(19)
(11) EP 0 627 537 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.12.1994  Patentblatt  1994/49

(21) Anmeldenummer: 94106999.9

(22) Anmeldetag:  04.05.1994
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E05B 45/06, G08B 13/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 03.06.1993 DE 4318518

(71) Anmelder: FRITZ FUSS GmbH & Co.
D-72425 Albstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Künzel, Reiner
    D-72336 Balingen-Frommern (DE)
  • Finke, Thomas
    D-72764 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Weber, Otto Ernst, Dipl.-Phys. et al
Weber & Heim Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Türüberwachungsvorrichtung


    (57) Es wird eine Türüberwachungsvorrichtung mit einem Riegelschloß (9), einem im Türblatt (2) angeordneten Riegelstatusdetektor (8), einem Türblattstellungsdetektor (3) sowie mit einer Alarmzentrale beschrieben, welche bei unautorisiertem Öffnen der Tür eine Alarmmeldung auslöst. Der Riegelstatusdetektor (8) und der Türblattstellungsdetektor (3) sind ausgangsseitig mit einer elektronischen Auswerteeinheit (6) im Türblatt leitungsverbunden, welche mit einem Sender (7) zur drahtlosen Übertragung von Alarmmeldungen verbunden ist. Die Alarmzentrale ist mit einem Empfänger versehen, der mit dem Sender zusammenwirkt. Der Riegelstatusdetektor ist in einer im Türblatt angebrachten Ausnehmung angeordnet und von dieser Ausnehmung ist zum Riegel eine Verbindungsstrecke hergestellt, über welche der Riegel mit dem Riegelstatusdetektor in Wirkverbindung steht. Eine unabhängige Versorgungsanordnung (5) für den Riegelstatusdetektor, den Türblattstellungsdetektor und den Sender ist im Türblatt vorhanden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Türüberwachungsvorrichtung mit einem Riegelschloß, wie sie im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschrieben wird.

    [0002] Derartige Türüberwachungsvorrichtungen dienen dazu, aus der Riegelstellung des Türschlosses und der Stellung des Türblatts Informationen darüber zu erhalten, ob eine Türe ordnungsgemäß abgeschlossen ist oder ein Versuch, die Tür aufzubrechen oder gewaltsam einzudrücken, unternommen wird. Außerdem hat das Riegelschloß bei einer derartigen Türüberwachungsvorrichtung die Aufgabe, die Alarmzentrale ordnungsgemäß scharf bzw. unscharf zu schalten. Jede unautorisierte Betätigung des Riegelschlosses oder der Tür im scharfgeschalteten Zustand führt zu einer Alarmmeldung.

    [0003] Es war bisher sehr schwierig und mit relativ großem Montageaufwand verbunden, bereits vorhandene Türen mit einer derartigen Türüberwachungsvorrichtung nachzurüsten.

    [0004] Eine Türüberwachungsvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus US 3 803 575 entnehmbar. Sie ist mit einem Riegelschloß, welches mit einem Riegelstatusdedektor versehen ist, ausgerüstet. Auch dort ist ein Türblattstellungsdedektor und eine Alarmanlage vorhanden, welche bei unautorisiertem Öffnen der Tür eine Alarmmeldung auslöst, und ist der Riegelstatusdedektor und der Türblattstellungsdedektor ausgangsseitig mit einer elektronischen Auswerteeinheit leitungsverbunden.

    [0005] Auch DE 3 510 438 A1 zeigt eine Türüberwachungsvorrichtung mit einem Riegelschloß. Dort ist ein Sender zur drahtlosen Übertragung von Alarmmeldungen und einer Alarmzentrale mit einem Empfänger, der mit dem Sender zusammen wirkt, und eine unabhängige Spannungsversorgung für den Sender im Türblatt vorhanden.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Türüberwachungsvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher bereits vorhandene oder eingebaut handelsübliche Türschlösser auf einfach Weise montiert und in Betrieb genommen werden können.

