenwand
               (2) des Pflastersteins (1, 1', 1'') gegenüber dem oberen Teil (7) der Seitenwand (2)
               nach innen versetzt ist, so daß jeweils mindestens zwei benachbarte Pflastersteine
               (1', 1'') im unteren Teil (6) der aneinanderliegenden Seitenwände (2) einen nach unten
               offenen Hohlraum (8) bilden, der über mindestens eine etwa vertikale Aussparung (9)
               im oberen Teil (7) der Seitenwand (2) mit der Oberseite (5) des Pflastersteins (1,
               1', 1'') verbunden ist.
 
            2. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (8) und die
               Aussparung (9) an mindestens einer Seitenwand des Pflastersteins angeordnet sind.
 
            3. Pflasterstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (8) und die
               Aussparung (9) jeweils an den Längsseiten der Seitenwände (2) des Pflastersteins (1,
               1', 1'') angeordnet sind.
 
            4. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß je eine
               Aussparung (9) in der Mitte der jeweiligen Längsseite der Seitenwände (2) angeordnet
               ist.
 
            5. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an jeweils
               einer der beiden Längsseiten der Seitenwände (2) mehrere Aussparungen (9) angeordnet
               sind.
 
            6. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlegemuster
               die durch benachbarte Pflastersteine (1', 1'') gebildeten Hohlräume (8) untereinander
               verbunden sind.
 
            7. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
               Teil (6) der Seitenwände (2) des Pflastersteins (1, 1', 1'') mindestens eine Auflage
               (10) aufweist.
 
            8. Pflasterstein nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Erstreckung
               der Auflage (10) bis in die Nähe der seitlichen Begrenzung des oberen Teils (7) der
               Seitenwand (2) reicht.
 
            9. Pflasterstein nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Auflage
               (10) von der Unterseite (4) des Pflastersteins (1, 1', 1'') nach oben bis zum oberen
               Teil (7) der Seitenwand (2) erstreckt.
 
            10. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwei in
               Längsrichtung des Pflastersteins (1, 1', 1'') mit Abstand von einander angeordnete
               Auflagen (10) vorgesehen sind.
 
            11. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagen
               (10) in die Geometrie des Pflastersteins (1, 1', 1'') integriert sind und etwa parallel
               zur Außenkontur des Pflastersteins verlaufen.
 
            12. Pflasterstein nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Verlegemuster
               der quadratischen Pflastersteine (13) jeweils an eine Seitenwand (2) des Pflastersteins
               eine Stirnwand (3) des benachbarten Pflastersteins zur Anlage kommt und die Hohlräume
               (8) aller Pflastersteine (13) in Längsrichtung und in Querrichtung miteinander verbunden
               sind.