    [0007] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

    [0008] Die Erfindung hat den Vorteil, daß der Einbau der Türüberwachungsvorrichtung im wesentlichen mit einfachen Bohrwerkzeugen vorgenommen werden kann, und Materialabtragungen im wesentlichen nur in der Zarge oder im Türblatt anzubringen sind. Da eine Leitungsführung zur Alarmzentrale nicht notwendig ist, entfallen die ansonsten üblichen Installationsarbeiten zum Verlegen der Leitung. Alle Komponenten der Türüberwachungsvorrichtung können in geometrisch so ausgebildeten Gehäusen untergebracht werden, daß ein bündiger Einbau in das Türblatt oder in die Zarge möglich ist.

    [0009] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die leitungslose Versorgungsvorrichtung aus einer Batterie- oder Akkuanordnunge besteht. Da beide Statusdetektoren wenig Leistung verbrauchen, ist die Türüberwachungsvorrichtung über lange Zeit wartungslos zu betreiben.

    [0010] Es kann zweckmäßig sein, daß eine Batterie- bzw. Akkuüberwachung vorhanden ist, welche den Entladungszustand mit einer Vorwarnung anzeigt. Das hat den Vorteil, daß rechtzeitig ein Austausch erfolgen kann.

    [0011] Die Montage wird dadurch noch erleichtert, daß die türblattseitige Auswerteeinheit und der Sender gemeinsam in einem Gehäuse mit dem Türblattstellungsdetektor angeordnet sind.

    [0012] Es kann besonders zweckmäßig sein, daß der Riegelstatusdetektor als Durchlichtschranke ausgebildet ist, deren Komponenten in gegenüberliegenden Ausnehmungen im Türblatt angeordnet sind, und daß der Riegel und die betreffenden Schloßteile mit einer Bohrung zur Bildung des Lichtweges versehen sind. Es können auf diese Weise zwei Riegelstellungen detektiert werden, die durch einen ununterbrochenen bzw. gestörten Lichtweg gekennzeichnet sind. Somit kann zuverlässig festgestellt werden, ob der Riegel ausgeschlossen oder eingefahren ist.

    [0013] Alternativ dazu ist es vorteilhaft, daß der Riegelstatusdetektor als Reflexionslichtschranke ausgebildet ist, und daß zwischen der türblattseitigen Ausnehmung und dem Riegel in den dazwischenliegenden Schloßteilen eine Bohrung zur Bildung des Lichtweges angebracht ist.

    [0014] Als weitere Alternative wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Riegelstatusdetektor als induktiver Näherungsschalter ausgebildet ist.

    [0015] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles weiter beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    schematisch eine Ansicht einer Tür mit einer Türüberwachungsvorrichtung, wobei die Tür und angrenzende Bereiche teilweise angeschnitten sind;
    Fig. 2
    schematisch eine perspektivische Ansicht einer Einzelheit der Türüberwachungsvorrichtung gemäß Fig. 1;
    Fig. 3
    schematisch einen Querschnitt durch eine Einzelheit der Tür gemäß Fig. 1 und
    Fig. 4
    schematisch Einzelheiten einer Alarmzentrale.


    [0016] Gemäß Fig. 1 befindet sich eine Tür mit einer Zarge 1 und einem Türblatt 2 in geschlossenem Zustand. Die Tür ist mit einem Riegelschloß 9 versehen, dessen Riegel 17 in der Darstellung ausgefahren ist. Ferner ist das Riegelschloß 9 mit einem Riegelstatusdetektor 8 versehen.

    [0017] Von der Schmalseite her ist ferner in das Türblatt 2 oberhalb des Riegelschlosses 9 ein Gehäuse 10 mit einem Flansch 11 außenbündig eingesetzt. Das Gehäuse 10 nimmt einen Türblattstellungsdetektor auf, der in dem dargestellten Beispiel aus einem magnetempfindlichen Schalter 3 besteht und der beispielsweise aus einem Reed-Kontakt bestehen kann. Er wirkt mit einem in der Zarge 1 eingebauten Magneten 4 in der Weise zusammen, daß er nur anspricht, wenn die Tür vollständig geschlossen ist.

    [0018] Im Gehäuse 10 befindet sich ferner eine elektronische Auswerteeinheit 6 und ein Sender 7, der als elektromagnetischer Hochfrequenzsender auf einer zugelassenen Frequenz arbeitet. Sie werden von einer Batterie 5 netzunabhängig gespeist.

    [0019] Der Sender 7 überträgt Statusmeldungen sowohl vom Türblattstellungsdetektor (Schalter 3) als auch vom Riegelstatusdetektor 8, wobei die Übertragung jeweils über Leitungen innerhalb des Gehäuses 10 bzw. des Türblattes 2 erfolgt.

    [0020] Der Riegelstatusdetektor 8 wird gleichfalls von der Batterie 5 versorgt.

    [0021] Der Sender 7 überträgt alle Statusmeldungen vom Türblattstellungsdetektor und vom Riegelstatusdetektor 8 drahtlos zu einem mit einer Alarmzentrale 12 (Fig. 4) verbundenen Empfänger 15 (Fig. 4).

    [0022] Gemäß Fig. 2 und 3 ist der Riegelstatusdetektor 8 als Durchlichtschranke 11 ausgebildet, deren Sender- und Empfangskomponente jeweils in eine entsprechende Ausnehmung in das Türblatt 2 zu beiden Seiten des Riegelschlosses 9 eingesetzt ist. Der erforderliche Lichtweg zwischen den beiden Komponenten wird durch eine Bohrung 18 im Riegel 17 und den zwischen dem Riegel 17 und den Lichtschrankenkomponenten liegenden Teilen des Riegelschlosses 9 hergestellt. Die Ausnehmungen für die Durchlichtschranke 11 und die Bohrung 18 kann bei bereits vorhandenen Riegelschlössern und Türen ohne weiteres nachträglich eingebaut werden. Die Bohrung 18 gibt im zurückgefahrenen Zustand des Riegels 17 den Lichtweg frei, während sie im ausgefahrenen Zustand den Lichtweg unterbricht. Die entsprechenden Statusmeldungen werden über eine Leitung 13 zur Auswerteeinheit 6 und von dort über den Sender 7 zur Alarmzentrale 12 übertragen.

    [0023] Gemäß Fig. 4 wird der Empfänger 15 von einem Netzteil mit Notstromversorgung 16 im Pufferparallelbetrieb versorgt. Außerdem umfaßt die Alarmzentrale 12 in dem dargestellten Beispiel ein Telefonwählgerät 14 zur Daten- und Informationsübertragung über das öffentliche Fernsprechnetz, beispielsweise an eine Notrufzentrale. Sie weist ferner einen örtlichen Signalgeber 13 zur akkustischen und optischen Anzeige auf.

    [0024] Zum Einbau des Riegelstatusdetektors 8 wird ein bereits vorhandenes Türschloß ausgebaut und im Bereich des bereits vorhandenen Hohlraums wird die Aussparung zur Aufnahme des Riegelstatusdetektors 8 angebracht. Alternativ dazu kann die Aussparung auch im Gehäuse des Riegelschlosses 9 angebracht werden.

    [0025] Nachfolgend wird die Funktion der Türüberwachungsvorrichtung beschrieben. Der im beweglichen Türblatt 2 eingebaute Schalter 3 erfaßt die Stellung des Türblattes nach den Kriterien: Türe offen, Türe geschlossen. Wahlweise bei geschlossener oder offener Türe kann das eingebaute Riegelschloß 9 abgeschlossen werden. Der ausgeschlossene Riegel 17 wird vom Riegelstatusdetektor 8 erfaßt und der Riegelstatus an die Auswerteeinheit 6 übertragen.

    [0026] Ist der Riegel 17 ausgeschlossen und das Türblatt 2 in geschlossenem Zustand, was durch den Schalter 3 festgestellt wird, erfolgt nach Übertragung einer entsprechenden Meldung an die Alarmzentrale 12 eine Scharfschaltung der Auswerteeinheit 6.

    [0027] Erfolgt daraufhin bei ausgeschlossenem Riegel 17 ein unzulässiges Öffnen des Türblatts 2, beispielsweise durch Aufbrechen oder gewaltsames Eindrücken, wird eine Alarmmeldung drahtlos vom Sender 7 an die Alarmzentrale 12 übertragen.

    [0028] Bei eingefahrenem Riegel 17 ist die Auswerteeinheit 6 unscharf geschaltet. Das bedeutet, daß ein Öffnen des Türblatts 2 zu keiner Alarmmeldung führt.

    [0029] Die logische Verknüpfung zwischen den Statusmeldungen einerseits des Türblattstellungsdetektors und andererseits des Riegelstatusdetektors 8 bewirkt zuverlässig die erforderliche Zwangsläufigkeit, d.h. bevor das Türblatt 2 geöffnet werden kann, muß der Riegel 17 des Riegelschlosses 9 eingefahren sein. Eine ungewollte Alarmauslösung, z.B. eine Falschmeldung oder ein Fehlalarm, wird damit verhindert.


    Ansprüche

    1. Türüberwachungsvorrichtung mit einem Riegelschloß, welches mit einem im Türblatt angeordneten Riegelstatusdetektor versehen ist,
    mit einem Türblattstellungsdetektor sowie mit einer Alarmzentrale, welche bei unautorisiertem Öffnen der Tür eine Alarmmeldung auslöst,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelstatusdetektor (8) und der Türblattstellungsdetektor ausgangsseitig mit einer elektronischen Auswerteeinheit (6) im Türblatt (2) leitungsverbunden sind, welche mit einem Sender zur drahtlosen Übertragung von Alarmmeldungen verbunden ist,
    daß die Alarmzentrale (12) mit einem Empfänger (15) versehen ist, der mit dem Sender (7) zusammenwirkt, daß der Riegelstatusdetektor (8) in einer im Türblatt (2) angebrachten Ausnehmung angeordnet ist, daß von dieser Ausnehmung zum Riegel (17) eine Verbindungsstrecke hergestellt ist, über welche der Riegel (17) mit dem Riegelstatusdetektor (8) in Wirkverbindung steht, und
    daß eine unabhängige Versorgungsanordnung für den Riegelstatusdetektor (8), den Türblattstellungsdetektor und den Sender (7) im Türblatt (2) vorhanden ist.
     
    2. Türüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die unabhängige Versorgungsanordnung aus einer Batterie- oder Akku-Anordnung besteht.
     
    3. Türüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß eine Batterie- bzw. Akku-Überwachung vorhanden ist, welche den Entladungszustand mit einer Vorwarnung anzeigt.
     
    4. Türüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die türblattseitige Auswerteeinheit (6) und der Sender (7) gemeinsam in einem Gehäuse (10) mit dem Türblattstellungsdetektor angeordnet sind.
     
    5. Türüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelstatusdetektor (8) als Durchlichtschranke (11) ausgebildet ist, deren Komponenten in gegenüberliegenden Ausnehmungen im Türblatt (2) angeordnet sind, und daß der Riegel (17) und die betreffenden Schloßteile mit einer Bohrung (18) zur Bildung des Lichtweges versehen sind.
     
    6. Türüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelstatusdetektor (8) als Reflexionslichtschranke ausgebildet ist, und daß zwischen der türblattseitigen Ausnehmung, welche die Reflexionslichtschrankt aufnimmt, und dem Riegel (17) in den dazwischenliegenden Schloßteilen eine Bohrung (18) zur Bildung des Lichtweges angebracht ist.
     
    7. Türüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Riegelstatusdetektor (8) als induktiver Näherungsschalter ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht